Daran erkennen Sie einen Ganzjahresreifen
Ganzjahresreifen haben auf der Flanke aufgedruckt unterschiedliche Symbole, an denen die Witterungsbedingungen, für die diese Reifenart geeignet ist, zu erkennen sind: Schneeflocke, Sonne, Regentropfen. Mit der Kennzeichnung „M+S“ oder „M.S“ (Matsch+ Schnee oder mud+ snow) erfüllt der Reifen die Mindestanforderungen an eine Wintertauglichkeit.
Wer bei Schnee und Eis mit sommerlicher Bereifung auf den Straßen unterwegs ist, verstößt nicht nur gegen die gesetzlich vorgeschriebene, situative Winterreifenpflicht, sondern bringt auch sich selbst und andere in Gefahr! Mit doppelt so langen Bremswegen und mangelnder Traktion ein – im schlimmsten Fall – tödliches Sicherheitsrisiko.
Glatteis und Aquaplaning haben häufig Schuld an gefährlichen Unfällen, da die rutschigen Flächen von vielen Fahrern immer wieder unterschätzt werden. Bedenken Sie: Wenn die Fahrbahn glatt oder feucht ist, wird der Bremsweg wesentlich länger. So kann es schnell zu Auffahrunfällen kommen.
Doch mit den richtigen Winterreifen kann sich jeder Autofahrer wieder sicher auf die Straße wagen:
- eine thermoelastische Laufflächenmischung sorgt bei kalten Temperaturen für einen guten Grip
- eine Mischung aus sogenanntem Silica erhöht die Sicherheitsreserven in brenzligen Situationen
Alle Modelle, auch verschiedene Winterreifen-Testsieger, verwenden die Silica-Gummimischung. Diese Bezeichnung bezieht sich auf das Füllmaterial zwischen den Kautschukmolekülen. Dies ist Siliziumoxid, auf englisch Silica. Es verringert die interne Reibung und ermöglicht es, die Winterräder auch bei niedrigen Temperaturen elastisch zu halten. Somit bleiben sie weich und behalten ihren Grip.
2.1. Ganzjahres- und Winterreifen im Vergleich

Optisch ist ein Ganzjahresreifen zunächst kaum von einem Winterreifen zu unterscheiden. Die Fahreigenschaften zeigen jedoch den Unterschied auf.
Neben den Reifen-Typen, die für niedrige Temperaturen und damit verbundene Straßenverhältnisse ausgelegt sind, existieren auch so genannte Ganzjahres- oder Allwetterreifen. Diese verbinden Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen und gewährleisten somit ausreichende Sicherheit während des ganzen Jahres.
Jedoch sind diese neben den unübersehrbaren Vorteilen auch mit Nachteilen geschlagen. So können die Modelle der Kategorie Ganzjahresreifen nicht an die hervorragenden Eigenschaften anknüpfen, die Sommer- bzw. Winterreifen in der jeweiligen Saison haben.
Unsere Kaufberatung: Ganzjahresreifen eigenen sie sich vor allem für Wenigfahrer, die sich die Anschaffungs- und Lagerkosten für einen doppelten Reifensatz sparen möchten.
Als kleine Orientierungshilfe führen wir Ihnen hier die Vor- und Nachteile von Winterreifen auf:
Vorteile- Gewährleisten die Leistungsreserven Ihres Autos
- Bieten größtmögliche Sicherheit
- Zuverlässlichkeit bei winterlichen und alpinen Strassenverhältnissen
Nachteile- Doppelte Anschaffungskosten für Sommer- und Winterbereifung
- Im Sommer deutlich schlechtere Fahreigenschaften als mit Sommerreifen
- etwas höherer Verbrauch
Dem gegenüber stehen die Vor- und Nachteile der Allwetterreifen:
Vorteile- Umständliches Umrüsten entfällt
- Einlagerung im Sommer/ Winter entfällt
Nachteile- Kein 100%-tiger Fokus auf Winter oder Sommer möglich
- Höherer Verschleiß
- nur für geringe Laufleistung geeignet
Aufgrund des höheren Verschleiß der Ganzjahresreifen hat sich die Ersparnis des Verzichts recht schnell egalisiert. Denn da Ganzjahresreifen durch die ganzjährige Benutzung höherer Belastung ausgesetzt sind, müssen sie auch schneller ausgewechselt werden. Ein Wechsel von Sommer- und Winterreifen kommt auf lange Sicht günstiger. In Österreich ist wegen der Winterreifenpflicht eine Nutzung von Ganzjahresreifen keine Option.
Faustregel: Fahren Sie im Jahr mehr als 15.000 Kilometer, sollten Sie keine Allwetterreifen aufziehen, sondern zwischen Sommer- und Winterreifen wechseln.
Weitere Informationen zum Unterschied zwischen Sommer- und Winterreifen finden Sie hier:
2.3. Der lange Weg zum Halt

Das EU-Reifenlabel gibt Aufschluss über das Laufverhalten auf nasser Fahrbahn.
Nicht nur die Reaktionsgeschwindigkeit kommt bei gefährlichen Situationen im Straßenverkehr zum Einsatz, sondern auch das Equipment: Sind die richtigen Reifen aufgezogen, stehen die Chancen besser, dass das Auto auch auf Ihre Manöver reagiert.
Ist die Fahrbahn feucht, dann verlängert sich bei null Grad Celsius und 90 Stundenkilometern der Bremsweg eines Sommerreifens gegenüber einem Winterreifen um durchschnittlich 5,40 Meter. Auf Schnee und bei 80 Stundenkilometern kommt das Auto mit Sommerreifen erst 42 Meter später zum Stillstand als ein Fahrzeug mit Winterreifen.
Fahrspaß garantiert
Moderne Winterreifen ziehen, im Vergleich zu der Sommervariante, in der kalten Jahreszeit erheblich besser und sind stabiler in der Seitenführung. Außerdem sind ihre Bremswege auch wesentlich kürzer. Dabei muss man aber keineswegs Einschränkungen im Fahrkomfort hinnehmen. Dies liegt am Zusammenspiel aller Komponenten vom Reifenunterbau über die Laufflächenmischung bis zur Profilgestaltung.
Tipp! Neben der Laufflächenmischung ist die Profilgestaltung mindestens genauso wichtig für einen guten Grip in den Wintermonaten. Eine hohe Anzahl an Lamellen in den Profilblöcken sorgt für den nötigen Halt bei Schnee. Je nach Reifengröße greifen bis zu 2.000 dieser wellenförmigen Profilschnitte in den vereisten Untergrund. Beim Fahren öffnen sich die Lamellen des Reifens, um dann bei vollem Bodenkontakt unter dem Gewicht der Radlast in den Schnee einzudringen.
Ob Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen: Die von namhaften Reifenherstellern berechneten Preise haben ihre Berechtigung. Auch die Stiftung Warentest stellte 2015 fest: Beim Reifen zu sparen, kommt Verbraucher meist teuer zu stehen. Hauptgrund hierfür ist die größtenteils mangelhafte Sicherheitsleistung: Insbesondere auf nasser und/oder trockener Fahrbahn schneiden Billigreifen meist schlechter ab als Marken-Modelle.
hallo und guten tag,
als erstes muss ich dass ganze team loben für die viele recherchearbeit in allen produktbereichen. jetzt zum obligatorischen aber. mir persöhnlich kommt es bei winterpneus / oder sommer im allgemeinen zuerst auf folgendes an. wenn ich auf nässe (egal ob so o.wi) bremse brauche ich einen möglichst kurzen bremsweg. steuerbar soll das auto in dieser situation auch bleiben. im winter fahren wir doch kaum auf schnee sondern auf wasser. daher wäre der reifen der wahl für den winter auch im preisvergleich der Winterreifen 195/65 R15 95H Nokian WR D4 XL. dazu kann man den auch im sommer getrost durchfahren. mfg
Hallo!
Also meine reifen sind jetzt sechs jahre alt brauch ich da schon neue oder gehen die noch?? war ja nicht wirklich winter in den letzten jahren
Lieber Leser,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Winterreifen Vergleich.
Ob die Winterreifen noch genutzt werden können oder nicht, stellen Sie am besten fest, indem Sie die Profiltiefe messen. Neue Reifen besitzen in der Regel eine Tiefe von 8 mm. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe liegt bei 1,6 mm. Diese können Sie ganz einfach testen, in dem Sie ein 2 Euro Stück in das Profil halten. Der äußere Rand des Geldstücks sollte in dem Profil verschwinden, ist er aber schon zu sehen, ist das Profil schon zu weit abgefahren. Auch wenn die gesetzlichen Regelungen wie beschrieben sind, wird jedoch häufig empfohlen, den Reifen schon ab einer Profiltiefe von 4 mm auszutauschen. Denn schon bei 4 mm nehmen die Wintereigenschaften des Reifens ab.
Noch ein weiterer Hinweis zu Ihrem speziellen Fall: Besitzen Sie die Reifen schon sechs Jahre, dann kann es sein, dass das Gummi der Reifen spröde geworden ist, auch wenn das Profil noch in Ordnung ist. Lassen Sie dies am besten von einem Fachmann überprüfen.
Kommen Sie gut durch den Winter,
Ihr Vergleich.org Team
Hallo habe da mal eine frage: wann brauch ich auch noch schneeketten bei die winterreifen? und überhaup wird ein bußgeld immer pro reifen oder je fahrzeug abgerechnet? Bitte um schnelle Antwort 🙂
Lieber Leser, liebe Leserin,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Winterreifen Vergleich.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Ein Bußgeld wird natürlich nicht pro Reifen berechnet, sondern nur für das Fahrzeug im Gesamten. Ansonsten bleibt es in der Regel Ihnen überlassen, ob Sie Ihr Fahrzeug zusätzlich zu den Winterreifen noch mit Schneeketten versehen möchten. Fühlen Sie sich damit sicherer, dann sollten Sie die Ketten unbedingt anbringen. Hierzu ein kleiner Hinweis: Die Ketten sollten Sie nur für kurze Zeitintervalle nutzen. Sie sind nicht für eine dauerhafte Nutzung von mehreren Tagen gedacht. Obwohl das Anbringen von Schneeketten, wie bereits erwähnt, in der Regel keine Pflicht ist, könnte es passieren, dass, wenn Sie in den Bergen oder sehr schneereichen Gebieten unterwegs sind, Schilder am Straßenrand auftauchen, die auf das Anbringen von Schneeketten verweisen. Dieser Aufforderung sollten Sie unbedingt Folge leisten, denn bei Missachtung kann es zur Erhebung eines Bußgeldes kommen.
Generell ist das Mitführen von Schneeketten immer sinnvoll. Auch wenn man sich einmal im Schnee festgefahren hat, kommt man durch die Schneeketten hier leicht wieder heraus.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen. Kommen Sie gut durch den Winter,
Ihr Vergleich.org Team