
Der Anwendungszweck bestimmt, welcher Stylus-Typ für Sie infrage kommt. Wenn sie damit zeichnen möchten, kommen Sie an einem Digitizer nicht vorbei.
Wenn Sie einen Tablet-Stift kaufen möchten, kann es schnell passieren, dass Sie sich von der Anzahl der verschiedenen Optionen überwältigt fühlen. Grundsätzlich wäre zwar ein persönlicher Tablet-Stift-Test am besten, bei dem Sie verschiedene Eingabestifte für Tablets ausprobieren, doch das ist in der Praxis nur schwer zu realisieren.
Während Material und Form der Spitze eine Frage des persönlichen Geschmacks sein können, gibt es auch einige technische Aspekte, bei denen sich die besten Tablet-Stifte deutlich von günstigen Tablet-Stiften unterscheiden, zum Beispiel bei der Handballenerkennung oder der Nutzung verschiedener Druckstufen.
Im folgenden Abschnitt unseres Tablet-Stift-Vergleichs erklären wir Ihnen die Technik und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
2.1. Stylus und Tablet müssen miteinander kompatibel sein
Kapazitives Display
Kapazitive Touchscreens reagieren auf Veränderungen in ihrem elektrischen Feld. Sie können nur mit leitfähigen Eingabegeräten bedient werden – dazu zählen auch Finger. Außerdem ist bei kapazitiven Displays Multitouch möglich.
Das allererste Kriterium, das Sie prüfen sollten, ist die Kompatibilität des Tablet-Stifts mit Ihrem Tablet-PC. Falls es sich um einen passiven Eingabestift fürs Handy handelt, ist das einfach: Passive Styli können Sie grundsätzlich mit jedem kapazitiven Touchscreen verwenden. Und zumindest bei Smartphones und Tablets werden Sie heutzutage ohnehin nichts anderes finden.
Gleiches sollte für aktive Eingabestifte ohne Bluetooth gelten. Denn auch diese Modelle kommunizieren nicht mit dem mobilen Gerät.
Achtung: Einige Hersteller bewerben ihre aktiven Styli (ohne Bluetooth) als reine iPad-Stifte. Zwar gehen wir davon aus, dass diese Stifte auch auf anderen Geräten funktionieren, versichern können wir Ihnen das jedoch nicht.
Wenn sie sich hingegen für einen Bluetooth-Stylus oder Digitizer interessieren, sollten Sie genau hinschauen. Denn meist sind Digitizer nur mit bestimmten Modellreihen kompatibel – teils gibt es sogar Probleme zwischen den verschiedenen Generationen einer Modellreihe.
2.2. Handballenerkennung verhindert Fehleingaben

Wenn sowohl Touch-Stift als auch App die Handballenerkennung unterstützen, haben Sie nie wieder mit Fehleingaben zu kämpfen.
Wenn Sie mit Ihrem Tablet-Stift viele handschriftliche Notizen machen, sollten Sie sich für einen Stylus entscheiden, der Handballenerkennung unterstützt. Manchmal wird diese Funktion auch mit dem englischen Begriff “Palm Rejection“ bezeichnet.
Ohne diese Funktion kann es dazu kommen, dass die App den aufliegenden Handballen als Eingabe fehlinterpretiert und nicht beabsichtigte Punkte oder Striche in das Dokument einfügt.
Handballenerkennung wird ausschließlich von Bluetooth-Styli und Digitizern unterstützt. Denn für die Handballenerkennung müssen Stift und Tablet miteinander kommunizieren können. Außerdem muss Ihre Software diese Funktion bieten.
2.3. Druckempfindlichkeit & Neigungserkennung sind für Künstler elementar

Für Künstler und Grafikdesigner sind Druckempfindlichkeit und Neigungserkennung die wichtigsten Funktionen. Nur so ist ein realistisches Handling möglich.
Wenn Sie planen, mit Ihrem Tablet-Stift Zeichnungen anzufertigen, sollten Sie zwei Funktionen auf keinen Fall vernachlässigen: Druckempfindlichkeit und Neigungserkennung. Denn dank dieser beiden Funktionen lässt sich mit einem Digitizer beinahe ebenso gut zeichnen wie mit Stift und Papier.
Die besten Tablet-Stifte unterstützen mehr als 4.000 verschiedene Druckstufen. So bestimmen Sie problemlos, wie dick oder dünn jede Linie wird.
Und die Neigungserkennung erlaubt es Ihnen, durch Schraffur schnell große Flächen zu füllen, ohne ein gewisses Flair zu verlieren.
2.4. Austausch-Batterien verursachen Folgekosten
Alle aktiven Tablet-Stifte benötigen eine Stromquelle. Einige Hersteller setzen dabei auf wiederaufladbare Akkus, wie Sie sie auch von Ihrem Smartphone oder Tablet kennen. Andere Marken wiederum bevorzugen bei ihren Stylus-Stiften herkömmliche Batterien im seltenen AAAA-Format, die nach einigen Monaten gewechselt werden müssen.
Akku-betriebene Tablet-Stifte müssen Sie zwar regelmäßig ans Netzteil anschließen, dafür haben Sie weder hohe Folgekosten noch den Aufwand, die ungewöhnlichen AAAA-Batterien auftreiben zu müssen.
Besonders raffiniert ist das Laden beim Apple-Pencil gelöst. Dieser hat am Ende einen Lightning-Stecker, der direkt ans iPad angeschlossen werden kann. Binnen 15 Sekunden können Sie Ihren Apple-Pencil so aufladen, dass Sie ihn danach für 30 Minuten nutzen können. Für das Aufladen zu Hause liegt ein Adapter bei, der aus dem Lightning-Stecker eine Lightning-Buchse macht.
2.5. Material und Form der Spitze hängen von Ihrem persönlichen Geschmack ab

Nicht alle Spitzen sind gleich: Zum Schreiben ist am besten ein Eingabestift für Tablets mit dünner Spitze geeignet, zum Tippen und markieren ein Smartphone-Stift mit breiter Spitze.
Bei Material, Form und Dicke der Stylus-Spitze können wir leider keine so allgemeingültigen Empfehlungen geben wie bei den bisher diskutierten Punkten. Gerade die Wahl eines passiven Tablet-Stifts ist eine sehr individuelle Entscheidung, die stark vom persönlichen Geschmack abhängt.
Ob Ihnen in der Handhabung eine Spitze aus Gummi, Kunststoff oder Metall am meisten zusagt, sollten Sie am besten durch einen Tablet-Stift-Test selbst herausfinden. Von Metallspitzen raten wir allerdings eher ab, da bei mangelnder Qualitätskontrolle die Gefahr scharfer Kanten besteht, die das Display Ihres Tablets oder Smartphones zerkratzen können.
Oft wird empfohlen, zum Tippen und Markieren einen Touchscreen-Stift mit breiter runder Spitze zu nutzen und zum Schreiben einen Tablet-Pen mit möglichst dünner Spitze.

Ein Leser schrieb uns:
„Halno, hier ist ein gravierender Fehler: Der Stift mit dem monatelang haltenden Akku hat nur ein Plus – Zeichen bekommen, aber der Apple -Stift, der lediglich kleine 12h hält, bekam 2 x ein Plus! Das ist d finitiv falsch! Mit freundlichen Grüßen“
Vergleich.org antwortet:
Sehr geehrter Leser,
das ist durchaus so gewollt. Isoliert betrachtet, ist „mehrere Monate“ auf dem Papier besser als eine Laufzeit in Stunden. Jedoch haben wir dieses Kriterium ganz praktisch und umfassend bewertet. Und in der Praxis ist eine monatelange Laufzeit irrelevant (da niemand länger als einige Stunden am Stück den Stift nutzt), während sich in den jeweiligen Fällen aber praktische Probleme ergeben:
Jene Stifte werden mit AAA-Batterien betrieben. D.h., Sie müssen immer entweder teure Akkus anschaffen oder immer wieder neue Batterien kaufen. Zudem müssen Sie sicherstellen, dass Sie immer neue Batterien griffbereit haben, wenn der Stift dann mal unvorhersehbar versagt. Bei bspw. dem Apple-Stift beträgt die Laufzeit zwar nur 12 Stunden. Doch ist das 1. immer noch viel länger als ihn jeder am Stück nutzen würde und 2. wird der Stift jederzeit ganz schnell wieder aufgeladen (in unter einer Minute – erheblich schneller als zwei AAA-Batterien). So ergeben sich keinerlei praktische Nachteile, und unterm Strich ist diese Akkulaufzeit für den Nutzer besser zu bewerten.
Freundliche Grüße
Vergleich.org
Hallo, danke für diesen interessanten Ratgeber, der mir sehr geholfen hat. Wahrscheinlich werde mich mit einem passiven Stift nicht glücklich und muss noch etwas sparen.
Hallo Tom,
wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen helfen konnten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team von Vergleich.org