3.1. Die Kraftstoffart muss passen

Mit Einfüllstutzen gelangt die wichtige Treibstoffreserve sicher in den Tank.
Benzinkanister-Tests muss jeder Hersteller unter anderem durch den TÜV oder andere unabhängige Prüfinstitute während der Produktion der Behälter durchführen lassen. Dabei wird untersucht, ob diese der UN-Zulassung für den Gefahrguttransport entsprechen.
Die Einteilung erfolgt in drei Gruppen. Kategorie I sind Öle und Kraftstoffgemische wie etwa Stihl Motomix. In Kategorie II befindet sich Benzin und Kategorie III ist für Diesel gedacht. In der Kategorie I ist Kategorie II stets mit eingeschlossen und in Kategorie II auch Kategorie III.
Die UN-Zulassung finden Sie in der Form UN xxx/xxx/… in den Metallkanister oder Kunststoffkanister fest eingeprägt. Üblicherweise handelt es sich um sechs Abschnitte, die von der Art des Behälters über Kraftstoffart und Druckbeständigkeit bis zur Herstellerfirma alle wichtigen Informationen enthalten.
Besonders wichtig ist der zweite Abschnitt. Der Buchstabe steht für die zulässige Flüssigkeit, die sich den oben erwähnten Kategorie zuordnen: Z für Diesel (Kategorie III), Y für Benzin (Kategorie II) und X für Öl (Kategorie I). Ein Kraftstoffkanister mit „X“ wäre also für alle Mineralölerzeugnisse zulässig und so gesehen der beste Benzinkanister. Als kleiner Reservetank genügt hingegen bereits ein „Y“ für Diesel und Benzin.
3.2. Bei der Größe spielt die Verwendung eine Rolle
Der Benzinkanister mit 20 l ist üblicherweise die größte Abmessung für den privaten Gebrauch. Das liegt insbesondere daran, dass die Lagerung größerer Mengen als potentiell gefährlich eingestuft wird.
Ein Benzinkanister mit 10 l empfiehlt sich, wenn Sie ihn auch ins Ausland mitnehmen wollen. Ein Blick auf die gesetzlichen Vorschriften zum erlaubten Fassungsvermögen in l in Deutschlands Nachbarländern zeigt das deutlich auf:
- Dänemark – 10 l
- Polen – 20 l
- Tschechien – 10 l
- Österreich – 10 l
- Schweiz – 25 l
- Frankreich – 10 l
- Luxemburg – Mitnahme verboten
- Belgien – 10 l
- Niederlande – 10 l
So großzügig wie in Deutschland mit maximal 60 l zeigt sich kein anderes EU-Land. Für die Fahrt durch Luxemburg müssen Sie Ihren Kanister sogar komplett entleeren. Ansonsten sind zumindest 10 l größtenteils erlaubt.
Bereits ein Benzinkanister mit 5 l entspricht ungefähr der Reserve im Autotank. Damit sollten Sie in jedem Fall zur nächsten Tankstelle gelangen.
Hinweis: Sind Sie mit einem Metall-Benzinkanister mit 20 l Benzin unterwegs, drohen Ihnen in vielen Ländern empfindliche Bußgelder.

3.3. Das Material hat Einfluss auf die Handhabung
HDPE
Bei Kunststoffkanistern wird fast ausnahmslos Polyethylen mit hoher Dichte (HDPE) verwendet. Das Material ist stoßfest und hält allen Kraftstoffen stand. Es altert aber unter UV-Strahlung und muss nach etwa 10 Jahren ersetzt werden.
Ob ein Plastikkanister oder der Benzinkanister aus Metall die richtige Wahl ist, entscheidet zunächst einmal der Ort der Aufbewahrung. Hohem Druck und Temperaturschwankungen hält Metall besser stand, weshalb es für den Reservekanister im Auto infrage kommt.
In einer kühlen und dunklen Werkstatt genügt dagegen Kunststoff. Sollte es zudem feucht sein, ist der Plastikkanister sogar die bessere Wahl, da er nicht rostet. Zudem ist er leer deutlich leichter als ein Benzinkanister aus Metall und je nach Ausstattung im Normalfall knapp 10 Euro günstiger.
Beim Metallkanister sind die Vorteile im Vergleich zum Kunststoffkanister anders verteilt:
Vorteile- sehr druckbeständig
- durchstoßsicher
- UV-beständig
- lange Lebensdauer
Nachteile- kann rosten
- hohes Eigengewicht
3.4. Die Farbe kann Übersicht verschaffen

Der Trichter hilft beim Einfüllen, eine Verunreinigung des Untergrunds zu vermeiden.
Grundsätzlich gilt, wenn Sie einen Kanister kühl und dunkel lagern, haben Sie die freie Farbwahl von transparent bis Schwarz. Kommt kein Sonnenlicht an den Behälter, können Sie zum Beispiel bei einem durchsichtigen Material stets den Füllstand überblicken. Sonst könnte intensives Licht den Inhalt beeinträchtigen. Häufig findet sich auch Rot als eindeutig Warn- und Signalfarbe.
Anders verhält es sich, wenn Sie beispielsweise mehrere Benzinkanister mit je 5 l und verschiedenem Inhalt benötigen. Die eindeutigste Unterscheidung liefert dann eine jeweils andere Farbe. Wir von Vergleich.org empfehlen Ihnen in diesem Fall die Orientierung an einem bestehenden System, das zum Beispiel auch die Bundeswehr nutzt:
- Benzin – Rot
- Diesel – Blau
- Kraftstoffgemisch – Gelb
Auf diese Weise vergessen Sie nicht, was in welchem Kanister gelagert wird und andere können die Farbwahl leicht nachvollziehen.
3.5. Ausguss ist nicht gleich Ausguss
Weiterhin gehört zur Kaufberatung auch ein Blick auf den Verschluss und praktischen Zubehör für den Ausguss. Am Metallkanister sollte der Deckel stets mit einem Sicherungsstift versehen sein. Beim Schraubverschluss am Plastikkanister sollten weder die Kindersicherung noch ein Sicherungsband fehlen.
Gerade der Schutz vor unbeabsichtigtem Öffnen ist mit Sicherungsstift oder dem notwendigen Kraftaufwand dank Kindersicherung auf einfache und effektive Art gegeben.
Mit einem Einfüllstutzen können Sie das Ausgießen deutlich sicherer gestalten. Bei der Tanköffnung des Autos ist er zwar noch nicht unbedingt notwendig, hilft aber auch, ein Verschütten auszuschließen. Bei Tanks von Rasenmähern oder Kettensäge wird es ohne dicht sitzenden Einfüllstutzen dagegen schwierig, nichts daneben zu gießen.
Als weiteres Zubehör neben dem Stutzen sind vor allem ein Trichter, feste Handschuhe und Lappen beim Ein- und Umfüllen sehr sinnvoll.
Achtung: Füllen Sie den Benzinkanister nie bis zum Rand. Das erleichtert nicht nur das Ausgießen, sondern verhindert insbesondere eine erhöhte Druckentwicklung im geschlossenen Behälter.

Hallo, leider stimmt der Teil der Haltbarkeit nicht ganz. Nur für Metallkanister gibt es keine Haltbarkeitsangabe. Kunststoffkanister sind nach ADR nur 5 Jahre haltbar.
Guten Tag René,
vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar zu unserem Benzinkanister-Vergleich.
Wir haben die Angabe im Text korrigiert.
Beste Grüße
Ihr Team von Vergleich.org
Guten Tag,
können Sie mir sagen, wo ich meinen alten Kanister abgeben muss, bevor ich einen neuen kaufe?
VG
Björn KLinger
Guten Tag Herr Klinger,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Benzinkanister-Vergleich.
Es ist die richtige Vorgehensweise von Ihnen, den Kanister nicht in den Restmüll zu entsorgen. Nicht nur bei altem Kraftstoff, sondern auch bei dem Material, das lange damit in Kontakt stand, handelt es sich im Sondermüll.
Gibt es in Ihrer Umgebung ein Schadstoffmobil, nimmt dieses den Behälter entgegen. Auch auf einem Wertstoffhof wird der alte Benzinkanister fachgerecht entsorgt. Ob dabei Gebühren anfallen, hängt von dem Landkreis ab, in dem Sie wohnen. Bei kleinen Mengen und Kanistern dürften Sie aber zumeist nichts für die Abgabe zahlen müssen.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team