Wenn Sie eine GSM-Überwachungskamera kaufen wollen, werden Ihnen einige Begriffe aus dem Mobilfunkbereich begegnen, die Sie kennen sollten. Schließlich steht und fällt die Leistungsfähigkeit Ihrer GSM-Überwachungskamera mit der Art des unterstützten Mobilfunkstandards.

Die von der Überwachungskamera erfassten Bilder können durch eine Bluetooth- oder WLAN-Verbindung auf dem Smartphone angezeigt werden.
2.1. GSM-Überwachugskamera-Tests aus dem Internet zeigen: Wer schnelle Datenübertragungsraten wünscht, setzt auf 4G
Im Laufe der technischen Entwicklung haben sich unterschiedliche Standards im Mobilfunk etabliert. Ein Mobilfunkstandard-Typ definiert jeweils verschiedene Regelungen, welche den Technologien zur mobilen Kommunikation zugrunde liegen.
Für Verbraucher sind dabei jedoch hauptsächlich die Verfügbarkeit und die möglichen Datenübertragungsraten von Bedeutung. Letztere sind die ausschlaggebende Kategorie dafür, wie flüssig und gut aufgelöst das Bild Ihrer Überwachungskamera auf Ihrem Endgerät ankommt.
Die technischen Weiterentwicklungen werden als Generationen betitelt. Dieser Begriff ist jedoch erst mit der 2. Generation der Mobilfunkstandards aufgetaucht und hat sich erst ab der 3. Generation im Sprachgebrauch etabliert.
Aktuell sind wir bei der 4. Generation angekommen bzw. bei Generation 4.5. Allerdings steht der neueste Mobilfunkstandard der 5. Generation (5G) bereits in den Startlöchern und wartet darauf, die vorherigen Generationen abzulösen.
Achten Sie auf die Verfügbarkeit: Wer in einer Großstadt oder einem Ballungsgebiet lebt, der sollte kein Problem haben, mit seiner GSM-Überwachungskamera auf beispielsweise 4G zuzugreifen. Im ländlichen Raum sind jedoch oft nur 3G oder niedriger erreichbar. Wir empfehlen Ihnen, die Verfügbarkeit des Mobilfunkstandards in Ihrem Anwendungsgebiet vor dem Kauf einer Überwachungskamera zunächst per Smartphone zu überprüfen.
So stellen Sie sicher, dass Sie die maximalen Datenübertragungsgeschwindigkeiten des ausgewählten Gerätes auch voll für sich nutzen können. Mit 4G sind so Geschwindigkeiten von mehr als 500 Mbit/s möglich. Mit den Standards der 2. Generation, GPRS und EDGE, sind lediglich Raten zwischen 53,6 und 256 Kbit/s möglich.
Zum Vergleich: Damit ist LTE (4G) mehr als 5.500 mal schneller als GPRS der 2. Generation. Ein gewaltiger Unterschied, der sich besonders dann bemerkbar macht, wenn Sie hochauflösende Bilder Ihrer Überwachungskamera übertragen wollen.
Tipp: In GSM-Überwachungskamera-Tests im Internet wurde deutlich, dass Sie besonders dann auf eine schnelle Verbindung achten sollten, wenn Sie Live-Bilder Ihrer GSM-Überwachungskamera mit einer App übertragen wollen. Wählen Sie daher eine GSM-Überwachungskamera mit 4G aus unserer Vergleichstabelle.
Informationen zu den unterschiedlichen Mobilfunkstandards hier in einer Übersicht:
Mobilfunkstandard | Eigenschaften |
2. Generation (2G) | - darunter fällt GPRS (General Packet Radio Service)
- GPRS erreicht 53,6 Kbit/s
- später dann EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution)
- EDGE ermöglicht bis zu 256 Kbit/s
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3. Generation (3G) | - dazu zählt der Standard UMTS (Universal Mobile Telecommunications System)
- mit UMTS sind Raten von 384 Kbit/s möglich
- ebenfalls unter 3G fallen die Standards H, H+ und HSDPA, die bis zu 42 Mbit/s erreichen
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4. Generation (4G) | - dazu gehört LTE (Long Term Evolution)
- LTE erreicht bis zu 500 Mbit/s
- die Weiterentwicklung (LTE+) erreicht bereits bis zu 1 Gbit/s
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Wie Sie sehen, gehört eine 4G-LTE-Überwachungskamera damit aktuell zum besten, was Sie bekommen können. Bedenken Sie aber, dass dies nur den Aspekt der Datenübertragung betrifft.
Wenn Sie keine Live-Bildübertragung oder andere App-Funktionen wünschen, die mindestens Datenübertragungsraten des 3G-Standards erfordern, muss es nicht unbedingt eine 4G-LTE-Überwachungskamera sein.
Sofern Ihnen die Aufzeichnung des Videomaterials auf einer SD-Karte und ein Alarmsignal per SMS oder MMS ausreicht, können Sie auf ein Modell zurückgreifen, dass lediglich frühere Standards wie beispielsweise EDGE unterstützt.
Tipp: Tatsächlich ist die Abdeckung durch veraltete Standards deutlich flächendeckender. Gleichzeitig sind Überwachungskameras mit GSM jedoch darauf ausgerichtet, auf altere Standards auszuweichen, wenn die Abdeckung neuer Standards nicht gegeben ist – ganz ähnlich also, wie es Ihr Mobiltelefon tut. Im Zweifel empfehlen wir Ihnen daher, lieber mehr Geld in ein Kameramodell zu investieren, welches neue Mobilfunkstandards unterstützt.

Die Anzahl der Überwachungskameras für eine Immobilie sollte sich nach den zu sichernden Zugängen richten.
2.2. Auch mit einer GSM-Überwachungskamera müssen Sie nicht auf WLAN oder PoE verzichten
Während Sie den Zugang der GSM-Überwachungskamera zum Mobilfunk durch das Einsetzen einer SIM-Karte erhalten, bieten verschiedene Hersteller zusätzlich die Möglichkeit an, die Überwachungskamera per WLAN mit dem Internet oder einem privaten Netzwerk zu verbinden.
Der Vorteil hierbei ist, dass die Übertragungsraten mitunter deutlich höher liegen und Ihnen durch den Verzicht einer SIM-Karte keine zusätzlichen Kosten entstehen. Die Einrichtung eines privaten Netzwerkes ermöglicht zudem die Ablage von Videoaufzeichnungen auf einen lokalen Server oder den Upload in eine Cloud.
Noch höhere Geschwindigkeiten erhalten Sie, wenn die Kamera es Ihnen ermöglicht, die GSM-Überwachungskamera per Netzwerkkabel an ein Netzwerk anzuschließen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie über eine sogenannte PoE-Verbindung (Power over Ethernet) die Kamera mit Strom versorgen können.
Obendrein sind PoE-Verbindungen auch sicherer vor Fremdeinwirkung. Wollen Sie Ihre GSM-Überwachungskamera maximal mobil halten, ist der Anschluss per Netzwerkkabel jedoch nicht empfehlenswert.
Mit WLAN und GSM alle Vorteile genießen: Fakt ist, dass sowohl WLAN, PoE und GSM Vorteile mit sich bringen. Wenn Sie auf die bereits genannten Eigenschaften nicht verzichten wollen, sollten Sie eine Überwachungskamera wählen, die all diese Verbindungsarten unterstützt. Auch die beste GSM-Überwachungskamera nützt schließlich nichts, wenn Sie keinen Empfang hat.
2.3. Hohe Bildauflösungen erfordern viel Speicher: mit SD-Karten können Sie die Aufnahmen leicht archivieren
Moderne Outdoor-GSM-Überwachungskameras bieten Ihnen Bildauflösungen in einer Qualität wie Ihr Wohnzimmerfernseher. So kommen einige Kameras auf eine Bildauflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln, was dem Full-HD-Format entspricht.
Auflösungen dieser Art liefern bei richtigen Lichtbedingungen Videos mit gestochen scharfen Bildern. Gerade bei Kriminalfällen hilft das schärfere Bild, bessere Hinweise auf die Täter zu geben.
Bei großen Entfernungen bessere Bildauflösung wählen: Kameras mit einer HD oder Full-HD-Auflösung empfehlen sich vor allem, wenn der Bildausschnitt der Kamera weitläufig ist bzw. sich die Kamera weit entfernt vom zu überwachenden Objekt befindet. Die bessere Bildauflösung macht sich bei der Vergrößerung eines Bildauschnitts bemerkbar. So lassen sich Details auch noch aus großer Entfernung erkennen, die bei niedrigen Bildauflösungen im Pixelrauschen verloren gehen. Wählen Sie in solch einem Fall daher mindestens eine Kamera mit einer HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln.
Der Nachteil von Videos mit hoher Bildauflösung ist, dass diese viel Speicherplatz benötigen. Mobile GSM-Überwachungskameras haben keine Möglichkeit das Bildmaterial auf einem Server zu speichern, sofern diese keinen zusätzlichen Zugang zu einem Netzwerk haben, wie Funkkameras mit LAN oder WLAN.

Sie können mit GSM-Technik auch Pferdeställe oder andere Orte ohne Netzwerkzugang überwachen.
GSM-Überwachungskamera-Tests haben jedoch gezeigt, dass diese mit einem SD- oder microSD-Karten-Slot versehen sind. So ist eine GSM-Überwachungskamera auch Outdoor in der Lage, große Datenmengen abzuspeichern.
Beachten Sie jedoch, dass GMS-Überwachungskameras selten im Set mit einer SD-Karte ausgeliefert werden. Meist müssen Sie diese separat kaufen.
Nicht selten sind die Kameras mit einem Bewegungsmelder ausgestattet. Wie bei einer regulären Alarmanlage oder einem Scheinwerfer mit Bewegungsdetektor springt die Kamera bei einer auffälligen Bewegung automatisch an.
Bei GSM-Überwachungskameras mit Bewegungsmelder beginnt die Aufnahme bei entsprechender Funktion erst, wenn eine auffällige Bewegung registriert wird. Diese Methode spart zusätzlichen Speicherplatz.
Hallo,
ist es kompliziert eine GSM-Kamera zu installieren oder muss man einen Fachmann ranlassen?
Danke für die Auskunft.
Grüße, Martin Förster
Lieber Herr Förster,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem GSM-Überwachungskamera-Vergleich.
Die Installation einer GSM-Kamera ist ganz leicht: Sie müssen lediglich die erworbene SIM-Karte in den dafür vorgesehen Steckplatz schieben, dann kann die Kamera in Betrieb genommen werden. Beim Einrichten hilft die Bedienungsanleitung oder die App. Etwas komplizierter wird es, wenn Sie Ihre Kamera mit einem Netzwerk verbinden wollen. Mit einigen erweiterten IT-Kenntnissen sollte auch das kein Problem sein. Wenn Sie sich jedoch unsicher sind, empfehlen wir Ihnen, einen Experten hinzuzuziehen.
Herzliche Grüße
Ihr Vergleich.org-Team