
Bei einem Schraubenausdreher sollten Sie verschiedenen Parametern Beachtung schenken. Dazu gehört der Härtegrad, die Gewindelänge und der Bit-Durchmesser, wie unterschiedliche Schraubenausdreher-Tests im Internet informieren. Die erste Entscheidung fällen Sie aber immer hinsichtlich der Drehrichtung. Sie finden Linksausdreher-, Rechtsausdreher- und zweischneidige Schraubenausdreher-Sets, um beschädigte oder festsitzende Schrauben zu entfernen.

Hier sehen wir einen 5-teiliges Krone-Schraubenausdreher-Satz aus Spezial-Chrom-Vanadium-Stahl.
1.1. Kaufberatung: Die Wahl zwischen Links- und Rechtsausdreher

Festsitzende Schrauben am Auto lösen Sie mit einem Rechtsausdreher. Auch eine verrostete Schraube löst Ihr Schraubenausdreher mühelos.
Schraubenausdreher wie von Hazet sind Linksausdreher. Daneben gibt es eine weitere Kategorie: Rechtsausdreher. Das klingt im ersten Moment überraschend, denn im Alltag benutzen Sie praktisch ausschließlich Schrauben-Arten mit rechtsseitigem Gewinde.
Diese Schrauben verbauen Sie in Möbeln, um eine Deckenlampe anzubringen, Holzlatten auf der Terrasse anzuheften und bei vielen weiteren Heimwerkertätigkeiten.
Rundum jede Heim-, Tischler- und Renovierungsarbeit nutzt den Linksausdreher, weshalb Sie sich ohne weiteres dafür entscheiden können. Ihr persönlicher Schraubenausdreher-Testsieger muss aber nicht unbedingt ein Linksdreher sein.
Gewindeart: Je nach Schraube den passenden Schraubenausdreher finden
Je nach Gewinde nutzen Sie unterschiedliche Arten von Schraubenausdrehern. Ein Schraubenausdreher für Rechtsgewinde ist die gängigste Form. Er löst gegen den Uhrzeigersinn und zieht mit dem Uhrzeigersinn an. Ein Schraubenausdreher für Linksgewinde löst mit dem Uhrzeigersinn und zieht gegen den Uhrzeigersinn an.
Der Rechtsausdreher kommt nur bei Werkgegenständen zum Einsatz, an denen Sie im Alltag sehr selten herumschrauben. Dort, wo Materialien rotieren. Genauer gesagt, gegen den Uhrzeigersinn rotieren.
Der Grund dafür ist ganz einfach. Rotierende Teile können dazu führen, dass sich die Schraube aus der Verankerung hinauswindet. Das passiert, wenn die Rotationsrichtung und die Ausdrehrichtung der Schraube die gleiche Drehrichtung besitzen.
Nur wenn diese Rotation nach links geht, kommt daher ein Rechtsausdreher-Gewinde zum Einsatz. Ein Rechtsausdreher kommt diversen Schraubenausdreher-Tests im Internet zufolge in Frage, wenn Sie am Auto schrauben.
Da Schrauben mit linksseitigem Gewinde sehr selten vorkommen, lohnt sich als Autoschrauber ein Schraubenausdreher, der beides kann. Diese sind als zweischneidig gekennzeichnet.
1.2. 2-in-1-Bit für beschädigte Schrauben spart Ihnen einen zusätzlichen Bohraufsatz

Werkzeug-Bits erklärt
Bits bezeichnen im Handwerk Aufsätze und gehören zum Bohrmaschinen-Zubehör. Sie sind relativ kurz, da der Kraftaufwand vom Bohrer kommt.
Sie finden Schraubenausdreher-Sätze wahlweise mit zusätzlichem Bohraufsatz. Bei diesen Modellen benutzen Sie die eine Seite des Bits für das Ausdrehen der Schraube, die andere Seite für die vorher durchzuführende Gewindebohrung in die Schraube.
Diese 2-in-1-Bits sind praktisch, wenn Sie bisher keine Bohraufsätze für Ihre Bohrmaschine besitzen. Für einen Schraubenausdreher-Test Ihrerseits sind sie ebenfalls gut geeignet, da sie oft preiswerter sind.
Unsere Empfehlung sind dennoch die ausschließlich zum Ausdrehen gedachten Aufsätze. Ihr Gewinde ist in der Regel länger und damit weniger störanfällig. Außerdem müssen Sie beim Gewindebohren oft mit verschiedenen Bohrgrößen arbeiten, weshalb ein zusätzliches Bohraufsatz-Set fast unabdingbar ist. Die Spezialbits bieten Ihnen weitere Vorteile gegenüber des Bits mit zusätzlichem Bohraufsatz:
Vorteile- besserer Halt in Windeisen und Bohrmaschinen
- der spitzere Zulauf greift die Schraube besser
- das längere Gewinde lässt Fehler beim Eindrehen zu
Nachteile- Sie benötigen zusätzlich Bohraufsätze
- Geringerer Härtegrad
1.3. Mit einem Härtegrad ab 55 HRC können Sie bereits präzise in die Schraube bohren

Verrundete Schrauben
Bei einer verrundeten Schraube dreht der Schraubenzieher durch, sobald Sie anziehen. Die Haftung fehlt, da der Kreuz- oder T-Schlitz abgewetzt sind.
Das Schraubenausdrehen besteht aus drei Arbeitsschritten. Zunächst bohren Sie ein neues Gewinde in die kaputte oder verrundete Schraube.
Anschließend drehen Sie den Schraubenausbohrer in die Schraube hinein und im letzten Schritt wird die neue Verbindung mit einem Bohrer oder Windeisen behutsam aus der Mulde gelöst.
Der Schraubenausbohrer muss daher aus einem härteren Material bestehen als die Schraube. Gerade, wenn Sie sich für einen Ausdreher mit zusätzlichem Bohrkopf entscheiden, sollte Ihr Schraubenausbohrer besonders robust sein.
Die Maßeinheit HRC
HRC ist eine Maßeinheit und bezieht sich auf ein gängiges Prüfverfahren für den Härtegrad von Werksstoffen. HR steht dabei für die Methodik: Hardness Rockwell. Das C steht für die Prüfskala und die zugrundeliegenden Prüfkräfte beim Verfahren.
Grund dafür ist der unterschiedliche Härtegrad von Werkstoffen. Sie können in eine Metallschraube nur mit einem Material hineinbohren, das härter ist. Ansonsten passiert nichts.
Für herkömmliche Stahl- und Edelstahlschrauben reichen bereits gute Linksausdreher-Sets mit einem HRC-Wert von 40. Um einen langlebigen Einsatz des Ausdrehers zu garantieren, benötigen Sie allerdings etwas Spielraum, weshalb wir Ihnen einen Härtegrad ab 55 HRC empfehlen.
Wenn Sie den Schraubenausdreher-Bit gleichzeitig als Bohrkopf benutzen, dürfen es auch über 60 HRC Härtegrad sein. Diese Arten von Schraubenausdrehern sind in der Regel als H.S.S.-Stahl gefertigt. H.S.S.-Stahl-Schraubenausdreher gelten als robuster als beispielsweise Chrom-Stahl-Gemische.
1.4. Passende Größe: Den Bit-Durchmesser wählen
Die unterschiedlichen Bits der Schraubenausdreher-Sätze benötigen Sie für unterschiedliche Schraubengrößen. Damit Sie die richtige Größe zur Hand haben, ist das Set für den Profi zumeist 8- bis 10-teilig.
Im Normalfall arbeiten Sie beim Heimwerken mit den Normgrößen M3 bis M18, auch bei Schraubenziehern, weshalb die im Schraubenausdreher-Vergleich präsentierten Bits sich ebenfalls in dieser Größenordnung bewegen. Wählen Sie daher einen Bit-Satz, der die meisten Normgrößen abdeckt, um die passende Größe auch bei einem größeren Satz Schrauben am Mann zu haben.
Im Einsatz kann es natürlich sein, dass Sie die Normgröße der kaputten Schraube nicht mehr erkennen. In diesem Fall können Sie auch den Durchmesser der abgebrochenen Schraube, die Sie entfernen möchten, heranziehen. Machen Sie dafür einfach den Schraubenausdreher-Test über die Bedienungsanleitung.
Dort steht, welchen Aufsatz Sie für welche Normgröße benötigen, um die Schraube zu lösen. Ein Schraubendurchmesser von 3 mm schließt auf eine M3-Schraube. Ein Durchmesser von 7 mm lässt auf eine M7-Schraube schließen und so weiter. In der folgenden Tabelle listen wir den ungefähren Bohrloch-Durchmesser für die abgebrochenen Schrauben in Abhängigkeit ihrer Normgröße auf.
Normgröße Schraube | Benötigter Durchmesser der Bit-Spitze |
M3 – M6 | 2,5 mm |
M6 – M8 | 3,0 mm |
M8 – M11 | 4,5 mm |
M11 – M14 | 6,0 mm |
M14 – M18 | 8,0 mm |
M18 – M24 | 11 mm |
M24 – M33 | 13,5 mm |
M33 – M45 | 18,5 mm |
Im Fall einer M3-Schraube benötigen Sie ein Bit, dessen Spitze einen Durchmesser von 2,5 mm nicht übersteigt, um die Schraube zu lösen. Die Werte können zwischen Marken leicht abweichen. Bei den Schraubenausdreher-Sets liegen im Lieferumfang tabellarische Orientierungshilfen bei. |
1.5. Ein Blick auf den Durchmesser der Aufsatzspitzen lohnt sich
Alle Schraubenausdreher-Bits sind konisch. Das heißt, sie laufen vorne spitz zu. Das unterscheidet sie unter anderem von Schraubenziehern. Diese Konstruktionsweise ist wichtig, damit das Bit fest in das zuvor gebohrte Loch greift. Nur wenn er passgenau sitzt, können Sie die verrostete oder beschädigte Schraube anschließend herausdrehen.
Sie finden allerdings zwischen den verschiedenen Herstellern kleine Unterschiede, was den Durchmesser der Aufsätze angeht. Und das selbst dann, wenn die Bits für die gleiche Spannweite an Schraubengrößen, zum Beispiel M3 – M18, deklariert sind.
Im Normalfall reicht es Ihnen, die Normgrößen-Spannweite der verschiedenen Hersteller zu kennen. Außer wenn Sie vorhaben, sehr kleine und feine Schrauben mit dem Linksausdreher auszudrehen. Dieses Szenario häuft sich in den vergangenen Jahren.
Werfen Sie dafür einfach einen Blick auf die Unterseite Ihres Laptops. Dort finden Sie zahlreiche Micro-Schrauben vor, die durchaus abbrechen oder verrosten können. In diesem Fall empfehlen wir Ihnen das Schraubenausdreher-Set, in dem der Durchmesser des Schraubenausdrehers 2 mm oder weniger beträgt.
Damit haben Sie die größten Chancen, kleine Schrauben sachgemäß herauszuholen. Noch kleinere Schrauben gehen dann nur mit speziellen Micro-Schraubenausdrehern heraus.
Fazit: Sie benötigen in den meisten Fällen einen Linksausdreher. Achten Sie darauf, dass der Härtegrad mindestens 55 HRC beträgt. Wichtig ist zudem, dass das Schraubenausdreher-Set die wichtigsten Normgrößen abdeckt. M4 – M12 sollten mindestens dabei sein.

In diesem Krone-Schraubenausdreher-Satz sind die Ausdreher In der Gr. 1 (M3 – M6), Gr. 2 (M6 – M8), Gr. 3 (M8 – M11), Gr. 4 (M11 – M14) und Gr. 5 (M14 – M18) enthalten, wie wir feststellen.
Hallo und vielen Dank für den informativen Bericht. Ich habe mich schon lange gefragt wie diese Ausdreher richtig funktionieren. Kann ich die auch für Schrauben mit einem Durchmesser von einem Millimeter benutzen?
Hallo Ivonne,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Schraubenausdreher-Vergleich.
In diesem Fall ist es entscheidend, wie dünn der Durchmesser des Aufsatzes an der Spitze ist. Der sollte mindestens 0,5 mm kleiner sein als der Durchmesser der Schraube. In der Größenordnung von einem Millimeter könnten Sie allerdings versuchen, die Schraube herauszuhebeln oder auszubohren.
Wir hoffen, Ihnen damit weiterhelfen zu können.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team