2.1. Die Achsenlänge entscheidet über den Schwierigkeitsgrad

Kurze Compoundbogen eignen sich besonders für Fortgeschrittene und Profis.
Die Achsenlänge Ihres Compoundbogens bezeichnet den Abstand von Wurfarm zu Wurfarm. Während ein kurzer Sportbogen besonders wendig und flexibel ist, steigt der Schwierigkeitsgrad in Bezug auf Kraftaufwand und Zielgenauigkeit ebenfalls an.
Längere Bögen sind besonders als Einsteiger-Compoundbogen geeignet. Viele Compoundbogen-Tests empfehlen, die Achsenlänge gemäß Ihres Leistungsniveaus zu wählen. Anfänger sollten beim Kauf eines Compoundbogens eine Achsenlänge von mindestens 90 Zentimeter wählen.
Beachten Sie allerdings, wenn Sie einen Compoundbogen kaufen, dass sich auch Zuggewicht und Auszugslänge auf die Handhabung Ihres Compoundbogens auswirken.
Vermeiden Sie Leerschüsse! Bei einem Leerschuss handelt es sich um das Spannen und Lösen der Bogensehne, ohne dass ein Pfeil eingelegt ist. Dabei wird die entstehende Kraft vollständig und ungedämpft auf die Wurfarme und das Griffstück übertragen. Besonders Compoundbögen können aufgrund Ihres geringen Gewichts und des Konstruktionsprinzips bei einem Leerschuss brechen.
2.2. Der beste Compoundbogen lässt eine Einstellung von Auszugslänge und Zuggewicht zu

Hochwertige Compoundbögen lassen sich individuell einstellen.
Die Auszugslänge ist die höchste Distanz zwischen Sehne und Griffstück, während Ihr Compoundbogen gespannt ist. Diese Einstellung wirkt sich maßgeblich auf Handhabung und Präzision aus und sollte individuell an Ihre Körpermaße angepasst werden.
Aus diesem Grund raten viele Compoundbogen-Tests, zu einem Modell zu greifen, das diesbezüglich ein möglichst hohes Spektrum an Einstellungsmöglichkeiten bietet. Wie Sie die Auszugslänge Ihres Compoundbogens justieren, lesen Sie in Kapitel 5.

Unsere Empfehlung: Justieren Sie Auszugslänge und Zuggewicht gemäß Ihres Trainingsfortschritts nach.
Auch das Zuggewicht sollte ein möglichst großes Spiel an Einstellungsmöglichkeiten mit sich bringen. Zunächst gilt: Ein hohes Zuggewicht führt zu einer hohen Pfeilgeschwindigkeit. Gleichzeitig sollte der Wert jedoch Ihrem sportlichen Niveau entsprechen.
So geht mit einem hohen Zuggewicht auch ein höherer Kraftaufwand einher. Ist das Zuggewicht zu hoch eingestellt, werden Sie Mühe haben, präzise und über einen längeren Zeitraum hinweg mit Pfeil und Bogen zu schießen.
Folglich würde der entscheidende Vorteil des Compoundbogens – nämlich die Reduzierung des notwendigen Kraftaufwands – wieder aufgehoben. Wir empfehlen Ihnen, sich diesbezüglich nicht zu übernehmen und das Zuggewicht gemäß Ihres Trainingsfortschritts nachzujustieren. Anfänger sollten mit etwa 40 Pfund (entspricht 18 Kilogramm) beginnen.
2.3. Compoundbögen mit Wurfarmen aus Fiberglas oder Kunststoff dominieren den Markt

Die Wurfarme eines Compoundbogens sollten robust, aber dennoch elastisch sein.
Am Griffstück Ihres Compoundbogens ist auf beiden Seiten ein sogenannter Wurfarm angebracht. An diesen wird die Bogensehne befestigt. Spannen Sie Ihren Bogen, wird Kraft auf die Wurfarme ausgeübt und diese biegen sich nach innen. Diese Technik wurde von dem ursprünglichen Prinzip von Pfeil und Bogen übernommen, als diese noch aus Holz, Knochen und Sehnen bestanden.
Aus diesem Grund muss das Material der Wurfarme durch eine hohe Elastizität bei gleichzeitiger Stabilität überzeugen. Das Gewicht sollte dabei jedoch möglichst gering bleiben.

Wurfarme aus Fiberglas haben eine besonders hohe Qualität.
Wir empfehlen Ihnen daher, wenn Sie einen Compountbogen kaufen, ein Modell mit Wurfarmen aus Fiberglas zu wählen. Compoundbögen dieser Art überzeugen in Bezug auf Zielgenauigkeit und Robustheit. Auch manche günstige Compoundbögen mit Kunststoff-Wurfarmen können überzeugen. Ein Compoundbogen-Testsieger ist jedoch mit besonders hochwertigen Armen aus Fiberglas ausgestattet.
Unser Compoundbogen-Vergleich 2025 hat ergeben, dass die Griffstücke der meisten Modelle aus Aluminium gefertigt sind. Dieses Griffstück-Material zeichnet sich durch seine hohe Stabilität und wertige Verarbeitung aus.
Griffstücke aus Kunststoff sind besonders einfach zu reinigen, müssen sich jedoch bezüglich der Robustheit gegen Aluminium-Arme geschlagen geben. In puncto Langlebigkeit haben letztere klar die Nase vorn.
Die spezifischen Vor- und Nachteile eines Compoundbogens mit Wurfarmen aus Fiberglas haben wir in der folgenden Übersicht nochmal für Sie zusammengefasst. Diese sollten Sie bei Ihrem persönlichen Compoundbogen-Test im Hinterkopf behalten.
Vorteile- hohe Robustheit
- große Flexibilität
- erhöhte Langlebigkeit
Nachteile- etwas hochpreisiger in der Anschaffung
2.4. Der beste Compoundbogen ist leicht und liegt gut in der Hand

Das Eigengewicht Ihres Compoundbogens sollte nicht zu hoch sein.
Das Eigengewicht Ihres Compoundbogens bestimmt den Komfort bei der Handhabung. Besonders längere Trainingseinheiten oder Turniere können durch einen schweren Compoundbogen mit einem hohen Gewicht zu einer wahren Kraftprobe werden.
Wir raten Ihnen, einen Compoundbogen zu kaufen, der weniger als 2 Kilogramm wiegt. Äußerst leichte Geräte mit einem Eigengewicht von 1,2 Kilogramm oder weniger überzeugen durch eine besonders angenehme Handhabung.
2.5. Eine hohe Pfeilgeschwindigkeit sorgt für eine saubere Flugbahn und hohe Präzision

Die Pfeile eines Compoundbogens erreichen bis zu 350 Kilometer pro Stunde.
Die Pfeilgeschwindigkeit richtet sich nach dem Zuggewicht Ihres Compoundbogens. Allerdings haben auch die Verarbeitung und das Konstruktionsprinzip großen Einfluss auf die Stundenkilometer, die die Pfeile während des Fluges erreichen können.
Bei unserem Compoundbogen-Vergleich konnten wir Modelle mit einem Spitzenwert von bis zu 350 Kilometer pro Stunde ermitteln. Unsere Empfehlung: Greifen Sie zu einem Compoundbogen, der eine maximale Pfeilgeschwindigkeit von mindestens 220 Kilometer pro Stunde erreichen kann.
Hi,
kann ich mit einem Compoundbogen die gleichen Pfeile verwenden wie mit meinem Recurvebogen?
LG Robin
Lieber Robin,
vielen Dank für Ihren Kommentar und dem Interesse an unserem Compoundbogen-Vergleich.
Während bei Recurvebögen auch vergleichsweise kostengünstige Holz- und Aluminiumpfeile eingesetzt werden, sollten Sie beim Compoundbogen lieber auf robuste Carbonpfeile setzen.
Die Pfeile erreichen mit besonders hochwertigen Compoundbögen eine derart hohe Geschwindigkeit, dass Holzpfeile zersplittern und Aluminiumpfeile verbiegen können, wenn Sie auf die Zielscheibe treffen. Carbonpfeile sind hingegen robust genug.
Ihr Vergleich.org-Team