Beim Kauf von Windeln bei Inkontinenz sollten Sie auf ein Produkt zurückgreifen, welches zu Ihrer genauen Problematik und Ihrer Lebenssituation passt. Leiden Sie beispielsweise unter Stuhlinkontinenz, ist nicht jede Art von Windel für Sie geeignet.
Hier müssen Sie auf den richtigen Typ und auf eine ausreichende Saugstärke achten. Sind Sie sehr mobil und tragen gerne engere Kleidung, kommen für Sie eher Windelhosen als Windelslips in Frage. Wir haben für Sie die wichtigsten Kriterien zusammengefasst.
2.1. Der Hüftumfang bestimmt die richtige Größe der Windel
Generell kennzeichnen die meisten Hersteller ihre Windeln für Erwachsene nach den Größen Extra Small (XS) bis Extra Extra Large (XXL) bzw. von Größe eins bis Größe vier.
Um zu bestimmen, welche Windelgröße für Sie am besten geeignet ist, sollten Sie Ihren Hüftumfang messen, bevor Sie die Windel für Erwachsene kaufen.
Folgende Richtwerte gelten für die Größen bei Erwachsenenwindeln:
Extra Small (XS) = 40 – 70 cm - Small (S) bzw. Größe 1 = 50 – 80 cm
- Medium (M) bzw. Größe 2 = 70 – 110 cm
- Large (L) bzw. Größe 3 = 100 – 150 cm
- Extra Large (XL) bzw. Größe 4 = 140 – 180 cm
- Extra Extra Large (XXL) = 160 – 240 cm
Sowohl bei Windelpants als bei Windelslips ist die Auswahl der korrekten Größe wichtig. Sitzt die Windel zu eng, kann sie unangenehme Druckstellen verursachen; ist sie zu locker, kann es passieren, dass Flüssigkeit an den Seiten herausläuft.
2.2. Saugstarke Windeln für Erwachsene: Windelslips bieten den höchsten Schutz

Gerade in der Pflege von älteren Menschen kommen Windeln für Erwachsene besonders häufig zum Einsatz.
Grundsätzlich kann man sagen, dass bloße Einlagen als Schutz bei Inkontinenz am wenigsten Flüssigkeit aufnehmen können. Daher gehören sie nicht zu den klassischen Windeln für Erwachsene.
Sie sind besonders bei leichter bis mittelschwerer Blasenschwäche geeignet, allerdings weniger bei starker Inkontinenz oder gar bei unkontrollierten Stuhlausscheidungen.
Einlagen bzw. Vorlagen, Windelhosen und Windelslips werden jeweils in unterschiedlichen Saugstärken angeboten.
Diese richten sich nach der ISO -11948-1-Norm, die auf der sogenannten Rothwell-Methode basiert und die Saugfähigkeit eines Inkontinenzproduktes angibt. Laut dieser Skala haben beispielsweise Windeln für Erwachsene der Stärke „Super“ oder „Plus“ eine Saugfähigkeit von ca. 2.000 – 2.800 ml.
Dies entspricht jedoch nicht ganz der Realität: Tatsächlich liegt die in der Praxis gemessene maximale Aufnahmemenge bei z. T. weniger als der Hälfte. Um also eine realistische Einschätzung darüber zu bekommen, was Ihre Windel wirklich aushalten kann, sollten Sie davon ausgehen, dass die tatsächliche Saugfähigkeit 30 – 40 % der angegebenen Menge im Sitzen entspricht und 50 – 60 % im Liegen.
Auch raten wir Ihnen, bei sehr starker Inkontinenz eher auf einen Windelslip als auf eine Windelhose zurückzugreifen. Der Windelslip kann aufgrund eines größeren Saugkerns trotz gleicher Stärkeklasse grundsätzlich mehr Flüssigkeit aufnehmen als Pull-Ons.
2.3. Je höher die Anzahl an Verschlüssen, desto sicherer der Sitz
Wer bezahlt?
Bei gesetzlich versicherten Patienten bestimmt die Krankenkasse, welche Hilfsmittel bei Inkontinenz übernommen werden und welche Windeln für Erwachsene es auf Rezept gibt. Häufig handelt es sich dabei um günstigere Produkte, die oft qualitativ schlechter sind als die teureren. Doch es gibt Hoffnung: Ab März 2017 müssen Inkontinenzprodukte höhere Anforderungen erfüllen, d. h. sie müssen zum einen mehr Flüssigkeit aufnehmen können und zum anderen Gerüche besser neutralisieren.
Um ein Auslaufen zu verhindern, sollte die Windel möglichst sicher sitzen und eng am Körper anliegen. In der Regel besitzen Windelslips zwei bis vier seitliche Verschlüsse.
Hier gilt: Je höher die Anzahl an Verschlüssen oder eng anliegenden Bündchen, desto besser kann die Windel an die Körperform angepasst werden.
Unabhängig davon kann jedoch eine Windel mit zwei Verschlüssen für Sie geeignet sein, nämlich z. B. dann, wenn Sie unter dem Gefühl leiden, besonders oft schnell Wasser lassen zu müssen. Hier kann das schnellere Öffnen von nur zwei Verschlüssen verhindern, dass Sie die Windel unnötig einnässen.
Besonders für mobile Patienten kann dies sehr wichtig sein, zumal ein weniger enges Anliegen dann für eine bessere Belüftung der Haut sorgt.
Bei bettlägerigen Personen oder bei Menschen, die ihren Stuhlgang gar nicht mehr kontrollieren können, sorgen vier Verschlüsse für die nötige Auslaufsicherheit. Gleiches gilt für einen ausreichenden Beinansatz und gut anliegende Bündchen. Besonders dann, wenn Sie sich nicht viel bewegen, sondern hauptsächlich liegen, ist eine Windel mit vier Verschlüssen vorzuziehen.
Hier steht der Schutz im Vordergrund und weniger die Diskretion oder das möglichst praktische und schnelle Wechseln der Windel.
Besonders hilfreich in der Pflege: Insbesondere bei bettlägerigen Personen, die unter Inkontinenz leiden, bieten sich Windeln mit Nässeindikator an. Farbstreifen oder Aufdrucke an den Seiten zeigen an, ob und wann die Windel gewechselt werden muss. So muss die Windel zur Kontrolle nicht unnötig geöffnet und entfernt werden.
Windelhosen für Erwachsene, die hingegen gar keinen Verschluss besitzen, sind dann für Sie geeignet, wenn:
- Sie mobil sind,
- Sie einen besonders diskreten Schutz wünschen, der unter der Kleidung nicht sichtbar ist,
- Sie nur zeitweise unter Inkontinenz leiden und die Windel nicht ständig wechseln müssen.
Der glaube, Windelhosen im Sinne eines Inkontinenzslips seien auffälliger als Pants ist rein psychisch und faktisch falsch.
In erster Linie ist es die Dicke und Konzentration selbiger auf zu kleinen Flächen, die es dann auch durch dicke Kleidung hindurch sichtbar macht.
Beispiel: Tena Slip Plus vs Tena Pants Super. Eigentlich beide noch recht dünn und dadurch unauffällig, dennoch:
Wie Sie selbst schreiben, braucht es bei der Pants meist ein bisschen mehr, um ähnlich sicher zu sein.
Diese Pants Super ist in meinem Vergleich zu diesem Slip Plus punktuell viel dicker, obwohl nur vergleichsweise sicher.
Was sieht man mehr? Richtig, Punktuelles und Dickes, besonders punktuell Dickes.
Pants folgt nie perfekt dem Körper, hier zu eng, da zu weit, sie müssen ja extrem universell sein. Inkoslips sind sehr gut individuell anpassbar.
Dieser Slip ist dünner, umspannt aber viel gleichmäßiger einen viel weiteren Bereich. Fest zugemacht hängt er nie durch und folgt strikt dem Körper.
Ist nur ein hauchdünner Stoff drüber, sieht man jedes Hilfsmittel.
Ist ein sehr dicker Stoff drüber, kann es sogar eng sein, ohne dass man es sieht!
Ein Kleid für Frau, eine Jeans für den Mann… eine feste Jeans für die Frau, Lederhose für den Mann, egal, alles möglich und alles macht den Inkoslip darunter unsichtbar!
Selbst stark raschelnde Slips, die heute sehr selten (!) geworden sind, werden durch eine dicke Jeans im Alltagslärm unhörbar. Klar, Nachts alleine im Raum nicht, da hört man ja auch die Stecknadel fallen, aber im Büro, im Hotel, beim Shoppen, generell draußen, da kann es selbst Tena Slip Active Fit sein, der bewusst auf klassische Folie setzt, dafür aber perfekter sitzt, als alle anderen.
Ich selber brauche den stärksten Schutz und da bin ich bei Tena bei Slip Maxi. Alternativ Slip Original Maxi oder eben Slip Active Fit Maxi.
Der ist schon recht dick, bedeckt aber hinten den ganzen Po und vorne den gesamten Blasenbereich und damit sieht es einfach so aus, als hätte ich insgesamt was zugenommen. Durch meine dicke Jeans sieht es jedenfalls keiner.
Meine Frau sagt, sie sieht es nur, wenn ich einen Direktvergleich – mit – ohne – mit – ohne mache oder genau weiß, worauf man achten muss und dies auch tut! Das macht ja normalerweise keiner.
Interessant, gerade am Beispiel von Tena Slip MAXI M ist das umgekehrte Auffallen optischakustisch bei den Slip-Varianten:
Akustisch unhörbar bis bedingt hörbar:
1 Slip. 2 Slip Original. 3 Slip Active Fit
Optisch fast unsichtbar bis ggf gut sichtbar:
1 Slip Active Fit. 2 Slip Original. 3 Slip
2 klingt nach Kompromiss. Das war es in der Tat auch preislich ausgehandelt mit Hilfe und Lieferant. Dann vertrag ich den noch am besten. So bin ich dabei geblieben.
Richtig gelesen. Meine Haut verträgt diesen Original Slip halb-Folie-halb-atmungsaktiv besser, als den normalen Air-Slip, aber auch besser, als den Vollfolienslip Active Fit, der sich sonst angenehmer tragen würde.
Nur an heißen oder bewegt-schwitzigen Tagen, wo man mehr ausschwitzt als durch die Blase zu schieben, ist der voll atmungsaktive Slip in allen Belangen besser. Aber dann reicht auch Slip Super statt Maxi. Auch darauf konnte ich mich einigen – eine solche Mixtur.
Und warum genau soll Pants weniger nach Windel aussehen, als Slips?
Pants und bereits geformte, zugeklebte Slips sehen nahezu identisch aus. Beides SIND Windeln.
Im Gegenteil, oberhalb der oberen Klebestreifens falte ich das Material einmal großzügig nach unten weg, bis zum Beginn des inneren Saugpads – hält ja dann immer noch exakt genauso gut, guckt aber nicht mehr aus Unterhose und Überhose raus!
Bei der Pants geht das eher schlecht. Sie hält nur dann gut, wenn das geriffelte Stretch-Material in voller Breite den abschließenden Rand bildet.
Dann guckt sie aber weit raus und es gibt nichts Natürliches, was man(n) so tragen würde und was so aussehe. Die starke Riffelung zeichnet sich sogar durch Shirts darüber ab.
Umfalten wäre auch hier die einzige Möglichkeit, aber dann säße sie noch „wackeliger“ als eh schon. Das zum Tage.
Nachts im Bett, auf der Seite liegend, muss das Hilfsmittel sehr gut mit der Haut eine Dichtung bilden.
Das erreicht man mit minimal erhöhter Spannung auf dem Oberschenkel-Abschluss per Klebestreifen.
Dann muss das Hilfsmittel bei jeder nächtlicher Bewegung perfekt am Körper bleiben, dem Körper folgen, nicht dem Bett, am Bett haften bleiben.
Hier sind Folienslips in beiden Disziplinen Meister und dem normalen Inkontinenz-Slip etwas, der Pants weit überlegen.
Wie kommt es, dass bei ihrem Vergleichstest bezügliche der Windeln für Erwachsene gerade einmal 9 Stück und dann noch völlig verschiedene miteinander verglichen werden.
Ich empfehle Ihnen sich vorher über die in Deutschland verfügbaren Hilfsmittel zu informieren, um ein wirklich aussagekräftigen Test zu präsentieren.
Den Test den Sie hierzu 2019 erbracht habe, scheint doch eher ein Art Gefälligkeitsgutachten (Test) zu sein. Mit wessen Hilfe wollen Sie bitteschön einer realitätsnahen Test durchgeführt haben? Dazu benötigen Sie eine bestimmte Anzahl von Betroffenen, welche auch derartige Hilfsmittel benutzen. Und zu denen haben nur bestimmte Organisationen und Verbände Kontakt.
Ich würde Sie bitten von weiteren so unsachlichen Test abzusehen, da Sie dadurch die Verbraucher (Betroffenen) massiv täuschen.
Bezüglich der Kaufberatung kann man wirklich von Sachkompetenz reden. Für Betroffene ist es sehr brauchbar. Eine derartige gute Beratung bekommt man in keiner Apotheke oder Sanitätshaus bzw. von einem der vielen Leistungserbringer.
Sehr geehrter Herr Thom,
zunächst vielen Dank für Ihr Feedback. Zum besseren Verständnis: Es handelt sich hierbei um einen Produktvergleich, keinen Praxistest. Wir haben die relevanten Daten und Informationen zu den marktrelevantesten und gefragtesten Produkten zusammengetragen, damit Nutzer alle Informationen an einer Stelle und auf einen Blick finden können. Das erfordert auch, dass wir eine Vorauswahl treffen, um Leser nicht mit einem Überangebot zu „erschlagen“. „Gefälligkeitsgutachten“ erstellen wir prinzipiell nicht.
Hier wurden ganz bewusst unterschiedliche Produktkategorien zusammengeführt, da viele Nutzer unser ausgedehnten Erfahrung nach nicht mit sehr viel Vorwissen an die Produktsuche herangehen und zunächst einen Überblick darüber wünschen, was der Markt überhaupt hergibt. Dabei täuschen wir grundsätzlich niemanden. Die angegebenen Daten sind öffentlich einsehbar und objektiv.
Wir bedanken uns vielmals für das Lob zum Ratgeber und werden dieses an die entsprechenden Autoren weitergeben.
Freundliche Grüße
Vergleich.org
Ich kann meine Blase weder richtig wahrnehmen, noch ausreichend kontrollieren. Erkrankungen und medizinische Eigenheiten lösten das aus. Ich bin aber sonst jung und fit.
Katheter will ich nicht bzw. nur wenn medizinisch gerade notwendig (zu viel Restharn). Medikamente, Training und Ernährung konnten auch nicht genügend Effekt bei mir bringen.
Da sind es keine paar Tropfen, die mal bei Bewegung abgehen, wie bei meinen weiblichen Kollegen oder die mal überlaufen, bei meinen männlichen Kollegen, sondern gleich ganze Blasenfüllungen, die nach zu spät oder gar nicht spüren einfach unaufhaltsam irgendwann spontan zu 30-99% rauslaufen.
Bei meinen Mengen ist das schwerste Inkontinenz.
Dabei sind dann Einlagen und Vorlagen gefühlt gleichzeitig zu dick, störend auffällig und trotzdem unsicher.
Pants sind zu teuer. Inkontinenz-Slips, im Volksmund auch einfach Windel oder Pampers genannt geben mir den nötigen Auslaufschutz bei ausreichender Saugstärke, gefühlter wie faktischer Sicherheit und gleichmäßigem Tragegefühl.
Schade, dass immer fälschlich angegeben wird, man müsse mobil eingeschränkt sein, damit Windelslips die richtige Wahl wären.
Es hängt viel mehr daran, ob man mehr ins Klo bringen kann oder mehr „in die Hose geht“, bzw. in die Windel.
Gerade wenn man sehr mobil und aktiv ist, schafft man es sehr gut im Stehen, Liegen oder notfalls auch im Sitzen, sich selbst den Inkontinenzslip zu wechseln und erlebt sonst den Komfort, dass diese „Windel“ stets gut sitzt, jede Bewegung mitmacht, dabei an Ort und Stelle sowie in Form bleibt.
Preislich sollte 50ct pro Stück ein Maßstab sein, der jedoch selten mit ausreichender Qualität eingehalten werden kann.
Attends Slips bekam man mal für 30ct Stück, Tena Slip mal für 40ct/Stück.
Heute kostet Attends Slip auch gerne mal bis zu 1€/Stück. Zu viel!
Tena Slip wurde oft als Mercedes der Erwachsenenwindeln gehandelt, dabei sind sie heute günstiger als Molicare und Attends.
Im online Direktverkauf, den man im Netz finden und privat nutzen kann, auch ohne Krankenkasse, aber auch mit, kosten 30 Tena Slip Plus M 12€, 28 Tena Slip Super M 14€ und die 24-Stück-Packung Tena Slip Maxi M 16€. Alles Selbstzahlerpreise ohne Beihilfe.
Manche wollen das Doppelte für diese Produkte.
Vor solchen Wuchern muss man echt aufpassen.
Ggf. den Lieferanten wechseln. Wenn ärztliche Gutachten den Bedarf nach diesen Hilfsmitteln für schwerste Inkontinenz bestätigen, man mit der Krankenkasse spricht und gemeinsam günstige Lieferanten für so Top Produkte wie Tena Slip Maxi Medium, oder Original Maxi oder Slip Active Fit Maxi ausmacht, dann kann auch 50-100% übernommen werden, je nach Fall.
Auf jeden Fall gehören Tena und Attends in die Top 5, wenn nicht auch Abena. Preis-/Leistungssieger muss aber Tena sein.