Defis unterliegen einer Betreiberverordnung
Defibrillatoren zählen zu den aktiven Medizinprodukten. Sie unterliegen des Weiteren der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV). Das bedeutet, dass Sie einen Geräteverantwortlichen bestimmen müssen und der Defibrillator regelmäßig (spätestens alle 2 Jahre) kontrolliert werden muss. Der Verantwortliche muss für die sicherheitstechnische Kontrolle zudem regelmäßig geschult werden. In einem Medizinproduktebuch müssen alle Informationen rund um den AED sowie Schulungen in diesem Zusammenhang festgehalten werden.
Ein AED ist ein Laiendefibrillator und kann von jedem bedient werden, da seine Benutzung so intuitiv wie nur möglich gestaltet ist. Geschulte Ersthelfer haben dennoch den Vorteil, dass sie im Idealfall weniger Berührungsangst mit Gerät und Patienten haben als ihre Kollegen – sie konnten diese bereits bei Schulungen abbauen.
Wichtig ist nur, dass die Rollen im Ernstfall klar verteilt sind, darum gilt: Ist ein Ersthelfer zur Stelle, sollte dieser die Bedienung des Defis übernehmen.
Ist kein Ersthelfer zur Stelle und sind Sie und Ihre Kollegen nicht im Umgang mit einem AED geschult, helfen Ihnen die folgenden Schritte bei der Bedienung:
- Schalten Sie den AED-Halbautomat, den AED-Vollautomat oder den Plus-Halbautomat ein.
- Audiounterstützte AED-Geräte bieten nun gleich die auditive Anweisung. Folgen Sie dieser.
- Kleben Sie die Elektroden des Defibrillators auf den Oberkörper des Patienten.
Bei männlichen Patienten kann es sein, dass der Oberkörper stark behaart ist – dies kann die Effektivität der Elektroschocks negativ beeinflussen, da die Elektroden nicht richtig kleben. In solchen Fällen empfehlen wir Ihnen eine schnelle Rasur von den Körperstellen vorzunehmen, wo die Elektroden angebracht werden müssen.
Achten Sie darauf, dass Sie beispielsweise Einwegrasierer direkt neben dem Schockgeber aufbewahren.

Achten Sie immer darauf, dass die Elektroden richtig angebracht sind und gut kleben.
- Nun analysiert das Gerät den Herzschlag des Patienten. Bei halbautomatischen Defibrillatoren müssen Sie anschließend den Schock manuell auslösen – bei audiounterstützten Modellen werden Sie darauf hingewiesen. Vollautomatische Defis lösen nach der Analyse automatisch einen elektrischen Schock aus.
- Reicht die Anwendung eines Defis nicht aus, um das Herz wieder neu und geordnet zu starten, müssen Sie eine Herzdruckmassage durchführen.
Hier lohnt sich die Investition in einen Defibrillator, der zusätzlich auch die Herzdruckmassage überwacht. So erhalten Sie Hinweise, ob Sie zu langsam bzw. zu schnell oder zu stark bzw. zu schwach drücken.

Die richtige Handhaltung ist bei der Herzdruckmassage wichtig: Hände übereinander und Finger verschränken.

Mit den Handballen drücken Sie auf das Brustbein. Es sollte leicht knacken, wenn Sie den Druck ausüben.

Bei einem Baby müssen Sie eine andere Handhaltung einnehmen: Hier genügen zwei Finger, um den notwendigen Druck auf den Brustkorb auszuüben.
Einige Produkte enthalten hierfür zusätzlich Hinweise zum korrekten Ansatzpunkt für die Herzdruckmassage.
- Legen Sie Ihre Hände mittig des Brustkorbes des Patienten übereinander und verschränken Sie Ihre Finger.
- Der Druck sollte auf Ihren Handballen lasten.
- Für den richtigen Druck sollten Ihre Arme gestreckt sein und sich Ihre Schultern senkrecht über Ihren Händen befinden.
- Drück Sie bei jedem Stoß so fest, dass sich das Brustbein des Patienten ca. fünf bis sechs cm nach unten bewegt.
- Wiederholen Sie dies pro Minute ca. 100 bis 120 Mal und hören Sie erst auf, wenn die Rettungskräfte eingetroffen sind und übernehmen.
Ersthelfer sollten auch in der Mund-zu-Mund-Beatmung geschult sein. Nach 30 Herzdruckmassagen sollten Sie zwei Beatmungen durchführen – am besten teilen Sie sich diese Aufgabe mit einem Kollegen, damit der Rhythmus fließend bleibt.

Kommt es trotz Defibrillator zum Herzstillstand, müssen Sie eine Mund-zu-Mund-Beatmung vornehmen.
Die Kampagne „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ bietet auf ihrer Webseite eine Vorlage mit Anweisungen zum Ausdrucken an.
Unsere Ersthelferin bei Vergleich.org weiß, dass der erste Kontakt mit einem Defibrillator befremdlich ist. Dagegen hilf nur, sich mit den kleinen elektrischen Lebensrettern vertraut zu machen, damit man im Notfall intuitiv agieren kann.
Vergessen Sie nicht, zuerst die Notrufnummer 112 zu wählen – diese gilt übrigens auch in Österreich, da sie die EU-weite Notrufnummer ist. Am besten übernimmt dies ein Kollege, während der Ersthelfer bereits die Atmung und den Puls des Patienten überprüft.

Auch an immer mehr öffentlichen Plätzen sind frei zugängliche Defis in Wandkästen zu finden.
Hallo,
die sind ja doch ganz schön teuer – vor allem, wenn sie dann nie gebraucht werden. Kann man sich vielleicht auch einen Defibrillator mieten und sich dennoch sicher sein, dass die im Notfall wirklich funktionieren? Dass man sie grundsätzlich mieten kann, hab ich schon gelesen, aber wie zuverlässlig sind die?
Wäre nett, wenn jemand dazu was genaues weiß.
Teuer………??
Was kostet ein Leben, wenn es darauf ankommt?Als Notarzt bin ich so oft zu spät zu Patienten gekommen, die noch leben könnten, wenn Sie mit einem Defibrillator sofort behandelt worden wären.Überlegen wir einmal, wieviel Geld wir täglich für irgendeinen Sch….. ausgeben, der unser Leben eher verkürzt………..
Lieber Heiko,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Defibrillator-Vergleich.
Viele Hersteller bieten Ihnen auch die Miet-Option von ihren Defibrillatoren an. Anstatt eines Kaufvertrages schließen Sie hier einen Mietvertrag über eine bestimmte Laufzeit ab – bspw. über vier Jahre. Während dieser Zeit müssen Sie eine monatliche Mietgebühr entrichten. Wie hoch diese ist, hängt vom Hersteller, dem gemieteten Modell und der Laufzeit ab.
Der Hersteller stellt während dieser Zeit sicher, dass der Defibrillator in einwandfreiem Zustand ist – Sie müssen keine Angst haben, dass Sie ein funktionsunfähiges Gerät mieten.
Außerdem bieten viele Hersteller auch den sogenannten Mietkauf an. Bei dieser Variante gehört der Defibrillator nach Ablauf des Mietvertrages Ihnen.
Wie hoch die Kosten bei diesen beiden Miet-Modellen sind, müssen Sie im Einzelfall mit dem Hersteller klären.
Wir wünschen Ihnen alles Gute.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team