Was passiert beim Polieren?
Poliermaschinen tragen Material im Nanometer-Bereich ab. Auf diese Weise sind sie Schleifmaschinen sehr ähnlich, nur dass sie viel weniger abtragen.
Beim Polieren entsteht Hitze zwischen der zu glättenden Oberfläche und der Polierscheibe, wodurch Material schneller abgetragen oder verformt wird.
Beides führt zu einer flacheren und somit glänzenden Oberfläche. Allerdings kann durch zu hohe Temperaturen auch zu viel abgetragen werden
2.1 Drehzahlen: regulierbar und großen Bereich abdecken
Um ein gutes Polierergebnis zu erreichen, brauchen Sie unterschiedliche Temperaturen. Diese lassen sich nicht direkt einstellen, sondern nur indirekt über die Geschwindigkeit und Position des Drehtellers beeinflussen:
- schnelle & punktuelle Drehbewegungen = hohe Temperaturen
- langsame & exzentrische Drehbewegungen = niedrige Temperaturen
Daher sollten die Drehzahlen selbst bei günstigen Poliermaschinen justierbar sein. Je größer der einzustellende Drehzahlen-Bereich ist, desto mehr Kontrolle haben Sie über das Polierergebnis.
Ein potenzieller Poliermaschinen-Testsieger muss Umdrehungen mindestens im Bereich zwischen 600 bis 3.500 U/min beherrschen.

Eine Poliermaschine ohne einstellbare Drehzahlen ist nicht zu empfehlen.
2.2 Wattaufnahme: 800 W reichen völlig
Eine hohe Wattaufnahme ist in der Regel ein Hinweis für eine kraftvolle Maschine, daher sollten die besten Poliermaschinen mindestens 800 Watt aufnehmen. Besonders starke Poliergeräte ziehen mehr als 1.200 Watt.
Ein kräftiger Motor hält die Drehgeschwindigkeit konstant, wenn Sie hartnäckige Kratzer beseitigen. Beim intensiven Polieren müssen Sie nämlich das Werkzeug etwas stärker auf die Oberfläche pressen, um mehr von dem unebenem Lack abzutragen.
Ein schwacher Motor würde bei zu viel Druck jedesmal stoppen. Mit einem solch schwachen Motor könnten Sie keine Kratzer beseitigen und nur Abschlußpolituren vornehmen.
Für hohen Glanz: Je ebener eine Oberfläche ist, desto stärker glänzt sie. Beim Polieren gleicht die Maschine minimale Unebenheiten aus, indem sie den Lack oder das Metall im Nanometer-Bereich abschleift. So gesehen ist Polieren Schleifen auf Molekular-Ebene.
2.3 Sanfter Anlauf und Griffe für perfektes Handling
Sanfter Anlauf für gleichmäßige Ergebnisse

Sanftanlauf und zwei Griffe geben Ihnen beste Kontrolle über das Gerät.
Ein Sanftanlauf ist für Polituren sehr wichtig, da Sie das Gerät häufig ausschalten, um Poliermittel neu aufzutragen und anschließend weiter zu polieren. Wenn die Poliermaschine sofort mit hoher Geschwindigkeit losdreht, spritzt das Poliermittel zu allen Seiten und der Teller zieht Sie womöglich über die Oberfläche, als dass Sie Kontrolle darüber haben. Das Ergebnis sind Dellen, neue Kratzer oder ungleichmäßige Polierstellen (Hologramme).
Mehr Kontrolle mit mehr Griffen
Damit Sie den Polierer nicht nur am Gehäuse festhalten sind mehrere Griffe unabdingbar. Zwei Griffe geben Ihnen bessere Kontrolle über die Bewegungen des Werkzeuges. Haben die Griffe zudem einen sogenannten Soft Grip, können Sie noch fester zupacken, da die Griffe gepolstert sind.
Kleines Gewicht für große Polituren

Wenn Sie länger als 30 min Polieren, merken Sie jedes Gramm des Gerätes.
Unterschätzen Sie das Gewicht einer Poliermaschine nicht, denn das Polieren ist ein langwieriger Prozess. Nur Profis polieren ein komplettes Auto unter einer Stunde.
Ein Gerät, das schwerer als 4 kg wiegt, wird keinen Poliermaschinen-Test gewinnen. Liegt das Gewicht aber unter 3 kg, dann werden auch ungeübte Polierer lange durchhalten.
2.4 Leiser als 85 dB sind erträglich
Da einige Polierprojekte schon mal mehrere Minuten dauern, sind leise Geräte auf Dauer angenehmer. Außerdem gibt es dann weniger Ärger mit den Nachbarn.
Poliermaschinen gehören wie die Schleifmaschinen zu den lauten Elektrowerkzeugen, dennoch sollten sie nicht lauter als 90 dB sein. Besser sind 80 bis 85 dB, dies entspricht einem lauten Gespräch. Topmodelle sind sogar leiser als 80 dB.
2.5 Polierteller sollten austauschbar sein

Ist der Polierteller wechselbar, bleiben Sie flexibel für unterschiedliche Polier-Aufgaben.
Je größer der Polierteller ist, desto besser eignet er sich zwar für große Flächen, aber umso schlechter kommt man damit auch in schmale Winkel. Bei den meisten Poliermaschinen liegt ein Teller mit 180 mm Durchmesser dabei. Dies ist bereits schon im oberen Bereich und optimal für breite Motorhauben
Kleine Polierteller haben einen Durchmesser von ungefähr 120 mm und entsprechen der Größe einer CD. Solange der Teller austauschbar ist, sollte die mitgelieferte Größe Sie beim Poliermaschinen-Kaufen nicht aufhalten.
2.6 Weiteres Zubehör ist Nebensache

Lassen Sie sich von einem Überangebot an Zubehör nicht blenden: Polierhauben und Maschine sind meist Billigware.
Zubehör für anspruchsvolle Polierprojekte kann kostspielig werden, daher sind mitgelieferte Polierhauben und Poliermittel selten von hochwertiger Qualität. Bewahren Sie Skepsis, wenn Online-Shops Poliermaschinen mit viel Zubehör zu einem geringen Preis anbieten. Dahinter verbirgt sich in der Regel ein Minderwertiges Produkt.
Wer nur gelegentlich polieren oder es einfach nur ausprobieren möchte, kann bei diesen Angeboten aber durchaus zuschlagen. Für seltene Einsätze sind günstige Poliermaschinen und das Zubehör ausreichend.
Wir suchen etwas für gröbere Arbeiten. Vermutlich dann ein Gerät mit viel Leistung?
Hallo Familie Will,
vielen Dank für Ihren Kommentar und das Interesse an unserem Poliermaschine-Vergleich.
Achten Sie in dem Fall auf den Drehzahlbereich. Sehr hartnäckige Kratzer können Sie mit Geschwindigkeiten von mindestens 3.000 U/min wegpolieren.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team