Das Wichtigste in Kürze
  • Grafikkarten dienen der Ausgabe optischer Darstellungen auf Tablet, Notebook oder Desktop-PC.
  • Passive Grafikkarten haben keinen aktiven Grafikkartenkühler. Sie sind somit nicht ganz so leistungsstark, aber für den täglichen Bürogebrauch oder zum Abspielen von Full-HD- sowie 4K-Filmen absolut ausreichend.
  • Der Vorteil einer passiv gekühlten Grafikkarte ist, dass sie komplett lautlos ist.
passive grafikkarte

Passive Grafikkarten arbeiten geräuschlos und bieten eine ausreichende Leistung für den täglichen Office-Gebrauch, das Abspielen von Filmen mit 4K-Auflösung oder leichte Bildbearbeitungen. Doch nicht für jede Anwendung sind passive Grafikkarten stark genug.

Wir erklären Ihnen daher in der folgenden Kaufberatung, warum die Leistung der passiven Grafikkarten begrenzt ist, aber welche Vorteile sie dafür bieten. Außerdem erklären wir, worauf Sie bei der Gehäuselüftung achten müssen, damit Ihre passive Grafikkarte nicht beschädigt wird.

1. Welche Vorteile bieten passive Grafikkarten?

Passive Grafikkarten überzeugen vor allem durch eine geringe Geräuschentwicklung, eine hohe Energieeffizienz und eine zuverlässige Leistung.

Da in passiven Grafikkarten keine beweglichen Lüfter verbaut sind, sammelt sich weniger Staub in ihnen. Dadurch ist der Verschleiß und ein möglicher Ausfall geringer und gleichzeitig erhöht sich die Lebensdauer.

Zudem sind passive Grafikkarten stromsparender, indem sie eine niedrige TDP haben und meist keine zusätzliche Stromversorgung nötig ist. Hierdurch entsteht weniger Abwärme, was insgesamt zu einem kühleren PC und geringeren Stromkosten führt.

Allerdings verfügen passive Grafikkarten über eine geringere Leistung als aktive Grafikkarten und sind somit für weniger anspruchsvolle Anwendungen empfehlenswert. Auch der Platzverbrauch fällt höher aus, da der Kühlkörper größer ist.

2. Für welche Anwendungen eignen sich passive Grafikkarten?

Aufgrund der geringen Leistung von passiven Grafikkarten eignen sie sich für weniger anspruchsvolle Anwendungen. Ideal sind sie beispielsweise für

  • Office-PCs und Multimedia (z. B. 4K-Video, Netflix, YouTube)
  • Home-Theater-PCs (HTPC)
  • Silent-PCs oder Server mit niedriger Last
  • Systeme für CAD oder leichte Bildbearbeitung (je nach Modell)

Grundsätzlich gilt: Je weniger Wärme bei der Anwendung des Computers erzeugt wird, desto geeigneter ist eine passive Grafikkarte. Wer Wert auf Zuverlässigkeit sowie Lautlosigkeit legt und eine geringe bis moderate GPU-Leistung als ausreichend empfindet, ist mit einer passiven Grafikkarte gut beraten.

Passive Grafikkarte im Test: Eine Frau sitzt vor zwei Bildschirmen, auf denen Diagramme dargestellt sind.

An eine passive Grafikkarte können auch zwei Bildschirme gleichzeitig angeschlossen werden.

3. Worauf müssen Sie beim Kauf einer passiv gekühlten Grafikkarte achten?

Passive Grafikkarten sind mit verschiedenen Chips der Hersteller Nvidia GeForce und AMD Radeon ausgestattet. Außerdem sollten Sie auf die Prozessorgeschwindigkeit und die Speichergröße achten: Je größer die Werte, desto leistungsstärker ist die passive Grafikkarte. Beachten Sie auch die Ihnen zur Verfügung stehenden Anschlüsse: Benötigen Sie einen HDMI-, VGA-, DVI- oder einen Displayport-Anschluss?

3.1. Leistung

Für unterschiedliche Anwendungsbereiche gelten unterschiedliche Empfehlungen zur Leistung. Möchten Sie Ihren PC für leichte Anwendungen wie

  • Office,
  • Video-Streaming
  • oder leichte Bildbearbeitung

nutzen, reichen passive Grafikkarten im Low-End-Bereich von 15 bis 40 Watt TDP aus. Bei diesem Wert entstehen kaum Geräusche, die Anwendungsbandbreite ist jedoch stark begrenzt.

In der Regel ist die Watt-Anzahl von passiven Grafikkarten auf maximal 75 Watt begrenzt. Höhere Leistungen würden zu einer Hitzeentwicklung führen, die die passive Kühlung nicht mehr bewältigen könnte. Für anspruchsvolles Gaming oder 3D-Anwendungen reichen die TDP und die Kühlung passiver Grafikkarten daher nicht aus.

3.2. Speichergröße

In der Regel reichen bei passiven Grafikkarten geringere Speichergrößen aus, da auch die Anwendungen weniger komplex und intensiv sind. Für Office-Anwendungen und die Wiedergabe von 4K-Videos oder Streaming sind Grafikkarten mit 4 GB meist ausreichend.

Grafikkarten mit 6 GB sind auf mittlere Anwendungsintensitäten ausgelegt. Sie sind daher empfehlenswert, wenn Sie etwas ältere Spiele auf Ihrem Computer spielen möchten, die eine recht geringe Leistung benötigen.

Hinweis: Passive Grafikkarten mit 8 GB oder mehr sind zwar verfügbar, aber eher eine Seltenheit. Da passive Grafikkarten auf moderate Anwendungsbereiche ausgelegt sind, wird auch kein großer Speicher benötigt.

3.3. Wärmeentwicklung und Gehäusebelüftung

Was passiert, wenn die Grafikkarte dauerhaft zu heiß ist?

Bei einer dauerhaften Überhitzung der GPU kann es zu einer verminderten Leistung kommen. Auch die Lebensdauer der Grafikkarte kann hierbei verkürzt werden. In schwereren Fällen kann es sogar dazu kommen, dass die Grafikkarte stark beschädigt wird.

Passive Grafikkarten verfügen über keinen eigenen Lüfter, sondern werden nur über einen Kühlkörper gekühlt. Daher muss die Luft stattdessen im Gehäuse bewegt werden. Durch das Bewegen der Luft wird verhindert, dass sich die Wärme anstaut und zu einer Überhitzung führt.

Um eine effiziente Kühlung zu ermöglichen, sollte mindestens ein Gehäuselüfter vorhanden sein. Dabei wird vorne frische Luft ein- und hinten die warme Luft ausgeblasen. Achten Sie darauf, dass der Luftstrom gleichmäßig an der Grafikkarte vorbeiziehen kann, um diese zuverlässig zu kühlen. Kabel oder andere Komponenten dürfen diesen Luftstrom nicht unterbrechen.

Oftmals sind passive Grafikkarten durch den großen Kühlkörper relativ groß und nehmen zwei bis drei Slots im Mainboard ein. Damit die Luftzirkulation nicht behindert wird, sollte neben der Grafikkarte ein Slot frei bleiben. Auch muss das Gehäuse ausreichend groß sein, damit sich die Wärme nicht zu sehr staut.

Hinweis: Dadurch, dass passive Grafikkarten keinen eigenen Lüfter enthalten, ist die Kühlung vollkommen geräuschlos. Die Geräuschentwicklung, die bei der Kühlung einer passiven Grafikkarte bzw. der Umgebungsluft entstehen, werden stattdessen vom Gehäuselüfter, dem Netzteil-Lüfter oder dem CPU-Lüfter erzeugt.

Passive Grafikkarte im Test: Ein Mann baut einen PC zusammen.

Wenn Sie auch leise Lüfter, CPU-Kühler und Netzteil-Lüfter wählen, können Sie einen nahezu geräuschlosen Komplett-PC erstellen.

3.4. Anschlüsse

Je nachdem, wofür Sie Ihre Grafikkarte verwenden möchten, muss diese über die passenden Anschlüsse verfügen. Für den Büroalltag benötigen Sie einen HDMI oder DisplayPort, wogegen bei Multimedia-Anwendungen ein DisplayPort 1.4 oder HDMI 2.0+ empfehlenswert ist. Diese Anschlüsse erlauben höhere Bildwiederholraten, die für eine bessere Auflösung sorgen.

In der folgenden Tabelle zeigen wir Ihnen, für welche Anwendungen welcher Anschluss vorhanden sein sollte:

Anschluss Anwendung
HDMI (2.0 / 2.1)
DisplayPort (1.4 / 2.0)
  • Multimedia
  • PC-Monitore
DVI-D
  • Ältere Geräte
USB-C
  • Moderne Monitore
  • VR

4. FAQ

4.1. Welche Marken bieten gute passive Grafikkarten an?

Einige empfehlenswerte Hersteller für passive Grafikkarten sind zum Beispiel:

  • Asus
  • Gigabyte
  • Gainward
  • Sapphire
  • Palit
  • Sparkle
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4.2. Wie teuer sind passive Grafikkarten?

Die Preisspanne von passiven Grafikkarten erstreckt sich von ca. 40 bis 80 Euro für einfache Grafikkarten und von 100 bis 250 Euro für mittelstarke Modelle. Merkmale wie

  • die Leistung,
  • die Speichergröße,
  • und der Hersteller

beeinflussen den Preis.

Hinweis: Wenn Sie höhere Anforderungen haben, empfehlen wir Ihnen High-End-Grafikkarten mit aktiver Kühlung.

» Mehr Informationen

4.3. Wie baut man eine Grafikkarte ein?

Bevor Sie die Grafikkarte einbauen, schalten Sie zunächst Ihren PC aus und ziehen den Netzstecker, damit Sie keinen Stromschlag bekommen. Nehmen Sie als nächstes die Seitenwand Ihres Computers ab, um an das Innere zu gelangen. Hier entfernen Sie, sofern vorhanden, Ihre alte Grafikkarte. Ziehen Sie dafür das Stromkabel an der Karte ab und lösen Sie die Schraube der Grafikkarte, sodass Sie diese vorsichtig herausziehen können.

Stellen Sie als nächstes sicher, dass ausreichend Platz für die neue Grafikkarte vorhanden ist und entfernen Sie am PCI-Slot für die Grafikkarte die Abdeckung am Gehäuse. In den Slot stecken Sie Ihre passive Grafikkarte und befestigen sie mit einer Schraube.

Hinweis: Wenn nötig, können Sie die Grafikkarte nun an den Strom anschließen. Viele passive Grafikkarten werden jedoch über den PCIe-Slot mit Strom versorgt. Bei solchen Modellen kann dieser Schritt daher möglicherweise entfallen.

Sobald Ihre Grafikkarte eingebaut ist, können Sie die Seitenwand wieder anschrauben und den Netzstecker einstecken. Schalten Sie abschließend Ihren PC ein und installieren Sie den neuen Grafikkartentreiber. Nach der Installation kann ein Neustart des PCs erforderlich sein.

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Videos zum Thema Passive Grafikkarte

In diesem YouTube-Video präsentiere ich das ASUS NVIDIA GEFORCE GT 710 2GB Grafikkarten-Unboxing und zeige dir, wie einfach die Installation des leistungsstarken GeForce GT 710 Silent Modells ist. Lass dich von der verbesserten Gaming-Erfahrung in VALORANT beeindrucken, während diese Grafikkarte flüssige und detailreiche Grafiken bietet. Bereit für ein Upgrade? Dann schau dir dieses Video an und entdecke die beeindruckende Leistung dieser Grafikkarte!

Dieses YouTube-Video befasst sich mit der Frage, ob passive Grafikkarten immer noch sinnvoll sind. Dabei wird insbesondere die Palit GTX 1650 KalmX betrachtet und ihre Leistungsfähigkeit im Vergleich zu aktiven Grafikkarten analysiert. Die dreisätzige Beschreibung konzentriert sich auf den Fokus des Videos auf passive Grafikkarten und ihre Tauglichkeit im aktuellen Markt.

Quellenverzeichnis