Ein E-Bass besteht aus drei Hauptkomponenten, nämlich Korpus, Hals mit Griffbrett und Kopf, sowie der Elektronik. Der lange Hals ist mit dem Korpus verschraubt oder verleimt und trägt das Griffbrett mit typischerweise 20 bis 24 Bünden. Das Griffbrett dient zum Greifen der Töne.
Auf dem Korpus sind die Tonabnehmer montiert. Das sind magnetische Sensoren, welche die Schwingungen der Saiten in elektrische Signale umwandeln und an den Bass-Verstärker weiterleiten. Die Saiten führen vom Steg auf dem Korpus über das Griffbrett zum Kopf. Dort sind sie in Mechaniken befestigt, mit denen sie auch gestimmt werden. Das Zusammenspiel dieser Komponenten bestimmt das Spielgefühl und den Klangcharakter eines E-Basses.
Online-Bass-Tests unterscheiden E-Bässe im Wesentlichen nach Bauform, Verstärkung und Anzahl der Saiten.
1.1. Bauform
Wenn Sie sich über Bässe informieren, stoßen Sie immer wieder auf die Begriffe J- und P-Bass und fragen sich eventuell „Was ist der Unterschied zwischen einem P- und einem J-Bass?“. P- und J-Bässe zählen zu den drei Bauformen, die heute marktführend sind.
Die beiden bekanntesten Bauformen des E-Basses gehen auf Fender-Modelle der 1950er- und -60er-Jahre zurück:
- Precision Bass (P-Bass)
- Jazz Bass (J-Bass)
Der P-Bass war das erste Modell, das in großer Stückzahl produziert wurde und vor allem dafür gedacht war, klare und kräftige tiefe Töne zu erzeugen. Der J-Bass kam später hinzu und wurde so entwickelt, dass er mehr Flexibilität, einen höheren Komfort beim Spielen und eine größere klangliche Vielfalt bietet. Neben der Form des Korpus ist die Anordnung der Tonabnehmer ein wichtiger Unterschied. Der P-Bass hat einen einzelnen Tonabnehmer, der mittig zwischen Hals und Steg sitzt. Der J-Bass besitzt zwei Tonabnehmer. Davon befindet sich einer näher am Hals, der andere näher am Steg. Das ermöglicht unterschiedliche Klangvariationen und ist die Basis für eine große Klangvielfalt.
Eine dritte, ebenfalls sehr verbreitete Bauform entstand in den 1970er-Jahren mit dem Music-Man-StingRay. Dieses Modell ermöglicht viele moderne, ergonomisch gestaltete Bässe. Es hat einen kompakteren Korpus mit Rundungen und einem tiefen Cutaway, der das Greifen hoher Bünde erleichtert. Der Tonabnehmer sitzt nah am Steg.
Dieses Design wurde vor allem für einen kraftvollen, durchsetzungsfähigen Klang und eine aktive Elektronik entwickelt. Bis heute dient diese Bauweise als Vorlage für viele moderne Bassmodelle, zum Beispiel von Marken wie Ibanez, Warwick oder Spector.
Die Eigenschaften der drei wichtigsten Bauformen von E-Bass-Instrumenten zeigen wir Ihnen nachstehend hier in unserem Bass-Vergleich:
Bauform des Basses | Merkmale |
P-Bass | - symmetrischer Korpus
- ein mittiger Tonabnehmer
- für Rock, Punk, Soul, Blues
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J-Bass | - asymmetrischer Korpus
- zwei Tonabnehmer
- für Funk, Pop, Jazz, Indie
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Moderner Bass | - kompakter Korpus
- tiefer Cutaway
- ein Tonabnehmer am Steg
- für Fusion, Metal, Studioaufnahmen
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Neben den klassischen Bauformen haben sich über die Jahre zahlreiche weitere E-Bass-Typen entwickelt, die auf bestimmte Klangvorstellungen oder technische Anforderungen zugeschnitten sind.
Eine bekannte Variante ist der PJ-Bass, bei dem ein Precision- und ein Jazz-Tonabnehmer kombiniert werden. Er gilt laut Online-Bass-Tests als sehr vielseitig und ist besonders im Studio beliebt.
Der Music-Man-Stil, geprägt durch den StingRay, steht für moderne Bässe mit aktivem Klang, einem kräftigem Tonabnehmer und einer ergonomischen Form. Er ist Vorbild für viele Modelle von Herstellern wie Ibanez, Gibson, Spector, Harley Benton oder Warwick.
Modelle mit einem halbhohlen Korpus heißen auch Hollowbody. Sie vereinen die Klangentstehung einer Gitarre mit einem Bass und seinen tiefen Tönen. Dadurch entsteht ein warmer, mittiger Klang, passend für Jazz, Indie oder Retro-Pop.
Im modernen Bereich finden sich zudem Fanned-Fret-Bässe. Bei diesen hat jede Bass-Saite eine eigene Länge. Sie ermöglichen dadurch eine besonders exakte Intonation und eine klare Ansprache und finden ihren Einsatz im Metal und Progressive Rock.
1.2. Aktive und passive Bässe
Ein E-Bass kann aktiv oder passiv sein. Die Art beschreibt, wie das elektrische Signal des Instruments verarbeitet wird. Passive Bässe kommen ohne zusätzliche Elektronik aus. Sie geben den Klang der Tonabnehmer direkt an den Bass-Verstärker weiter. Das sorgt für einen natürlichen, oft warmen, Ton wie man ihn klassisch von Jazz- oder P-Bässen kennt.
Aktive Bässe, wie beispielsweise von Yamaha, haben eine eingebaute Elektronik mit Batterie. Die Klangregelung erfolgt oft direkt am Instrument. Damit lassen sich Höhen, Mitten und Bässe gezielt anheben oder absenken. Das Ergebnis ist ein durchsetzungsfähigerer, oft brillanter Klang mit mehr Kontrolle.
Die Vor- und Nachteile aktiver Bässe sind unter anderem:
Vorteile- hohe Signalstabilität
- schnelles Umschalten zwischen verschiedenen Sounds
- kompatibel mit Effekten und Recording-Setups
Nachteile- abhängig von Batterien
- nur für Fortgeschrittene, vor allem bei Live-Auftritten
- ein sehr elektronisches Spielgefühl
1.3. Anzahl der Bass-Saiten
Regulär hat ein E-Bass vier Saiten. Die Stimmung des E-Basses lautet E-A-D-G von der tiefsten zur höchsten Saite, wie bei einem Akustik-Bass. Für viele Musikrichtungen reicht das vollkommen aus. Von Rock über Pop bis Jazz lässt sich damit die gesamte Standard-Tonlage eines Basses abdecken.
Ein Bass mit fünf Saiten wird um eine tiefe H-Saite ergänzt. Damit lassen sich noch tiefere Töne spielen, was im Metal, Modern Jazz oder Gospel oft gewünscht ist. Auch in Pop-Produktionen mit viel Subbass oder Stücken in tieferen Gitarrenstimmungen ist der Fünfsaiter heute Standard.
Ein Sechssaiter geht noch einen Schritt weiter. Er hat zusätzlich eine hohe C-Saite über dem G. Das ermöglicht komplexe Soli, Akkordspiel oder melodischere Basslinien, vergleichbar mit der Musik einer Gitarre. Solche Modelle sind vor allem im Fusion, Progressive Rock oder bei Solo-Bassisten gefragt, wenn ein Bass auch als Melodieinstrument eingesetzt wird.

Anfänger haben mit einem breiten Hals mehr Platz auf dem Griffbrett, was das Üben erleichtert.
1.4. Besonderheiten
Einige E-Bässe weisen Besonderheiten in ihrer Bauform auf, wie
- Fretless-E-Bässe
- Headless-E-Bässe
Ein Fretless-E-Bass hat keine Bundstäbchen auf dem Griffbrett. Der Spieler greift die Töne frei wie bei einem Kontrabass. Das erfordert mehr Gehör und eine fortgeschrittene Spieltechnik, ermöglicht aber einen besonders weichen, singenden Klang mit fließenden Übergängen (Glissandi). Er wird häufig genutzt im Jazz, Fusion und von Solo-Bassisten.
Bei einem Headless-Bass fehlt die Kopfplatte. Die Saiten werden stattdessen direkt am Hals befestigt und am Korpus gestimmt. Das spart Gewicht, verbessert die Balance des Instruments und reduziert die Gefahr von Stimmproblemen durch Hebelkräfte. Headless-Designs sind besonders bei Reisebässen oder im Progressive Rock beliebt, sowohl aus praktischen als auch stilistischen Gründen.
Hallo, ich habe mir vor kurzem einen E-Bass gekauft und festgestellt, dass die E-Saite scharrt bzw rasselt. Woran kann das liegen und was kann ich dagegen tun?
Sehr geehrter Herr Neuhaus,
es kann sein, dass die Halskrümmung Ihres E-Basses schief und somit der Abstand der Saiten zum Steg zu niedrig ist.
Dies können sie selbst einfach nachjustieren, indem sie den Spannstab, der sich im Hals befindet, anziehen oder lockern. Die hierfür erforderliche Schraube finden Sie an der Kopfplatte oder am Ende des Halses.
Wir hoffen Ihnen weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Vergleich.org Team