Das Wichtigste in Kürze
  • In vielen Regionen ist der Korn oder Doppelkorn als Teil des „Herrengedecks“ bekannt. Machen wir Schluss mit dem Image, dass Doppelkorn nur ein Schnaps für die typische Kneipe ist. Abgesehen vom wohl bekanntesten, dem Nordhäuser Doppelkorn, gibt es viele andere Anbieter, die eine ganz eigene Herangehensweise bei der Herstellung von Kornbrand haben: Manche schmecken, laut verschiedenen Doppelkorn-Tests, besonders mild, andere eher kräftig oder würzig.
  • Kennen Sie den Unterschied zwischen Korn und Doppelkorn? Ganz simpel ausgedrückt: Doppelkorn hat mehr Prozent. Erst ab einem Alkoholgehalt von 38 % Vol darf die Bezeichnung „Doppelkorn“ verwendet werden, der im Vergleich zum normalen Korn zudem häufiger destilliert wird.
  • Machen Sie Ihre Wahl nicht vom Doppelkorn-Preis abhängig, sondern richten Sie sich eher nach dem Aroma, wenn Sie einen Doppelkorn aus gängigen Online Tests kaufen. Auch ein Blick auf den Verschluss lohnt sich, denn der für Nostalgiker wichtige Korken ist längst kein Qualitätsmerkmal mehr – mit einem Schraubverschluss umgehen Sie das mögliche „Korkschmecker“-Problem und das Schließen der Flasche ist allgemein einfacher.

Doppelkorn Test

Lange Zeit wurde der Doppelkorn vor allem mit dem Schützenfest oder der Dorfkneipe verbunden. Doch momentan erlebt der Klare ein Comeback und wird von immer mehr Genießern geschätzt. Das ist kein Wunder, denn Doppelkorn ist nicht nur eine der traditionsreichsten Spirituosen Deutschlands, es gibt ihn heute auch in einer Vielzahl von Geschmacks-Nuancen.

1. Seit wann gibt es Doppelkorn?

Bereits seit dem 16. Jahrhundert ist das Brennen von Korn und Doppelkorn in Deutschland bekannt. 1507 wurde auf diese Spirituose erstmals Steuern enthoben und 1909 gab es dann das erste Reinheitsgebot auf Kornbranntwein.

Doppelkorn-Test: Mehrere Flaschen des Doppelkorns stehen in einem Regal neben anderen alkoholischen Getränken.

In der Bildmitte wird uns Oldesloer-Doppelkorn präsentiert, der hier in einer 700-ml-Flasche angeboten wird.

2. Wie wird Doppelkorn hergestellt?

Bis heute hat sich an der traditionellen Herstellung dieser Spirituosen nicht viel verändert. Doppelkorn wird aus reifem Getreide hergestellt, das zunächst zu einer Maische verarbeitet wird. Diese wird dann einem Gärungsprozess unterzogen. Danach wird die Maische zunächst abgebrannt, wobei der verdampfte Alkohol aufgefangen wird. Im nächsten Schritt erfolgt der sogenannte Feinbrand. Dafür wird der Rohbrand nochmals erhitzt und wieder wird der Alkoholdampf aufgefangen. Hier wird jedoch zwischen Vorlauf, Mittellauf und Nachlauf getrennt. Der Doppelkorn besteht fast ausschließlich aus dem Mittellauf, der als besonders rein gilt. Nach dieser Stufe enthält der Doppelkorn zu viel Alkohol, deshalb wird er mit schadstofffreiem Wasser aufgefüllt.

Der getestete Doppelkorn steht vor einem Regal auf dem Boden.

Mit einem Alkoholgehalt von 38 % ist dieser Oldesloer-Doppelkorn eine hochprozentige Spirituose, die nur in Maßen konsumiert werden sollte.

Je nach Hersteller kommen heute im Doppelkorn ganz unterschiedliche Aromen zum Tragen. Es gibt ausgesprochen milde Varianten wie den Doppelkorn aus Weizen, aber auch ganz bodenständig-herben Doppelkorn. Mitverantwortlich für den Geschmack des Doppelkorns ist aber nicht nur seine Herstellung, sondern vor allem seine Lagerung. Einige Produzenten nutzen dafür Eichenholzfässer, deren holziges Aroma in die Spirituose übergeht und sie unverwechselbar im Geschmack macht.

3. Wie genießt man Doppelkorn?

Eine Flasche des getesteten Doppelkorns steht auf einem Karton vor einer weißen Wand.

Der Hersteller teilt mit, dass dieser Oldesloer-Doppelkorn nach einem überlieferten Rezept gebrannt wird.

Traditionell wird Doppelkorn kalt serviert, entweder in Gläsern, die vorher im Kühlschrank standen oder sogar on the rocks, also mit Eiswürfeln. Es gibt aber auch Stimmen, die dafür plädieren, den Doppelkorn zimmerwarm zu genießen, sodass alle Aromen perfekt zur Geltung kommen. Wofür man sich auch entscheidet, wichtig beim Genuss eines Doppelkorns ist es, ihn nicht einfach nur zu kippen. Stattdessen sollte man ihn Schluck für Schluck über die Zunge rollen lassen, damit man die Vielschichtigkeit der Aromen schmecken kann.
Klassisch wird ein Doppelkorn als Digestif nach einem schweren, fetthaltigen Essen gereicht, aber auch zum Anstoßen auf dem Geburtstag oder zwischendurch ist der klassische Schnaps beliebt.
Mittlerweile wird Doppelkorn auch für Longdrinks verwendet. Dazu gehört auch der Korn Sour, bei dem Doppelkorn mit Orangen- und Zitronensaft sowie Zuckersirup gemixt wird. Ein anderes Einsatzgebiet für Doppelkorn ist der Likör, denn der Korn bildet hierfür die Basis. Doch ein feiner alter Doppelkorn ist vor allem pur ein echter Genuss.

Videos zum Thema Doppelkorn

Im YouTube-Video Nordhäuser Doppelkorn Werbung 1993 wird das Produkt Doppelkorn von Nordhäuser gekonnt in Szene gesetzt. Die Werbung überzeugt mit einer gelungenen Inszenierung und lädt den Zuschauer ein, den einzigartigen Geschmack des Doppelkorns zu entdecken. Mit nostalgischem Charme vermittelt das Video die Qualität und Tradition sowie den besonderen Genuss, den dieses Produkt bietet.

Quellenverzeichnis