Warum Bohrer brechen
Wenn ein Bohrer nur minimal schief in das Bohrfutter der Bohrmaschine gesteckt wurde, dreht er „unrund“. Das bedeutet, er beginnt zu schwingen. Diese minimalen Schwingungen können bei hohen Geschwindigkeiten dazu führen, dass der „stahlharte“ Bohrer oder Holzbohrer bricht.
Aber manchmal ist nicht der Handwerker schuld: Billig hergestellte Bohrer sind zuweilen bereits ab Werk krumm. Ein Bohrer aus billigem Metall kann außerdem zu weich sein und sich erst während des Bohrens verbiegen. Auf der sicheren Seite sind Sie mit explizit gehärteten Stahlsorten (z.B. HS-Stahl).
Auf die Größe der Bohrerschäfte brauchen Sie hinsichtlich der Kompatibilität der Bohrmaschinen nicht zu achten. Holzbohrer passen in jedes Schnellspannfutter: egal ob Schlagbohrmaschine oder Akkubohrer. In einem Holzbohrer-Set sind die Aufsätze meist unterschiedlich dick, doch das Bohrfutter passt sich dem Durchmesser an, daher gehen auch Sechskant-Schäfte mühelos in Standard-Bohrfutter.
3.1. Bohren mit Präzision
Die Bohrgenauigkeit ergibt sich aus mehreren Faktoren: Herstellungsprozess und dem gewählten Metall. Besonders harte Metalle verbiegen sich nicht nachträglich und gewährleisten, dass Bohrer gerade bleiben, wenn sie aus der Fabrik kommen.
In einer hochwertigen Herstellung gelingt der Bohrer perfekt gerade und die Schneiden liegen parallel zur Längsachse des Bohrers.

Ein Augenmerk wurde auf eine Zentrierspitze gelegt, damit der Bohrer punktgenau am gewünschten Ort angesetzt werden kann.
Ein gutes Schneidergebnis runden sauber geschliffene Bohrerschneiden ab. Sind diese partiell stumpf oder haben kleine Unebenheiten, beginnt der Bohrer mehr am Holz zu reißen, als dass er sauber hineinschneidet.
Vollkommenheit ab Werk: Gewissenhafte Herstellung mit besonders festem Metall und eine präzise geschliffene Schneide führen zu einem Bohrer mit 100-prozentiger Genauigkeit, der jeden Holzbohrer-Test für sich entscheidet.
3.2. Made of Steel

Wir empfehlen grundsätzlich, die Bohrer so aufzubewahren, wie es hier beispielsweise beim JJW-Germany-Holzbohrer-Set „HSS-G“ erkennbar ist. Landen Sie ungeschützt im Werkzeugkasten, nehmen Sie zwangsläufig Schaden.
Stahl klingt in den Ohren eines Laien immer erst einmal gut, doch gibt es hier feine Unterschiede. Die Bezeichnung „rostfreier Stahl“ ist nicht zwingend redundant. Zwar sind die meisten Werkzeuge aus einem Stahl hergestellt, der auch rostfrei ist, aber eben nicht immer. In der Regel sind alle Bohrer innerhalb eines Holzbohrersatzes aus dem gleichen Material.
HS-Stahl
„HS-Stahl“ bedeutet in seiner ganzen Länge „Hochleistungsschnellstahl“, gerne auch nur HSS genannt. Die Abkürzung HSS kommt ursprünglich von der englischen Bezeichnung „High Speed Steel“. HSS ist durch eine Legierung vieler unterschiedlicher Metalle extrem robust und hart. Durch seine Hitzebeständigkeit hält er auch hohe Schnittgeschwindigkeiten aus, bei denen die Reibung einen Bohrer zum Glühen bringt.
HS-Stahl rostet nicht und hat hohe Standzeiten. Das heißt, es dauert lange, bis die Klingen des Bohrers stumpf werden.
Chrom und andere Legierungen

Ein 25-teiliges Bohrer-Set bietet im Vergleich zu kleineren 5 tlg. Sets eine optimale Passgenauigkeit der einzelnen Bohrlöcher.
Die Stahl-Legierungen mit Chrom, Vanadium und Molybdän sind ebenfalls immer rostfrei. Allerdings haben sie keine so hohe Festigkeit wie HS-Stahl. Einige von ihnen können sogar schnell brechen oder sich mit der Zeit verbiegen. Jedoch sind die alternativen Legierungen sehr günstig in der Herstellung. Für den sporadischen Heimwerkereinsatz reichen sie allemal.
Chrom wird häufig als Werkzeugmaterial angegeben, doch achten Sie hier darauf, ob es nur eine Chromschicht ist oder ob das Chrom Bestandteil einer Legierung ist. Chromschichten schützen nur äußerlich vor Rost, sind aber schnell abgekratzt. Besser ist, wenn das Chrom Teil einer Legierung ist.
Die Vor- und Nachteile von HS-Stahl:
Vorteile- verbiegt nicht
- bricht selten
- bleibt lange scharf
- widersteht hohen Temperaturen (bis 600°C)
- rostfrei
3.3. Im Zentrum der Bohrung: die Zentrierspitze
Damit der Dübel nicht einen Millimeter zu weit links oder rechts sitzt, ist es wichtig, dass die Bohrung punktgenau ist. Eine Zentrierspitze hilft dabei, den Bohrer fest auf die vorgezeichnete Stelle zu setzen. Mit nur wenig Kraft drücken Sie die Bohrerspitze in das Holz und schon sitzt der Bohrer an der richtigen Stelle.
Außerdem verringert eine Zentrierspitze, dass Sie beim Anbohren abrutschen. Mittlerweile haben die meisten Holzbohrer eine solche Spitze. Doch unter gebrauchten Holzbohrern finden sich immer wieder alte Modelle ohne Zentrierspitze.
3.4. Doppelt hält gut: zweispiralige Bohrer
Bei genauerer Betrachtung gibt es auch Unterschiede bei den Holzspiralbohrern: Einige haben statt einer Spiralschneide zwei parallele Schneiden. Auf dieser Weise ähneln sie einer Doppelhelix.
Mit der zusätzlichen Klinge schneiden die Bohrer sich noch schneller in das Holz. Dies ist besonders bei sehr harten oder zähen Holzsorten praktisch, denn der zweispiralige Bohrer erfasst doppelt so häufig Span.
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