
Günstige Läusemittel: Die Kosten für EtoPril können Sie bei Vorlage eines ärztlichen Rezeptes für Kinder bis zwölf Jahre von Ihrer Krankenkasse erstattet bekommen.
In Sanitätshäusern, in Drogerien, der Apotheke oder im Internet können Sie Läuseshampoo bzw. Läusemittel kaufen. Ein ärztliches Rezept benötigen Sie dafür nicht, allerdings übernimmt die Krankenkasse bei Vorhandensein eines Rezeptes bei Kindern unter zwölf Jahren die Kosten für die Läusemittel.
Die in der Apotheke erhältlichen, erstattungsfähigen Läusemittel sind etwa die Etopril-Lösung, die Nyda-Pumplösung, die Dimet-Lösung, das Mosquito-Läuseshampoo, die Lösung der Marke Goldgeist Forte und die Infectopedicul-Lösung.
3.1. Bei akutem Kopflausbefall helfen vorbeugende Läusemittel nicht
Es lassen sich zwei Kategorien von Läusemitteln unterscheiden:
- Mittel für den akuten Kopflausbefall
- vorbeugende Läusemittel, die bei einem akuten Befall ungeeignet sind
Hat Ihr Kind bisher keine Läuse, reicht ein vorbeugendes Anti-Läusemittel, welches Sie morgens vor dem Kindergarten- oder Schulbesuch ins Haar sprühen. Läusemittel-Erfahrungen zeigen, dass solche Produkte einen Kopflausbefall in der Regel abwehren.
Ist Ihr Kind bereits von den Parasiten befallen, reicht ein vorbeugendes Mittel nicht aus und Sie sollten zu einem Produkt greifen, das für den akuten Lausbefall geeignet ist.
3.2. Gegenüber einigen Wirkstoffen sind Läuse resistent geworden

Nyda gegen Läuse und Nissen enthält den Wirkstoff Dimeticon. Die Einwirkzeit mit mindestens acht Stunden ist eher lang.
Die wenigstens Hersteller haben Studien zur Wirksamkeit ihrer Produkte durchgeführt; oft kann nur Läusemittel-Erfahrungsberichten entnommen werden, ob Mittel zuverlässig wirken oder nicht. Eines steht fest: Bei falscher Anwendung, hilft auch das beste Läusemittel nicht (zur richtigen Anwendung und zu häufigen Anwendungsfehlern siehe Kapitel 5 im Läusemittel-Vergleich).
Läusemittel-Tests zeigen auch, dass die Nachfrage nach Produkten, die auf das Nervensystem der Parasiten wirken, sinkt. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass Läuse mittlerweile aufgrund von Genmutationen resistent gegenüber Wirkstoffe, wie dem aus Chrysanthemen gewonnenen Pyrethrum oder den künstlich hergestellten Permethrin und Allethrin, geworden sind. Bei diesen Mitteln gegen Läuse ist also die Wirkungskraft nicht so hoch.
Das Deutsche Ärzteblatt schrieb in einer Meldung, dass die Wirksamkeit von Permethrin von 97 % in den 1990er-Jahren auf rund 30 % für das Jahr 2010 gesunken ist.
Da die genannten Stoffe zudem giftig sind, kommt es häufig zu Reizungen der Augen, Schleimhäute, der Kopfhaut sowie der Atemwege. Bedenken Sie, die Gefahr für Nebenwirkungen und Vergiftungen steigt, je länger der Kopflausbefall schon besteht bzw. desto mehr Wunden auf Ihrer Kopfhaut vorhanden sind. Der Grund: Durch die Wunden besteht die Möglichkeit, dass die Gifte in den Körper gelangen.
Wir empfehlen: Ein Läusemittel mit dem Wirkstoff Dimeticon oder einem pflanzlichen Öl sollte die erste Wahl sein. Das Allergie- und Reizungspotenzial ist bei diesen Präparaten gering (eine Ausnahme bildet Neemöl). Zudem haben diese Anti-Läuse-Produkte den Vorteil, dass die Parasiten dagegen nicht resistent werden können.
Folgende Wirkstoffe gelten als ungefährlich, nicht reizend und hautverträglich:
Zudem gibt es Neemöl (etwa im Licener-Shampoo oder in Ingrubar Laus & Nissen frei), was zwar natürlichen Ursprungs ist, aber schleimhautreizend wirken und wenn es in den Mund gelangt, auch zu Vergiftungserscheinungen führen kann.

3.3. Viele Läusemittel sind gut handzuhaben, doch einige hinterlassen einen öligen Film auf den Haaren

Das SOS-Läuseshampoo enthält als Wirkstoff Kokosöl, welcher für die Gesundheit als unbedenklich gilt. Die Einwirkzeit ist mit 15 Minuten eher kurz, was bei kleineren Kindern ideal ist.
Bei der Handhabung von Läusemitteln spielen Aspekte wie die Einwirkzeit, die Kämmbarkeit, die Verteilbarkeit des Läusemittels und die Anzahl der Wiederholungsanwendungen eine Rolle.
Unser Läusemittel-Vergleich zeigt, die meisten Mittel lassen sich gut handhaben und leicht auf dem Haar auftragen und verteilen. Auch das Kämmen im Anschluss funktioniert ohne größere Probleme. Die Darreichungsform spielt dabei keine größere Rolle.
Für Sie als Anwender gilt: Lesen Sie unbedingt die Anleitung zur Verwendung Ihres Läusemittels, um Anwendungsfehler zu vermeiden, überschreiten Sie nicht die Läusemittel-Einwirkzeit und vernachlässigen Sie nicht mögliche Wiederholungsanwendungen.
Ein Manko einiger Anti-Läusemittel – vor allem der vorbeugenden Läuse-Sprays – ist es oft, dass die Haare nach der Anwendung fettig oder ölig aussehen, was die meisten Anwender als störend empfinden. Ölbasierte Läuseshampoos oder -Lotionen sind teils auch schwierig auswaschbar und der Fettfilm in den Haaren verschwindet manchmal erst nach mehreren Haarwäschen.

Goldgeist Forte gegen Läuse enthält zwar den Wirkstoff Pyrethrum und ist damit ein Insektizid, aber die Wirkung des Mittels ist laut aktuellem Forschungsstand belegt.
Läusemittel-Tests zeigen, die Einwirkzeit kann stark variieren von nur zehn Minuten bis zu acht Stunden. Eine lange Einwirkzeit kann bei der Läusemittel-Anwendung bei Kindern zur Geduldsprobe werden.
Kann ich Läusemittel über Nacht einwirken lassen? Um lange Wartezeiten von acht Stunden zu meistern, bietet es sich an, das Mittel über Nacht auf dem Kopf zu belassen. Am besten tragen Sie oder Ihr Kind in dieser Zeit eine Badehaube.
Was Wiederholungsanwendungen angeht, so müssen Sie bei fast allen Mitteln mit mindestens einer Nachbehandlung rechnen, um die später aus den Eiern geschlüpften Larven ebenfalls zu beseitigen.
Unsere Empfehlung: Selbst, wenn laut Beipackzettel keine weitere Läusemittel-Behandlung nach der Erstbehandlung vorgesehen ist, sollten Sie nach etwa acht bis zehn Tagen eine zweite Behandlung durchführen.
sehr interessanter beitrag. mich würd noch interessieren, hilft läusemittel gegen flöhe?? und was ich mich auch die ganze zeit frage: sind „sackläuse“ eigentlich kopfläuse? kann ich da auch die gleichen mittel verwenden?
Lieber Johannes,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Läusemittel-Vergleich.
Bei Kopflausbefall sollten Sie zu einem Läusemittel greifen; die Darreichungsform (Shampoo, Lotion, Schaum) spielt dabei keine Rolle.
Kopfläuse befallen, wie der Name schon andeutet, den Kopf und die Haare. Flöhe hingegen können am ganzen Körper ihre Bisse hinterlassen – da richtet eine Behandlung mit Shampoo auf dem Kopf wenig aus.
Im Gegensatz zu Läusen muss bei der Flohbekämpfung auch auf die Beseitigung der Parasiten in der Wohnung geachtet werden. Die Floh-Larven ernähren sich von Hautschuppen auf Teppichen und in Betten und sind demzufolge dort zu finden.
Nun zu Ihrer anderen Frage: „Sackläuse“ in dem Sinne gibt es nicht, es handelt sich dabei um Filzläuse (auch: Schamläuse). Hier reicht oft die Entfernung des Schamhaares und der anderen Körperhaare aus. Auf Köpfen findet man Filzläuse übrigens nicht. Die Produkte aus unserem Läusemittel-Vergleich, die eigentlich der Behandlung von Kopfläusen dienen, eignen sich aber auch zur Bekämpfung von Filzläusen.
Wir hoffen, Ihnen weitergeholfen zu haben & wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Schädlingsbekämpfung
Ihr Vergleich.org-Team