Das Wichtigste in Kürze
  • Ahnenforschung ist Detektiv- und Forschungsarbeit zugleich: Mithilfe von Dokumenten aus u. a. Standesämtern werden umfassende Stammbäume bzw. Ahnentafeln erstellt.
  • Durch Einzug des Internets und zunehmende Digitalisierung wurde auch die Arbeit von (Hobby-)Genealogen einfacher: Genealogie-Softwares unterstützen dabei, die Datenflut zu überblicken und bieten zusätzliche Features wie das Ausspielen von Ahnentafeln oder das Bearbeiten von Fotos.
  • Auch Zugriff auf Datenbanken weltweit wird durch einige Softwares ermöglicht, was die Auffindung von Personen vereinfacht.

Ahnenforschung-Software Test

Ahnenforschung gibt es wahrscheinlich, seit es Menschen gibt: Stetig treibt uns die Frage umher, woher wir stammen, wer unsere Vorfahren waren, und was ihre Leben bewegte. Insbesondere durch Ereignisse wie Kriege sind Familiengeschichten nur noch schwer zu rekonstruieren und Dokumente nicht mehr auffindbar.

Ahnenforschungs-Softwares können bei der Rekonstruktion eine Hilfe sein, gerade da durch den digitalen Wandel sowohl Forscher als auch Daten sich weltweit verknüpfen.

In unserem Ahnenforschungs-Software-Vergleich 2023 haben wir für Sie alles Wissenswerte zusammengetragen: Erfahren Sie alles zu den Funktionen, Möglichkeiten und Tarifen von Ahnenforschungs-Software.

1. Wie wird Ahnenforschung betrieben?

Unter Ahnenforschung versteht man die Dokumentation und Aufarbeitung seiner Familiengeschichte – der Fachausdruck dafür ist Genealogie. Hobby-Genealogen tragen dabei sämtliche Informationen, die zur sich zur Familie und Verwandtschaft auffinden lassen, zusammen – auch Patenschaften gehören dazu.

In der Regel werden umfassende Stammbäume bzw. Ahnentafeln erstellt und Lebensläufe nachvollzogen. Dazu gehören wichtige Eckdaten wie Heiraten und Scheidungen, Wohnorte, aber auch Berufe der Personen oder Beteiligung an historischen Ereignissen etc.

Dabei werden auch Dokumente und alte Fotos als Quellen verwertet. Informationen finden Ahnenforscher in

  • Standesämtern
  • Geburten- und Sterberegistern
  • Kirchenbüchern
  • Bibliotheken
  • Internet

Genealogie verbindet Detektiv- mit Forschungsarbeit und ist ein weites Feld. Wer tiefer in die Thematik einsteigen möchte, für den bieten sich viele Bücher oder Ratgeber an. So hat auch die Stiftung Warentest 2013 ein Buchmit Tipps zur Ahnenforschung herausgebracht.

2. Ahnenforschung im digitalen Zeitalter

Ahnenforschung-Software Bibliothek

Dank Internet und weltweiter Vernetzung erübrigt sich für viele (Hobby-)Genealogen das Wälzen staubiger Bücher: Viele Bibliotheken und Ämter haben ihre Dokumente inzwischen digitalisiert.

Das Internet brachte die Ahnenforschung auf das nächste Level: Nicht nur ist die Digitalisierung von Dokumenten (beispielsweise in Bibliotheken) ein großer Zugewinn. So können Dokumente zu Sammlungen und Datenbanken zusammengeschlossen und zugänglich gemacht werden.

Auch für die Ahnenforscher selbst bedeutet die weltweite Vernetzung schnelleren Kontakt sowie besseres Auffinden von Informationen oder Personen.

Mit GEDCOM (GEnealogical DAta COMmunication) wurde für Ahnenforschungs-Softwares zudem ein System entwickelt, das die Struktur der Stammbaum-Daten vereinheitlicht. Somit können die Datensätze zu erstellten Stammbäumen zwischen verschiedenen Ahnenforschungs-Programmen übertragen werden können.

2.1. Welche Arten von Softwares für Ahnenforschung gibt es und welche sind die wichtigsten Anbieter?

Durch die fortschreitende Digitalisierung verändert sich auch die Computgenealogie: Ahnenforschungs-Software von Data Becker beispielsweise oder WinAhnen von Cyberlab waren nur physisch als CD-ROM zur Installation auf dem PC erhältlich. Mit Genea gab es sogar eine kostenlose Ahnenforschungs-Software, die das Speichern von Personen ermöglichte. Solche Open-Source-Ahnenforschungs-Softwares finden sich heute eher seltener.

Auch heute noch kann man einige Ahnenforschungs-Softwares physisch kaufen, oftmals sind diese aber auch als Download verfügbar. In dieser Tradition wären als aktuelle Programme Genorpo, Der Stammbaum 9.0 von USM (bei Avanquest erhältlich) oder das von Dirk Böttcher betriebene Ahnenblatt zu nennen, die allesamt eher datenbasiert funktionieren. Sie dienen dazu, Daten und Ergebnisse einzutragen, zu verwalten und in Ahnentafeln auszuspielen.

Einen Schritt weiter im Vergleich dazu gehen Ahnenforschungs-Softwares wie MyHeritage, Heredis oder Ancestry.

Browserbasierte Softwares für Ahnenforschung nehmen Ihnen ein Stück weit Forschungsarbeit ab: Diese lassen einen Zugriff auf Dokumente, Sammlungen und Datenbanken zu.

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2.2. Welches Betriebssystem ist Voraussetzung?

Die meisten von Ahnenforschungs-Software-Tests aufgeführten Genealogie-Softwares sind für Windows (10 und früher) geeignet. Ahnenforschungs-Software für Mac oder Linux findet sich hingegen eher seltener – hier empfehlen wir von Vergleich.org ein browserbasiertes Programm.

Zwischenfazit: Aus Open-Source-Ahnenforschungs-Softwares, die es früher einmal gab, haben sich durch Einfluss des Internets browserbasierte Programme entwickelt. Diese ermöglichen Zugriff auf Dokumente und Datenbanken weltweit. Die Ahnenforschung wurde durch die Digitalisierung erheblich vereinfacht. Browserbasierte Ahnenforschungs-Software eignet sich für Mac, Linux und Windows, wohingegen installierbare Varianten von Genealogie-Softwares meist nur für Windows (10 und früher) entwickelt wurden.

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3. Worauf ist beim Kauf einer Ahnenforschungs-Software laut diversen Tests im Internet zu achten?

Im folgenden haben wir von Vergleich.org in unserer Kaufberatung die wichtigsten Kriterien und Funktionen für Sie zusammengefasst, damit Sie entscheiden können, welches die beste Ahnenforschungs-Software für Sie ist.

3.1. Die Funktionen einer Ahnenforschungs-Software: Stammbaumdaten

Ahnenforschung-Software-Stammbaum

Daten werden in Ahnenforschungs-Softwares zu einem Stammbaum zusammengetragen. Der Austausch zwischen verschiedenen Programmen und Datenbanken wird via GEDCOM ermöglicht.

Das Herzstück einer jeden Ahnenforschungs-Software ist der Stammbaum: Hier geht es darum, Daten zu Personen zu erfassen und zu sammeln. In der Regel können die Programme tausende von Personendaten abspeichern, sodass eine Recherche in die Breite und Tiefe möglich ist.

Ein Austausch der Datensätze zwischen den Programmen, sollten Sie einen Wechsel wünschen, ist zudem mit dem System GEDCOM, das für Ahnenforschungs-Softwares entwickelt wurde, möglich. Hierbei handelt es sich um einen speziellen Dateityp der Computergenealogie, der üblicherweise von allen Programmen unterstützt wird. Ein Import oder Export Ihrer bereits erfassten Stammbaumdaten ist so sehr einfach.

Ein weiterer Punkt, auf den viele Genealogie-Software-Tests im Internet wert legen, ist die Such- und Filtermöglichkeit innerhalb eines Stammbaumes der Ahnenforschungs-Software. Oftmals werden Stammbäume durch die vielen eingespeisten Daten unübersichtlich: So können Sie einfach nach Personen, Daten oder Ereignissen filtern.

Einen Vorteil bringen hier auch Programme, welche eine Überprüfung auf Plausibilität ermöglichen: Die von Ihnen eingegebenen Daten werden von der Ahnenforschungs-Software einem Test unterzogen. Hierbei werden z. B. Daten miteinander abgeglichen, sodass keine Dubletten entstehen, eine Person doppelt verheiratet ist oder Ähnliches.

3.2. Zugriff auf Datenbanken weltweit

Wie bereits erwähnt, haben sich im Zuge der Digitalisierung Datenbanken und Genealogen-Netzwerke weltweit herausgebildet. Forschungsergebnisse von Familienforschern werden hier eingetragen und geteilt. Oftmals erfolgt nur eine Eintragung des Namens, nach dem gerade geforscht wird – Details werden nur bei persönlicher Vernetzung ausgetauscht.

Es gibt einige genealogische Online-Datenbanken, welche zumindest teilweise kostenfrei eingesehen werden können, dazu zählen z. B. Geneanet und FamilySearch.

Für die meisten Funktionen fällt jedoch eine Bezahlung an. Bereits erwähnte Programme wie Ancestry oder MyHeritage erlauben den Zugriff auf weltweite GEDCOM-Daten sowie Dokumente über ihre kostenpflichtigen Module. Zu den einsehbaren Dokumenten gehören u. a. Hochzeits- und Sterbeurkunden oder Fotos von Grabsteinen. Sollten Sie beispielsweise ausgewanderten Vorfahren auf der Spur sein, kann ein solcher Zugriff durchaus von Vorteil sein.

Hinweis zur Seriosität: Da die Datenbanken der Softwares sich aus den Recherchen der (Hobby-)Forscher speisen, können diese nur so seriös sein, wie die Ergebnisse selbiger. Dokumente, Registereintragungen etc., auf die digitaler Zugriff besteht, können als seriöse Quellen betrachtet werden. Als offizielle deutsche Seiten, die als sehr seriös gelten, sind der deutsche Volksbund und die Abteilung PA (Personenbezogene Auskünfte zum ersten und zweiten Weltkrieg im Bundesarchiv) zu nennen.

3.2. Welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es?

Auch die Darstellung der Forschungsergebnisse ist Teil der Genealogie. Diese erfolgt als Stammbaum bzw. Ahnentafel entweder von den Vorfahren (Aszendenz) oder von den Nachfahren (Deszendenz) ausgehend.

Hierbei gibt es verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten der Ahnentafeln, welche die Ahnenforschungs-Softwares in der Regel auch ausspielen können: Die Ahnentafeln werden in Form von Diagrammen oder Listen aufbereitet. Auch sogenannte „Sanduhr“-Tafeln, welche von einer Person ausgehend die Vor- und Nachfahren aufzeigen, sind eine Variante.

Meist können Sie zudem weitere graphische Elemente einfließen lassen: Bäume sind die wohl bekannteste und beliebteste Darstellung.

Ahnenforschung Software DNA

In der DNA liegt der Schlüssel zu Ihrer Herkunft: Machen Sie mit einer Ahnenforschungs-Software den Test und finden Sie heraus, woher Ihre Gene stammen.

Auch was die Nachbearbeitung von Fotos angeht, stehen Ihnen insbesondere bei neueren Services wie MyHeritage einige Möglichkeiten zur Verfügung. Hier können die Fotos nicht nur einem Datensatz zugeordnet, sondern auch nachbearbeitet werden. Es wird beispielsweise eine Verbesserung von Fotos oder sogar Nachcolorierung von Schwarz-Weiß-Fotos angeboten. Auch eine Animation ist möglich – so können Sie Ihre Vorfahren auf Ihrem Bildschirm zum Leben erwecken!

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3.3. DNA-Herkunftsanalyse: Erfahren Sie mehr über Ihre Herkunft

Auch dies ist ein Service, der noch relativ neu auf dem Markt ist und vor allem von Ahnenforschungs-Softwares, die 2019 und 2020 aktiv waren, angeboten wird.

Sie haben die Möglichkeit, eine Speichelprobe einzusenden und Ihre „genealogische Herkunft“ aufschlüsseln zu lassen: Das bedeutet, die Speichelprobe deutet anhand genetischer Matches an, welchen ethnischen Gruppen Sie und Ihre Vorfahren prozentual angehören bzw. angehört haben.

Solche Herkunftsanalysen gelten als relativ ungenau. Zwar können sie einen Hinweis auf Ihre Herkunft geben, jedoch bedeutet das Ergebnis nicht, dass Ihre Vorfahren auch tatsächlich aus einer bestimmten Region stammen und Sie dort fündig werden. Daher empfehlen Testberichte von Ahnenforschungs-Softwares im Internet häufig, die traditionelle Ahnenforschung zu bevorzugen.

Hinweis zum Datenschutz: Wenn auch die Anbieter von Ahnenforschungs-Software seriös wirken in ihren Datenschutzbestimmungen – alle geben an, keine Daten oder DNA zu verkaufen – so raten wir doch zur Vorsicht mit sensiblen Daten. DNA-Proben sind viel wert und in der Vergangenheit kam es bereits zu Vorfällen von Betrug. Gehen Sie daher sorgsam mit Ihren Daten und auch den Daten anderer (vor allem noch lebender) Personen um.

3.5. Bedienbarkeit und Support

Eine Kategorie, die nicht nur ältere (Hobby-)Forscher betrifft: Ein Ahnenforschungs-Software-Testsieger sollte intuitiv verständlich und einfach zu bedienen sein. Nach Einschätzung von Vergleich.org ist die Eingabe, Datenerfassung etc. relativ selbsterklärend – nur erscheinen gerade die älteren Softwares durch ihre altbackenen Oberflächen eher umständlich.

Anbieter, die ihre Programme erst in den letzten Jahren auf den Markt gebracht haben, kommen hier deutlich moderner daher. Während Anleitungen oder Handbücher bei fast allen Anbietern zu finden sind, sieht es in Sachen Support schon spärlicher aus: Alteingesessene Programme wie die von J.-Daub-EDV-Beratung oder Dirk Böttcher weisen lediglich ein Online-Forum auf. MyHeritage, Ancestry und Heredis können hingegen mit Kundenservice und Erreichbarkeit auftrumpfen.

Einen weiteren Vorteil haben die in den letzten Jahren aufgekommenen Services: Sie bieten in der Regel auch einen App-Zugriff auf ihre Ahnenforschungs-Software. So können Sie Ihre Stammbäume und Daten bequem von Ihrem Smartphone oder Tablet einsehen oder diese per E-Mail versenden.

3.7. Was kostet ein Ahnenforschungs-Programm?

In der Regel bieten Ahnenforschungs-Softwares einen kostenlosen Demo-Zugang für einen begrenzten Zeitraum (meist 14 Tage) an. So haben Sie die Möglichkeit, sich mit den Funktionen vertraut zu machen, ehe Sie sich entscheiden, ob Sie das Programm herunterladen oder zur Premium-Version wechseln.

Hier zeigt sich auch schon der wesentliche Unterschied in den Tarifsystemen der Programme: Während Sie für Softwares, die Sie herunterladen bzw. als CD-ROM kaufen können, nur einmalig zahlen, fällt bei browserbasierten Varianten ein monatlicher bzw. jährlicher Betrag an.

Erstere Ahnenforschungs-Softwares sind dabei günstiger: Hier bezahlen Sie nur um die 40 Euro. Dafür sind die Möglichkeiten aber auch begrenzter. Wer gerne auf Datenbanken zugreifen oder seine Fotos bearbeiten möchte, zahlt ab 10 Euro pro Monat.

Weiterhin haben diese Ahnenforschungs-Softwares dann verschiedene Tarife, die gestaffelt mehr Zugriff ermöglichen. Ancestry beispielsweise ermöglicht entweder den Zugriff auf nur deutsche Dokumente ab 9,99 Euro pro Monat oder – für 22,99 Euro pro Monat – auf weltweite Sammlungen. Die Abos sind in der Regel monatlich kündbar.

Fazit: Allen Ahnenforschungs-Programmen ist die Möglichkeit gemein, Stammbaumdaten zu speichern und mit Dokumenten/Fotos oder Notizen zu versehen. Darüber hinaus haben sie verschiedene Darstellungsmöglichkeiten der Ergebnisse. Einige Anbieter bieten auch eine DNA-Herkunftsanalyse an. In Bedienbarkeit und Support schlagen neuere Anbieter auf dem Markt die älteren Softwares, ebenso bieten sie mehr Funktionen wie Datenbank- und App-Zugriff oder Fotobearbeitung. Dafür sind sie auch teurer und es muss ein Abo abgeschlossen werden.

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Ergänzend zu unserem Vergleich empfehlen wir Ihnen folgende Ahnenforschungs-Software Tests: