3.1. Großer Funktionsumfang bei vielen Geräten

Die Anzeige des Sigma Sport Rox 11.0.
Zwischen den verschiedenen Modellen, beispielsweise des Herstellers Garmin mit seiner Serie Edge, gibt es große Unterschiede hinsichtlich des Funktionsumfangs.
Fast alle Fahrradcomputer können wie ein Fahrradtacho die durchschnittliche und maximale Geschwindigkeit, die zurückgelegte Distanz und die benötigte Zeit anzeigen.
Einige der kabellosen Fahrradcomputer bieten zusätzlich Informationen über die verbrauchten Kalorien, die empfohlene Erholungszeit, die momentanen Höhenmeter sowie die Sauerstoffaufnahme und -verarbeitung (VO2max).
Leider ist bei vielen Fahrradcomputern mit GPS die Herzfrequenz- und Trittfrequenz-Messung nur über zusätzliches Zubehör möglich.
Wenn Sie mit dem Fahrrad nur ab und zu gemütliche Sonntagsausflüge machen, reichen Ihnen auch weniger Funktionen, denn diese können die Anzeige schnell unübersichtlich machen.
Tipp: Möchten Sie hingegen Rennen fahren oder den kabellosen Fahrradcomputer fürs Training benutzen, sollten Sie sich ein Gerät mit möglichst großem Funktionsumfang und bereits enthaltenen Sensoren aussuchen, denn nur so holen Sie das Maximum aus dem Training heraus.
3.2. Mit einer Kartenfunktion immer den richtigen Weg finden

Die Karte des Wahoo Elemnt Bolt fällt eher minimalistisch aus.
Bei Fahrradcomputern mit Navigation hängt natürlich viel von der Karte ab. Ist die Darstellung der Karte nicht genau genug, erkennen Sie nicht, welche Abbiegung Sie nehmen müssen.
In der Detailliertheit der Karten gibt es große Unterschiede, von einer eher minimalistischen Darstellung wie bei Wahoo bis hin zu sehr detailreichen Karten bei Garmin.
In Testberichten zu GPS-Fahrradcomputern wird oft eine detailreiche Karte als wichtig betrachtet.
Zwar zeigt Ihnen eine Karte mit vielen Details viel an, kann dadurch jedoch auch schnell überladen wirken.
Sollten Sie mit dem Mountainbike oft auf kleinen Trails unterwegs sein, sollten Sie auf eine detailreiche Karte achten.
Sind Sie hingegen meistens auf der Straße unterwegs, reicht Ihnen auch eine minimalistische Kartendarstellung.
3.3. Touchscreens sind bei Regen nur schlecht bedienbar
Kapazitiver Touchscreen
Die Oberfläche besteht aus einem schwachen elektrischen Feld. Bei Berührung mit einem leitfähigen Bedienelement – wie speziellen Eingabestiften oder einem Finger – entsteht ein messbarer Ladungstransport, der zur Positionsbestimmung genutzt wird.
Leider sind die Touchscreens von GPS-Fahrradcomputern nicht mit denen aktueller Smartphones vergleichbar, sondern reagieren langsamer und träger.
Aber nicht nur die Reaktionsfähigkeit des Touchscreens ist oftmals langsam.
Auch die Benutzung mit Handschuhen oder bei Regen gestaltet sich manchmal schwierig.
Denn die meisten Touchscreens arbeiten kapazitiv. Regnet es, stört das Wasser die Messung der Eingaben und kann die Bedienung erschweren oder gar gänzlich verhindern.
Daher verzichten einige Hersteller wie Wahoo mit seiner Marke Elemnts auf Touchscreens und greifen lieber auf altbewährte Tasten zurück. Neben der Unempfindlichkeit gegenüber Regen bieten Tasten zusätzlich den Vorteil, dass Sie sie auch bedienen können, ohne auf das Display zu schauen.
Gerade beim Zoomen der Karte kann sich das als hilfreich erweisen, denn Sie können sich auf den Straßenverkehr konzentrieren.
Tipp: Wenn Sie auch bei Regenwetter den Fahrradcomputer benutzen möchten, raten wir Ihnen zu einem Modell ohne Touchscreen. Fahren Sie meist bei schönem Wetter, sind Sie mit einem Fahrradcomputer mit Touchscreen besser aufgehoben.
3.4. Farbige Displays sorgen für kürzere Akkulaufzeiten

Das farbige Display des Garmin Edge 1030.
Bei den Displays verzichten einige Hersteller auf eine farbige Darstellung, um die Akkulaufzeit zu verlängern und die Sichtbarkeit zu erhöhen. Auch bei der Display-Größe finden sich große Unterschiede.
Bei einem kleinen Display mit beispielsweise 1,7 Zoll lassen sich Karten nicht mehr so komfortabel lesen. Dafür sorgen größere Displays mit 3,5 Zoll wie das Garmin Edge 1030 für ein höheres Gewicht .
Die Auflösungen der Displays können mit der moderner Smartphones leider nicht mithalten, daher ist es wichtig, dass nicht zu viele Elemente dargestellt werden, um nicht den Überblick zu verlieren.
3.5. Akkulaufzeiten bis zu 20 Stunden und mehr
In Testberichten zu GPS-Fahrradcomputer wird unter realen Testbedingungen eine kürzere Akkudauer gemessen als vom Hersteller angegeben.
Die Angaben zur Akkulaufzeit können Sie als maximale Betriebsdauer betrachten, denn sie ist abhängig von der Helligkeit des Displays, der Verwendung von Bluetooth und wie oft Sie beispielsweise neue Routen berechnen.
Tipp: Planen Sie lange Touren mit dem Bike, sollten Sie auf ein farbiges Display verzichten, somit hält der Akku länger durch. Alternativ können Sie auch eine Powerbank mitführen, damit Sie den Akku unterwegs laden können.
3.6. Nicht alle Radcomputer können Herz- und Trittfrequenz messen

Über die Herzfrequenz lässt sich die Sauerstoffaufnahme und -verarbeitung messen.
Wenn Sie das Bike nicht nur für sonntägliche Touren verwenden, sondern beispielsweise für Rennen trainieren, achten Sie auf die Schnittstelle ANT+.
Denn sie ermöglicht die Kommunikation mit externen Sensoren wie Herz- und Trittfrequenzmesser.
Zwar können viele externe Sensoren auch mit Bluetooth verbunden werden. Allerdings besteht bei Bluetooth das Problem, dass Sie immer nur ein Gerät verbinden können.
Möchten Sie zum Beispiel gleichzeitig einen Brustgurt für die Pulsmessung und einen Trittfrequenzmesser verwenden, können Sie das nur mit ANT+.
3.7. Viele Menüführungen sind eher träge
Leider ist die Menüführung bei manchen Geräten eher langsam und Sie müssen immer ein bis zwei Sekunden warten, bis Ihre Eingabe übernommen wird.
Das klingt zwar nicht sehr lang, allerdings sind viele Menschen die schnellen Reaktionszeiten von Smartphones gewohnt, was dazu führen kann, dass die langsame Reaktion des Menüs auf Dauer nervt.
Wenn Sie auf dem Fahrrad die Navigation nutzen, das Zoomen der Karte aber lange dauert, führt das zu ungewollten Pausen und kann gerade in größeren Gruppen schnell zu schlechter Laune führen.
Ebenso ist der Aufbau der Menüs mancher GPS-Fahrradcomputer nicht gut strukturiert. Sie müssen daher oft mehrere Menüebenen durchlaufen, bis Sie die gewünschte Einstellung finden.
3.8. Bis zu 100 g Unterschied im Gewicht

Bei professionellen Carbon-Fahrrädern zählt jedes Gramm.
Wenn Sie Radrennen fahren oder das Fahren als Sport betreiben, haben Sie vermutlich viel in ein möglichst geringes Gewicht investiert.
Allerdings sind die Einsparungen durch Carbon-Teile schnell wieder zunichte gemacht, wenn Sie dann 150 g Gewicht durch den Velocomputer addieren müssen.
Naturgemäß sind größere Displays schwerer, daher sollten Sie abwägen, ob Ihnen ein großes Display wichtig ist oder ob Sie auch mit einem kleineren Display zufrieden sind und dafür bis zu 100 g Gewicht sparen.
3.9. Mit einer App Einstellungen leichter anpassen
Bei kabelgebundenen Fahrradcomputern werden die Kabel sowie der Sensor umständlich montiert. Bei GPS-Fahrradcomputern müssen Sie nur die Halterung am Lenker anbringen und das Gerät anstecken.
Um zusätzlich die Trittfrequenz zu messen, befestigen Sie den Sensor des GPS-Geschwindigkeitsmessers wie bei normalen Fahrradtachos an Kettenstrebe und Speiche.
Möchten Sie beispielsweise das Display anpassen, ist es komfortabler, wenn Sie diese Einstellungen über eine App durchführen können. Denn moderne Smartphones reagieren wesentlich schneller und können dank ihrer höheren Auflösung mehr Optionen anzeigen.
Zwar verfügen die meisten Fahrradcomputer mit GPS über eine ausreichend große Speicherkarte, allerdings kann es durch die ständige Erweiterung der Karten dazu kommen, dass der Speicherplatz knapp wird.
Hier ist es praktisch, wenn Sie neben dem internen Speicher zusätzlich eine microSD-Karte einsetzen können, um den Speicherplatz zu vergrößern.
Fazit: Möchten Sie den Radcomputer personalisieren, ist es komfortabler, wenn Sie die Einstellungen über eine dazugehörige App ändern können.
3.10. Mit Strava Live Segment gegen andere Fahrer um die schnellste Zeit fahren
Wenn Sie konkurrenzorientiert Fahrrad fahren, können Sie mit dem Online-Dienst Strava Ihre Leistung mit anderen Fahrradbegeisterten vergleichen.
Bestimmte Strecken, bei denen um die besten Zeiten gekämpft wird, werden als Strava Live Segmente bezeichnet. Leider kooperieren nicht alle Hersteller mit Strava.
Falls Sie also wettkampforientiert fahren, achten Sie darauf, dass der GPS-Fahrradcomputer mit Strava und Strava Live Segmenten kompatibel ist.
3.11. Von Stiftung Warentest gibt es keinen aktuellen Test

Fahrrad-Tachos haben sich technisch stark weiterentwickelt.
Stiftung Warentest hat zwar bei einem Test 03/2010 Fahrradcomputer getestet, allerdings keinen GPS-Fahrradcomputer-Testsieger gekürt, da nur ein GPS-Fahrradcomputer im Test enthalten war.
Es wurden vor allem Fahrrad-Tachos mit und ohne Funk getestet.
Im Test hat bei den multifunktionalen Fahrradcomputern der CM 8.3A Plus von Cyclo am besten abgeschnitten, allerdings hat er keine GPS-Funktion.
Seit dem Test wurden Fahrrad-Tachos immer weiterentwickelt, so finden Sie heute kaum Modelle, die kein GPS besitzen. Daher empfehlen wir, lieber einen aktuellen GPS-Fahrradcomputer zu kaufen, damit Sie auf dem aktuellen Stand der Technik sind.
Fazit: Der beste Fahrradcomputer-GPS verfügt über einen großen Funktionsumfang, ein gut lesbares Display, ein geringes Gewicht und eine hohe Akkulaufzeit. Zudem lässt er sich einfach bedienen, verfügt über eine ANT+-Schnittstelle und ist mit externen Onlinediensten wie Strava kompatibel.

Hallo,
danke für den Vergleich. Ich mache oft lange Touren mit Nachtfahrten (jobbedingt). Worauf sollte ich da achten?
LG Christan
Lieber Christian,
gerade für lange Touren ist die Akkulaufzeit sehr wichtig. Am besten sollte die maximale Akkulaufzeit über 20 Stunden betragen, so können Sie sicher sein, dass der Fahrradcomputer für die ganze Tour genug Akku hat.
Besonders in der Nacht ist ein beleuchtetes Display sehr hilfreich, sonst können Sie die Anzeigen nur schwer lesen.
Außerdem sollte der Radcomputer über eine App verfügen. So können Sie bequem Routen und Einstellungen übertragen, ohne einen Laptop benutzen zu müssen.
Falls Sie einen Brustgurt zur Herzfrequenz- oder Trittfrequenzmessung verwenden wollen, achten Sie darauf, dass die Schnittstelle ANT+ vorhanden ist.
Wir wünschen viel Spaß und gute Fahrt!
Ihr Vergleich.org-Team