In unserem Autolautsprecher-Vergleich erläutern wir Ihnen zunächst einige Fachbegriffe.
3.1. Das passende System finden

Tief-/Mitteltöner in der Tür und Hochtöner am Rahmen
Ihr Auto besitzt ausschließlich Boxen in den Türen? Diese lassen sich schnell und einfach durch Koaxial-Lautsprecher ersetzen. Wenn es Sie nicht stört, dass der Klang nicht optimal auf den Fahrer ausgerichtet ist, sind sie eine preiswerte erste Wahl.
Sie haben bereits zusätzliche Hochtöner in den Armaturen oder im Rahmen verbaut? Dann liegt der Umstieg auf ein anderes Komponentensystem nah. Sollten Sie ein Komponentensystem wünschen, aber keine Vorrichtungen für Hochtöner im Auto verbaut haben, können Sie selber nachrüsten. Der Nachteil: Die Hochtöner sind dann deutlich sichtbar.
3.2. Mehr Watt heißt nicht mehr Power
Viele günstige Hersteller locken mit hohen Wattzahlen – nur sagen die leider nichts über die Leistung aus. Gemeint ist damit meistens die Spitzenbelastbarkeit, die der Lautsprecher für kurze Zeit leisten kann.
Wer vergleichbare Werte sucht, kann sich am RMS-Wert orientieren. RMS (Root Mean Square) gibt an, wie viel Leistung im Durchschnitt abgegeben wird – und ist deswegen sehr viel aussagekräftiger.
3.3. Brauche ich ein 2-Wege oder 3-Wege-System?

3-Wege-Lautsprecher von Pioneer
Da die Einbaugrößen für Auto-Boxen sehr kompakt sind, bieten 3-Wege-Auto-Lautsprecher nur selten einen Vorteil. Aber was bedeutet 2- und 3-Wege-System überhaupt? Um das zu verstehen, ist ein kurzer Ausflug in die Theorie nötig:
Bei 2-Wege-Auto-Lautsprechern gibt es zwei Schallquellen. Der Hochtöner spielt die hohen Frequenzen und der Tief-/Mitteltöner die tiefen und mittleren. 2-Wege-Systeme sind kompakt gebaut, damit der Klang klar bleibt. Je kompakter ein Lautsprecher ist, desto weniger Bass kann er abbilden.
3-Wege-Systeme sind meist weniger kompakt. Sie geben Töne über drei Schallquellen wieder. Den Hochtöner, einen zusätzlichen Mitteltöner und den Tieftöner, der sich durch den zusätzlichen Mitteltöner mehr um den Bass „kümmern“ kann. Dadurch kann er ihn besser abbilden. Bei Autoboxen macht das jedoch keinen großen Unterschied, da die 3-Wege-Systeme aus Platzgründen ebenfalls kompakt gebaut sind.
Wir raten Ihnen zum 2-Wege-System, doch letztlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks.
» Mehr Informationen 3.4. Satter Sound: Es braucht mehr als Lautsprecher

Boxen, Verstärker, Kabel: alles wichtig!
Wenn Ihnen die Musik im KFZ eher zur Hintergrundbeschallung dient, dann reicht das verbaute Autoradio. Dieses liefert in der Regel 10 bis 20 Watt RMS pro Kanal.
Wenn Sie Auto-Lautsprecher kaufen, die mit 70 Watt RMS belastbar sind, wäre das Radio der limitierende Faktor für Ihr Auto-Anlage-Set. Es kann nicht genug Leistung an die Lautsprecher abgeben. Sobald Zimmerlautstärke überschritten wird, beginnt der Klang zu knacken und knistern.
Augenwischerei bei der Leistung
Autoradios werden oft mit bis zu 50 Watt Leistung pro Kanal beworben – leider ist das nur die Spitzenbelastbarkeit der Produkte.
Achten Sie deswegen auch bei Autoradios immer auf die RMS-Angabe. Baubedingt schaffen die vorverbauten Verstärker in Autoradios nämlich selten mehr als 20 Watt RMS.
Abhilfe schafft ein Verstärker. Dieser wird über den elektrischen Antennenanschluss mit dem Autoradio verbunden. Gute Werte für einen Verstärker sind 50 bis 100 Watt RMS pro Kanal. Wichtig ist hier, auf die richtige Impedanz zu achten.
Ist für den Lautsprecher z.B. eine Impedanz von 4 Ohm angegeben, sollte der Verstärker ebenfalls für 4 Ohm ausgelegt sein. Betreiben Sie an einem Verstärker mit 8 Ohm einen Lautsprecher mit 4 Ohm, kann das dazu führen, dass der Verstärker durchbrennt.
Wenn Sie Autoradio, Verstärker und Lautsprecher installiert haben, verbrauchen Sie mehr Strom als vorher. Dafür benötigen Sie in der Regel ein leistungsgerechtes Netzteil.
Zusammengefasst: Diese Komponenten sind wichtig
Wer sich leistungsstarke Lautsprecher kauft, braucht entsprechendes Zubehör, um das Beste herauszuholen. Die wichtigsten sind Autoradio, Verstärker und Netzteil. Wer mehr Bass will, braucht außerdem einen zusätzlichen Subwoofer.
3.4. Am Ende entscheidet Ihr Geschmack
Die technischen Werte der Lautsprecher lassen sich gut vergleichen. Welcher Lautsprecher bietet mehr Leistung? Welcher einen höheren Schalldruckpegel? Aber: Am Ende entscheidet das Ohr.
Gerade bei Lautsprechern hat jeder Hörer eigene Vorlieben, die sich aus Wattzahlen und Dezibelwerten nicht ablesen lassen. Um Ihren ganz persönlichen Auto-Lautsprecher-Testsieger zu finden, empfehlen wir Ihnen, vor dem Kauf zum Auto-Hifi-Spezialisten zu fahren. Lassen Sie sich Zeit für einen ausgiebigen Auto-Lautsprecher-Test und hören Sie nicht auf Ihre Freunde. Warum? Weil jeder Mensch Klang anders wahrnimmt – was für Sie gut klingt, hört sich für andere vielleicht weniger gut an.
Hallo,
ich würde gerne meinen 4er Golf (Bj. 2003) mit einem einigermaßen guten Soundsystem aufrüsten. Könnt ihr mir ein Tipp geben, was da zu empfehlen wäre?
Lg Alex
Hallo Herr Moring,
generell empfiehlt sich für Musikliebhaber ein 2-Wege Komponenten-System. Dabei wird jeweils ein Tief-/Mitteltöner und ein Hochtöner pro Seite verbaut. Lautsprecher im hinteren Bereich sind nicht nötig: Musik wirkt am besten, wenn Sie von vorne kommt.
Der Golf 4 (Bj. 1997 – 2003) hat jeweils 16,5 cm große Lautsprechervorrichtungen im Vorder- und Hinterraum. Passende Lautsprecher wären hier prinzipiell also alle Modelle mit 16 bis 16,5 cm Membrandurchmesser. Ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis erhalten Sie bei Eton POW 160.2 und Hertz ESK 165. Das Eton POW 160.2 ist etwas stärker in den mittleren Frequenzen, dafür macht das Hertz ESK 165.5 in der Bassregion etwas mehr Druck.
Bitte vergessen Sie nicht:
1. Der Sound wird nur so gut wie sein Einbau. Sollten Sie die Lautsprecher selber einbauen wollen, achten Sie besonders auf Stabilität und Dämmung (z.B. mit Alubutyl).
2. Damit die Musik auch laut noch gut klingt, sollten Sie ein sehr gutes Autoradio oder einen zusätzlichen Verstärker in Betracht ziehen. Das vorverbaute Radio im Golf 4 kommt nicht über 15 Watt RMS pro Kanal hinaus.
Wir empfehlen den Einbau vom Spezialisten übernehmen zu lassen. Es wäre Schade, wenn Sie 200 Euro für eine Anlage in die Hand nehmen und diese dann nicht gut klingt. Je nach Aufwand kommen dadurch allerdings Mehrkosten von mindestens 200€ auf Sie zu.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team