Das Wichtigste in Kürze
  • SDS-Plus bezeichnet eine spezielle Bohrerschaft-Art. Diese passt nur in spezielle SDS-Plus-Bohrfutter, da im Schaft unterschiedliche Vertiefungen sind. Alle SDS-Bohrer passen nicht in das klassische Bohrfutter.
  • SDS-Bohrer sind für besonders hohe Kraftübertragungen konzipiert und kommen daher hauptsächlich in Bohrhämmern zum Einsatz. Am häufigsten sind Steinbohrer und Meißel mit SDS-Schaft.
  • Neben SDS-Plus gibt es noch SDS-Max, SDS-Top und SDS-Quick. Die verschiedenen SDS-Sorten sind nicht miteinander kompatibel.

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Mehr als 40.000 Betonbauer gibt es in Deutschland. Sobald Fundament und Wände eines Gebäudes gegossen sind, werden Löcher für Leitungen und Rohre in den Grundbau gebohrt.

Dafür braucht es schweres Gerät wie Bohrhämmer, die mit extrem hoher Schlagkraft arbeiten. Ebenso erfordern Betonwände spezielle Bohr-Aufsätze: die SDS-Bohrer.

Was das Besondere an SDS-Plus-Bohrern ist und warum auch ein Privatmensch Verwendung für einen potenziellen SDS-Plus-Bohrer-Testsieger haben könnte, das verraten wir in unserem SDS-Plus-Bohrer-Vergleich 2025. Wir erklären den Unterschied zu klassischen Bohrern und zeigen Ihnen die Unterschiede zwischen den einzelnen SDS-Bohrern.

Kaufberatung zu SDS-Plus Bohrern: Den Bohrertyp SDS-Plus gibt es in ganz unterschiedlichen Modellvarianten. Es gibt Betonbohrer des Typs SDS-Plus, Bohrmaschinen des Typs SDS-Plus, Fräser des Typs SDS-Plus, Hammerbohrer des Typs SDS-Plus sowie SDS-Plus Fließenmeißel, Steinbohrer und Betonbohrer mit SDS, Plus Hammerbohrer, Betonbohrer und andere Bohrertypen SDS-Plus. Auch die Markenvielfalt ist groß: Beliebt sind unter anderem Alpen SDS-Plus, Bosch Expert SDS-Plus, Hawera SDS-Plus, Metabo SDS-Plus sowie weitere Bohrertypen SDS-Plus von anderen Herstellern.

1. Warum SDS-Plus-Bohrer? SDS-Bohrer im Vergleich zu herkömmlichen Bohrerschäften

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SDS-Bohrfutter übertragen besonders viel Kraft auf den Bohrer.

Wer schon mal mit seiner Schlagbohrmaschine in eine massive Wand gebohrt hat, der kennt das Problem: Die Maschine ist auf voller Kraft, der Steinbohrer bleibt stehen und trotzdem läuft die Maschine weiter. Auch wenn eine Schlagbohrmaschine stark genug ist, kann sich der Bohrer im klassischen Bohrfutter lösen.

Letztendlich ist ein klassisch runder Bohrerschaft nur im Bohrfutter eingespannt: also eher „eingequetscht“ als fest verankert. Bohrer mit SDS-Schaft haben Vertiefungen (Nuten), in die SDS-Bohrfutter „hineingreifen“. Dadurch kann sich der Bohrer nicht mehr in der Werkzeugaufnahme lösen, da das Bohrfutter in die Nuten „greift“.

Wenn Sie mit einem SDS-Bohrer in Beton oder Granit bohren, werden Sie daher nicht steckenbleiben. Durch die Nuten kann das Bohrfutter optimal die Kraft des Motors auf den Betonbohrer übertragen.

Ein weiterer Vorteil der SDS-Schäfte ist der, dass sich diese schnell wechseln lassen. Sie werden lediglich in die SDS-Aufnahme, das Bohrfutter, gesteckt. Die ursprüngliche Bezeichnung war auch: Steck-Dreh-Sitz. Heute wird SDS mit „Spannen durch System“ oder „Special Direct System“ übersetzt.

Wer für seinen neuen SDS-Plus-Bohrer noch einen Bohrhammer Vergleich sucht, wird hier fündig:

Vor- und Nachteile der SDS-Bohrer gegenüber klassischen Bohrerschäften:

    Vorteile
  • übertragen viel Kraft
  • lassen sich schnell wechseln
    Nachteile
  • nur mit wenigen Werkzeugen kompatibel

Kaufberatung SDS-Plus-Bohrer: Die Nachteile von SDS-Plus-Bohrern lassen sich reduzieren, wenn Sie Ihre Gerätschaften alle von einem Hersteller oder einer Marke kaufen. Dann reduzieren sich die Nachteile, dass SDS-Plus-Bohrer nur mit wenigen Werkzeugen kompatibel sind. Kaufen Sie einen SDS-Plus-Bohrer von der Marke, die Sie ohnehin gerne nutzen, beispielsweise einen Alpen SDS-Plus, einen Bosch Expert SDS-Plus, einen Hawera SDS-Plus oder einen Metabo SDS-Plus. Dann könnten Ihre Maschinen mit dem SDS-Plus-Bohrer kompatibel sein.

2. Warum sollte man auf die unterschiedlichen SDS-Bohrer-Typen achten?

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Bosch variiert die SDS-Plus-Bohrerspitzen.

Bei einigen SDS-Plus-Bohrern finden sich auch zusätzliche Zahlen (wie z.B. 5 und 7). Dies sind jedoch keine neuen SDS-Typen, sondern Variationen der von Bosch entwickelten Plus-Reihe:

Bei den nummerierten SDS-Plus-Bohrern hat Bosch nur die Spitzen leicht verändert.

Einige haben zusätzliche Zacken auf den Schneiden oder andere eine breitere Bohrerspitze. Bisher haben sich diese Bosch-Variationen noch in keinem SDS-Plus-Bohrer Test oder Vergleich auffällig durchgesetzt. Hier und da gleich auf sind sie in diversen Tests zu SDS-Plus-Bohrern zu Alpen SDS-Plus, zu Bosch Expert SDS-Plus, zu Hawera SDS-Plus oder zu Metabo SDS-Plus.

Die folgende Tabelle unserer Kaufberatung zu SDS-Plus zeigt die typischen SDS-Bohrer:

SDS-Typ Durchmesser Besonderheiten
Max
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18,0 mm SDS-Max-Bohrer sind für sehr große Bohrhämmer gedacht. Hier finden sich SDS-Bohrer der größeren Kategorie, die in diversen Tests zu SDS-Plus auch als Betonbohrer SDS-Plus, als Hammerbohrer SDS-Plus oder gar als SDS-Max Hammerbohrer bezeichnet werden.
Plussds-plus-bohrer 10,0 mm SDS-Plus-Bohrer sind die eigentlich ersten SDS-Bohrer, die Bosch entwickelte. Sie stellen also den „klassischen“ SDS-Bohrer dar und sind am breitesten in Tests zu SDS-Plus vertreten. Es handelt sich um klassische Bohrmaschinen SDS-Plus, die regelmäßig auch als Plus-Bohrer von Bosch bezeichnet werden.
Quick
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6,5 mm SDS-Quick-Bohrer wurden im Jahr 2013 von Bosch entwickelt. Die ersten Geräte mit SDS-Quick waren die Akku-Bohrhämmer von Bosch: Uneo und Uneo Maxx. Sie stellen die Heimwerkerkategorie der Maschinen mit SDS-Plus dar.
Topsds-top-schaft 14,0 mm SDS-Top-Bohrer sind ein auslaufendes Modell. Eigentlich wurden sie für kleinere Elektrowerkzeuge entwickelt, aber 2009 stellte Bosch die Produktion kompatibler Bohrhämmer ein.

3. Präzision und Harmetall: Kaufberatung für den besten SDS-Plus-Bohrer

3.1. Auf den Typ gebracht

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Es gibt auch Meißel-Aufsätze mit SDS-Schaft. Hier mit SDS-Max abgebildet.

Achten Sie beim SDS-Plus-Bohrer Kaufen darauf, ob Ihr Bohrhammer überhaupt ein SDS-Plus-Bohrfutter hat, denn auch unter SDS-Bohrern gibt es Unterschiede. So werden Sie beispielsweise unter den SDS-Plus-Bohrern keinen mit 32 mm Durchmesser finden, wobei der SDS-Plus ø ein entscheidendes Kaufkriterium ist. Dies sind meist die SDS-Max-Bohrer.

Die meisten SDS-Bohrer sind Steinbohrer. Sie werden als Plus Steinbohrer oder Hammerbohrer verkauft. Das muss aber nicht bedeuten, dass es nicht auch Metallbohrer oder Holzbohrer mit SDS-Schaft geben kann. Aus diesem Grund sollten Sie auch immer ein Auge auf den Bohrertyp haben, falls ein Hersteller nicht doch ein neues Konzept ausprobiert. Auch die Stiftung Warentest empfiehlt SDS-Bohrhämmer beim Bohren in harten Stein oder Beton. Plus-Betonbohrer mit SDS sind bei Heimwerkern ebenso beliebt wie Bohrmaschinen mit SDS-Plus, Hammerbohrer mit SDS-Plus oder spezielle Maschinen mit SDS-Plus, wie etwa Fräser mit SDS-Plus oder SDS-Plus-Fliesenmeißel.

Besonders lange SDS-Bohrer laufen runder als Bohrer mit klassischen Schäften, da hier viel Kraft übertragen werden muss. Das ist oft bei Plus-Steinbohrern und -Hammerbohrern der Fall. Auf den Werkstoff hin spezialisierte Bohrer Vergleiche finden Sie hier:

3.2. Präzision

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Krumme Bohrer führen zu unpräzisen Ergebnissen.

Ein krummer Bohrer wird das Bohrloch unkontrolliert groß machen; größer als sein eigentlicher Bohrdurchmesser, der als SDS-Plus ø angegeben wird. Wenn Sie beispielsweise eine TV-Halterung im Mauerwerk fest montieren wollen, sind präzise Bohrlöcher in der Wand wichtig: Einerseits muss die Halterung später ein teures und schweres Gerät halten können. Andererseits soll der Fernseher anschließend gerade hängen. Für dieses Projekt empfehlen wir einen Plus-Betonbohrer mit SDS, einen Plus-Bohrer von Bosch, einen Plus-Hammerbohrer oder einen Betonbohrer.

Besonders dünne Bohrer brechen schnell, wenn sie verbogen sind. Die meisten SDS-Bohrer haben eine Dicke von 5 Millimetern und bieten somit gegnügend Widerstand. Ein dünnerer Bohrer ist allerdings mit Vorsicht zu handhaben, auch ein Plus-Bohrer, der günstig ist, ist oft schneller verbogen, was einer der Nachteile von SDS-Plus-Bohrern sein kann, die Sie besonders günstig bekommen.

Bei brechenden Bohrern steigt die Verletzungsgefahr beim Werkeln. Wer lediglich mit seinem Plus-Hammerbohrer oder einem Betonbohrer eine Wand einreißen will, der kann die Präzision beim Plus-Hammerbohrer mit SDS vernachlässigen. Allerdings kommen hier auch dickere und längere Bohrer sowie SDS-Plus-Fliesenmeißel oder Fräser mit SDS-Plus zum Einsatz. Ein Bohrer-Schaft aus Hartmetall oder HS-Stahl wird mit einer Dicke von 10 Millimetern nicht so schnell umknicken. Meißel sind meist sogar dicker als 10 Millimeter.

Es kommt aber auch auf die Hebelkraft des Betonbohrers mit SDS-Plus an: Wird der Bohrer länger (z.B. bei 260 Millimeter), dann ist auch die Hebelkraft größer und ein Bohrer bricht wieder schneller, wenn er beim Bohren anfängt zu schwingen. Dann können selbst 10 bis 15 Millimeter Hartmetall brechen.

3.3. Material

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Mit dem SDS-Stecksystem sind Bohrer schnell gewechselt.

Hartmetall (HM) und Hochleistungsschnellarbeitsstahl (HS-Stahl oder HSS) sind die Stoffe, aus denen Werkzeuge bestehen. HS-Stahl besitzt eine wesentlich höhere Festigkeit als Hartmetall und wird daher auch häufig für die Herstellung von Zahnrädern genutzt. Bohrer aus HS-Stahl halten Temperaturen von bis zu 600° Celsius aus.

Hartmetall-Bohrer sind nicht so zäh wie HSS-Bohrer, allerdings lassen sie sich dadurch auch leichter nachschleifen. Wer eine kleine Werkstatt betreibt, hat unter Umständen auch einen Bohrerschleifer. Für Besitzer dieser Schleifmaschinen sind daher HM-Bohrer besonders attraktiv.

HM-Bohrer widerstehen allerdings hohen Temperaturen: Sie bleiben noch bei 800 bis 900° Celsius in Form. Wer tiefe Löcher bohrt, braucht einen Bohrer, der sehr heiß werden darf. Durch die Länge des Bohrloches reibt der Bohrer viel an den Seitenwänden und durch Reibung entsteht Wärme.

Aber auch bei besonders harten Werkstoffen entstehen hohe Bohrtemperaturen. Wer viel in Stahlbeton oder Granit bohrt, braucht einen Plus-Bohrer oder Hammerbohrer, der hohe Temperaturen aushält. Bei einem harten Werkstoff reibt der Plus-Steinbohrer oder Hammerbohrer lange über die Oberfläche, bis er das Material löst, dadurch entstehen hier ebenfalls hohe Celsius Grade.

3.4. Spezialisten am Werk

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Für jeden Werkstoff gibt es Spezialisten.

Prinzipiell können alle SDS-Steinbohrer oder Betonbohrer mit SDS in die üblichen Steinsorten bohren (z.B. Mauerwerk und Beton). Dies bezieht sich auch auf die unterschiedlichen Kategorien wie zum Beispiel Steinbohrer mit SDS-Plus oder SDS-Quick-Bohrer. Einige Steinbohrer oder Betonbohrer mit SDS sind jedoch noch besser als andere für bestimmte Werkstoffe. Bei Mauerwerk ist es beispielsweise von Vorteil, wenn der Bohrer effizient das anfallende Bohrmehl aus dem Bohrloch befördert. Dafür empfehlen wir einen Plus-Betonbohrer mit SDS oder einen Plus-Hammerbohrer mit SDS.

Ein reiner Granitbohrer bohrt zwar auch in alle Stein- und Betonsorten, allerdings ist seine Spitze unter Umständen zusätzlich gehärtet, um besonders harten Granit bearbeiten zu können. Unterschiedliche Werkstoffe zerbröseln verschieden unter der Kraft des Bohrhammers. Eventuell kann dieser Bohrer daher nicht so gut das Bohrmehl abtransportieren wie ein Mauerwerk-Spezialist.

3.5. Zentrierspitze

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Mit Zentrierspitze gelingen präzise Bohrungen schneller.

Wer viel Wert auf präzise gesetzte Bohrlöcher legt, für den sind Zentrierspitzen interessant. Die Zentrierspitze ist ein kleiner Dorn auf der Bohrerspitze. Damit sticht man punktgenau in den Werkstoff und der Bohrer beginnt so auf den Millimeter exakt seine Arbeit.

Bei Steinbohrern oder SDS-Max-Hammerbohrern sind Zentrierspitzen nicht so häufig wie bei Holzbohrern. Doch gerade wenn der Bohrhammer sehr schwer ist, und Sie viele präzise Löcher setzen, erleichtert eine Zentrierspitze Ihre Arbeit ungemein. Der ausgestreckte Arm wird mit der Zeit müde und die Bohrerspitze wackelt beim Ansetzen mehr als sonst.

Mit einer Zentrierspitze setzen Sie direkt auf Ihre Bohrkennzeichnung, stecken den Zentrierdorn in die Wand und schon können Sie losbohren, ohne zu befürchten, dass Sie abrutschen.

3.6. Sortierkasten

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In einem Sortierkasten bleibt die Bohrerausahl übersichtlich.

Ein Sortierkasten bietet nicht nur befriedigende Ordnung in der Werkstatt, sondern hat auch einen entscheidenden Einfluss auf die Langlebigkeit Ihrer Bohrer: Bohrer, die lose in einer Dose oder einem Werkzeugkoffer aneinanderreiben, werden mit der Zeit stumpf.

Ein Sortierkasten, in dem die Bohrer separat in einem Fach stecken, hält Ihre Bohrer länger scharf. Zudem haben Sie so auch einen schnelleren Überblick über die verschiedenen Größen Ihrer Plus-Hammerbohrer mit SDS oder Ihrer SDS-Max-Hammerbohrer.

3.7. Lebenszeit – Standzeit

Apropos Langlebigkeit: Nicht nur eine mangelhafte Aufbewahrung beeinträchtigt die Lebenszeit Ihrer SDS-Bohrer. Herstellungsweise, Legierungen und nachträgliche Härtungen tragen zu langen Standzeiten bei. Meist zeigt erst ein langwieriger SDS-Plus-Bohrer-Test, ob eine Bohrerserie hohe Standzeiten hat – und zwar nachdem Sie sich zum Kaufen eines SDS-Plus-Bohrers entschieden haben.

Wie lange ein Werkzeug in der Lage ist, seine Arbeit zu verrichten, wird mit der sogenannten Standzeit angegeben, die ein wichtiges Kaufkriterium ist, wenn Sie sich zum Kaufen eines SDS-Plus-Bohrers entscheiden. Sie bezeichnet also die Lebenszeit des Werkzeuges. Bei Bohrern meint dies, wie lange sie scharf und präzise bleiben, wobei sich auch oft zeigt: Plus-Bohrer, die günstig sind, haben eine kürzere Lebenszeit als besonders hochwertige Plus-Bohrer oder Hammerbohrer.

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4. Was können SDS-Bohrfutter noch besser als andere Bohrfutter?

SDS und die Konkurrenz

Der Werkzeughersteller Hilti entwickelte in den 1960er Jahren ein Bohrerstecksystem für Bohrer mit 10 mm Durchmesser: die Hilti TE-Werkzeugaufnahme.

Zu der Zeit war es üblich, dass viele Hersteller unterschiedliche Bohrerschäfte entwickelten, die nicht mit anderen Bohrmaschinen, beispielsweise mit Plus-Bohrer von Bosch, kompatibel waren.

SDS-Plus-Bohrer mit verschiedenen Aufsätzen

SDS-Plus-Bohrer werden von verschiedenen Herstellern entwickelt.

Im Jahr 1975 entwickelte Bosch die SDS-Bohrer aus dem Hilti-System. So wurde es wieder möglich, mehr unterschiedliche Bohrer in verschiedenen Maschinen zu verwenden. Später erhielt das Stecksystem die Bezeichnung SDS-Plus bis SDS-Plus Max. Mittlerweile ist das Patent abgelaufen und auch andere Hersteller dürfen SDS-Bohrer produzieren.

Das von Bosch entwickelte Einstecksystem SDS-Plus brachte nicht nur einen neuen Workflow beim Werkzeugwechsel mit sich, sondern verbesserte auch die Kraftübertragung vom Motor auf den Bohrer:

Durch einen längeren Schaft des Bohrers und einer sicheren Verriegelung ist der Verschleiß sehr niedrig – selbst bei Plus-Bohrern, die günstig sind. Bei einem Steinbohrer mit SDS-Max-System ist der Schaft entsprechend länger, da hier noch mehr Kraft übertragen wird.

Separates Schlagwerk

Außerdem ist die Bohrerverriegelung von der eigentlichen Drehmomentübertragung getrennt. Dadurch ist es möglich, dass auch ein separates Schlagwerk Kraft auf den Bohrer ausübt. So kann zudem zwischen „nur Meißeln“ oder „nur Bohren“ gewählt werden, wenn Sie einen Plus-Bohrer als Hammerbohrer nutzen möchten.

Besser als Rutschkupplung

Bei herkömmlichen Schlagbohrmaschinen sitzt der Bohrer samt Bohrfutter nur auf einer Rutschkupplung. Dadurch ist eine reine Meißelfunktion bei normalen Bohrmaschinen nicht möglich. Dort gleitet Getriebe samt Bohrfutter mit Bohrer vor und zurück, wodurch die Schlagkraft vergleichsmäßig gering bleibt.

Schlagfertig: Bei dem SDS-Bohrfutter ist tendenziell mehr Schlagkraft und ein höheres Drehmoment möglich, als bei herkömmlichen Bohrfuttern. So kommt es problemlos mit Schlagkräften über 3 Joule zurecht. Herkömmliche Schlagbohrmaschinen hämmern mit ungefähr 1 bis 2 Joule gegen die Wand.

5. SDS-Plus-Adapter: Die Rückkehr des klassischen Bohrfutters

SDS-Plus-Bohrer im Gehäuse auf einer Küchenarbeitsplatte.

Verschiedene Aufsätze und Typen spielen eine entscheidende Rolle.

Der beste SDS-Plus-Bohrer hilft Ihnen nicht, wenn Sie beim Bohren auf Metall in der Wand treffen. Viele SDS-Bohrer für Stahlbeton zerschneiden auch kleinere Metallteile in der Wand, doch ist es für die Lebenszeit Ihrer Steinbohrer förderlicher, wenn Sie hier zu einem anderen Spezialisten greifen: dem Metallbohrer.

Die meisten Metallbohrer kommen allerdings noch mit klassischen Schäften daher. In so einem Fall haben Sie entweder eine zweite Bohrmaschine zur Hand oder Sie nutzen einen SDS-Adapter. Ein Adapter spart viel Platz im Werkzeugkoffer. Er besteht aus einem klassischen Bohrfutter, das mit einem SDS-Schaft in ein SDS-Bohrfutter gesteckt wird.

6. Stromschlag und Rohrbruch: Welche Gefahren herrschen beim Bohren?

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Bevor Sie eine Wand durchlöchern, lohnt es sich, nach Leitungen zu suchen.

Damit der Spaß beim Bohren und Meißeln erhalten bleibt, lohnt es sich, ein paar Vorkehrungen zu treffen: Bohrfläche analysieren und richtige Bohrhaltung.

Erst Lage sondieren

Bevor Sie tief ins Mauerwerk vordringen, sollten Sie erst untersuchen, ob sich dahinter eine Leitung versteckt. Gerade in Altbauten nehmen Strom- und Wasserleitungen abenteuerliche Wege durch die Wand. Leitungssucher kosten meistens nicht viel (10-20 Euro) und ersparen den Elektriker oder einen Wasserrohrbruch. Wenn Sie in eine Stromleitung bohren, gefährdet der Stromschlag auch Ihre Gesundheit.

Standsicher bleiben

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Bei besonders harten Materialien sollten Sie überprüfen, dass der Bohrer nicht glüht.

Da in Bohr- und Meißelhämmern viel Power steckt, ist ein sicherer Stand wichtig. Wenn der Bohrer stecken bleibt, kann es Sie buchstäblich umwerfen. Wer breitbeinig im Ausfallschritt den Bohrhammer führt, wird nicht so schnell von einem „bockenden“ Bohrer überrascht.

Nicht zu heiß bohren

Bei extrem harten Werkstoffen wie zum Beispiel Metall oder Granit können Bohrer ausgesprochen heiß werden. Ein Bohrer sollte niemals zu glühen anfangen. Falls ein Bohrer zu glühen beginnt, empfiehlt es sich, sofort mit dem Bohren aufzuhören. Ansonsten riskieren Sie, dass der Bohrer ausglüht.

Ein Ausglühen verändert die Zusammensetzung des Bohrers, wodurch er an Härte und Widerstandskraft verliert. Der Bohrer wird anschließend schneller stumpf und rostet unter Umständen auch frühzeitig.

Gut gekühlt: Wenn ein tiefes Loch in sehr hartes Material gebohrt wird, sollte ein Kühlmittel genutzt werden. Dies findet sich auch unter der Bezeichnung „Schneidöl“ in Baumärkten wieder.

Ein Kühlmittel verhindert, dass Bohrer und Werkstoff Schaden nehmen. Außerdem geht die Arbeit mit Schneidöl rasanter und einfacher von der Hand.

Pflege und Wartung

Wer seine Bohrer liebt, der pflegt sie. Nach getaner Arbeit bietet es sich an, die Werkzeuge gut zu reinigen, denn daran haftende Flüssigkeiten, Metallreste oder andere Chemikalien greifen zuweilen die Oberfläche der Bohrer an. Ein kleiner Eisenspan kann bereits dazu führen, dass der Bohrer rostet.

Besonders lange halten Bohrer, wenn sie in Petroleum gelagert werden. Einige Profis fetten ihre Werkzeuge auch ein.

7. Kosten & Kompatibilität: Häufige Fragen zum SDS-Plus-Bohrer

7.1. Was sind SDS-Plus-Bohrer?

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Es gibt unterschiedliche SDS-Typen: Plus, Max, Quick und Top.

SDS-Plus-Bohrer sind Bohrer mit SDS-Plus-Schaft. Normale Bohrerschäfte sind glatt und in Zylinderform. Ein SDS-Schaft ist speziell geformt, damit er besonders sicher im SDS-Bohrfutter sitzt und trotzdem viel Kraft übertragen kann. Meistens gibt es Steinbohrer und Meißel-Aufsätze mit SDS-Schaft. Gängig sind die Modelle SDS-Plus 4 und SDS-Plus Max.

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7.2. Welche SDS-Plus-Bohrer-Typen gibt es?

Auch unter den SDS-Bohrern gibt es unterschiedliche Sorten. Die SDS-Typen heißen: Max, Top, Plus und Quick. SDS-Plus ist die ursprüngliche SDS-Variante. Später folgte SDS-Top für kleinere Bohrmaschinen. Dieser Typ wurde zwar eingestellt, aber es finden sich immer noch Bohrer mit diesem Schaft, also beispielsweise mit SDS-Plus 4, mit SDS-Plus Max oder einem speziellem SDS-Plus ø.

SDS-Max kommt bei besonders großen Bohrhämmern zum Einsatz. Hier finden sich SDS-Bohrer mit 30 mm Durchmesser und aufwärts. SDS-Quick wurde im Jahr 2013 von Bosch entwickelt und ist nur mit speziellen Bosch-Elektrowerkzeugen kompatibel.

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7.3. Passen SDS-Plus-Bohrer in normales Bohrfutter?

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Für normale Bohrer gibt es auch SDS-Bohrer-Adapter.

Alle Bohrer mit SDS-Plus-Schaft sind nicht mit den klassischen Bohrfuttern kompatibel. Ebenso die anderen Typen: SDS-Bohrer gehören nur in SDS-Bohrfutter. Auch wenn es möglich ist, einen SDS-Bohrer in ein klassisches Bohrfutter scheinbar fest einzuspannen, ist es nicht empfehlenswert.

Ein SDS-Bohrschaft hat unregelmäßig sitzende Nuten, diese könnten sich in einem herkömmlichen Standard-Bohrfutter verkanten. Ein verkanteter Bohrer reißt unkontrolliert große Löcher und bricht schnell beim Bohren. Falls Sie einen Bohrhammer mit SDS-Plus-Bohrfutter haben, lohnt es sich für Sie, nach einem SDS-Plus-Adapter Ausschau zu halten.

Keine Experimente: Es ist das Risiko nicht wert, Bohrer mit einem inkompatiblen Bohrfutter kombinieren zu wollen. Der Bohrer könnte brechen oder sogar das Bohrfutter beschädigen. Wenn ein Bohrer bricht, besteht auch immer Verletzungsgefahr.

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7.4. Was kostet ein SDS-Plus-Bohrer?

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SDS-Plus-Bohrer sind in der Regel teurer, aber es gibt auch gute und günstigere Varianten.

SDS-Plus-Bohrer sind in der Regel teurer als herkömmliche Bohrer. Pro Stück kosten sie oftmals ein bis zwei Euro. SDS-Bohrer-Sets gibt es in sehr unterschiedlichen Ausführungen, daher können die Preise der Sets zwischen zehn und 80 Euro schwanken.

Günstige SDS-Plus-Bohrer sind unter Umständen nicht so hochwertig verarbeitet und produzieren keine präzisen Bohrlöcher. Sie werden zwar keinen SDS-Plus-Bohrer Test gewinnen, aber reichen immer noch aus, um eine Wand einzureißen.

Ein Standard-Set mit fünf bis sieben Bohrern liegt bei ungefähr 15 Euro. Hersteller und Marke garantieren aber nicht immer hohe Qualität bei den SDS-Plus-Bohrern beziehungsweise: Gute Elektrowerkzeug-Hersteller sind nicht immer auch die idealen Hersteller für Bohrer.

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Videos zum Thema SDS-Plus-Bohrer

In diesem spannenden YouTube-Video dreht sich alles um das Hammerbohren in armierten Beton und den Vergleichstest der SDS-Plus-Bohrer von Bosch, Dewalt und Hilti. Erfahren Sie, wie sich die verschiedenen Modelle im harten Einsatz schlagen und welcher Bohrer die beste Leistung liefert. Tauchen Sie ein in die Welt des professionellen Bohrens und lassen Sie sich von den beeindruckenden Ergebnissen inspirieren.

Quellenverzeichnis