Das Wichtigste in Kürze
  • Fenstergitter schützen leicht zugängliche Fenster und sollen Einbrecher durch die zusätzliche Barriere abschrecken.
  • Sehr stabile Fenstergitter werden direkt in der Wand verankert, einfache Modelle können auf der Wand verschraubt werden.
  • Fenstergitter sind aus robustem Material gefertigt, meist aus Stahl. So können Sie nicht einfach per Hand verbogen oder aufgebrochen werden.

Fenstergitter im Test: Zwei vergitterte Fenster mit Blumentöpfen

Fenster gelten als Schwachstelle, wenn es um den Einbruchschutz in Gebäuden geht. Damit Einbrecher nicht einfach die Scheibe einschlagen oder durch ein gekipptes Fenster einsteigen können, lassen sich Fenstergitter montieren.

Wir haben für Sie diverse Fenstergitter-Tests aus dem Internet geprüft und informieren Sie hier kompakt über die geeigneten Materialien, den richtigen Einbau und die offiziellen Widerstandsklassen.

1. Aus welchem Material bestehen sichere Fenstergitter?

Damit Ihre Fenster auch tatsächlich vor Einbruch und Vandalismus geschützt sind, sollten Sie ausschließlich auf robuste Fenstergitter aus Metall zurückgreifen. Viele Modelle sind hierbei aus hartem Stahl gefertigt. Die Stahlstreben lassen sich nur mit speziellem Gerät öffnen, das Gelegenheitseinbrecher in der Regel nicht mit dabei haben. Neben Massivstahl können Fenstergitter aber auch aus Eisen oder Edelstahl gefertigt sein.

Achtung: Fenstergitter als Einbruchschutz bieten zwar mehr Sicherheit, einen 100-prozentigen Schutz garantieren aber auch sie nicht. Sind Einbrecher sehr gut vorbereitet und vermuten lohnenswerte Beute, sind Fenstergitter nicht unüberwindbar.

Damit der Stahl im Laufe der Jahre nicht zu rosten beginnt und dadurch spröde wird, sollten die Fenstergitter verzinkt sein. Das spart Ihnen Pflege und der Einbruchschutz weist eine besonders lange Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten auf. Damit das Fenstergitter als Einbruchschutz auch optisch zum Gebäude passt, können Sie die Streben bei Bedarf lackieren. Ob gelb, grün oder blau, so decken sich die Streben mit der Farbe Ihrer Fassade.

Fenstergitter im Test: ein weißes Fenstergitter ist in einem Geschäft ausgestellt.

Die Verbindungen zwischen zwei Streben gelten als Schwachstelle und werden bei manchen Modellen deshalb zusätzlich geschützt.

2. Worauf gilt es bei den Gitterstäben laut Fenstergitter-Tests zu achten?

Wenn es um die Robustheit von Fenstergittern geht, spielen die Gitterstäbe eine sehr wichtige Rolle. Laut Fenstergitter-Tests aus dem Internet geht es dabei vor allem um die Dicke und die Maschenweite. Zusätzlich zeigen wir Ihnen im folgenden Abschnitt, ob es zwischen horizontalen und vertikalen Gitterstäben wichtige Unterschiede gibt, die Sie vor der Anschaffung kennen sollten.

Tipp: Ein justierbares Fenstergitter erspart Ihnen ein teures Fenstergitter nach Maß. Massenprodukte sind grundsätzlich immer günstiger und Sie können noch dazu aus einer breiteren Produktpalette wählen.

2.1. Wie dick müssen Metall-Fenstergitter sein?

Fenstergitter aus Edelstahl und auch Modelle aus reinem Stahl sollten mindestens einen Zentimeter im Durchmesser aufweisen, damit Sie einen sicheren Schutz vor Gewalteinwirkung bieten. Einfache Modelle sind nur zwischen 0,2 und 0,5 Millimetern dick.

Dabei sind die Stäbe zwar vor manueller Gewalteinwirkung geschützt, mit dem passenden Werkzeug können sich Einbrecher aber relativ schnell Zutritt verschaffen. Edelstahl-Fenstergitter mit einer Dicke von einem Zentimeter und mehr lassen sich hingegen auch mit einem Brecheisen nicht öffnen. Selbst ein Akku-Winkelschleifer kommt hier an seine Grenzen und Diebe werden schon alleine durch den Aufwand abgeschreckt, die dicken Stäbe durchzutrennen.

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2.2. Sind vertikale oder diagonale Fenstergitter besser?

Es macht grundsätzlich keinen Unterschied, ob die Gitter am Fenster horizontal oder vertikal angeordnet sind. Hier können Sie also Ihrem persönlichen Geschmack freien Lauf lassen. Vertikale Gitter sind aber häufiger erhältlich, da sie sich etwas natürlicher in die Optik des Gebäudes einfügen.

Bei sehr langen oder sehr breiten Fenstergittern sollten zudem gegenlaufende Stützstreben vorhanden sein. Bei einem vertikalen Fenstergitter mit einem Meter Länge sollten zumindest zwei horizontale Streben eingezogen sein, um die Stabilität der langen Gitterstäbe zu erhöhen.

Fenstergitter getestet: ein weißes Fenstergitter ist in einem Geschäft ausgestellt mit Werbeschilld davor.

Fenstergitter gibt es in verschiedenen Farben, falls Sie keine typische Metall-Optik bevorzugen.

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2.3. Maschengröße

Engmaschige Fenstergitter bieten Ihnen den Vorteil, dass nicht einmal eine Hand von außen dazwischen passt. So sagen Sie Einbrüchen und auch Vandalismus gleichermaßen den Kampf an. Doch auch vor Tauben und anderen Vögeln ist Ihr Bereich rund um das Fenster dann geschützt. Empfohlen sind solche Fenstergitter für Keller, denn durch die engmaschigen Metallgitter wird auch der Lichteinfall negativ beeinflusst. Für Wohnräume sind also eher breite Gitterstäbe geeignet, durch die genügend Licht einfallen kann.

Tipp: Durch ein gängiges Fenstergitter passen Katzen problemlos. Die Vierbeiner können so ein und aus gehen, ohne dass Sie ständig eine Tür geöffnet lassen müssen oder die Katzenklappe zum potenziellen Sicherheitsrisiko wird.

3. Wie sinnvoll sind ausziehbare Fenstergitter?

Einige Fenstergitter, wie beispielsweise das Abus FGI5450 aus unserer Vergleichstabelle, können Sie in der Breite und Höhe verstellen. Das ist vor allem für ältere Gebäude praktisch, wo die Fenster nicht unbedingt zu den modernen Normgrößen passen.

Aber auch bei einer schiefen Laibung sind verstellbare Fenstergitter oft die einzig sinnvolle Lösung. Achten Sie darauf, dass die Gitter stufenlos verstellbar sind. So können Sie den Einbruchschutz selbst innerhalb von wenigen Millimetern anpassen und exakt ausrichten.

Fenstergitter im Test: Befestigungsstellen eines Fenstergitters im Fokus.

Durch die feste Verankerung im Mauerwerk lässt sich die Befestigung nicht mit einem einfachen Schraubendreher aushebeln.

4. Wie wird ein Fenstergitter montiert?

Für einen erhöhten Schutz montieren Sie das Fenstergitter außen. Viele Modelle von Marken wie Neher können Sie nachträglich installieren, da keine direkte Verankerung im Mauerwerk notwendig ist. Das Fenstergitter für außen wird dabei einfach in der Laibung des Fensters mit dem Mauerwerk verschraubt.

Damit Einbrecher nun nicht einfach die Schrauben lösen können, kommen bei Marken wie ABUS eigene Sicherheitsschrauben zum Einsatz. Einmal fixiert, lassen sich diese Schrauben nicht wieder herausdrehen.

Achtung: Liegt kein Montagematerial bei, müssen Sie spezielle Sicherheitsbeschläge und Sicherheitsschrauben kaufen. Ansonsten lässt sich das robuste Fenstergitter problemlos abmontieren und Einbrecher hätten leichtes Spiel. Achten Sie auch immer darauf, dass die Schrauben lang genug sind. Vor allem bei gedämmten Styroporfassaden ragen die Schrauben oft nur wenige Zentimeter ins Mauerwerk, was die Stabilität verringert.

Sie können auch auf Fenstergitter zur Wandmontage zurückgreifen, wenn in der Laibung nicht genügend Platz vorhanden ist, um den Einbruchschutz stabil zu befestigen. Dabei wird das Fenstergitter auf der Außenfläche der Fassade montiert.

Einziger Nachteil hierbei ist, dass Diebe eine etwas bessere Hebelwirkung mit einem Brecheisen erzielen können, um das Gitter aus den Verankerungen zu reißen. Jedoch ist auch ein Fenstergitter zur Wandmontage mit entsprechendem Montagematerial extrem stabil.

4.1. Kann ich Fenstergitter innen montieren?

Fenstergitter als Einbruchschutz werden nahezu immer von außen montiert. Bei einer Montage auf der Innenseite könnten Sie das Fenster nicht mehr öffnen und gleichzeitig besteht die Gefahr durch Vandalismus. Ist das Gitter an der Innenseite, liegt die Scheibe frei und kann leichter eingeschlagen werden. Zudem ist das Fenstergitter innen von der Außenseite nicht ersichtlich, sodass Einbrecher nicht abgeschreckt werden.

Fenstergitter getestet: Nahaufnahme eines Fenstergitters.

Unter dem Gehäuse aus Kunststoff liegen stabile Metallstreben, sodass Einbruchschutz und Optik kombiniert werden.

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4.2. Sind magnetische Fenstergitter gut?

Magnetische Fenstergitter bieten Ihnen eine besonders einfache Montage, dafür aber auch keinerlei Einbruchschutz. Sie sind nur dazu ausgelegt, um Insekten fernzuhalten. Ein Einbrecher kann das Netz aus Kunststoff jedoch einfach zerschneiden oder die magnetische Halterung ohne Kraftaufwand abnehmen.

Wichtig zu wissen ist auch, dass ein magnetisches Fenstergitter nur an Rahmen aus Aluminium hält. Am Holz- oder Kunststofffenster können Sie dieses Fliegengitter nicht befestigen.

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5. Welche Standards und Normen gelten für Fenstergitter als Einbruchschutz?

In einem Präventionsprojekt „Sicherheit rund um das Haus!“ empfiehlt die Polizeidirektion Oldenburg nur Fenstergitter ab Widerstandsklasse 2. Die offizielle Kurzform ist RC 2 und bedeutet, dass das Gitter mit einfachen Hebelwerkzeugen nicht innerhalb von drei Minuten aufgebrochen werden kann. Sie können sich zusätzlich an DIN 18106 orientieren, diese Norm gilt rund um einbruchhemmende Fenstergitter.

Ob ein qualitativ hochwertigerer Einbruchschutz notwendig ist, klären Sie im Zweifelsfall direkt mit Ihrer Versicherung. Haben Sie sehr wertvolle Gegenstände in den eigenen vier Wänden aufbewahrt oder wird eine Ferienvilla nur sporadisch bewohnt, können auch höhere Anforderungen gestellt werden. Fenstergitter für Keller- und Wohnräume gibt es bis zur Klasse RC 6. Diese Fenstersicherung hält selbst Bohrmaschinen, Stichsägen und Winkelschleifern stand.

Für einen kompakten Überblick haben wir Ihnen die genormten Schutzklassen für Fenstergitter tabellarisch zusammengefasst:

Schutzklasse Eigenschaften
RC 1
  • grundlegender Schutz gegen körperliche Gewalt
  • nur Basisanforderung
RC 2
  • Widerstand gegen einfache Werkzeuge
  • Widerstandszeit mindestens 3 Minuten.
RC 3
  • Schutz gegen Kuhfuß oder weitere Hebelwerkzeuge
  • Widerstandszeit mindestens 5 Minuten.
RC 4
  • Widerstand gegen Sägewerkzeuge, Hammer, Meißel
  • Widerstandszeit mindestens 10 Minuten.
RC 5
  • Schutz gegen Elektrowerkzeuge
  • Widerstandszeit mindestens 15 Minuten.
RC 6
  • Höchste Schutzklasse, auch gegen leistungsstarke Elektrowerkzeuge
  • Widerstandszeit mindestens 20 Minuten.

6. FAQ – häufig gestellte Fragen zum Thema

6.1. Kann ich ein Fenstergitter als Fliegenschutz verwenden?

Möchten Sie lästige Insekten wie Wespen oder Mücken aus Ihrem Zuhause fernhalten, ist ein passendes Fliegengitter notwendig. Diese sind weniger robust und bieten keinerlei Einbruchschutz. Fliegen- und Fenstergitter können auch problemlos kombiniert werden. Doch selbst ein engmaschiges Fenstergitter ist alleine nicht ausreichend, um Fliegen und Co. draußen zu halten.

Fenstergitter-Test: Verstrebungen eines weißen Fenstergitters im Fokus.

Fenstergitter sollten mindestens 5 Zentimeter zur Wand hinausragen, damit Sie genügend Platz für eine sichere Befestigung haben.

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6.2. Wie viel kostet ein Fenstergitter?

Der Preis für ein Fenstergitter hängt von der benötigten Größe ab. Ein kleines Gitter für ein Kellerfenster mit 50 x 30 Zentimeter erhalten Sie bereits ab 70 Euro. Große Fenstergitter mit Maßen von 100 x 100 Zentimetern bewegen sich im Bereich zwischen 150 und 250 Euro. Ein kunstvolles Fenstergitter aus Schmiedeeisen kann aber auch bis zu 500 Euro pro Stück kosten.

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6.3. Darf ich ein Fenstergitter selbst einbauen?

Sie können im Baumarkt ein Fenstergitter kaufen und dieses anschließend selbst einbauen. Wichtig ist dabei nur, dass Sie den Einbau genau nach Bedienungsanleitung vornehmen und geeignetes Befestigungsmaterial verwenden. Für den Einbau in Eigenregie benötigen Sie zudem Werkzeuge, beispielsweise eine Bohrmaschine.

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6.4. Bieten Gitter aus Aluminium einen Einbruchschutz?

Dass Aluminium sehr robust ist, zeigt sich schon an Geländern für Balkone. Auch als Einbruchschutz ist das Leichtmetall geeignet, wenn die Stäbe dick genug sind. Laut Fenstergitter-Tests aus dem Netz werden daher nur Modelle mit einer Gitterstärke ab einem Zentimeter empfohlen.

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Quellenverzeichnis