3.1. Leistung, Größe, Membran: Passt der Subwoofer?
Der beste Subwoofer ist derjenige, der am besten zu Ihrer Anlage passt, Ihre Hörgewohnheiten unterstützt und schließlich auch für den Raum passend dimensioniert ist.
Die wichtigsten Kriterien lauten also:
» Mehr Informationen Kriterium 1: Passend…zur Anlage?
Eine Kompaktanlage mit (z.B.) 2 x 20 Watt und Regallautsprechern kann mit einem Subwoofer aufgewertet werden. Allerdings benötigt es hierbei keiner brachialen Leistung. Ein kompakter Sub mit 50-100 Watt reicht aus, denn höhere Subwoofer-Lautstärken, als die so erzielbaren würden das Klangbild wummerig machen.
Besteht ihre Anlage aus einem kraftvollen Stereo-Vollverstärker mit 2 x 100 Watt oder mehr und entsprechenden Standlautsprechern oder aus einem Mehrkanal-Receiver und mehreren Satelliten, ist ein kräftigerer Sub zu empfehlen, damit die Basswiedergabe auch bei höheren Lautstärken präzise bleibt. Der Subwoofer braucht also entsprechende Leistung – großzügiger Headroom, also Leistungsreserve, garantiert dies.
» Mehr Informationen Kriterium 2: Passend…zum Raum?
Eine grundsätzliche Eigenheit der tiefen Frequenzen ist, dass sie vom menschlichen Gehör kaum zu orten sind. Daher ist der Aufstellort des Subwoofers relativ variabel.
Dennoch: Erstens wirkt ein großer Subwoofer in kleinen Räumen allein schon optisch schräg, zweitens neigen besonders Bässe dazu, Möbel, Wände und Boden zum Mitschwingen zu bewegen. Was den Nachbarn meist wenig Freude bereitet, wird auch für den Musikhörer schnell lästig.
Also: Je kleiner der Raum, desto geringer sollte im Zweifel die Membrangröße sein. Die Umkehrung dieses Prinzips muss aber andersherum nicht zwangsläufig gelten. So ist in großen Räumen, die zu hallender Akustik neigen, ebenfalls ein kleinerer Subwoofer mit knackigerer Ansprache ebenfalls gegenüber größeren Geräten im Vorteil.
» Mehr Informationen Kriterium 3: Passend…zur Hörgewohnheit?
„Knackig“, „Wummerig“, „schnelle Ansprache“ – lautmalerische Vokabeln fallen oft, möchte man in Worte fassen, wie Klänge wirken. Die Physik dahinter ist schnell erklärt: Je kleiner die Menbran, desto schneller kann sie sich bewegen, desto „schneller“ wird der Ton geformt – und desto weniger Luft wird bewegt. Für „viel Ton“ braucht es viel Membran.
Nun liegt es auch am Einsatzzweck, also am Medium, welche Art der Tonformung bevorzugt wird. Eine Gegenüberstellung:
Home-Theater: In Horror- oder Fantasy-Filmen dient oft düstere, bassige Musik zur Untermalung der Stimmung. Man denke an David Lynchs „Lost Highway“ oder Ridley Scotts Klassiker „Blade Runner“. Die niedrigfrequenten „Atmo“-Klänge sind fast immer Legato-Töne, anschwellend und lang. Für die stimmungsvolle Wiedergabe zuhause ist hierfür kein High-End Subwoofer nötig.
Musik: Anders als in der Mittenbetonten Rockmusik sind insbesondere im modernen Jazz als auch in der Popmusik tonale Ereignisse eher schnellerer Natur. Die Membran muss also schnell reagieren, um das elektrische Signal adäquat zum hörbaren Ton umzuwandeln. Hierfür sind tendenziell kleinere Membranen deutlich besser geeignet.
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RMS, PMPO, Music: Reale Leistung von Audiogeräten
Verlässliche, vergleichbare und seriöse Leistungsangaben sind in Watt RMS notiert.
Hinter „Music-“ oder „PMPO-Leistung“ stehen Werte, die nicht geeignet sind, etwas über die wirkliche dauerhafte Leistung eines Geräts auszusagen.
Meist sind dies unrealistisch hohe Fantasie-Zahlen, die zum Staunen und zum Kauf anregen sollen.
Tauchen PMPO-Angaben in einem Angebot auf, kann dies bereits der Hinweis sein, die Finger davon zu lassen. Seriöse Hersteller haben keine Übertreibungen nötig.
3.2. Bauart
Verschiedene Bauarten und Ausstattungen, die bei Subwoofern verbreitet sind, können Sie der folgenden Tabelle entnehmen:
Merkmal | Erläuterung |
Frontfire | Der Lautsprecher zeigt in die Horizontale, also in das Zimmer hinein. Weniger Bodenvibrationen, gefühlt etwas weniger tiefe Frequenzen, dafür definierter und weniger Probleme mit den Nachbarn, da mehr Bass im Raum verbleibt, statt durch Böden und Wände in benachbarte Zimmer zu strahlen. |
Downfire | Der Lautsprecher zeigt auf den Fußboden, ist also in der Vertikalen eingebaut. Ergebnis ist ein mächtiger Bass, der auch deutlich spürbar ist. Oft etwas weniger definiert als Frontfire, neigt er zusätzlich zum Beschallen weiterer Räume. |
Geschlossen/Bassreflex | Unabhängig von der Bauweise Frontfire oder Downfire kann ein Sub über Bassreflexöffnungen verfügen, welche die Basswiedergabe beeinflussen. Während den geschlossenen Systemen eine genauere Wiedergabe attestiert wird, punkten Bassreflex-Systeme mit nochmals eindrucksvolleren tiefen Frequenzen. Lesen Sie bei Interesse hier weiter. |
Anschließend informiert Sie dieses Video noch über die Vor- und Nachteile der beiden Prinzipien Frontfire und Downfire:
3.3. Anpassbarkeit
Auch der beste Subwoofer, also derjenige, der oben genannte Kriterien für Sie nahezu perfekt erfüllt, muss wahrscheinlich noch leicht an seine Umgebung angepasst werden. Einige elektronische Austattungsmerkmale können weiterhelfen:
- Phasenschalter/-regler: Ermöglicht eine Anpassung des Basspegels auf räumliche Besonderheiten
- Variable Trennfrequenz: Definiert, bis zu welcher Frequenz der Sub arbeitet (Synonyme: Crossover, Übergangsfrequenz)
- LFE-Kanal: Low Frequency Effects-Kanal , der nur die Bass-relevanten Anteile des Audiosignals direkt zum Subwoofer leitet (bei neueren Filmen und Medien)
- Clipping: Schutzschaltung, die potentiell schädliche, zu hohe Pegel automatisch abschneidet und so den Subwoofer schützt
Es liegt in der Natur der Sache, dass Sie –quasi im Rahmen eines eigenen Subwoofer-Test – verschiedene Einstellungsoptionen ausprobieren müssen, um zum gewünschten Klangbild zu gelangen.

Es gibt diesen kablelosen Bose-Subwoofer „Bass Module 700“, wie wir erfahren, in diesem Artic White und Bose Black.
3.4. Anschlussmöglichkeiten
Während passive Basskisten genau einen Anschluss brauchen – nämlich den gewöhnlich in mono ausgelegten Audio-Eingang – bieten aktive Subwoofer meistens weit darüber hinausgehende Anschlussoptionen, so dass sich auf der Rückseite wahre Anschluss-Terminals finden.
Auch bei den aktiven Speakern gilt: Bis auf den Netzanschluss ist lediglich ein Audio-Eingang Pflichtprogramm. Richtig flexibel einsetzbar wird der Subwoofer mit vielseitigen Verbindungsoptionen am Anschlussterminal:
Anschlüsse | Ausführung (meistens) | Erläuterung |
Low Level Input | Cinch (Stereo oder Mono) | Dieser Anschluss ist Standard. Hier schließen Sie das/die Audiokabel vom Stereo-Subwoofer-Ausgang oder Mono-Subwoofer-Ausgang Ihres Verstärkers bzw. Receivers an. |
High Level Input | Lautsprecherklemmen (Stereo) | Hier schließen Sie Verstärker oder Receiver ohne speziellen Subwoofer-Ausgang an. Die Anschlüsse dienen als Brücke: Schließen Sie hier ebenfalls die Lautsprecherkabel Ihrer Stand- oder Regallautsprecher an. Achtung: Achten Sie auf die korrekte Polung. Low- und High-Level-Eingänge dürfen meistens nicht gleichzeitig belegt werden. Beachten Sie entsprechende Hinweise im Handbuch des Subwoofer-Herstellers.
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Low Level / High Level Output | Cinch / Lautsprecherklemmen | Schließen Sie einen zweiten Subwoofer mit Low-Level- oder High-Level-Eingang hier an. Beachten Sie die korrekte Polarität. |
Filtered Out | Cinch | Am „gefilterten“ Ausgang können Sie kleinere/weniger leistungsfähige Aktivlautsprecher anschließen. Solchen Ausgängen ist eine spezielle Frequenzweiche vorangestellt, die besonders tiefe Frequenzen abscheidet, um die angeschlossenen Lautsprecher zu schützen. |

Subwoofer-Modelle des Herstellers Canton bieten oft gehobene Ausstattung. Einige lassen sich auch aus der Ferne einstellen.
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