Das Wichtigste in Kürze
  • XQD-Speicherkarten bieten sehr hohe Schreib- und Lesegeschwindigkeiten für Fotos und 4K/8K-Videos.
  • Sie sind stoßfest, temperatur- und magnetfeldresistent und arbeiten auch unter extremen Bedingungen zuverlässig.
  • Die Kapazitäten liegen meist zwischen 32 GB und 256 GB. XQD-Speicherkarten eignen sich somit auch für lange Serienaufnahmen.

XQD-Speicherkarte-Test: Ein Mann hält eine 32-GB-XQD-Karte von Sony in der Hand.

XQD-Speicherkarten gehören zu den leistungsstärksten Speichermedien für Kameras und Camcorder. Sie wurden speziell für den professionellen Einsatz entwickelt und bieten im Vergleich zu herkömmlichen SD-Karten deutlich höhere Schreib- und Lesegeschwindigkeiten. Dadurch eignen sie sich besonders für Fotografinnen und Videografinnen, die in hohen Auflösungen wie 4K oder mit Serienaufnahmen arbeiten.

Doch diverse Online-Tests zeigen: nicht jede XQD-Speicherkarte passt zu jedem Gerät, und auch bei Kapazität, Geschwindigkeit und Preis gibt es Unterschiede. In diesem Kaufratgeber erfahren Sie, worauf Sie beim Kauf achten sollten und welche Modelle für Ihre Bedürfnisse die beste Wahl sind.

1. Ist eine XQD-Karte die richtige Wahl für meine Kamera und meinen Workflow?

Was ist der Unterschied zwischen XQD- und SD-Karte?

XQD-Karten sind deutlich schneller und robuster als klassische SD-Karten und wurden speziell für professionelle Foto- und Videoanwendungen entwickelt. SD-Karten sind dagegen weiter verbreitet, günstiger und in einer größeren Gerätevielfalt einsetzbar.

Ob eine XQD-Speicherkarte das Richtige für Sie ist, hängt in erster Linie von der Kompatibilität und Ihren Anforderungen ab. XQD-Karten werden vor allem von einigen Nikon- und Sony-Modellen unterstützt und bieten gegenüber herkömmlichen SD-Karten deutlich höhere Schreib- und Lesegeschwindigkeiten. Das macht sie besonders interessant für Fotografinnen, die regelmäßig Serienaufnahmen im RAW-Format erstellen, oder für Videografinnen, die in 4K oder sogar 8K filmen. In solchen Szenarien sorgt die hohe Geschwindigkeit dafür, dass große Datenmengen zuverlässig und ohne Unterbrechungen gespeichert werden.

Für den alltäglichen Einsatz oder die gelegentliche Fotografie können XQD-Karten dagegen schnell überdimensioniert wirken, da viele moderne SD-Karten ebenfalls eine solide Leistung zu einem günstigeren Preis bieten. Hinzu kommt, dass XQD zunehmend von CFexpress-Karten abgelöst wird. Viele aktuelle Kameras unterstützen bereits beide Formate, sodass sich CFexpress mittelfristig wohl als Standard durchsetzen wird.

Was ist der Vorteil einer XQD-Karte? Insgesamt lohnt sich eine XQD-Karte vor allem dann, wenn Ihre Kamera dieses Format unterstützt und Sie regelmäßig mit großen Datenmengen arbeiten, etwa bei schnellen Bildserien oder hochauflösenden Videoaufnahmen. Für eher leichte oder gelegentliche Anwendungen könnte jedoch ein anderes Speichermedium die bessere und preiswertere Lösung sein.

Eine Männerhand steckt eine getestete XQD-Speicherkarte in einen USB-Kartenleser.

Mithilfe eines XQD-Lesegerätes können die Daten von der Speicherkarte schnell und zuverlässig auf den Computer übertragen werden. Moderne Modelle mit USB-C oder Thunderbolt bieten dabei besonders hohe Geschwindigkeiten.

2. Wie viel Geschwindigkeit brauche ich tatsächlich – und wofür?

Während das Objektiv bestimmt, wie viele Details, Schärfe und Bildinformationen Ihre Digitalkamera erfassen kann, entscheidet die Geschwindigkeit einer Speicherkarte darüber, wie flüssig sie arbeitet.

Für einfache Fotos reicht schon eine moderate Schreibgeschwindigkeit, bei Serienaufnahmen oder hochauflösendem Video stoßen diese Karten schnell an ihre Grenzen. XQD-2.0-Speicherkarten sind deutlich schneller als die erste Version (v1) und bieten höhere Schreib- und Lesegeschwindigkeiten, was vor allem bei 4K-Video und anderen datenintensiven Aufgaben spürbare Vorteile bringt.

Die Tabelle zeigt unterschiedliche Einsatzbereiche und die dafür empfohlene Mindestgeschwindigkeit:

Einsatzbereich Empfohlene Mindestgeschwindigkeit
Alltagsfotografie (JPEG) 90–150 MB/s
RAW-Fotografie 150–300 MB/s
Sport und Action (Serienbilder) 300 MB/s und mehr
4K-Videoaufnahme 200–400 MB/s
8K-Video oder RAW-Video 400 MB/s und mehr
Eine getestete XQD-Speicherkarte wird vor eine im Hintergrund liegende Kamera gehalten.

Planen Sie lieber mit etwas Puffer! Wenn Sie heute schon merken, dass Ihre Kamera bei Serienaufnahmen oder Videos an ihre Grenzen stößt, sollten Sie lieber gleich zu einer schnelleren Karte greifen. So sind Sie auch für zukünftige Projekte mit höheren Auflösungen oder intensiveren Aufnahmeserien bestens gerüstet.

3. XQD-Speicherkarten im Test: Welche Kapazität passt zu meinen Einsätzen?

Die richtige Kapazität hängt stark davon ab, wie und wie oft Sie fotografieren oder filmen. Während für gelegentliche Fotos laut gängiger XQD-Speicherkarten-Tests eine kleinere Karte ausreicht, benötigen Profis mit hochauflösenden RAW-Serien oder 4K/8K-Video deutlich mehr Speicherplatz.

Einsatzbereich Empfohlene Kapazität Ausreichend für
Gelegentliche Fotografie (JPEG) XQD-Speicherkarte mit

32–64 GB

5.000–10.000 Fotos
Regelmäßige Fotografie (RAW/JPEG) XQD-Speicherkarte mit

64–120 GB

1.000–2.000 RAW-Dateien
Sport und Action
(RAW-Serien)
XQD-Speicherkarte mit

128–256 GB

lange Serien ohne Kartenwechsel
4K-Videoaufnahme XQD-Speicherkarte mit

128–256 GB

ca. 2–4 Stunden 4K-Material
8K- oder RAW-Video XQD-Speicherkarte mit

256 GB und mehr

1 Stunde oder mehr hochauflösendes Material

Tipp: Mehr Kapazität bedeutet weniger Kartenwechsel. Wenn alle Aufnahmen auf einem einzigen Speichermedium liegen, erhöht sich aber gleichzeitig auch das Risiko von Datenverlusten. Oft ist eine Kombination aus mehreren mittelgroßen Karten die sicherere Wahl.

4. XQD-Speicherkarte vs. CFexpress: Wie gut ist XQD im Vergleich zum neuen Standard?

XQD-Speicherkarten bieten sehr hohe Schreib- und Lesegeschwindigkeiten, meist zwischen 200 und 440 MB/s, je nach Modell. CFexpress-Typ-B-Karten setzen hier noch einen Schritt drauf und erreichen oft bis zu 1.500 MB/s, was besonders bei 4K- oder 8K-Videos sowie extrem schnellen Serienaufnahmen spürbar ist. Während XQD vor allem von älteren Profi-Kameras wie bestimmten Nikon-D- und Z-Modellen unterstützt wird, ist CFexpress die Weiterentwicklung von XQD: Viele aktuelle Kameras akzeptieren CFexpress direkt oder über den gleichen Slot wie XQD. Dadurch ist CFexpress langfristig die zukunftssichere Wahl.

Preislich liegen XQD-Speicherkarten in der Regel unter CFexpress, bieten dafür aber weniger Geschwindigkeit. Beide Formate sind robust und für den professionellen Einsatz geeignet, die entscheidenden Unterschiede liegen in Performance und Zukunftsfähigkeit. Insgesamt sind XQD-Karten eine solide Wahl, wenn Ihre Kamera sie unterstützt und Sie eine hohe Performance für Serienaufnahmen oder 4K-Videos benötigen. Wer jedoch maximale Geschwindigkeit und langfristige Nutzung anstrebt, sollte CFexpress in Betracht ziehen.

5. Wie zuverlässig und robust ist eine XQD-Karte im rauen Einsatz?

XQD-Speicherkarten gelten laut Tests als äußerst zuverlässig und robust, selbst unter anspruchsvollen Bedingungen. Sie sind stoßfest, temperaturbeständig und unempfindlich gegenüber Magnetfeldern, sodass sie auch bei Outdoor-Einsätzen, Reisen oder Extremsituationen zuverlässig arbeiten.

Für professionelle Fotografinnen und Videografinnen, die oft in wechselnden Umgebungen arbeiten, bieten XQD-Speicherkarten daher eine hohe Datensicherheit. Dennoch gilt: Trotz der Robustheit sollte man wichtige Aufnahmen immer zusätzlich sichern, zum Beispiel durch regelmäßige Backups auf Festplatten oder in der Cloud.

XQD-Speicherkarten im Test: Eine Person steht bei Sonnenaufgang mit Kamera und Stativ vor einer Gebirgskulisse.

Gerade in der Outdoor-Fotografie können wechselnde Temperaturen, Feuchtigkeit oder Stöße auftreten. XQD-Karten sind robust konstruiert, stoßfest, röntgensicher und daher ideal für den Einsatz unter anspruchsvollen Bedingungen.

6. FAQ: Häufig gestellte Fragen zu XQD-Speicherkarten

6.1. Kann ich XQD-Karten auch in CFexpress-kompatiblen Slots nutzen oder gibt es Einschränkungen?

Viele CFexpress-Typ-B-Slots sind abwärtskompatibel zu XQD-Karten, sodass Sie sie problemlos verwenden können. Einschränkungen gibt es nur bei Geräten, die ausschließlich CFexpress-Funktionen nutzen, dann ist die Geschwindigkeit der XQD-Speicherkarte auf deren Limit beschränkt.

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6.2. Welche Kartenleser funktionieren wirklich stabil mit XQD (USB 3.0, USB-C oder Thunderbolt)?

Kartenleser mit USB 3.0, USB-C oder Thunderbolt funktionieren für XQD-Karten in der Regel zuverlässig, solange sie offiziell XQD-kompatibel sind. Besonders stabile Übertragungsraten bieten meist dedizierte XQD- oder CFexpress-Kartenleser von bekannten Herstellern wie Lexar, ProGrade oder Sony.

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6.3. Gibt es erkennbare Qualitätsunterschiede zwischen Sony, Delkin, Lexar und Co.?

Sony-Karten sind bekannt für ihre hohe Zuverlässigkeit und Kompatibilität, insbesondere mit eigenen Kameras wie der Nikon-Z-Serie. Lexar bietet mit der 2933x-Serie eine der schnellsten XQD-Karten auf dem Markt, die besonders bei professionellen Videoaufnahmen geschätzt wird.

Delkin-Karten zeichnen sich durch eine robuste Bauweise aus, was sie für den Einsatz unter extremen Bedingungen geeignet macht. Andere Marken wie ProGrade, SanDisk, Fuji oder Transcend bieten ebenfalls leistungsfähige Karten an, wobei die Unterschiede oft in der Geschwindigkeit und im Preis-Leistungs-Verhältnis liegen.

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6.4. Wie kann ich prüfen, ob eine XQD-Karte original oder eine Fälschung ist?

Achten Sie beim Kauf auf vertrauenswürdige Händler und prüfen Sie, ob die Verpackung unversehrt sowie mit Hologrammen oder Seriennummern versehen ist. Zusätzlich können Sie die Karte nach dem ersten Einsatz mit den Hersteller-Tools oder Benchmark-Programmen testen, um Geschwindigkeit und Kapazität zu verifizieren.

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6.5. Wie oft sollte ich XQD-Karten formatieren, um sie optimal zu pflegen?

Am besten formatieren Sie Ihre XQD-Karten direkt in der Kamera, sobald Sie die Daten gesichert haben. Das sorgt für ein sauberes Dateisystem und minimiert Fehler. Eine regelmäßige Formatierung nach jedem größeren Einsatz ist empfehlenswert, unnötig häufiges Formatieren hingegen nicht erforderlich.

Rückansicht einer Kamera auf Stativ, in der eine getestete XQD-Speicherkarte steckt.

Für gelegentliche Aufnahmen reicht eine XQD-Speicherkarte mit 32 GB von SanDisk oder anderen Herstellern in der Regel aus. Wer regelmäßig hochauflösende Fotos und Videos aufnehmen möchte, sollte aber mindestens zu einer XQD-Speicherkarte mit 120 GB greifen.

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6.6. Warum liest der Computer meine XQD-Karte nicht?

Das kann mehrere Gründe haben. Häufig liegt es an einem fehlenden oder inkompatiblen Kartenleser, da nicht jedes Standard-SD-Lesegerät XQD-Speicherkarten unterstützt. Auch veraltete Treiber oder Firmware können verhindern, dass die Karte erkannt wird. In solchen Fällen empfiehlt sich der Einsatz eines speziellen XQD-Speicherkarten-Adapters.

Wenn der Kartenleser korrekt eingerichtet ist und die Karte trotzdem nicht gelesen wird, kann ein Dateisystemfehler oder eine beschädigte Karte die Ursache sein. In diesem Fall hilft oft eine Neuformatierung in der Kamera (nach vorheriger Datensicherung).

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6.7. Wird die Produktion der XQD-Speicherkarte eingestellt?

Die meisten Hersteller wie Lexar oder ProGrade haben die Produktion von XQD-Karten eingestellt und setzen stattdessen auf den Nachfolger CFexpress. Sony ist aktuell der einzige große Anbieter, der weiterhin XQD-Karten herstellt und vertreibt.

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6.8. Wie viele RAW-Fotos passen auf eine 64-GB-XQD-Speicherkarte?

Das hängt stark von der Auflösung und Komprimierung Ihrer Kamera ab. Bei einer gängigen Dateigröße von 40–50 MB pro RAW passen auf eine 64-GB-XQD-Speicherkarte etwa 1.200 bis 1.600 RAW-Fotos. Zum Vergleich: Auf eine XQD-Speicherkarte mit 120 GB passen rund 2.000 RAW-Bilder.

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Videos zum Thema XQD-Speicherkarte

In diesem YouTube-Video wird das neue Produkt VWC00101 von Nikon vorgestellt, eine CFexpress-2.0-Speicherkarte, die speziell für XQD-Kameras entwickelt wurde. Das Video bietet einen detaillierten Überblick über die Funktionen und Vorteile dieser neuen Speicherkarte und informiert über ihre Einsatzmöglichkeiten bei Nikon- und Panasonic-Kameras. Es ist eine informative Präsentation für Fotografen und Kamerabegeisterte, die auf dem neuesten Stand der technischen Fortschritte bleiben möchten.

Quellenverzeichnis