Nachdem wir mit dem Shape das Splitboard von oben betrachtet haben, wechseln wir nun die Perspektive und schauen von der Seite darauf. Es geht darum, welche Vorspannung das Splitboard hat und wie es auf dem Boden liegt. Es liegt nämlich nie komplett glatt auf wie ein Holzbrett, vielmehr ist es so geschwungen, dass je nach Profil beispielsweise die Enden oder die Mitte stärkeren Kontakt zur Unterfläche haben.
In den folgenden Unterkapiteln stellen wir Ihnen die vier gängigsten Profile für Splitboards vor und erläutern dabei, welche Vorteile mit diesen Vorspannungen einhergehen.

In der Luft sind alle gleich. Doch wie sich das Board auf dem Schnee verhält, hängt nicht zuletzt vom Profil ab.
3.1. Camber: Gut für Sprünge
Beim Camber-Splitboard ist die Mitte des Bretts nach oben gewölbt, während Nase und Ende auf dem Schnee aufliegen. Dennoch gehen auch tip und tail noch mal nach oben, um für mehr Auftrieb zu sorgen.
Diese spezielle Form macht es möglich, besonders gut mit dem Splitboard zu springen. Doch auch das Fahrverhalten am Boden ist positiv beeinflusst, lassen sich die Bretter doch sehr ruhig fahren. Dieses ruhige Fahrverhalten erlaubt wiederum ein sehr präzises Steuern.
Camber sind also keine Spezialisten für den Tiefschnee, sondern eher für harte und schnelle Pisten mit Sprungmöglichkeiten.

Das Camber-Splitboard liegt bei Nase und Ende auf, in der Mitte entsteht eine Wölbung nach oben.
3.2. Rocker: Gut für Tiefschnee
Beim Rocker-Splitboard liegt hingegen die Mitte des Bretts auf dem Schnee auf, während die beiden Enden nach oben gewölbt sind.
So wird in der Regel etwas mehr Auftrieb erzeugt, wodurch sich Rocker eher für den Tiefschnee eignen als Camber-Boards.
Das mittige Aufliegen des Bretts sorgt zudem für eine hohe Wendigkeit, insbesondere Drehungen um die eigene Achse lassen sich leichter vollziehen.
3.3. Flat: Verzeiht viele Fehler
Flat-Splitboards liegen beinahe flach auf dem Boden auf. Nur Nase und Ende heben sich leicht ab, damit ein Mindestmaß an Auftrieb erreicht wird.
Demnach sind Flat-Boards nicht für tiefen Schnee gedacht, sondern sollten überwiegend im Park gefahren werden. Dort gibt es schließlich viele Möglichkeiten, sich auszutoben, aber auch Fehler zu machen.
Dank des satten Aufliegens werden diese Fehler zum Teil geschluckt und der Fahrspaß nicht durch permanente Stürze unterbrochen.

Im tiefen, pulverigen Schnee (engl.: Powder) ist das Flat-Splitboard die falsche Wahl.
3.4. Hybrid: Mischung aus Camber und Rocker
Der Hybrid ist schließlich oftmals eine Mischung aus Camber und Rocker. Was zunächst nach einem Widerspruch klingt, lässt sich bei genauerer Betrachtung auflösen.
Er liegt wie der Rocker mittig auf, allerdings auch wie der Camber an tip und tail. Zwischen Mitte und Enden ist er nach oben gewölbt und sorgt so für einzigartige Fahreigenschaften.
So sollen diese Boards die Sprungfreudigkeit des Cambers aufweisen, zugleich aber wendig und tiefschneegeeignet sein wie ein Rocker.

Hybrid aus Camber und Rocker, in diesem Fall aber mit einer sehr schwach ausgeprägten Camber-Wölbung in der Mitte.
3.5. Vergleich.org-Zusammenfassung: Eigenschaften der verschiedenen Profile
Hier möchten wir noch einmal die Vorzüge der verschiedenen Vorspannungen zusammenfassen und darlegen, wofür sich die unterschiedlichen Arten besonders eignen.
Profile | Eigenschaften |
Camber-Splitboard | - Enden liegen auf
- Mitte nach oben gewölbt
+ sprungfreudig + laufruhig + präzise - durchschnittlicher Auftrieb |
Rocker-Splitboard | - Mitte liegt auf
- Enden stark nach oben gewölbt
+ viel Auftrieb: gut für Tiefschnee + wendig - verzeiht nicht viele Fehler |
Flat-Splitboard | - beinahe flach aufliegend
- Enden leicht nach oben gewölbt
+ fehlerverzeihend + gut für Parks und Tricks geeignet - nicht für Tiefschnee geeignet |
Hybrid-Splitboard | - Mitte und Enden liegen auf
- dazwischen zwei Wölbungen nach oben
+ sprungfreudig + laufruhig + wendig - kein Spezialist für ein bestimmtes Terrain |
Kann nur beipflichten mit den Empfehlungen für die Einsatzgebiete! Bin ma mit nem Flat in den Powder geraten, bums hats mich weggehauen, keine Chance! Also Leute! Achtet drauf, dass ihr das richtige Brett für den richtigen Schnee auswählt!
Lieber John,
wir hoffen, es ist alles gut gegangen bei dem Sturz! Ansonsten können wir das nur bestätigen: Nicht umsonst gibt es Splitboards verschiedener Formen, wenngleich es nicht immer im Sturz münden muss, wenn man mal abseits des eigentlichen Einsatzgebietes unterwegs ist.
Wir wünschen alles Gute!
Ihr Vergleich.org-Team