3.1. Ohne richtigen Grip bei Schnee ist die Anfahrhilfe nutzlos
Traktion
Traktion ist die Zugkraft, die entsteht, wenn die Antriebskraft des Motors auf die Reifen übertragen wird und bei Kontakt mit dem Boden das Fahrzeug bewegt. Gibt es wenig Traktion, kommt es zum Durchdrehen der Räder, auch Schlupf genannt.
Die wichtigste Eigenschaft ist die Traktion von Anfahrhilfen bei Schnee, Eis oder Matsch.
Rutscht die Anfahrhilfe weg oder drehen die Räder trotzdem durch, kommen Sie nicht vom Fleck.
Um den nötigen Grip zu gewährleisten, muss die Anfahrhilfe die Haftreibung zwischen Reifen und Untergrund erhöhen. Dabei spielt vor allem das Profil, das durch die Anfahrhilfe erzeugt wird, eine Rolle, damit ein einzigartiger Grip entsteht.
Achten Sie daher auf ein möglichst grobes Profil, damit die Anfahrhilfe Traktion liefert.
3.2. Mit Metallelementen hält die Anfahrhilfe meist länger

Die Anfahrhilfen von Lescars sind mit Metalldrähten verstärkt.
Zwar sind Kunst- und Gummistoffe sehr leicht und können nicht rosten, allerdings sind sie kälteempfindlich.
Wenn sie längere Zeit kalten Umgebungen ausgesetzt sind, werden sie spröde. Im Extremfall kann die Anfahrhilfe im Schnee dann brechen.
Metall dagegen ist viel robuster, allerdings auch wesentlich schwerer. Einige Hersteller wie Lescars mischen daher Kunst- und Gummistoffe und Metallteile, um die jeweiligen Vorteile zu kombinieren.
Wenn Sie ein eher kleines Auto mit weniger als 1,5 t Gewicht haben, reicht Ihnen auch eine Kunststofframpe ohne Metallverstärkung.
Sollten Sie hingegen ein größeres Auto mit mehr als 1,5 t Gewicht oder ein Wohnmobil besitzen (also zum Beispiel ein Fahrzeug mit über 5 Tonnen), empfehlen wir Ihnen, entweder zu einer massiven Rampe beispielsweise des Herstellers Uniko oder zu Anfahrhilfen mit Spikes, wie sie der Hersteller Ottinger anbietet, zu greifen. Insgesamt gibt es aber viele Einzel- oder Set-Anfahrhilfe- und Schneeketten-Angebote verschiedener Hersteller, wie die Proplus-Anfahrhilfe, die Ottinger-Schneeketten oder die Michelin-Schneeketten.

Für LKW-Reifen benötigen Sie größere, massivere Anfahrhilfen.
Textilschneeketten oder Reifenummantelungen eignen sich zwar für alle Fahrzeuggrößen, allerdings sollten Sie bedenken, dass sich selbst robuste Textilstoffe abnutzen und daher nicht mehr als 5 Kilometer genutzt werden sollten.
Zwar können Sie Anfahrhilfen für Wohnmobile nutzen, Anfahrhilfen für LKW müssen jedoch wesentlich höheren Belastungen standhalten und sind daher anders konstruiert.
Fazit: Für leichte Fahrzeuge können Sie reine Kunststofframpen benutzen, für schwere Fahrzeuge besser Anfahrhilfen mit Spikes. Textile Anfahrhilfen können Sie bei allen Fahrzeugtypen verwenden, allerdings sollten Sie vermeiden, damit längere Strecken zu fahren.
3.3. Rampen lassen sich besonders schnell montieren
Im Vergleich zur Schneeketten, die oftmals bei schwierigen Bedingungen des Wetters umständlich montiert werden muss, ist die Montage von Rampen leicht und schnell. Einfach die Rampe ausklappen, unter die Räder legen und losfahren.

Schieben Sie die Rampe möglichst nahe an das Rad.
Beachten Sie allerdings, dass Sie die Rampe auch richtig positionieren müssen. Die Rampen sollten direkt vor die Antriebsreifen gelegt werden, sonst kann die Anfahrhilfe im Praxistest wegrutschen.
Spider-Spikes bietet jedoch eine Anfahrhilfe, bei der Sie nach Installation der Befestigungsplatte auf jeden Reifen, die jeweils acht Krallen in Sekundenschnelle über den Reifen legen und arretieren können.
Allerdings sollten Sie die vier Befestigungsplatten auf jeden Fall vorher montieren, denn deren Montage dauert insgesamt ca. eine halbe Stunde.
Bei textilen Anfahrtshilfen wie Textilschneeketten oder Radummantelungen können Sie diese innerhalb von wenigen Minuten einfach über die Räder ziehen und fixieren.
Dazu legen Sie die Anfahrhilfen soweit wie möglich um den Reifen, geben dann genug Gas für eine halbe Raddrehung. Anschließend ziehen Sie den Rest der Traktionshilfe über den Reifen und schon können Sie losfahren.
3.4. Die meisten Anfahrhilfen helfen bei Sand nur wenig
In Testberichten zu Anfahrhilfen wird die Anfahrhilfe im Test meist nur für Eis oder Schnee geprüft. Allerdings bieten Sand und Matsch im Vergleich zu Schnee wesentlich weniger Halt, da der Untergrund meist weicher ist. Achten Sie auf die entsprechenden Siegel (zum Beispiel TÜV-Süd geprüft). Ein entsprechender Test (zum Beispiel bei einem Wohnmobil-Test oder einem Test für LKW statt SUV/Wohnmobile) kann ebenfalls hilfreich sein, um die passende Winterhilfe für Fahrzeuge zu finden. Auch in unserem Vergleich werden Produkte gegenübergestellt, sodass Sie alle relevanten Informationen erhalten, um eine Kaufentscheidung zu treffen, zum Beispiel für die Schneeketten von Ottinger und weiteren Marken.

DIe 6in1 Faltrampe von Uniko können Sie auch bei Sand oder Kies benutzen.
Daher können Anfahrhilfen mit Spikes oder Textilschneeketten hier nur wenig ausrichten. Mit einer Rampe hingegen können Sie sich auch im Sand oder Matsch aus der misslichen Lage befreien.
Fahren Sie öfter über unwegsames Gelände oder in Strandnähe, sollten Sie sich lieber eine Rampe als Anfahrhilfe kaufen. Dabei ist es egal, ob Sie die Rampe als Anfahrhilfe für Ihren PKW oder als Anfahrhilfe für Wohnmobile nutzen.
Damit die Anfahrhilfe bei Schlamm auch wirklich hilft, sollten Sie beachten, dass sie nicht zu klein ist, sonst sinkt sie ein. Daher sollte Sie länger als 100 cm und mindestens 25 cm breit sein.
Die meisten Anfahrhilfen haben im Zubehör eine Verwahrungstasche enthalten, damit Sie die Traktionshilfe platzsparend lagern können.
Tipp: Verwahren Sie die Rampe in einer geeigneten Tasche, ansonsten wird die Anfahrhilfe nach Gebrauch Ihren Kofferraum verschmutzen.
3.5. Manche Anfahrhilfe ist auch als Schneekette benutzbar

Bei diesem Symbol müssen Sie Schneeketten verwenden.
In Deutschland ist der Einsatz vom Schneeketten bei Schneekettensymbol gesetzlich festgeschrieben, bei Nichteinhaltung wird ein Verwarngeld fällig.
Mit manchen Anfahrhilfen – beispielsweise der Hersteller Michelin oder Spikes-Spider – erfüllen Sie diese Auflagen und müssen keine schweren Schneeketten aus Metall benutzen.
Nicht nur kommen Sie somit ohne massive Metallschneeketten aus, auch das Fahren ist angenehmer. Durch das Fehlen starrer Kettenglieder fallen Lärm und Vibration wesentlich geringer aus.
Wenn Sie sich überlegen, nicht nur Anfahrhilfen am Berg, sondern generell für schneereiche Regionen zu nutzen, sollten Sie daher zu Textilschneeketten greifen.
3.6. Achten Sie auf die passende Größe
Rampen sind universell einsetzbar, egal wie groß Ihre Reifen sind. Leider fallen manche Rampen wie die der Marke WawaAuto recht schmal und kurz aus. Daher müssen Sie bei der Montage darauf achten, dass Sie die Rampe genau mittig platzieren, sonst kann der Reifen von der Rampe rutschen.
Um möglichst viel Fläche abzudecken, sollten Sie eine lange und breite Rampe kaufen. Manche Rampen sind faltbar und lassen sich trotz ihrer Größe platzsparend verstauen.

Bei diesen Felgen hat die Befestigungskette zu viel Spiel und kann nicht richtig halten.
Bei manchen Anfahrhilfen für Autos muss eine Befestigungskette durch die Felgenlöcher gezogen werden, wie bei Anfahrhilfen von Ottinger. Haben Sie beispielsweise ein Speichenrad oder sehr kleine bzw. sehr große Felgenlöcher, kann es schwierig sein, die Ketten durch die Felgenlöcher zu ziehen oder zu fixieren.
Auch bei Textilschneeketten müssen Sie auf die richtige Größe achten, denn es werden nicht für alle Reifen kompatible Größen angeboten.
Fazit: Die beste Anfahrhilfe liefert eine hohe Traktion, ist robust und lässt sich leicht montieren. Zusätzlich kann sie auch bei Sand oder Matsch Haftung geben und ist für alle Reifengrößen geeignet.

Hallo,
ich fahre oft mit dem Quad durch eher matschiges Gelände und leider sind wir auch schon öfter steckengeblieben.
Bisher hatte ich einfach eine Holzlatte dabei, aber die hat als Anfahrhilfe eher weniger gut funktioniert. Was für eine Anfahrhilfe soll ich nehmen?
VG Peter
Lieber Peter,
wir raten Ihnen, auf jeden Fall eine Rampe zu nutzen. Damit die Reifen auch gut Halt finden, sollten Sie eine Rampe verwenden, die möglichst breit und lang ist und ein grobes Profil aufweist.
Achten Sie daher darauf, dass die Rampe mindestens 25 cm Breite und am besten 100 cm Länge oder mehr aufweist.
Da Sie die Rampe anscheinend öfter gebrauchen, nehmen Sie keine, die aus reinem Kunststoff oder Gummi ist, sondern eine, die mit Metallelementen verstärkt wurde. Somit stellen Sie sicher, dass die Rampe auch lange hält.
Viel Spaß beim Fahren
Ihr Vergleich.org-Team