Das Wichtigste in Kürze

  • Wettstreit auf Augenhöhe: Jeder der Browser überzeugt durch eine gute bis sehr gute Leistung und ist damit grundsätzlich empfehlenswert.
  • Ausbaufähig: Jeder Browser bringt seinen eigenen App-Store mit und lässt sich darüber nach Belieben mit neuen Funktionen ausstatten. Für Mozilla Firefox gibt es mit Abstand die meisten Zusatz-Apps.
  • Sicheres Surfen: Ein Werbeblocker und ein Popup-Blocker gehören bei den Browsern genauso zum Funktionsumfang wie ein Schutz vor Phishing und Malware.

Browser öffnen das Tor zum World Wide Web und gehören damit zu den am häufigsten genutzten Programmen. Sie sind täglich im Einsatz und wahre Alleskönner: Browser zeigen nicht nur Texte an, sondern je nach Webseite auch Tabellen und Grafiken. Mittels Plug-ins – Erweiterungen, von denen viele schon ab Werk eingebaut sind – bereitet es ihnen auch keine Probleme, Videos, Audiofiles und sogar PDF-Dateien direkt im Programmfenster darzustellen.

1. Welcher Browser ist der richtige?

Viele Anwender nutzen einen Browser häufig einfach aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit. So sind Microsoft Edge und Apple Safari bereits fester Bestandteil des jeweiligen Betriebssystems (Windows 10 beziehungsweise macOS), sodass User sich erst gar nicht nach einem passenden Browser umsehen müssen.

Von den Marktanteilen (siehe Punkt 6) sollten Sie sich bei Ihrer Entscheidung nicht beeinflussen lassen. Der beste Tipp in puncto „Kaufberatung“ lautet vielmehr: Nehmen Sie den Browser, der Ihre individuellen Anforderungen am besten erfüllt.

Legen Sie beispielsweise besonders viel Wert auf die Geschwindigkeit, mit der Webseiten geladen werden, sind Sie mit einer Marke wie Google Chrome am besten bedient. Soll der Browser dagegen möglichst viele Funktionen zur individuellen Anpassung mitbringen, drängt sich ein Browser Typ wie Mozilla Firefox förmlich zum Herunterladen auf.

2. Welche Browser gibt es?

Apple Safari, Google Chrome, Microsoft Edge, Mozilla Firefox und Opera sind die aktuell besten Browser. Im Vergleich müssen sie zeigen, was in ihnen steckt und was sie jeweils besser können als die Konkurrenz. Einen Browser kaufen müssen Sie sich nicht, denn von ihren Herstellern werden sie alle kostenlos angeboten.

Klare Angelegenheit: Den Leistungs-Überflieger, der seine Rivalen weit hinter sich lässt, gibt es unter den Webbrowsern nicht. Einen Browser Testsieger können wir im Browser Test 2020 aber dennoch küren.

2.1. Der Vergleichssieger: Google Chrome

Google Chrome hat bei allen wichtigen Kriterien wie Bedienung, Ausstattung und Sicherheit die Nase vorne und geht damit als der Browser mit dem besten Gesamtpaket aus dem Rennen. Eine der großen Stärken von Google Chrome ist seine Geschwindigkeit:

Webseiten laden noch etwas schneller als bei seinen Konkurrenten und machen den Browser damit zur ersten Wahl für Vielsurfer.

Datenschutz bei Google Chrome

Chrome hat beim Thema Privatsphäre gewaltig aufgeholt. Setzte Google bei seinem Browser bis etwa Version 4 noch auf ein umfassendes User-Tracking, ist Chrome mittlerweile praktisch genauso zurückhaltend wie die Konkurrenz.

Noch besser aufgestellt sind hier aber zum einen Apple Safari, das seit Version 11 einen eingebauten Trackingschutz besitzt, der alles restriktiv blockiert. Zum anderen sind auch Mozilla Firefox und Opera strikter, was den Datenschutz angeht.

Was die Vielseitigkeit der Internetbrowser angeht, nehmen sich diese nicht mehr viel: Alle getesteten Browser laufen nicht nur unter Windows, sondern auch unter macOS, sowie den mobilen Betriebssystemen Android und iOS. Lediglich Safari ist immer noch auf die Anwendung eines Apple-Gerätes beschränkt. Passend dazu kommt Chrome so wie seine Mitbewerber mit einer komfortablen Synchronisierungsfunktion, die persönliche Einstellungen und Favoriten plattformübergreifend abgleicht.

Chrome unterstützt wie Mozilla Firefox Progressive Web Apps und ist damit zukunftssicher aufgestellt. Progressive Web Apps sind Webseiten, die gleichzeitig eine App-Funktionalität mitbringen. Eine solche Webseite ruft man ganz normal über eine Webadresse auf. Sie lässt sich aber auch offline nutzen und bei einem Smartphone oder Tablet dem Homescreen hinzufügen.

Browser

Vergleichssieger: Google Chrome ist derzeit der schnellste Browser für Windows-PCs und stellt insgesamt das beste Gesamtpaket an den Start.

2.2. Stärkste Ausstattung: Mozilla Firefox

Mozilla Firefox kommt in Sachen Geschwindigkeit nicht ganz an den Vergleichssieger Chrome heran, macht das aber durch die beste Ausstattung wieder wett.

Kein anderer Browser lässt sich so umfangreich an die eigenen Wünsche anpassen. Möglich machen das Add-ons: kleine Programme, die dem Browser zusätzliche Funktionen beibringen. Das gibt es zwar auch bei jedem anderen Browser im Vergleich, jedoch lange nicht in dem Umfang, den Firefox bietet. Es sind buchstäblich Tausende, während die Zahlen bei den Rivalen „nur“ in die Hunderte gehen.

Browser

Chamäleon: Kein anderer Browser im Vergleich lässt sich so detailliert an die eigenen Wünsche anpassen wie Mozilla Firefox. Dazu kommt eine Auswahl an Add-ons und Designs, die ihresgleichen sucht.

Die Erweiterungen finden sich bei Firefox so wie bei der Konkurrenz fein säuberlich nach Kategorien sortiert in einem eigenen, direkt über das Programm zugänglichen App-Store.

Apps lassen sich daher bequem mit wenigen Mausklicks installieren, anpassen und bei Bedarf auch genauso schnell wieder entfernen.

Die rekordverdächtig große Auswahl an Erweiterungen umfasst bei Mozilla Firefox praktische Extras aus den unterschiedlichsten Bereichen. Besonders beliebt sind Werbeblocker, Download-Manager für Videos, Screenshot-Tools und Erweiterungen für Social-Media-Plattformen wie Facebook.

Im App-Store von Firefox stehen darüber hinaus auch Designs zur Verfügung, mit denen man zum Beispiel die Menüleiste des Browsers farblich an den Desktop anpassen kann.

Apple Mac Book Draufsicht Startseite Web Browser
2.3. Unsere letztplatzierten Browser im Vergleich: Opera, Safari und Edge

Opera, Safari und Edge folgen auf den Vergleichssieger Google Chrome und den zweitplatzierten Mozilla Firefox.

Opera ist nicht ganz so schnell wie Chrome und kann Firefox in puncto Erweiterungen auch nicht das Wasser reichen. Sein geringer Marktanteil steht jedoch in keinem Verhältnis zu seiner guten Leistung und seiner Zuverlässigkeit, die den „Großen“ in nichts nachsteht. Zudem bietet Opera Extras, die man sonst nirgendwo findet. So sind zum Beispiel die Messenger-Dienste WhatsApp, Telegram und Facebook Messenger direkt im Browser integriert. Ebenfalls mit an Bord ist ein kostenloser VPN-Service.

Browser

Geheimtipp: Opera fristet völlig zu Unrecht ein Nischendasein. Der schnelle Browser kann es ohne weiteres mit Branchengrößen wie Google Chrome und Mozilla Firefox aufnehmen und hat außerdem einzigartige Features wie einen VPN-Service zu bieten.

Bei aktivierter VPN-Verbindung ersetzt Opera die IP-Adresse des Rechners oder Mobilgerätes durch eine virtuelle Adresse, was es für Webseiten deutlich schwerer macht, den Standort und den Computer zu identifizieren. Damit sperrt der Browser nicht nur Datenspione effektiv aus, sondern ermöglicht auch in öffentlichen WLANs ein sicheres Surfen.

Apple Safari bewegt sich in seinem eigenen Universum, denn den Browser gibt es nur für macOS und das mobile Betriebssystem iOS. Es gibt zwar auch eine Windows-Version des Apple-Browsers, sie hat jedoch nichts mit der aktuellen Version zu tun, da sie bereits etliche Jahre auf dem Buckel hat und nicht mehr weiterentwickelt wird.

Das für Apple-Produkte optimierte Safari zeigt auf Macs eine bestechende Performance und ist in Kombination mit einem iPhone oder iPad sogar die derzeitige Referenz bei Browser-Benchmarks.

In der Standardeinstellung blockiert Safari alle Autoplay-Videos mit Tonspur und schont damit die Nerven der Anwender.

Für Apple-User gibt es damit eigentlich keinen Grund, sich nach einem alternativen Browser umzusehen, da Safari auch hinsichtlich Bedienung und Sicherheitsfeatures der Konkurrenz in nichts nachsteht.

Browser

Mac-Profi: Apple Safari läuft nur unter macOS und auf dem iPhone beziehungsweise iPad und erweist sich dort als echter Spezialist. Beim Webbrowsen auf Apfel-Hardware macht Safari kein anderer Browser etwas vor.

Microsoft Edge ist der Nachfolger des unbeliebten Microsoft Internet Explorer, diesem technisch haushoch überlegen und generell eine gute Wahl für alles, was mit Websurfen zu tun hat.

Browser

Windows-Beigabe: Seit Windows 10 löst Microsoft Edge den unbeliebten Microsoft Internet Explorer als Standardbrowser ab. Edge bringt eine solide Ausstattung mit und erweist sich als schneller Browser, bietet aber vergleichsweise wenige Funktionen.

Die minimalistische Benutzeroberfläche von Edge mitsamt ihrer wenig intuitiven Bedienung dürfte allerdings nicht jedermanns Sache sein, genauso wenig wie der nicht allzu umfangreich ausgestattete App-Store.

Auch die Häufigkeit, mit der Microsoft seinen Browser aktualisiert, hinkt der Konkurrenz hinterher und könnte sicherheitsbewusste Anwender abschrecken.

Derzeit wird Edge über das Windows Update zweimal im Jahr aktualisiert, während das bei den Mitbewerbern im Schnitt etwa alle vier bis sechs Wochen passiert.

3. Sind die Browser unterschiedlich schnell?

Google Chrome lädt Webseiten etwas schneller als seine Konkurrenten.

Einzige Ausnahme: In der Apple-Welt hat Safari leicht die Nase vorn. Insgesamt halten sich die Geschwindigkeitsunterschiede jedoch in relativ engen Grenzen.

Neben einer hohen Geschwindigkeit ist auch eine möglichst fehlerfreie Darstellung von Webseiten gefragt. Das gelingt den Browsern auch ohne Fehl und Tadel – so stellt es sich zumindest für User dar, wenn sie eine Webseite aufrufen.

Leichte Unterschiede zeigen sich erst, wenn man den Browsern mit Spezialtests wie HTML5Test auf den Zahn fühlt. HTML5Test überprüft, wie viele HTML5-Kommandos der Browser unterstützt. Sie sind wichtig für die Darstellung moderner Webseiten, die standardmäßig auf HTML5 setzen.

In der Praxis kann man für alle Browser grünes Licht geben: Ihre HTML5- und JavaScript-Fähigkeiten reichen für das alltägliche Surfen im Web locker aus.

4. Wie gut ist die Bedienung?

Aktuelle Browser bieten eine Reihe von Komfort-Features, die das Surfen einfacher und bequemer machen. Ein Beispiel dafür ist die intelligente Adressleiste.

Sie akzeptiert bei allen zum Vergleich angetretenen Browsern nicht nur Webadressen, sondern auch Suchanfragen.

Anwendern bleibt es damit erspart, für die Websuche eigens eine Suchmaschine wie Google, Duckduckgo oder Yandex aufzurufen. Stattdessen reicht es, in den Einstellungen des Browsers eine Standard-Suchmaschine zu definieren, die alle in die kombinierte Such- und Adressleiste eingegebenen Begriffe verarbeitet.

Keine Werbung bitte

Alle Browser im Vergleich verfügen entweder schon ab Werk über einen Werbeblocker oder lassen sich über ihren jeweiligen App-Store damit ausstatten. Auch nervige Pop-ups, also Fenster, die sich plötzlich öffnen und Werbung anzeigen, werden von allen Browsern wirksam unterdrückt.

In die gleiche Kerbe schlägt die Funktion Autovervollständigung. Gibt man zum Beispiel das Wort „Urlaub“ in die Suchleiste ein, zeigt der Browser eine Liste mit weiteren Suchbegriffen an, die damit in Zusammenhang stehen, etwa „buchen“ oder „günstig“. Mit einem Klick auf einen der Vorschläge wird die Suche dann um den entsprechenden Suchbegriff erweitert und schließlich eingeleitet.

Die Autovervollständigung leistet auch bei der Eingabe von Daten in Formularen sowie bei Webadressen gute Dienste. Haben User eine bestimmte Webseite bereits einmal besucht, wird deren URL bei der nächsten Eingabe automatisch zur Vervollständigung vorgeschlagen.

5. Wie sicher sind die Browser?

Schlechte Nachrichten für Hijacker: Genauso wie bei der Bedienung fahren die Browser auch beim Thema Sicherheit einiges an Funktionen auf, allen voran den Phishing- und Malware-Schutz. Damit können sie automatisch den Zugriff auf solche Webseiten verhindern, die als potenziell gefährlich eingestuft sind.

Diese „Safe“-Funktion erschwert es Viren und anderen Web-Bedrohungen immens, sich auf dem Rechner einzunisten und dort Schaden anzurichten. Auch ein Browser-Hijacking wird durch den Phishing- und Malware-Schutz wirksam unterbunden.

Ein weiteres Sicherheitsfeature ist das so genannte Click to Play. Damit lässt sich der Browser so konfigurieren, dass dieser bestimmte Elemente auf einer Webseite nur auf Knopfdruck aktiviert, um so den PC vor schädlichen Inhalten zu schützen. Cookies werden dadurch nicht blockiert, da sie allerdings auch nicht weiter schädlich sind.

Praktischer Nebeneffekt des Secure-Modus Click to Play: Auch Videos, die beim Öffnen einer Webseite automatisch abgespielt werden – ein Ärgernis für viele Anwender –, lassen sich damit effektiv blockieren.

Sicher im Sandkasten: Alle Browser verfügen auch über eine Sandbox. Im Browser durchgeführte Aktionen finden in diesem „Sandkasten“ statt, also in einem isolierten Bereich, in dem sie keinen Schaden am Betriebssystem anrichten können. Viren, Hacks und andere Online-Bedrohungen haben damit keinen Zugriff auf den PC. Einschränkungen gibt es nur bei Firefox – hier ist die Sandbox nur für einige Plug-ins verfügbar, nicht jedoch für Webinhalte.

6. Wer surft womit? Marktanteile der Browser in Deutschland

Mit einem Anteil von 48,9 % ist Google Chrome im Juli 2020 der am häufigsten genutzte Browser in Deutschland. Dicht auf den Fersen folgt ihm Mozilla Firefox (22,3 %), während der drittplatzierte Apple-Browser Safari mit 9,9 % schon ein ganzes Stück weniger an Markteinteilen für sich verbuchen kann.

Browser

Kopf-an-Kopf-Rennen: Chrome und Firefox sind die am weitesten verbreiteten Browser und kommen im Juli 2020 zusammen auf einen Marktanteil von fast 72 %. (Quelle: Statista)

Der deutlich modernere Nachfolger von Microsofts Internet Explorer,Edge, der Standard-Browser von Windows 10, kommt aber immerhin schon auf 5,8 % und dürfte künftig weiter an Marktanteilen zulegen, da Windows 10 seinen nach wie vor sehr beliebten Vorgängern Windows 7 und Windows 8/8.1 immer mehr das Wasser abgräbt. Das Schlusslicht, der Browser Opera, fristet mit 1,61 % nur ein Nischendasein, hat aber nichtsdestotrotz eine treue Fangemeinde.

Hier noch einmal die Marktanteile im Überblick (Stand September 2017):

  • Google Chrome: 48,9 %
  • Mozilla Firefox: 22,3 %
  • Apple Safari: 9,9 %
  • Microsoft Edge: 5,8 %
  • Opera: 1,61 %

Spezial-Browser: Neben den bekannten und am weitesten verbreiteten Browsern, die mit Ausnahme des veralteten Internet Explorer allesamt zum Browser-Vergleich angetreten sind, finden sich auch einige Kandidaten, die abseits des Mainstreams unterwegs sind. Sie tragen Namen wie Dolphin, Onion oder Puffin und sind jeweils für eine bestimmte Aufgabe maßgeschneidert. Dolphin und Puffin sind Webbrowser für Android und iOS. Der Onion-Browser, auch Onion-Proxy genannt, ermöglicht ein anonymes Surfen über das Tor-Netzwerk.

Die Marktanteile lassen nur indirekt einen Rückschluss darauf zu, welcher Browser der beste ist. Pauschal lässt sich das ohnehin nicht beantworten, denn welchem Browser ein Anwender den Vorzug gibt, hängt letztlich von seinen persönlichen Vorlieben ab.

Quellenverzeichnis