Das Wichtigste in Kürze
  • Die Standardlängen eines Longiergurts liegen zwischen 120 und 180 cm – je nach Pferderasse.
  • Idealerweise ist das Material atmungsaktiv. So können Schweiß und Feuchtigkeit abtransportiert werden.
  • Weitere wichtige Faktoren für den Tragekomfort sind Schnallen, Verschlüsse und die Möglichkeit, den Longiergurt anzupassen.

Longiergurt Test: ein dunkelbraunes Pferd mit Longiergurt in einer Reithalle

In diversen Longiergurt-Tests im Internet kursiert immer wieder dieselbe Frage, die so oder ähnlich gestellt wird: Was macht einen guten Longiergurt aus? Ein guter Longiergurt zeichnet sich durch langlebiges Material, gute Polsterung, eine passgenaue Verstellbarkeit sowie sichere Schnallen aus. Er sollte bequem für das Pferd sein und gleichzeitig einfach in der Handhabung.

Worauf Sie mit Blick auf Material, Größe und Einstellmöglichkeiten achten sollten, haben wir in diversen Longiergurt-Tests recherchiert und in der folgenden Kaufberatung für Sie zusammengefasst.

1. Wie unterscheiden sich Longiergurte für verschiedene Pferdetypen?

Die Statur der unterschiedlichen Pferderassen bedingt ganz automatisch Unterschiede bei Longiergurten. Kleine Pferde, wie etwas Ponys oder Shettys brauchen spezielle Pony-Longiergurte bzw. Shetty-Longiergurte. Diese Pferde sind im Schnitt 100 cm groß und ihr Bauchumfang liegt bei 140 bis 150 cm.

Ein Kaltblut hingegen ist 160 bis 170 cm groß und der Bauchumfang liegt bei 220 bis 240 cm. Da ist es nur logisch, dass es spezielle Kaltblut-Longiergurte geben muss. Um die Funktionalität zu gewährleisten, braucht jedes Pferd einen Longiergurt, das zu seinem Körperbau passt.

Longiergurt-Test: Eine Hand hält einen getesteten Fouganza Longiergurts vor einen hellen Hintergrund.

Hier sehen wir einen Fouganza-Longiergurt, den es in zwei Größen gibt – für Warmblut- und Vollblutpferde.

Im Internet wird regelmäßig etwa nach Longiergurten für Warmblüter, Kaltblut-Longierguten oder Longiergurten für Isländer gefragt – deswegen haben wir für diese Pferdearten wichtiger Parameter für Longiergurte recherchiert und in der folgenden Tabelle übersichtlich zusammengestellt.

Pferderasse entscheidende Maße
Longiergurt für ein Pony, Longiergurt für ein Shetty
  • Gurtlänge: ca. 120 – 150 cm (je nach Ponygröße)
  • Gurtbreite: ca. 4 – 6 cm
  • Polsterung: schmal, ca. 2 – 3 cm Dicke
Longiergurt für ein Pferd (Standardmaß)
  • Gurtlänge: ca. 150 – 180 cm
  • Gurtbreite: ca. 5 – 8 cm
  • Polsterung: mittel bis stark, ca. 3 – 4 cm Dicke
Longiergurt für ein Warmblut, Longiergurt für ein Deutsches Reitpferd
  • Gurtlänge: ca. 170 – 200 cm
  • Gurtbreite: ca. 6 – 10 cm
  • Polsterung: breit und dick, ca. 4 – 6 cm
Longiergurt für Isländer
  • Gurtlänge: ca. 140 – 170 cm
  • Gurtbreite: ca. 5 – 8 cm
  • Polsterung: gut gepolstert, ca. 3 – 4 cm
Longiergurt für ein Kaltblut
  • Gurtlänge: ca. 180 – 220 cm (je nach Umfang)
  • Gurtbreite: ca. 8 – 12 cm (sehr breit)
  • Polsterung: sehr breit und dick, ca. 5 – 7 cm
Longiergurt für ein Warmblut Für schlanke Rassen:
  • Gurtlänge: ca. 150 – 170 cm
  • Gurtbreite: ca. 4 – 6 cm
  • Polsterung: leicht, ca. 2 – 3 cm

Für kräftigere Araber:

  • Gurtlänge: ca. 160 – 190 cm
  • Gurtbreite: ca. 6 – 8 cm

2. Aus welchen Materialien bestehen Longiergurte laut Tests im Internet?

Das Material eines Longiergurts sollte hochwertig sein, was bedeutet: Hochwertige Longiergurte bestehen aus strapazierfähigen Materialien wie Leder oder widerstandsfähigem Nylon. Das Material sollte weich sein, um Scheuerstellen zu vermeiden. Auch gepolsterte Bereiche helfen dabei, den Tragekomfort für Ihr Pferd zu verbessern.

2.1. Welche Materialien sind für Longiergurte besonders gut geeignet?

Longiergurte aus Leder, Longiergurte mit Fell (insbesondere Longiergurte mit Lammfell) sowie Longiergurte aus Neopren schneiden in diversen Online-Tests zu Longiergurten besonders gut ab.

Was die Materialien eint und unterscheidet, haben wir in der folgenden Tabelle für Sie zusammengefasst:

Material Eigenschaften, Vor- und Nachteile
Longiergurte aus Leder
  • natürliches Material, langlebig, flexibel
  • hochwertige Verarbeitung sorgt für Stabilität
  • kann mit der Zeit an Charakter gewinnen (Patina)
  • sehr gut geeignet für den täglichen Gebrauch und professionelle Anwendungen
  • besonders geeignet für Pferde mit empfindlicher Haut oder Allergien gegen synthetische Materialien

+ langlebig und robust bei richtiger Pflege

+ atmungsaktiv, reduziert Schwitzen

+ ästhetisch ansprechend, klassisch

- teurer in der Anschaffung

- pflegeintensiv (regelmäßiges Einfetten, Reinigen)

- kann bei Nässe spröde werden, längere Trocknungszeit

Longiergurte aus Nylon
  • synthetisches Material, leicht, widerstandsfähig gegen Wasser und Schmutz
  • flexibel und strapazierfähig
  • ideal für den Freizeitgebrauch und für das Training im Freien bei wechselhaftem Wetter
  • für Pferde mit empfindlicher Haut geeignet

+ günstiger als Leder

+ pflegeleicht, schnell trocknend

+ sehr widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse

- weniger atmungsaktiv als Leder (kann zu Schwitzen führen)

- weniger langlebig bei starker Beanspruchung (kann reißen oder ausfransen)

- weniger edle Optik

Longiergurte aus Lammfell
  • natürliche Polsterung aus echtem Fell oder Lammfellmaterialien
  • weich und komfortabel
  • besonders geeignet für Pferde mit empfindlicher Haut oder bei längeren Trainingseinheiten zur Vermeidung von Scheuerstellen

+ sehr bequem und druckverteilend

+ reduziert Scheuern und Druckstellen effektiv

- pflegeaufwendig (regelmäßiges Reinigen)

- kann schmutzanfällig sein (Feuchtigkeit, Schmutz)

- nicht so langlebig wie Leder oder Nylon; muss regelmäßig ersetzt werden

Longiergurte aus synthetischem Fell
  • künstliches Fellmaterial, oft aus Polyester gefertigt
  • optisch ähnlich wie echtes Fell, aber leichter zu reinigen
  • für Komfort und Polsterung bei Longiergurten geeignet
  • wird eher im Freizeitbereich verwendet

+ pflegeleicht und hygienisch (waschbar)

+ kostengünstig im Vergleich zu echtem Fell/Lammfell

- weniger atmungsaktiv als echtes Fell oder Leder

- geringere Haltbarkeit bei intensiver Nutzung

Longiergurte aus Neopren
  • synthetisches Material mit hoher Elastizität und Dämpfungseigenschaften
  • wasserabweisend, weich gepolstert
  • besonders geeignet für Pferde mit empfindlicher Haut oder bei längeren Trainingseinheiten im nassen Umfeld

+ sehr bequem durch gute Polsterung und Elastizität

+ wasserfest und leicht zu reinigen

+ reduziert Scheuern effektiv

- weniger langlebig bei starker Beanspruchung (kann sich abnutzen)

- nicht so atmungsaktiv wie Leder oder Wolle; kann zu Schwitzen führen

- geringere Ästhetik im Vergleich zu Leder

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2.2. Worauf sollte beim Tragekomfort und der Polsterung geachtet werden?

Ein gut gepolsterter Gurt sorgt für Komfort beim Pferd, verhindert Druck- und Scheuerstellen. Dabei ist es wichtig, auf Dicke und Dämpfung einerseits, auf Atmungsaktivität, Hautverträglichkeit und Pflegeleichtigkeit andererseits zu achten. Eine gut gepolsterte Gurtung sorgt für das Wohlbefinden Ihres Pferdes.

Longiergurt Test: ein Warmblut läuft in einer Reithalle an der Longe.

Passt der Longiergurt gut auf den Rücken des Pferdes, reicht die Polsterung grundsätzlich aus. Für noch mehr Komfort empfiehlt sich eine spezielle Unterlage.

Darauf sollten Sie achten:

Polsterstärke und -dichte: Die Polsterung sollte ausreichend 2 bis 3 cm dick sein, um Druckstellen und Scheuerstellen zu vermeiden. Sie muss fest genug sein, um Druck gleichmäßig zu verteilen, aber nicht so hart, dass sie unangenehm ist. Als Faustregel gilt: 1,5 cm sind das Minimum. Eine dünnere Polsterung kann den Druck nicht gleichmäßig verteilen und führt leicht zu Scheuerstellen. Mehr als 3 cm dick sollte die Polsterung dennoch nicht sein, denn dann sitzt der Gurt zu locker.

Atmungsaktivität: Das Material der Polsterung sollte atmungsaktiv sein, damit Feuchtigkeit und Schweiß entweichen können. Natürliche Materialien wie Leder oder Fell sind hier vorteilhaft. Neopren und Nylon sind hingegen eher nicht luftdurchlässig.

Hautfreundlichkeit und Allergien: Das Polstermaterial darf keine Reizungen oder Allergien hervorrufen. Besonders bei empfindlichen Pferden ist hypoallergenes Material empfehlenswert.

Fixierung und Passform: Die Polsterung muss gut am Gurt befestigt sein, damit sie sich während des Trainings nicht verschiebt. Sie sollte eng anliegen, aber nicht einschnüren.

Pflegeleichtigkeit: Das Material sollte leicht zu reinigen sein, um Hygiene zu gewährleisten. Abnutzungsspuren sollten schnell erkennbar sein, damit die Polsterung rechtzeitig ausgetauscht werden kann.

Braucht es zusätzlich noch eine Longiergurt-Unterlage? Es ist empfehlenswert, eine Longiergurt-Unterlage oder Polsterung zu verwenden, um den Komfort Ihres Pferdes zu erhöhen und Druckstellen oder Scheuerstellen zu vermeiden. Die Unterlage, beispielsweise eine schwarze Pferdedecke, schützt die Haut des Pferdes vor Reibung und Druck durch den Gurt, insbesondere bei längeren Trainingseinheiten oder bei empfindlichen Pferden.

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3. Welche Größen und Einstellmöglichkeiten sollten berücksichtigt werden?

Beim Kauf eines Longiergurts sind die richtige Größe und die passenden Einstellmöglichkeiten entscheidend, um Komfort, Sicherheit und eine optimale Passform für IhrPferd zu ermöglichen.

Longiergurt-Test: Fouganza Longiergurt getestet: Detailaufnahme Gurte.

Dieser Fouganza-Longiergurt ist, wie wir hier erkennen, an vier Schnallen gut einzustellen.

Hier einige wichtige Punkte, die wir in diversen Longiergurt-Tests für Sie recherchieren konnten:

  • Länge des Longiergurts: Die Länge des Gurts sollte so gewählt werden, dass er bequem um den Brustkorb Ihres Pferdes passt, ohne zu eng oder zu locker zu sitzen. Es gibt Longiergurte als Spezialanfertigungen und Standardgrößen. Die Standardgröße für kleine Pferde liegt zwischen 120 und 150 cm, für größere Pferde zwischen 150 und 180 cm. Messen Sie den Abstand zwischen den Gurtpunkten und wählen Sie einen Gurt, der mindestens 10 bis 15 cm länger ist, um ausreichend Spielraum zu haben.
  • Breite des Gurts: Eine Breite von 6 bis 10 cm ist üblich. Breitere Gurte verteilen den Druck besser und sind angenehmer für das Pferd.
  • Verstellbarkeit: Der Gurt sollte an mehreren Stellen verstellbar sein: Mehrere Löcher oder Schnallen ermöglichen eine individuelle Anpassung der Länge. Das Polster sollte ebenfalls verstellbar sein, um optimal an die Anatomie des Pferdes angepasst zu werden.
  • Schnallen und Verschlüsse: Robuste Schnallen (z.B. aus Edelstahl) sorgen für sichere Fixierung. Mehrere Einstellmöglichkeiten an verschiedenen Punkten (z.B. Bruststück, Seitenriemen) erlauben eine präzise Passform.
  • Longiergurt-Zubehör: Verschiedene Befestigungspunkte für Anbinder, Führstricke oder andere Hilfsmittel optimieren die Anwendung. Grundsätzlich sollte der Longiergurt leicht anzulegen und abzunehmen sein – ohne viel Aufwand. Manche Longiergurte haben spezielle D-Ringe oder Clips für zusätzliche Ausrüstung.
Longiergurt-Test: Ein Fouganza Longiergurt liegt auf einer hellen Oberfläche.

Dieser Fouganza-Longiergurt weist laut unserer Recherche 12 D-Ringe auf. Damit ergeben sich viele Möglichkeiten die Longe zu variieren.

4. FAQ – Häufige Fragen und Antworten zu Longiergurten

4.1. Wie lege ich einen Longiergurt an?

Um einen Longiergurt richtig anzulegen, sollten Sie zunächst sicherstellen, dass er sauber und unbeschädigt ist. Legen Sie den Gurt um den Brustkorb Ihres Pferdes. Führen Sie die Enden des Gurts durch die Schnallen oder Verschlüsse und ziehen Sie sie so fest, dass er bequem sitzt, aber nicht einschnürt.

Anschließend befestigen Sie die Doppellonge oder Longierleine an den dafür vorgesehenen Ringen, die sich meist am Gurt oder an speziellen Ringen am Gurt befinden. Es ist wichtig, den Sitz des Gurts regelmäßig während des Trainings zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass er gut passt und keine Druckstellen verursacht.

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4.2. Welcher Longiergurt ist für Doppellongen geeignet?

Für das Doppellongieren eignet sich ein Longiergurt mit mehreren Befestigungspunkten, meist vorne und seitlich. Solche Modelle sind speziell dafür ausgelegt, den Longiergurt mit der Doppellonge optimal zu befestigen und bieten ausreichend Verstellmöglichkeiten sowie Stabilität. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Gurt robust ist und genügend Befestigungsmöglichkeiten bietet.

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4.3. Was ist bei der Pflege und Reinigung eines Longiergurts zu beachten?

Was die Pflege betrifft, sollte der Longiergurt regelmäßig gereinigt werden – und zwar mit Blick auf die Pflegebedürfnisse der unterschiedlichen Materialien. Lederne Gurte können mit einem feuchten Tuch abgewischt und gelegentlich mit Lederpflegemitteln behandelt werden.

Synthetische Gurte lassen sich meist mit Wasser und mildem Reinigungsmittel säubern; nach der Reinigung sollten sie gut trocknen, aber nicht in direktem Sonnenlicht oder auf Heizkörpern.

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4.4. Welche Marken sind für gute Longiergurte bekannt?

Bei der Auswahl eines Longiergurts gibt es bekannte Marken wie Busse, Waldhausen, Krämer, Keiffer, Sabro oder Imperial Riding. Diese Hersteller sind für ihre langlebigen und qualitativ hochwertigen Produkte bekannt. Besonders bei längerer Nutzung lohnt es sich, auf gute Verarbeitung und passende Verstellmöglichkeiten zu achten, um Ihrem Pferd Komfort und Sicherheit zu ermöglichen.

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4.5. Hat ein Longiergurt Griffe?

Ein Longiergurt hat keine Griffe. Stattdessen besteht er aus einem breiten, gepolsterten Gurt, der um den Brustkorb des Pferdes gelegt wird, um die Longierleine oder Doppellonge sicher zu befestigen. Die Befestigungspunkte befinden sich meist an den Seiten oder vorne am Gurt, und es gibt keine speziellen Griffe wie bei einem Führstrick oder einer Longe.

Nur ein Voltigiergurt hat standardmäßig Griffe, Bügel hat ein Longiertgurt ebenfalls nicht; diese braucht der Reiter. Sie gehören an Sättel.

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4.6. Worauf ist beim Longieren im Sommer zu achten?

Wenn Sie Ihr Pferd im Sommer longieren und es vor lästigen Fliegen schützen möchten, können Sie beispielsweise eine Fliegenmaske oder ein Fliegennetz verwenden.

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Quellenverzeichnis