Möchten Sie eine Rückfahrkamera nachrüsten, sollten Sie sich vor dem Kauf einige Gedanken machen, was das System für Ihren Fahrkomfort können muss. Wichtig sind vor allem die Weite des Blickwinkels, wo das Display montiert wird und wie das Signal von der Kamera an den Monitor gelangt.
3.1. Alles im Blick — der Blickwinkel

Der Blick in einen Rückfahrkamera-Test beweist: Je weiter der Blickwinkel der Kamera ist, desto sicherer ist das Rückwärtsfahren.
Rückfahrkamera-Tests zeigen: Je größer, desto besser. Die Kamera an Ihrer Stoßstange sollte das Geschehen hinter Ihnen in einem möglichst weiten Winkel erfassen. Das sorgt für mehr Sicherheit beim Rückwärtsfahren und Parken, da auch Objekte und Menschen erfasst werden, die sich nicht direkt hinter Ihrem Fahrzeug befinden.
Die Modelle in unserem Rückfahrkamera-Vergleich 2023 erfassen Winkel zwischen 110 und 170°. Unsere Empfehlung: 120° sind das Minimum, besser sind natürlich 170°.
3.2. Immer im Bilde — das Display

Viele Rückfahrkameras lassen sich an der Scheibe oder dem Armaturenbrett anbringen.
Grundlegend können Sie sich entscheiden zwischen Displays, die am Armaturenbrett angebracht werden, und solchen, die vor den Innenspiegel geklemmt werden.
Für welche Bauform Sie sich entscheiden, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Beide Displays liefern gute Bilder und haben sich in der Praxis bewährt. Einige Nutzer stört das eingeschränkte Sichtfeld nach vorn bei einer Rückfahrkamera mit Monitor auf dem Armaturenbrett.
Andere Nutzer berichten, dass der Bildschirm über dem Rückspiegel bei einigen Modellen stark reflektieren kann. In unserem Rückfahrkamera-Vergleich sind beide Arten vertreten, damit Sie Ihren persönlichen Rückfahrkamera-Testsieger finden können.
Tipp: Erstaunlicherweise spielt die Auflösung des Displays lediglich eine untergeordnete Rolle. Bereits Werte von 320 x 240 Pixeln reichen vollkommen aus, um das Geschehen am Heck des Fahrzeugs klar erkennen zu können.
3.3. Korrekt verkabelt — die Signalübertragung
Was bedeutet Bluetooth?
Bluetooth ist ein heute sehr weit verbreitetes Übertragungssystem, mit dem per Funkverbindung Daten zwischen Geräten über kurze Entfernungen übertragen werden können. Der Name bezieht sich auf den dänischen König Harald „Blauzahn“ Gormson, der im ersten Jahrhundert nach Christus regierte. Sinnbildlich für seinen Beitrag zu Vereinigung von verfeindeten Teilen Norwegens und Dänemarks benannten die Erfinder das Funk-Datenübertragungssystem nach dem König.
Die Bilder, welche von der Kamera erfasst werden, können das Display auf zweierlei Arten erreichen: Über eine Kabelverbindung oder per Funkübertragung. Entscheiden Sie sich für ein Rückfahrkamera Set mit klassischer Kabelverbindung, müssen die Kabel sauber vom Kofferraum bis nach vorn ins Cockpit verlegt werden. Da es hierfür notwendig sein kann, einige Löcher im Innenraum zu bohren, sollte die Installation nach Möglichkeit ein Fachmann vornehmen.
Ist die Rückfahrkamera über Funk mit dem Display verbunden, sind zusätzliche Bohrungen nicht notwendig. Ganz ohne Kabel funktioniert der Aufbau natürlich dennoch nicht, da zumindest zwischen Funk Rückfahrkamera bzw. Monitor und dem zugehörigen Funksender eine physische Verbindung bestehen muss.
Die Kabel hierfür lassen sich jedoch leicht durch bereits bestehende Öffnungen an der Heckklappe bzw. entlang der Außenseite des Armaturenbretts verlegen. Bei den kabellosen Systemen in unserem Vergleich wird die Rückfahrkamera über Bluetooth mit dem Display verbunden.
3.4. Nie mehr im Dunkeln stehen — die Nachtsichtfunktion

Rückfahrkameras ohne zusätzliches Licht funktionieren nur bei Helligkeit.
Um auch nach Einbruch der Dunkelheit sicher einparken zu können, sollten Sie eine Rückfahrkamera anschließen, die über eine Nachtsichtfunktion verfügt. Dazu werden rund um die Kameralinse kleine lichtemittierende Dioden (LEDs) angebracht, die Infrarotlicht abgeben:
- für das menschliche Auge nicht sichtbar
- Kamera nutzt das Licht, wenn keine weitere Beleuchtung vorhanden ist
- Reichweite auf etwa 3 Meter begrenzt
Parken Sie häufiger in schlecht ausgeleuchteten Arealen im Dunkeln ein, sorgt diese Funktion für mehr Sicherheit beim Rückwärtsfahren. Je mehr LEDs rund um die Kamera angebracht sind, desto besser ist das Bild bei Nacht.
Unsere Empfehlung: 6 bis 8 Dioden reichen für eine gute Nachtsicht.
3.5. Gewappnet gegen Witterung — IP-Schutzklasse und Temperaturbeständigkeit
Da die Kamera außen am Auto montiert wird, ist sie täglich Wetter, Staub und Schmutz ausgesetzt. Damit sie trotz der hohen mechanischen Belastung lange ihren Dienst tut und Ihre Rückfahrkamera den Langzeit-Test besteht, sollte sie gegen Staub und Wasser geschützt und temperaturbeständig sein.
IP-Schutzklasse:
- gibt an, wie gut ein elektrisches Gerät gegen Fremdkörper und Wasser geschützt ist
- erste Ziffer: Schutz gegen Fremdkörper wie Staub
- zweite Ziffer: Schutz gegen Wasser
- je höher die Ziffern, desto besser der Schutz
Wir empfehlen mindestens einen Schutz der Klasse IP65. Damit ist Ihre Rückfahrkamera staubdicht (erste Ziffer) und gegen Wasserstrahlen aus einem beliebigen Winkel (zweite Ziffer) geschützt. Schutz gegen zeitweiliges oder dauerhaftes Untertauchen (Ziffern 7 und 8) ist nicht unbedingt nötig.
Tipp: Auch wenn im Straßenverkehr meist nur mit Spritzwasser zu rechnen ist, sollte die Kamera auch Strahlwasser aushalten. Das wird spätestens bei der nächsten Fahrt in die Waschanlage relevant.
Temperaturbeständigkeit:
Da die Kamera relativ nahe am Boden montiert ist, gilt im Winter als unterer Grenzwert nicht nur die Lufttemperatur, sondern auch die Temperatur in Bodennähe. Diese kann bis zu 8° Celsius unter der gemessenen Außentemperatur liegen.
Im Gegenzug kann bei direkter Sonneneinstrahlung das Thermometer leicht auf über 40° Celsius klettern.
Unsere Empfehlung: Eine Temperaturbeständigkeit zwischen -20 und +60° Celsius reicht aus, wenn die Kamera in gemäßigten Klimazonen wie Deutschland zum Einsatz kommt.
Moin, ich bin auf der Suche nach einer geeigneten Rückfahrkamera für ein Wohnmobil (mit 7m-Länge). Gerne mit Nummernschildkamera. Habt ihr da einen guten Tipp?
Danke!
Hallo Lena,
wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem Rückfahrkamera-Vergleich.
Natürlich ist kann die richtige Wahl von verschiedenen Faktoren abhängen, doch ein beliebtes und geeignetes Modell – wenn auch ohne Nummerschildanschluss – ist das Auto-Vox Wireless Kit W7.
Viele Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Geehrtes Vergleich.org-Team!
ich bin Fernfahren und nutze von Berufs wegen eine Luis Rückfahrkamera. Würde sich das nicht auch für mein Privatauto lohnen?
MFG
Harry
Lieber Harry,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Rückfahrkamera Vergleich.
Wenn Sie bereits Erfahrungen mit einer Luis Rückfahrkamera gesammelt haben, lohnt sich ein ähnliches Modell natürlich auch im Privatbereich.
Dafür gibt es mittlerweile Sogar Rückfahrkameras für Android oder iPhone, die sich per Funk mit den jeweiligen Smartphones verbinden lassen.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude beim Fahren,
Ihr Vergleich.org Team
Ich bin ja echt nicht so der Technik Experte…wenn ich jetzt so ne Rückfahrkamera kabellos einbauen kann, brauch ich für die Montage dann überhaupt Zubehör? Muss ja nicht groß Kabel verlegen, oder? Ist ja dann nicht wie bei nem Navi mit Rückfahrkamera, wo ich die Kamera mit nem Kabel anschließen muss…
Lieber Leser,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Rückfahrkamera Vergleich.
Ganz ohne Werkzeug und Zubehör kommen Sie auch bei der Montage von Funkkameras nicht aus.
Wichtig ist, dass die Kamera außen, meist am Nummernschild, angebracht wird. Von dort aus muss
ein Kabel zur Stromversorgung und ein Kabel zum Funkempfänger ins Innere Ihres Autos führen.
Im Idealfall können Sie dafür bereits vorhandene Öffnungen in der Kofferraumverkleidung nutzen.
Anderenfalls müssen sie mit einer Lochfräse eine Öffnung zur Kabelführung schaffen.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude beim Fahren,
Ihr Vergleich.org Team