Das Wichtigste in Kürze
  • Mit einer Handsirene können Sie auch bei einem Stromausfall einen Alarm auslösen und Bewohner oder die Bevölkerung vor einer Gefahr warnen.
  • Handsirenen erreichen problemlos eine Lautstärke von über 100 dB. Das ist mit einem Presslufthammer in nächster Nähe vergleichbar.
  • Bei der Anwendung ist Vorsicht geraten. Der Gebrauch von Handsirenen kann als Missbrauch von Notrufen eingestuft und mit Geldbuße geahndet werden.

Handsirene im Test: Eine Handsirene in Nahaufnahme.

Mit einer Sirene wird die Bevölkerung zuverlässig vor verschiedenen Gefahrenlagen gewarnt. Gleichzeitig braucht es Sirenen, um Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr zum Einsatz zu rufen. Kommt es nun zu einem großflächigen Stromausfall, bleibt der Alarmton der Sirene aus. Eine Handsirene schafft hier Abhilfe, denn sie kann mechanisch bedient werden.

Wir haben für Sie verschiedene Handsirenen-Tests aus dem Internet geprüft und geben Ihnen hier nun einen kompakten Überblick rund um die Lautstärke in dB, zur rechtlichen Grundlage und zur geeigneten Tonfrequenz sowie der Tonhöhe.

1. Für welche Szenarien ist eine Handsirene sinnvoll?

Im privaten Bereich macht eine Brandschutz-Handsirene relativ wenig Sinn. Für Sie als Privatperson besteht grundsätzlich nie die Notwendigkeit, einen Sirenenalarm abzusetzen. Selbst im Katastrophenfall sollten Sie hier nicht selbst aktiv werden, da eine private Handsirene kaum von einer offiziellen Sirene der Feuerwehr zu unterscheiden ist. Besser geeignet sind hier Alarmanlagen, die deutlich leiser sind und nicht die ganze Nachbarschaft in Aufruhr versetzen.

Tipp: Eine kompakte und sehr leichte Handkurbelsirene kann in der freien Natur oder auf offener See jedoch wichtige Vorteile im Notfall bieten. Geraten Sie in Not, können Sie so über weite Entfernung ein Signal absenden. Das erleichtert es Suchtrupps, Sie in großflächigen und ruhigen Gebieten schneller aufzufinden.

In vielen anderen Bereichen ist eine mechanische Handsirene jedoch unerlässlich, um auch während eines Stromausfalls oder in diversen Katastrophenfällen einen Alarmton absetzen zu können. Wird die Infrastruktur durch Naturgewalt oder menschliches Einwirken zerstört, können herkömmliche Sirenen nicht mehr genutzt werden. Mit einer Luftschutz-Handsirene können offizielle Stellen wie die Feuerwehr oder die Bundeswehr die Bevölkerung aber dennoch zuverlässig warnen.

Handsirene im Test: Eine rote Handsirene ist fix montiert.

Die Handsirene sollte auf Augenhöhe montiert sein, damit Sie mühelos an der Kurbel drehen können.

2. Wie laut sollte eine Handsirene sein?

Eine stationäre Feuerwehrsirene erreicht eine Lautstärke von rund 130 dB. Oftmals wird dieser Wert als Schmerzgrenze festgelegt, weswegen viele Menschen eine Sirene in näherer Umgebung als besonders unangenehm empfinden.

Die Lautstärke einer Handsirene wird ebenfalls in Dezibel angegeben. Viele Modelle erreichen über 100 dB, die meisten Handsirenen kommen sogar auf bis zu 120 dB. Somit kann die Handsirene problemlos als Alternative zu stationären Sirenen genutzt werden. Sie ist über nahezu dieselbe Entfernung hörbar.

Wenn Sie eine mechanische Handsirene aus nächster Nähe bedienen, sollten Sie unbedingt einen Gehörschutz tragen. Durch die sehr lauten und sehr hohen Töne kann es ansonsten zu Ohrenschmerzen kommen und Ihre Hörgesundheit wird gefährdet.

Neben der Lautstärke in dB sollten Sie laut Handsirenen-Tests aus dem Internet auch auf den Frequenzbereich und die Tonhöhe achten. Ein hoher, durchdringender Ton zwischen 500 und 1.200 Hz wird vom menschlichen Ohr besonders gut wahrgenommen. Zudem kommen diese Töne im Alltag nur sehr selten vor, sodass sich eine Handsirene umgehend gegenüber normalem Straßenlärm oder Alltagsgeräuschen durchsetzt.

Handsirene im Test: Eine Handsirene liegt neben drei Helmen.

Es gibt Handsirenen in Tarn- und Signalfarben.

3. Welche Arten von Handsirenen gibt es?

Handsirenen sehen auf den ersten Blick alle relativ gleich aus, es gibt jedoch einige wichtige technische Unterschiede wie etwa die Lautstärke oder die Signalwahl. Kleine Einsteiger-Modelle sind leiser und nur für bestimmte Anwendungen geeignet. Fliegeralarm-Handsirenen hingegen sind universell einsetzbar und werden auch von offiziellen Behörden und Organisationen genutzt.

Wir haben Ihnen die Eigenschaften und Einsatzbereiche von kompakten Modellen und Profi-Handsirenen in unserer Tabelle gegenübergestellt:

Typ Eigenschaften und Einsatzbereiche
Kompakte Modelle
  • für Innenräume oder private Nutzung
  • geringere Lautstärke zwischen 80 und 100 dB
  • einfaches Gehäuse, häufig aus Kunststoff
Profi-Handsirenen
  • höhere Lautstärke bis zu 120 dB
  • für Feuerwehr, Katastrophenschutz und Militär
  • robustes Metall-Gehäuse

3.1. Handsirenen mit Signalwahl

Während einfache Handsirenen nur einen andauernden Alarmton erzeugen, können Sie mithilfe von Wechselsignalen auch auf- und abschwellende Töne erzeugen. Das ist wichtig, damit das Signalhorn auch seine gewünschte Wirkung zeigt. Durch die Signalwahl können Sie zwischen Dauerton und Heulton wechseln, ohne dabei die Lautstärke und Frequenz über die Kurbel steuern zu müssen.

Wir erklären Ihnen die verschiedenen Sirenentöne anhand unserer Tabelle:

Signalton Bedeutung
1 Minute Dauerton, zweimal unterbrochen Einsatz für die Feuerwehr
1 Minute Heulton, auf- und abschwellend Katastrophenalarm oder Luftschutzalarm
1 Minute Heulton, auf- und abschwellend, zweimal unterbrochen ABC-Alarm
1 Minute Dauerton, durchgehend Entwarnung
3 × 15 Sekunden Dauerton mit je 7 Sekunden Pause Alarm für die Feuerwehr

3.2. Modelle mit oder ohne Standfuß

Einige Handsirenen sind mit einem Standfuß ausgestattet, sodass Sie das Gerät sicher auf dem Boden platzieren können. Verfügt das Modell nicht über einen Standfuß, müssen Sie die Kurbel der Handsirene stets in der Hand halten. Dann sind die handbetriebenen Sirenen zwar leichter, jedoch erweist sich dies bei häufiger Nutzung oder längeren Dauertönen nicht wirklich als praktisch.

4. Welche weiteren Qualitätskriterien sind laut Handsirenen-Tests aus dem Internet wichtig?

Wenn Sie sich eine Handsirene für den Notfall zulegen möchten, spielen unter anderem die Materialqualität und der Kurbelmechanismus eine entscheidende Rolle. Im folgenden Abschnitt wollen wir Ihnen diese Qualitätskriterien etwas genauer erläutern.

Handsirene im Test: Eine Handsirene auf einer Stange montiert.

Große und schwere Handsirenen können an Stangen montiert werden, damit zwei Personen sie tragen können.

4.1. Materialqualität

Bei Handsirenen können Sie zwischen Produkten mit Metallgehäuse und einfachen Geräten aus Kunststoff wählen.

Professionelle Bundeswehr-Handsirenen für den Katastrophenfall bestehen dabei immer aus Aluminium oder Stahl. Das Gehäuse aus Metall ist sehr widerstandsfähig und kann somit auch unter widrigsten Bedingungen zum Einsatz kommen. Zudem ist eine Metall-Handsirene relativ schwer, sodass sie nicht vom Wind verweht oder unabsichtlich umgestoßen und dabei beschädigt werden kann.

Handsirenen aus Kunststoff bieten hingegen den Vorteil, dass sie ziemlich leicht und somit einfach zu tragen sind. Jedoch sind sie auch weniger robust und können schneller beschädigt werden, wenn sie zu Boden fallen.

Tipp: Eine Kunststoff-Handsirene sollte am Untergrund verschraubt werden. Durch das geringe Eigengewicht können Sie die Kurbel weniger effizient bedienen, ohne dass das Gehäuse verrutscht. Bei schweren Metall-Handsirenen ist das hingegen nicht notwendig.

4.2. Kurbelmechanik und Handhabung

Die Kurbel der Handsirene muss möglichst leichtgängig sein, da Sie ansonsten spätestens beim Daueralarm schnell einen Krampf im Arm bekommen. Zudem empfiehlt sich ein gummierter Griff, damit Sie nicht von der Kurbel abrutschen und sich am Handgelenk verletzen. Wichtig ist auch eine gleichmäßige Übersetzung, denn diese sorgt für einen konstanten Ton ohne große Kraftanstrengung.

Tipp: Dringt Nässe oder Staub ein, verändert sich die Tonqualität oder der Alarmton kann gar nicht erst erzeugt werden. Eine Handsirene mit versiegelter Mechanik ist weniger anfällig für Verschmutzung oder Feuchtigkeit.

4.3. Transportfähigkeit

Das Gewicht der Handsirene beeinflusst auch die Mobilität. Kompakte Handsirenen wiegen oft unter 1 kg, es gibt aber auch schwere Modelle mit 3 kg oder noch mehr. Bei der Feuerwehr-Handsirene gilt es, einen Kompromiss zwischen Transportfähigkeit und Gewicht zu finden. Im Zweifel sind schwerere Modelle auch robuster und somit für den Katastrophenfall besser geeignet.

5. FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Handsirenen

5.1. Wie funktioniert eine Handsirene?

Wenn Sie die Kurbel an der Handsirene schnell drehen, entsteht ein starker Luftstrom. Die Luft wird dabei durch spezielle Schlitze oder Membranen geleitet. So entsteht ein sehr hoher und schriller Ton, der dem einer herkömmlichen Sirene gleicht. Die Handsirene braucht dafür aber keine Stromversorgung und kann ohne jegliches Vorwissen bedient werden.

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5.2. Sind Handsirenen erlaubt?

Sie dürfen sich zwar eine Handsirene als Privatperson anschaffen, bei der Verwendung gibt es jedoch rechtliche Unsicherheiten. Zwar wird der private Einsatz einer Handsirene nicht explizit verboten, nach § 145 Abs. 1 Strafgesetzbuch ist der Missbrauch von Notrufen in Deutschland jedoch strafbar. Per Definition kann auch eine Handsirene als Notruf gewertet werden. Es droht eine Geldbuße und in besonders schweren Fällen sogar eine Gefängnisstrafe.

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5.3. Muss ich eine Handsirene warten?

Laut Handsirenen-Tests aus dem Internet empfiehlt es sich, die Kurbel nach jedem Gebrauch zu ölen. So stellen Sie sicher, dass der Kurbelmechanismus leichtgängig bleibt und Sie nicht unnötig viel Kraft aufwenden müssen. Hierfür nutzen Sie am besten Fettspray oder Langzeit-Fett.

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5.4. Kann ich als Privatperson eine Handsirene kaufen?

Online und im Fachhandel können Sie eine Feuerwehr-Handsirene auch als Privatperson erwerben. Dafür benötigen Sie keine Genehmigung und auch keine bestimmten Qualifikationsnachweise.

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5.5. Wie bewahre ich eine Handsirene richtig auf?

Das Gerät sollte leicht zugänglich an einem fixen Ort aufbewahrt werden. In Feuerwehrhäusern empfiehlt sich beispielsweise die Handsirene mit Kasten. Auch auf großen Betriebsgeländen sollte die Handsirene mit einem Kasten geschützt werden. Dieser muss eingeschlagen werden, bevor jemand das Gerät entnehmen kann.

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Videos zum Thema Handsirene

In diesem YouTube-Video wird eine MTW-Kurbelsirene, die sowohl für den privaten Gebrauch als auch für den Einsatz in Notfallsituationen geeignet ist, getestet. Der Ersteller zeigt die einfache Handhabung und demonstriert die hohe Lautstärke dieser Sirene.

Quellenverzeichnis