Das Wichtigste in Kürze
  • Eine Rettungsdecke können Sie im Auto oder Rucksack platzsparend verstauen. So ist auch unterwegs im Notfall vorgesorgt.
  • Manche Rettungsdecken bieten sowohl einen Hitzeschutz als auch einen Kälteschutz. So kann die zu rettende Person entsprechend versorgt werden.
  • Damit die Rettungsdecke auch draußen zum Einsatz kommen kann, sollte sie wasser- und winddicht sein. Die meisten Produkte erfüllen diese Vorgabe.

Rettungsdecke getestet: Eine Frau legt eine Rettungsdecke über eine liegende Person.

Rettungsdecken kommen im professionellen Rettungsdienst zum Einsatz, um Patienten vor Hitze, Kälte oder auch Nässe zu schützen. Doch auch im privaten Bereich sollte das Erste-Hilfe-Zubehör nicht fehlen, beispielsweise beim Wandern oder Klettern.

Wir haben verschiedene Rettungsdecken-Tests aus dem Internet für Sie geprüft und dabei alle wichtigen Kriterien von der Größe bis hin zum Material zusammengefasst. Zudem erhalten Sie hier alle wichtigen Informationen zur richtigen Anwendung einer Rettungsdecke gegen Hitze und einer Rettungsdecke zum Kühlen.

Die getestete Rettungsdecke auf einer grauen Fläche.

Die Decathlon-Rettungsdecke, die wir auf diesem Bild sehen, misst 160 × 210 cm und ist damit groß genug, um den gesamten Körper zuverlässig abzudecken.

1. Worin unterscheiden sich verschiedene Arten von Rettungsdecken laut Tests?

Möchten Sie eine Rettungsdecke kaufen, stehen verschiedene Modelle zur Verfügung. Die klassische Rettungsdecke für Erste Hilfe ist im Straßenverkehr zwar gesetzlich vorgeschrieben, jedoch nicht immer die beste Wahl.

Im alpinen Gelände oder auch im Freizeitsport sind die Anforderungen oft unterschiedlich. Wir klären daher die Eigenschaften von Erste-Hilfe-Rettungsdecken, Spezialdecken und Rettungsdecken mit Beckenschlinge.

1.1. Standard-Rettungsdecke nach DIN 13164

In Deutschland ist eine Rettungsdecke nach DIN 13164 im Fahrzeug gesetzlich vorgeschrieben. Dabei gibt es, wie auch für den Verbandskasten, ganz genaue Vorgaben. Haben Sie keine oder keine passende Rettungsdecke im Fahrzeug, droht ein Bußgeld bei einer Verkehrskontrolle.

Noch schlimmer ist jedoch, dass Sie im Ernstfall unter Umständen nicht richtig helfen können. Damit es nicht so weit kommt, definiert DIN 13164 folgende Anforderungen an eine Rettungsdecke:

  • Reißkraft
  • Reflexionsvermögen
  • Temperatur- und Alterungsbeständigkeit
  • Wärmeleitfähigkeit
  • Mindestmaße
  • Dicke
Rettungsdecke im Test: Nahaufnahme der goldenen Decke in der transparenten Verpackung mit Logo.

Durch die gold- und silberfarbene Seite kann die Decathlon-Rettungsdecke wahlweise Wärme speichern oder vor Überhitzung schützen, wie wir feststellen.

1.2. Rettungsdecke mit Beckenschlinge

Eine Rettungsdecke mit Beckenschlinge kommt vor allem im alpinen Gelände zum Einsatz, wenn verletzte Personen nicht einfach per Rettungswagen geborgen werden können. Über den Beckengurt ist es möglich, Personen in Gefahrensituationen auch per Hubschrauber zu retten. Dabei wird der Beckengurt um die Beine gelegt und die Person in der Rettungsdecke kann sicher geborgen werden.

1.3. Rettungsdecken mit Zusatzfunktionen

Zwar soll eine Notfall-Rettungsdecke in erster Linie die verletzte Person schützen. Doch zusätzliche Funktionen erweisen sich im Alltag oft als praktisch. So hilft eine Rettungsdecke in Signalfarben dabei, verirrte Wanderer oder Bergsteiger schneller ausfindig zu machen. Auch andere Verkehrsteilnehmer können die Gefahr früher erkennen, wenn eine verletzte Person in eine Rettungsdecke in Rot, Gelb oder Orange gehüllt ist.

Auch Taschen an der Rettungsdecke erweisen sich häufig als praktisch, damit Sie Wertgegenstände nicht am Einsatzort zurücklassen müssen. Ob Smartphone, Schlüssel oder Portemonnaie, in kompakten Taschen an der Rettungsdecke bleiben alle persönlichen Gegenstände einer Person immer in ihrer Nähe.

Vor einem Plakat befindet sich die Rettungsdecke im Test.

Mit einem Gewicht von nur rund 50 g passt die Decathlon-Rettungsdecke in jedes Erste-Hilfe-Set oder den Rucksack für Outdoor-Aktivitäten.

2. Welches ist das beste Rettungsdecken-Material?

Dünne Rettungsdecken bestehen in der Regel aus metallisierter Kunststofffolie, die viele Vorteile von Wasserdichte über Isolationsfähigkeit bis hin zu Reißschutz vereint. Die Basis bildet eine dünne, reißfeste Kunststofffolie. Sie ist leicht, flexibel und temperaturbeständig.

Je nach Modell sind eine oder beide Seiten der Rettungsdecke mit einer Aluminiumschicht bedeckt. Diese reflektiert bis zu 90 % der Körperwärme und schützt so vor Auskühlung oder Überhitzung.

Neben dem klassischen Modell gibt es aber auch noch Sonderfälle. Dazu zählen z.B. Rettungsdecken aus (Baum-)Wolle oder aus Kunstfasern.

2.1. Rettungsdecke aus Wolle

Eine Rettungsdecke aus Wolle hat vor allem einen Zweck: Verletzte oder festsitzende Personen vor Kälte zu schützen. Diese speziellen Wolldecken bieten eine hervorragende Wärmeisolation und können sowohl als schützende Schicht auf dem Boden ausgelegt als auch über eine Person gelegt werden.

Tipp: Mit spezieller Beschichtung kommen Wolldecken aber auch als Notfall-Rettungsdecke im Brandfall zum Einsatz. Denn damit Schafwolle brennt, sind Temperaturen ab 550 Grad Celsius nötig. Ein hydrogelgetränktes Wolltuch schützt vor Hitze, Rauch und Feuer und kann dazu genutzt werden, um verletzte Personen aus unmittelbarer Brandgefahr zu retten.

Getestet: Eine Rettungsdecke auf einer hellen Fläche.

Die Decathlon-Rettungsdecke besteht aus reißfestem, metallisiertem Polyester, das Wind und Feuchtigkeit weitgehend abweist.

2.2. Rettungsdecken aus Acryl, Polyester und Baumwolle

Spezielle Biwakdecken fallen ebenfalls in die Kategorie der Rettungsdecken, sind aber nicht für den medizinischen Notfall geeignet. Diese Rettungsdecken aus Acryl, Polyester und Baumwolle sind für den Outdoor-Einsatz und extreme Bedingungen konzipiert worden. Im Gegensatz zur einfachen Rettungsdecke ist ein solches Modell robuster, größer und mehrfach verwendbar.

Sie dient vor allem dem Schutz vor Kälte, Wind und Nässe beim Übernachten im Freien. Vom sogenannten „Biwakieren“ hat die Biwakdecke auch ihren Namen. Eine solche Rettungsdecke der Bergrettung wird unter anderem dann eingesetzt, wenn Wanderer oder Bergsteiger unter freiem Himmel ausharren müssen. Mit einem Gewicht von bis zu 600 g/m² bietet eine solche Rettungsdecke der Bergrettung auch bei Minusgraden einen vorübergehenden Unterschlupf.

Rettungsdecke im Test: Ein Mann hält eine verpackte Rettungsdecke.

Durch das geringe Packmaß der Rettungsdecke kann sie sogar in Bauch- oder Handtaschen verstaut werden.

3. Welche Maße sollte eine Rettungsdecke aufweisen?

Klassische Rettungsdecken haben eine genormte Größe, damit Sie verletzte Personen bei Bedarf vollständig damit schützen können. Ob im Stehen, Sitzen oder Liegen, durch die ausreichende Länge und Breite sind verletzte Personen von Kopf bis Fuß geschützt. Größere Rettungsdecken sind speziell als Sichtschutz konzipiert.

Damit Sie wissen, warum Sie welche Rettungsdecke kaufen sollten, haben wir Ihnen die Eigenschaften tabellarisch dargestellt:

Art der Rettungsdecke Eigenschaften
Genormte Rettungsdecke
  • Größe von 210 × 160 cm
  • geringes Packmaß von nur 12 x 5 x 1,5 cm
  • wird direkt an der Person angewendet
  • für den privaten und professionellen Gebrauch
XXL-Rettungsdecke
  • verschiedene Größen bis zu 5 x 2 m
  • größeres Packmaß
  • dient als Sichtschutz, um Einsatzstellen abzuschirmen
  • für Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr
Rettungsdecke-Test: Nahaufnahme der Verpackung mit Logo und Artikelbezeichnung.

Wir finden heraus: Typische Einsatzbereiche der Decathlon-Rettungsdecke sind Erste Hilfe nach Unfällen, Wander- oder Bergtouren und Notfälle im Straßenverkehr.

4. Warum hat eine Rettungsdecke zwei Farben?

Die zweifarbige Gestaltung der Rettungsdecke mit Gold und Silber dient der einfachen Anwendung im Notfall. Je nach Bedarf kann die Decke so genutzt werden, um Körperwärme zu reflektieren oder Sonnenstrahlung abzuweisen. Die Farben helfen dabei, dass auch Sie als Laie die Funktion optisch unterscheiden und im Ernstfall korrekt handeln können.

  • Silberne Seite nach innen, goldene Seite nach außen: Die Rettungsdecke wärmt und reflektiert Körperwärme.
  • Goldene Seite nach innen, silberne Seite nach außen: Die Rettungsdecke kühlt, indem Sonnenstrahlen reflektiert werden.

4.1. Wie viel Wärme bringt eine Rettungsdecke?

Eine Rettungsdecke erzeugt selbst keine Wärme, aber sie reduziert den Wärmeverlust des Körpers. Wenn verletzte Personen auf dem Boden sitzen oder liegen und sich nicht bewegen können, fällt die Körpertemperatur in der kalten Jahreszeit oder auch nachts schnell ab. Die Rettungsdecke mit Gold und Silber reflektiert die Körperwärme und trägt somit dazu bei, dass die Unterkühlung hinausgezögert werden kann.

Tipp: Wichtig ist dabei, dass die Decke möglichst eng am Körper anliegt und möglichst vollständig geschlossen wird. Vor allem bei windigen Verhältnissen ist das aber nicht immer einfach. Daher kann es sinnvoll sein, die Enden der Rettungsdecke laut Tests unter der Person einzuklemmen, die Schutz braucht. Das funktioniert auch, wenn jemand bewusstlos ist.

Die getestete Rettungsdecke hängt neben anderen Produkten in einem Verkaufsregal.

Die Decathlon-Rettungsdecke ist für einmalige Anwendungen gedacht, sollte nach Gebrauch aber aus hygienischen Gründen entsorgt werden, wie wir erfahren.

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4.2. Welche Seite kühlt bei der Rettungsdecke?

Damit die Rettungsdecke bei hohen Temperaturen eine kühlende Wirkung erzielt, müssen Sie die silbernen Seiten der Rettungsdecke nach außen richten. So werden die Sonnenstrahlen reflektiert und die verletzte Person kann vor Überhitzung oder einem Hitzschlag bei direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Trotz Notfall-Rettungsdecke sollten verletzte Personen bei hohen Temperaturen wenn möglich immer in eine schattige Umgebung gebracht werden.

Rettungsdecke im Test: Ein Mann faltet eine Rettungsdecke auseinander.

Trotz der dünnen Oberfläche müssen Sie die Rettungsdecke im Notfall nicht übervorsichtig handhaben. Ein Reißen ist nicht so einfach möglich.

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5. Was kostet eine Rettungsdecke in der Apotheke?

Eine Erste-Hilfe-Rettungsdecke ist gar nicht teuer, kann im Notfall aber unerlässlich sein. Die professionellen Rettungsdecken sind zwischen 3 und 5 Euro pro Stück erhältlich.

Oftmals werden Rettungsdecken gleich im Set verkauft, da sie eigentlich nicht für den Mehrfachgebrauch gedacht sind und eine Rettungsdecke nicht immer ausreichend ist. Da Erste-Hilfe-Rettungsdecken kein Ablaufdatum haben, können Sie auch ruhig gleich zur Vorratspackung greifen. Hier gibt es Sets mit 3, 5 oder 10 Stück.

6. Häufig gestellte Fragen zum Thema Rettungsdecke

6.1. Wie bewahre ich eine Rettungsdecke richtig auf?

Laut Rettungsdecken-Tests sollte sie im Notfall schnell griffbereit sein. Bewahren Sie die Rettungsdecke in der Originalverpackung an einem trockenen, kühlen Ort auf. Ideal ist zum Beispiel der Erste-Hilfe-Kasten im Auto. Auf Wanderungen können Sie die Rettungsdecke auch im Rucksack verstauen. Achten Sie darauf, die Decke nicht zu knicken oder zu beschädigen.

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6.2. Ist eine Rettungsdecke wiederverwendbar?

Wenn die Rettungsdecke unbeschädigt und sauber geblieben ist, kann sie mehrfach verwendet werden. Achten Sie darauf, dass die Decke beim Auseinanderfalten nicht reißt. Sobald Sie nach dem Gebrauch Risse, Löcher oder Verunreinigungen feststellen, müssen Sie die Decke ersetzen.

Rettungsdecke getestet: Nahaufnahme der Verpackung mit Informationen.

In Notsituationen kann die Decathlon-Rettungsdecke laut unseren Informationen auch als improvisiertes Signal durch ihre reflektierende Oberfläche dienen.

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6.3. Wie schwer ist eine Rettungsdecke?

Eine Rettungsdecke wiegt in der Regel nur zwischen 50 und 60 Gramm. Somit ist sie auch ideal für den Outdoorbereich und kann ohne Zusatzgewicht immer im Wanderrucksack oder beim Klettern mit dabei sein.

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6.4. Gibt es auch Rettungsdecken für Tiere?

Es gibt spezielle wärmeisolierende Tragehilfen für verletzte Tiere. Verletzt sich Ihr Hund am Bein, können Sie mit der Decke einen sicheren Transport dank der Tragegriffe ermöglichen. Dabei wird die Rettungsdecke um den Körper gelegt, ohne dass zu viel Gewicht auf einer Stelle lagert und es für den Vierbeiner unangenehm wird.

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6.5. Wozu dient eine Rettungsdecke am Fenster?

Im Sommer soll die Rettungsdecke zur Abschirmung gegen Sonnenwärme am Fenster beitragen. Das lohnt sich allerdings nur bedingt und auch nur bei alten Fenstern mit Einfachverglasung. Problematisch ist auch, dass die Räume durch die Rettungsdecke abgedunkelt werden und Sie so auch tagsüber das Licht einschalten müssen.

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Videos zum Thema Rettungsdecke

In diesem YouTube-Video erfahren Sie von Experten alles über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Rettungsdecke in der Medizin. Entdecken Sie, wie dieses einfache Hilfsmittel Leben retten kann und beeindruckende Wärmeisolierungseigenschaften besitzt.

Wir haben ein informatives YouTube-Video gefunden, das Ihnen drei praktische Tipps für den Einsatz von Rettungsdecken mit auf den Weg gibt. Von Survival-Ausrüstung bis hin zu improvisierten Schutzvorrichtungen – dieses Video zeigt Ihnen, wie vielseitig Rettungsdecken wirklich sind und wie sie Ihr Überleben in Notfallsituationen unterstützen können.

Quellenverzeichnis