3.1. Gute Schmierung verhindert Verschleiß

Durch die ständige Bewegung reiben sich die Kettenglieder aneinander.
Zwischen Kettengliedern kommt es zu Reibung, durch die Oberflächenstruktur wird dabei Material abgetragen.
Mit einer Schmierung wird die Reibung verkleinert und damit auch der Abtrag. Ein gutes Kettenspray kann die Lebensdauer einer Kette somit deutlich verlängern.
Die genaue Lebensdauer ist von vielen Faktoren wie Wetter, Fahrstil oder Qualität der Kette abhängig.
Erfahrungswerte zeigen, dass die Kette durchschnittlich nach 20.000 bis 40.000 Kilometern gewechselt wird. Mit regelmäßiger Pflege werden aber auch öfter 50.000 km erreicht.
Eine gute Schmierung erkennen Sie daran, dass die Kette nach 200 km keine Geräusche von sich gibt und die Kette sonst kaum hörbar ist. Ist die Kette gut geschmiert, längt sich die Kette auch wesentlich langsamer und Sie müssen seltener nachspannen.
3.2. Das Kettenspray darf nicht abgeschleudert werden
Selbst das beste Kettenspray kann nicht schmieren, wenn es sich nicht auf der Kette befindet. Hier stehen sich zwei gegensätzliche Anforderungen gegenüber. Auf der einen Seite soll sich das Kettenspray für Motorräder gut verteilen, auf der anderen Seite soll es bei Bewegung nicht wegfliegen.
Die Hersteller versuchen, diesen beiden Anforderungen durch unterschiedlich schnell trocknende Zusätze zu erfüllen. Kettenfette schleudern nicht so schnell ab wie Kettenöle. Daher ist es gerade bei Kettenölen wichtig, dass die Schmierung beim Losfahren sich nicht auf Kleidung und Motorrad verteilt.
Damit Sie trotzdem schnell losfahren können, sollten Sie daher auf die Trocknungszeiten achten. Bei den meisten Marken wie Caramba oder Motorex müssen Sie mindestens zwischen 15 und 20 min Wartezeit einplanen.
3.3. Kettenspray hilft gegen Rost

So sollte die Kette nicht aussehen.
Umwelteinflüsse wie Regen, Hagel oder Streusalz reagieren chemisch mit der Kette und können dazu führen, dass sich Rost bildet.
Eine dünne Rostschicht ist zwar nicht gefährlich, wenn einzelne Kettenelemente jedoch durchrosten, kann dies in seltenen Fällen zum Kettenriss und damit im Extremfall zum Sturz führen.
Ein gutes Kettenspray verhindert Korrosion, indem es sich über die einzelnen Kettenglieder legt und somit die Kettenglieder vor den äußeren chemischen Einflüssen schützt. Da Motorradkettenfette sich nicht so gut verteilen, bieten sie auch keinen so guten Korrosionsschutz wie Kettenöle.
3.4. Mit gutem Kriechverhalten bis in die letzte Ritze
Durch die hohe Viskosität (Dünnflüssigkeit) von Motorradkettenölen können diese auch in eher schwer zugängliche Stellen gelangen. Kettenfette dagegen sind dickflüssiger und verteilen sich daher schlechter.
Tipp: Zwar sind die wichtigsten Teile der Kette durch die X-, O- oder Z-Ringe geschützt, aber für eine lange Lebensdauer empfehlen wir daher, eher zu einem Kettenöl zu greifen.
3.5. Teflon kann Schmutz an der Kette verhindern
Teflon
Teflon oder auch PTFE (Polytetrafluorethylen) wurde ursprünglich als Schutzschicht für Töpfe und Pfannen erfunden. Heutzutage werden die abweisenden Eigenschaften von Teflon auch in vielen anderen Bereichen genutzt.
Zwar werben einige Hersteller wie Dr. Wack oder Motorex mit dem schmutzabweisenden Teflon, allerdings ist die Schutzwirkung nicht vergleichbar mit der von Pfannen oder Töpfen.
Denn dabei wird die dünne Teflonschicht durch Druck mechanisch aufgepresst. Bei Kettensprays mit Teflon fehlt allerdings die mechanische Verbindung, wodurch sich das Teflon bei Belastung leicht wieder lösen kann.
Auch wenn die Schutzwirkung eher gering ist, Nachteile hat das Teflon keine, daher können Sie beruhigt ein Kettenspray kaufen, das Teflon enthält.
Allerdings sind Kettensprays mit Teflon durchschnittlich etwas teurer, möchten Sie lieber ein günstiges Kettenspray, können Sie auch auf Teflon verzichten.
zu unserem PTFE-Spray Vergleich
3.6. Gute Anwendbarkeit spart aufwendige Reinigung
Bei der Anwendung spielt natürlich die benötigte Zeit eine Rolle. Je kürzer die Einwirkzeit, desto schneller können Sie losfahren. Jedoch sollten Sie die Angaben der Hersteller zu den minimalen Ablüftzeiten betrachten. Je länger Sie das Kettenspray trocknen lassen, desto besser.
Den meisten Kettensprays für Motorräder sind kleine Aufsteckröhrchen beigelegt, damit Sie das Kettenspray wirklich nur dahin sprühen, wo es hingehört. Denn sonst kommt das Kettenspray auf die Bremsscheibe oder den Reifen und muss nun aufwendig entfernt werden.
Ähnlich wie andere Öle hat Kettenspray eine lange Haltbarkeit, d.h. Sie können es bei trockener, kühler Lagerung ruhig 3-5 Jahre im Keller stehen lassen. Daher lohnt sich die Anschaffung, auch wenn Sie eher selten fahren.
3.7. Auch für Offroad-Motorräder und Fahrräder geeignet

Gerade trockene Kettensprays eignen sich eher für den Gebrauch im Offroadbereich.
Für Fahrräder hingegen empfehlen wir lieber, zu einem nicht-trocknenden Kettenöl zu greifen, denn Fahrradketten besitzen keine O-, X- oder Z-Ringe.
Daher muss der Kettenspray-Schmierstoff sich sehr gut in jede Ritze verteilen können.
Denn Schmutzpartikel werden beim Motorrad durch die hohen Geschwindigkeiten einfach abgeschleudert, mit dem Fahrrad hingegen werden Sie kaum die notwendigen Geschwindigkeiten erreichen. Daher darf das Kettenspray nicht zu klebrig sein, sodass der Schmutz an der Kette haften bleibt.
Fazit: Ein gutes Kettenspray schmiert und kriecht gut, wird aber nicht abgeschleudert. Ebenso ist es schmutzabweisend und leicht anzuwenden.

Hallo,
ich habe in Foren gelesen, dass man Silikonspray als Kettenspray fürs Motorrad verwenden kann. Stimmt das?
Lieber Andreas,
wir raten davon ab, Silikonspray für die Schmierung der Kette zu benutzen. Silikon ist als Schmiermittel nur bedingt geeignet.
Ebenso haftet Silikon auf Metall relativ schlecht und würde nach dem ersten Regen die Kette nicht mehr schmieren. Benutzen Sie daher lieber Kettenspray.
Silikonspray eignet sich vor allem für die Kunststoffteile. Auf den Reifen oder gar der Bremse sollten Sie auf keinen Fall Silikonspray aufbringen, damit verlieren Sie Haftung und können nicht mehr richtig bremsen.
Mit freundlichen Grüßen und gute Fahrt
Ihr Vergleich.org-Team