Käfer, Bienen, Schmetterlinge – es gibt viele Nützlinge, die von einem Insektenhotel profitieren können. Dementsprechend hat ein Insektenkasten in der Regel mehrere Zimmer und Stockwerke, die unterschiedlich befüllt sind, beispielsweise mit Bambusröhrchen. Die Insektenhotel-Füllung ist letztlich ausschlaggebend dafür, welche Tierchen darin Unterschlupf finden werden.
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen nicht nur, welches Material im Insektenhotel welche Nützlinge anzieht, sondern auch, wofür die jeweiligen Insekten wiederum im Garten oder auf dem Balkon nützlich sein können.
Insektenarten | Insektenhotel-Füllmaterial | Nutzen & Vorkommen |
Wildbienen, z. B. Mauerbienen, Seidenbienen 
| Löcher von 4 bis 10 mm Durchmesser (z. B. Bambus) 
| - Nutzen für die Tiere: Überwinterung / Brutstätte – die Eier der Bienen werden in den Röhrchen abgelegt, die Löcher anschließend versiegelt. Die Larven schlüpfen im Frühjahr.
- Nutzen für den Menschen: Blütenbestäubung für einen bunten Garten im Sommer
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Wespen, z. B. Schlupf- oder Lehmwespen 
| Gebohrte Löcher, max. 7 mm Durchmesser 
| - Nutzen für die Tiere: Überwinterung / Brutkasten – auch hier dienen die Löcher als Ort zur Eierablage oder zum geschützten Überwintern.
- Nutzen für den Menschen: Schädlingsbekämpfung – Wespen befreien Ihren Garten z. B. von lästigen Blattläusen oder Motten.
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Marienkäfer, Ohrenkneifer 
| Zapfen, Rindenstückchen 
| - Nutzen für die Tiere: Unterschlupf – insbesondere nachts oder in den Wintermonaten
- Nutzen für den Menschen: Schädlingsbekämpfung – Marienkäfer helfen vor allem bei der Blattlausvernichtung, Ohrenkneifer beseitigen schädliche Milben.
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Florfliegen 
| lockere Naturmaterialien 
| - Nutzen für die Tiere: Nisthilfe / Überwinterungshilfe / Unterschlupf (ganzjährig)
- Nutzen für den Menschen: Schädlingsbekämpfung – Florfliegen sind die kleinen Helferlein von Marienkäfern und fressen bevorzugt Läuse.
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Schmetterlinge, Falter 
| hohler Raum 
| - Nutzen für die Tiere: Winterquartier / Unterschlupf (ganzjährig) – insbesondere bei schlechtem Wetter
- Nutzen für den Menschen: Blütenbestäubung von Zier- und Nutzpflanzen
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Die hier genannten Zugehörigkeiten von Tieren und Füllung des Insektenhotels dienen nur als Beispiele und sollen keine anderen Paarungen ausschließen. So ist es beispielsweise nicht unüblich, dass Florfliegen auch in Kiefernzapfen unterschlüpfen oder Grabwespen in Schilfrohr nisten. |
Während ein Insektenkasten (unabhängig von seiner Größe wie ein Insektenhotel in XXL oder kleiner) meist zwischen vier und sechs unterschiedlich befüllte Zimmer aufweist und somit für viele verschiedene Nützlinge Unterschlupf bietet, gibt es natürlich auch spezielle Insektenhäuser für einzelne Arten, wie ein Wildbienenhotel oder auch ein Hummelhaus. Ein Insektenhotel der Kategorie Wildbienenhaus weist dementsprechend nur ein oder zwei Füllungen auf. Möchten Sie ein reines Bienenhotel kaufen, können Sie ebenfalls zwischen Fertighaus oder Bausatz wählen. Es gibt auch Angebote, bei denen Sie nicht nur 1 Stück, sondern gleich mehrere Hotels für verschiedene Insektenarten erhalten.
Entscheiden Sie daher im ersten Schritt, ob Sie beispielsweise Wildbienen oder Hummeln ein Zuhause bieten wollen oder ob Sie im Garten ein Insektenhotel für andere Tierarten anbringen wollen wie Marienkäfer oder Florfliegen. Einen wichtigen Beitrag leisten Sie ganz allgemein, ganz gleich, für welche unterschiedlichen Insektenarten Sie sich entscheiden. Wichtig ist nur, dass die Maße zu den gewählten Insektenarten passen wie 22 cm x 12 cm oder 9 cm Länge sowie Breite und Öffnungen von 6 mm oder auch 8 mm.
Wie viel cm das Insektenhotel groß sein soll, hängt aber auch davon ab, welchen Wartungsaufwand Sie für Ihr Insektenhotel in der Natur betreiben wollen.

Insektenhäuser im Vergleich: Das Neudorff 33410 Insektenhotel ist in fünf Zimmer unterteilt (links), während die Modelle daneben aufgrund ihrer einseitigen Füllung lediglich als Marienkäfer- oder Wildbienenhotel fungieren können.
Sehr gehrte Redaktion
Die von ihnen bewerteten Insektennisthilfen sind leider nutzlos, und zwar ALLE!!!!!!!
Ich beschäftige mich schon viele Jahre mit diesem Thema. Es scheint wie ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Diese Dinger(bestenfalls Brennholz) sind einfach nicht aus dem Handel zu bekommen.
Es wäre wünschenswert das Bewertungen solcher Art von Personen gemacht werden die sich damit auskennen.
Gruß Martin Bölk
Sehr geehrter Herr Bölk,
vielen Dank für Ihren kritischen Kommentar zu unserem Insektenhotel-Vergleich.
Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihre grundsätzliche Kritik am Produkt im Sinne unserer Leserschaft etwas ausführen könnten. Allgemein empfehlen selbst Umwelteinrichtungen und Institutionen wie BUND e.V. oder NABU den Gebrauch von Insektenhotels. Eine ausführlichere Kritik an der Sache wäre daher sicher in Ihrem Sinne und auch von Interesse für unsere Leserschaft.
Viele Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Die Stiftung Warentest schreibt: In die „Regale“, die mindestens 20 Zentimeter tief sein sollten, kommen innen hohle Naturmaterialien, in denen die Insekten ihre Eier ablegen können. Geeignet sind zum Beispiel Bambus, Schilfrohr und Stroh. Einige Fächer können Sie auch mit Sand-Lehm-Gemischen gestalten. Drücken Sie – solange es feucht ist – mit einem Bleistift oder dicken Nagel Löcher hinein. Kein einziges bewertetes Insektenhotel hat diese empfohlene Tiefe und trotzdem sind sie empfehlenswert und warum?
Sehr geehrter Herr Ludwig,
wir informieren uns natürlich auch darüber, was die Stiftung Warentest in ihrem Insektenhotel-Test sagt, aber letztlich ist das für uns nur ein Aspekt von vielen, die in unsere Einschätzungen einfließen.
Insgesamt gibt es nur sehr wenige sehr tiefe Insektenhotels. In aller regel sind sie eher auf Höhe ausgerichtet, da viele Nutzer die Chance haben wollen, ggfs. von außen etwas zu sehen. Hierbei muss man natürlich unterschieden zwischen Insektenhotels als „Unterhaltungsprodukt“ wie ein Goldfischglas (so werden sie meist betrachtet und gekauft) oder als Produkt zur ernsthaften Züchtung oder dem Studium oder zum Schutz von Lebewesen. Die Anforderungen variieren entsprechend, und es kann sein, dass die Stiftung Warentest Insektenhotels anders betrachtet hat.
Freundliche Grüße
Vergleich.org
Sorry, aber ich beschäftige mich seit Jahrzehnten mit Insekten und leider die letzten Jahre beruflich bedingt auch mit den schwachsinnigen Insektenhotels wie sie Eingangs mit durchaus guten Testnoten versehen sind, obwohl sie für Insekten weitgehend unbrauchbar sind. Was interessiert mich eine Verarbeitungsqualität, wenn es nur als Zierrat oder überteuertes Brennholz taugt. Es gibt gute Insektenhotels. Die baut man besser selbst, denn wenn man sie im Handel sucht, wird man alt.
Löcher von 2(!!!) bis 8 (10 sind eher schon die Ausnahme) mm Durchmesser werden regelmäßig und gut besiedelt. Egal ob Halme von Schilf oder Bambus oder Bohrungen in Hart(!)holz.
Niemals darf Nadelholz Verwendung finden wie im Bild zu den Bohrungen. Es sollte auch kein Stirnholz sein, da es maximal drei Jahre besiedelt werden kann und nach und nach Risse bekommt. Dort wo ein Riss entsteht wird das Loch unbrauchbar, schon vorhandene Brut vernichtet. Holz sollte immer seitlich angebohrt werden. Egal ob Halm oder Holz, die Löcher werden von Mauerbienen, Lehmwespen etc. besiedelt, nicht von Schlupfwespen, die ja Parasitoide sind und keine Bruträume haben.
Zapfen und Rindenstücke, trocken im Insektenhotel verwahrt, weit über dem Boden, locken keinen einzigen Marienkäfer oder Ohrenkneifer. Sie sind völlig sinnbefreite Idiotie.
„Lockere Naturmaterialien“ helfen keiner Florfliege. Sie benötigt einen Hohlraum von absoluten Mindestmaßen 30 x 30 x 20 cm, davor kein Gitter und kein rotes Brett mit Spalten drin, sondern schräge, dachziegelartig überlappende Latten mit einem Freiraum von etwa 1 cm dazwischen. Das ist essentiell als Landefläche, Windschutz, Temperaturausgleich in der Wintersonne und um ausreichend Licht zu dämpfen, dass der Florfliegenkasten von Insekten überhaupt als potenzieller Überwinterungsort erkannt wird. Und drinnen Sägespäne oder anderen Müll hineinzustopfen beraubt Florfliegen und viele andere Insekten der Überwinterungsmöglichkeit gleich wieder. Lediglich aufgeraute Wände werden von vielen Insekten – Florfliegen, Schmetterlingen etc. – dankbar angenommen. Wenn die Oberfläche drinnen vergrößert werden soll, dann lediglich einige sehr lange Strohhalme etc. sehr locker zugeben. Insekten brauchen Platz!
Ein senkrechter Schlitz im Holz ist für jeden Falter eine unüberwindbare Hürde. Schmetterlinge benötigen wie Florfliegen eine flache Landefläche. Tagfalter können dann auch durch senkrechte Spalten schlüpfen, wie alle anderen Insekten bevorzugen sie aber waagrechte Öffnungen.
Hallo, toller Artikel!
Da ich aber schon so ein großes XXL-Insektenhotel im Garten stehen habe, bin ich jetzt eher auf der Suche nach einer passenden Ergänzung dazu. Weil ein normales Insektenhotel ja nichts für Hummeln ist, wollte ich mir evtl noch ein Hummelhotel dazu kaufen. Können Sie da auch etwas empfehlen?
Dankeschön und viele Grüße,
Sabine
Sehr geehrte Frau Mauer,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Insektenhotel-Vergleich.
Tatsächlich lohnt sich auch die Anschaffung eines Hummelhotels, wenn Sie den kleinen Tieren in Ihrem Garten ebenfalls einen Unterschlupf bieten möchten. Wichtig ist, dass das Hummelhaus vor Witterungseinflüssen geschützt und im Inneren mit Nistmaterial versehen ist.
Ein hübsches Modell aus frostfester Keramik inklusive Nistwolle erhalten Sie beispielsweise von Beckmann auf Amazon.
Viel Erfolg beim Aufstellen Ihres Hummelhotels wünscht Ihnen das Vergleich.org-Team