3.1. Wer verschreibt den Rollstuhl?

Laut unseren Informationen kann dieser Ottobock-Rollstuhl mit bis zu 180 kg belastet werden.
Der Rollstuhl wird Ihnen von Ihrem behandelnden Arzt auf Rezept verschrieben. Hierfür ist ein Arztbesuch mit Untersuchung notwendig. Anschließend können Sie bei Ihrer Krankenkasse die (anteilige) Kostenübernahme des Rollstuhls beantragen.
» Mehr Informationen 3.2. Wann bekommt man einen Rollstuhl verschrieben?

Ein elektrischer Rollstuhl kostet über 1.000 Euro.
Personen mit körperlicher Beeinträchtigung bzw. Behinderung bekommen bei gegebener Indikation vom Arzt einen Rollstuhl verschrieben. Dies ist z.B. bei den folgenden Krankheitsbildern der Fall:
- Mobilitätseinschränkung (eingeschränkte Gehfähigkeit)
- geringe Körperkraft
- Querschnittslähmung
- Multiple Sklerose
- Zerebralparese (spastische Lähmung)
- Muskeldystrohpie
- Meningo-Myelozelen-Syndrom (Spina Bifida)
- Amputation
- Gliedmaßendefekt und -deformation
- Gelenkdefekt
- geriatrische Erkrankung
- Herz-Kreislaufinsuffizienz
- Gleichgewichtsstörung
- andere (angeborene oder altersbedingte) Krankheitsbilder.
» Mehr Informationen 3.3. Was kostet ein Rollstuhl auf Rezept? Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Ein Rollstuhl kann teuer sein. Günstige Modelle wie den Toiletten- und Transportrollstuhl erhalten Sie zwar bereits ab um die 70 Euro, aufwändigere Modelle wie der Elektrorollstuhl können aber zum Teil weit mehr als 1.000 Euro kosten.
Möglicherweise belastet Sie Ungewissheit in der Frage: „Wer zahlt den Rollstuhl?“ Machen Sie sich keine Sorgen, dass Sie den Rollstuhl selbst finanzieren müssen. Die Kosten für den Rollstuhl werden von der Krankenkasse (anteilig) getragen.
Im Regelfall müssen Sie als Versicherte(r) zwischen 5 und 10 Euro zuzahlen, informiert myhandcap.de. Befragen Sie bei speziellen Wünschen und persönlichen Anforderungen den Ansprechpartner Ihrer Krankenkasse.
» Mehr Informationen 3.4. Rahmenbauart

Die Antriebsräder der Rollstuhlschiebehilfe entlasten Rollstuhlfahrer erheblich.
Rollstühle unterscheiden sich in ihrer Rahmenbauart. Beim Faltrollstuhl lässt sich der Rahmen falten, beim Starrrahmenrollstuhl nicht. Sitzfläche und Rückenlehne sind aus flexiblem Material gefertigt und lassen sich ebenso zusammenfalten.
Die Vorteile dieses Modells mit Klapprahmen liegen darin, dass der faltbare Rollstuhl einfach im Kofferraum Ihres Autos verstaut werden kann. Der kleine Nachteil dieses Modells liegt in seinem relativ hohen Gewicht.
Soll der Rollstuhl klappbar sein, dann ist ein Starrrahmenrollstuhl nicht geeignet. Es ist ein Standard-Rollstuhl, kein Faltbar-Rollstuhl. Das macht ihn unhandlicher für den Transport. Allerdings ist der Starrrahmenrollstuhl meist ein Leichtgewicht-Rollstuhl und verfügt aufgrund des starren Sitzrahmens über eine optimierte Kraftübertragung. Obwohl der Rollstuhl nicht klappbar ist, punktet er also vor allem als leichter Rollstuhl und damit wieder für längere Strecken.

Praktisch für Autofahrten: Der Faltrollstuhl.
3.5. Antriebsart
Unser Rollstuhl-Vergleich zeigt, dass Rollstühle neben der Rahmenbauart auch nach ihrer Antriebsart unterschieden werden.
Hier ein Überblick über die unterschiedlichen Antriebsarten:
- Greifreifenrollstuhl (selbstständiger Handantrieb durch Greifreifen an beiden Hinterrädern)
- Einhandantriebrollstuhl (selbstständiger Handantrieb durch Doppelgreifreifen an einem Hinterrad)
- Handhebelrollstuhl (selbstständiger Handantrieb durch Handhebel)
- Trippelrollstuhl (selbstständiger Fußantrieb durch „Trippel“-Bewegung mit den Füßen)
- Motorrollstuhl (Antrieb durch Motor)
- Schieberollstuhl (Antrieb durch Begleitperson)
Beim Thema Antrieb stellt sich auch die Frage, wie der Rollstuhl abbremst. Eine Trommelbremse für die Begleitperson zum Beispiel macht es möglich, dass die Person hinter dem Rollstuhl die Geschwindigkeit kontrollieren kann. Das ist gerade bei abschüssigen Strecken sehr sinnvoll. Damit deutlicher wird, welchen Zustand die Bremse gerade hat, gibt es eindeutige Unterscheidungen in aktiv/inaktiv. Aktiv bedeutet, dass die Bremse betätigt ist und der Rollstuhl abgebremst wird oder zum Stehen kommt. Inaktiv bedeutet, dass die Bremse nicht betätigt ist und sich der Rollstuhl frei bewegen kann.
3.6. Wie viel Rollstuhlzubehör ist dabei?

Praktischer Begleiter: Das Rollstuhlnetz für den Einkauf.
Als Ausstattung empfiehlt sich folgendes Zubehör für Rollstühle. Manchmal ist dieses zum Teil im Lieferumfang inbegriffen, je nachdem, ob es ein Standard-Rollstuhl oder ein spezielles Modell von Expedition Plus, Sunrise Medical oder einem anderen Hersteller sein soll:
- Rollstuhlnetz bzw. Rollstuhltasche (praktisch für Einkäufe)
- Rollstuhlkissen (mehr Sitzkomfort)
- Katzenaugen (Verkehrssicherheit, v.a. bei Dämmerung)
- Rollstuhlschiebehilfe (motorisiertes Hilfsmittel für Rollstuhlfahrer)
- Rollstuhlrampe (einfacheres Umsteigen)
- Schirm- und Gehstockhalter für den Rollstuhl
- Wickeldecke bzw. Schlupfsack für den Rollstuhl
- Seitentisch für den Rollstuhl
Der Umfang der Ausstattung für den Rollstuhl muss einem Elektrorollstuhl-Test zufolge kein entscheidendes Kriterium im Rollstuhl-Test sein. Rollstuhlzubehör können Sie Ihrem persönlichen Bedarf entsprechend auch separat bestellen.
» Mehr Informationen 3.7. Gewicht und maximale Belastbarkeit
Das Eigengewicht des Rollstuhls wird hauptsächlich durch das Material des Rahmens bestimmt. Modelle mit Aluminiumrahmen sind besonders leicht, Modelle mit Stahlrahmen besonders robust und stabil. Ein Aluminium-Rollstuhl wiegt im Durchschnitt um die 10 kg, ein Stahlrohr-Rollstuhl ca. 15 kg.

Dieser Ottobock-Rollstuhl, den wir auf diesem Foto sehen, wird als Gebrauchtgerät angeboten.
Wie belastbar Ihr Rollstuhl sein sollte, hängt von Ihrem Körpergewicht ab. Bei einigen Modellen liegt die maximale Belastbarkeit bei 110 kg, bei anderen beispielsweise bei 140 kg. Damit eignen sich die Rollstühle auch für schwergewichtige Personen.
3.8. Rollstuhlbreite bzw. Breite der Sitzfläche
Achten Sie beim Kauf auf die Abmessungen des Rollstuhls insbesondere auf die Breite des Rollstuhls bzw. der Sitzfläche. Ist diese zu schmal, sitzen Sie möglicherweise nicht bequem. Oftmals ist die Sitzbreite 40 cm, es gibt aber auch schmalere Modelle mit 38 cm oder breitere Modelle über 40 cm.
Für besonderen Komfort sorgt ein Rollstuhlkissen aus weich geschäumtem Material. Das ist gerade dann sinnvoll, wenn Sie längere Strecken zurücklegen.
So reinigen Sie den Rollstuhl richtig: Putzen Sie die Sitzfläche sowie die Rücken- und Armlehnen regelmäßig mit einem feuchten Tuch und Reinigungsmittel sowie mit Desinfektionsmittel. Auch die Räder bedürfen einer regelmäßigen Reinigung, wenn Sie die Mobilitätshilfe sowohl drinnen als auch draußen verwenden. Bei einem Pflegefall übernimmt in der Regel Pflegepersonal oder eine Reinigungskraft die Säuberung.

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