• Heimtextilien wie Handtücher, Bezüge und Teppiche sind anfällig für Bakterien. Um kein Gesundheitsrisiko einzugehen, sollten Sie sie regelmäßig waschen.
  • Experten empfehlen eine Waschtemperatur von mindestens 60 Grad Celsius. Aber Achtung: Nicht alle Stoffe für Handtücher oder Teppiche vertragen das!
  • UV-Strahlen der Sonne können Textilien auf natürliche Weise trocknen, desinfizieren und für frische Düfte sorgen. Das ist umweltfreundlich und sogar gesund.

Wäsche im Korb vor einer Waschmaschine.

Das richtige Wäschewaschen beinhaltet mehr als bloß das Befüllen der Waschmaschine. Vom Trennen der Wäsche bis hin zu besonderen Pflegehinweisen gibt es verschiedene Besonderheiten. Dabei gehen die Meinungen, wie häufiges Waschen der Heimtextilien genug oder gar zu viel ist, oft weit auseinander.

Aber was ist wirklich sinnvoll? Wie oft müssen Geschirrtücher gewechselt werden, wie ist mit Teppichen in den Wohnräumen umzugehen und wie häufig sollten Sie Ihre Bettwäsche reinigen? Wir gehen gemeinsam durch die einzelnen Räume und schauen uns die zu waschenden Textilien genauer an.

1. Wie sind Badezimmer-Textilien richtig zu waschen?

Im Badezimmer finden sich jede Menge Handtücher, Vorleger und Vorhänge. Das meiste davon benutzen wir täglich, oft sogar mehrmals am Tag. Eine sorgfältige Hygiene ist hier besonders wichtig.

1.1. Handtücher für Gesicht und Körper

Ein eigenes Handtuch für das Gesicht ist wichtig, da sich darin Bakterien ansammeln können, die Hautunreinheiten verursachen. Im Idealfall sollte es nach jeder Benutzung gewaschen werden, vor allem wenn Sie zu Akne neigen oder empfindliche Haut haben. Ihre Haut ist unempfindlich? Dann reicht es, wenn dieses Handtuch zwei Mal die Woche ausgewechselt wird.

Duschhandtücher sollten nach höchstens drei bis sieben Benutzungen gewechselt werden. Sie nehmen abgestorbene Hautzellen und Feuchtigkeit auf, was sie zu einem großartigen Nährboden für Bakterien macht.

Um Schimmelbildung zu vermeiden, lassen Sie sie nach dem Gebrauch gut durchtrocknen, idealerweise an der frischen Luft oder mit ausreichender Belüftung im Badezimmer. Damit sie auch nach vielen Runden in der Waschmaschine ihre Saugfähigkeit behalten, kann man sie mit Essig waschen.

Saubere, zusammengelegte Handtücher in einem Korb auf einer Ablage.

Es ist immer ratsam, genug saubere Ersatzhandtücher für Gesicht und Hände griffbereit zu haben.

1.2. Waschlappen

Hinsichtlich des richtigen Umgangs mit Waschlappen gibt es die unterschiedlichsten Meinungen. Hier kommt es darauf an, wo er genutzt wird. Beim Gebrauch am Körper und im Intimbereich sollte er nach jeder Benutzung gewaschen werden, um die Ansammlung von Bakterien und Keimen zu vermeiden.

Im Gesicht gilt, wie schon beim Handtuch: Wer Hautunreinheiten entgehen will, tauscht den Waschlappen jeden Tag. Nutzt man ihn ein paar Mal mehr, dann muss er nach dem Gebrauch gut trocknen, um ein feuchtes Milieu, und damit einen Bakterienherd, zu verhindern.

1.3. Badezimmerteppich

Der Badezimmerteppich, welcher die Badvorlage darstellt, wird oft vergessen. Dabei ist gerade dieser ein Herd für Schmutz, denn mal ist er vom Duschen völlig durchnässt, mal setzen sich darauf Staub- und Schmutzpartikel ab, dann wieder bleiben Krümel von Ihren Socken oder Hausschuhen daran haften.

Tatsächlich sollten Badezimmerteppiche wöchentlich gewaschen werden, um Schimmel- und Bakterienwachstum zu verhindern. Ein hochwertiges, atmungsaktives Material kann helfen, die Trocknung zu beschleunigen.

1.4. Duschvorhang

Duschgelablagerungen, Shampooreste, Feuchtigkeit – am Duschvorhang sammeln sich nach einiger Zeit gerne Keime und vielleicht sogar Schimmel an. Gemäß seines Einsatzgebietes ist es nur logisch, dass der Vorhang häufig feucht ist und damit einen idealen Nährboden für Bakterien bietet.

Es wird daher empfohlen, ihn alle vier bis sechs Wochen zu waschen. Viele Duschvorhänge sind waschmaschinengeeignet. Es lohnt sich, bereits beim Kauf besonderes Augenmerk auf dieses Kriterium zu legen.

Zugezogener Duschvorhang an einer Badewanne.

Insbesondere bei hellen Duschvorhängen fallen Verfärbungen und Schmutzablagerungen schnell auf.

1.5. Toilettendeckelabdeckung

Sie ist zwar in vielen Haushalten – vor allem aus hygienischen Gründen – abgeschafft, aber wenn man noch eine besitzt, dann sollte diese regelmäßig gewaschen werden. Einmal pro Woche ist ein guter Rhythmus, um sicherzustellen, dass die Abdeckung hygienisch bleibt, denn sie ist permanent in Kontakt mit der Klobrille und bekommt bei jedem Spülgang die feinen Wassertröpfchen ab.

2. Welche Heimtextilien aus der Küche erfordern welche Pflege?

Hände trocknen, Geschirr reinigen, Oberflächen abwischen: Unsere Küchentextilien kommen oft mit Keimen in Berührung. Hier gilt also besondere Vorsicht.

2.1. Geschirrtücher und Spüllappen

Geschirrtücher und Wischlappen sind ein idealer Nährboden für Bakterien, insbesondere, wenn sie feucht sind und mit Essensresten in Berührung kommen. Daher gelten für diese besondere Regeln:

  • Experten empfehlen, sie alle 1–2 Tage zu wechseln und bei 60 Grad zu waschen, um Keime zuverlässig zu entfernen.
  • Eine zusätzliche Desinfektion mit etwas Essig und heißem Wasser in einem Kochtopf kann ebenfalls helfen, Keime abzutöten und die Tücher frischzuhalten.
  • Sollten Sie mit dem Spüllappen beispielsweise Fleischsaft aufgewischt haben, dann gehört er sofort in die Waschmaschine, damit er keine Oberflächen mit Keimen kontaminiert.

2.2. Küchenschwämme

Sie nutzen regelmäßig eine Küchenschürze?

Auch hier empfiehlt sich eine Reinigung alle vier bis sechs Wochen oder öfter, wenn sie stark verschmutzt ist.

Küchen- oder Geschirrschwämme sollten wöchentlich gewaschen oder sogar nach jedem Gebrauch desinfiziert werden. Sie sind durch ihre porige Oberfläche besonders anfällig für Bakterien und sollten regelmäßig ausgetauscht werden, um die Hygiene in der Küche zu gewährleisten. Eine zusätzliche Möglichkeit ist, sie in der Mikrowelle für ein paar Minuten zu erhitzen, um die meisten Mikroben abzutöten.

2.3. Topflappen

Topflappen sollten alle zwei Wochen gewaschen werden, da sie häufig mit heißen Töpfen und Pfannen in Berührung kommen und dabei leicht Schmutz und Bakterien aufnehmen. Achten Sie darauf, die Topflappen nach dem Waschen gut zu trocknen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Wenn sie besonders stark verschmutzt sind oder Reste von Lebensmitteln daran haften, sollten sie sofort in die Waschmaschine geworfen werden.

3. Wie reinigen Sie bestenfalls die Textilien im Schlafzimmer?

In unserem Schlafzimmer und insbesondere im Bett verbringen wir einen erheblichen Anteil unserer Lebenszeit. Und während wir gemütlich schlummern, geben wir Schweiß und Hautschuppen an unser Bett ab – was besonders Milben freut. Die Notwendigkeit von frischer und sauberer Wäsche ist hier also keinesfalls zu unterschätzen.

3.1. Die Bettwäsche

Bett vor einer grünen Wand und einem Fenster.

Frische Bettwäsche kann Ihr Schlaferlebnis erheblich verbessern.

Bettwäsche ist jede Nacht in Benutzung und sollte unbedingt regelmäßig gewaschen werden. Es reicht grundsätzlich, sie alle zwei Wochen zu wechseln. Unter bestimmten Umständen, etwa wenn Sie stark schwitzen oder wenn Sie Haustiere mit im Bett schlafen lassen, könnte eine wöchentliche Wäsche sinnvoll sein.

Schließlich gibt jeder Mensch in einer Nacht durchschnittlich etwa 0,5 Liter Schweiß und mehrere Millionen Hautschuppen ab, was bedeutet, dass sich innerhalb von zwei Wochen leicht Bakterien, Allergene und unangenehme Gerüche ansammeln können.

Waschen Sie die Bettwäsche immer bei 60 Grad, um die angesammelten Bakterien und Allergene sowie Gerüche restlos zu entfernen.

3.2. Kissenbezüge

Kissenbezüge, wie etwa von zusätzlichen Kopfkissen oder Dekokissen, sollten ebenfalls alle zwei Wochen gewaschen werden. Da wir viele Stunden im Schlaf mit unseren Kissen verbringen, ist es wichtig, die Bezüge sauber zu halten, um Hautunreinheiten vorzubeugen. Nutzen Sie im Idealfall Baumwoll- oder Mikrofaserbezüge, die leicht zu reinigen und hypoallergen sind.

3.3. Die Bettdecke

Bettdecken und Bettüberwürfe werden oft vergessen, sollten jedoch einmal jährlich gereinigt werden. Ein guter Zeitpunkt ist der Sommer, wenn die Decken schnell an der frischen Luft trocknen. Sollte die Bettdecke von Sommer- auf Winterdecke und umgekehrt getauscht werden, dann sollten sie die Decke unbedingt vorher waschen und gut trocknen, bevor sie eingelagert wird.

3.4. Die Matratze

Matratzen sollten alle sechs Monate gereinigt werden, um eine Ansammlung von Schweiß, Hautschuppen und -fetten zu verhindern. Diese Rückstände bleiben leider nicht nur in der Bettwäsche, sondern führen dazu, dass sich Ablagerungen im Inneren der Matratze festsetzen.

Backpulver ist nicht nur zum Backen nützlich: Es hilft auch, unangenehme Gerüche aus Textilien zu neutralisieren. Streuen Sie etwas Backpulver auf Matratzen oder Teppiche, lassen Sie es einwirken und saugen Sie es ab, um sich wieder einem Gefühl von Frische zu erfreuen.

4. Wohnzimmer

Die Kinder bauen Burgen mit den Kissen, der Hund schläft auf dem Sessel und die Kuscheldecke hüllt uns schön warm ein, wenn wir krank auf dem Sofa fernsehen. Die Wohnzimmertextilien werden das Jahr über sehr vielfältig genutzt.

4.1. Sofakissen und Sofabezüge

Sofakissen können Keime und Allergene sammeln und sollten mindestens einmal pro Jahr gründlich gereinigt werden. Achten Sie darauf, die Bezüge vor der Wäsche auf die Pflegehinweise zu überprüfen, denn nicht alle sind heiß waschbar. Zwischendurch lohnt es sich, die Kissen und den Bezug regelmäßig abzusaugen, um Staub und Schmutz zu entfernen.

Junge Frau dekoriert ein Sofa mit Kissen und einer Kuscheldecke.

Decken und Kissen dienen als dekorative Elemente, müssen jedoch auch regelmäßig neu bezogen werden.

4.2. Plaids und Kuscheldecken

Plaids und Kuscheldecken sollten alle vier bis acht Wochen gewaschen werden, da sie oft in direktem Hautkontakt stehen. Achten Sie auf die Pflegehinweise, da unterschiedliche Materialien unterschiedliche Behandlung erfordern. Wenn Sie krank waren und die Erkältung oder der Virus vorbei sind, gilt es, schnell die Decke zu waschen, damit sich niemand anstecken kann.

4.3. Gardinen

Gardinen sollten einmal jährlich gewaschen werden, um Staub und Schmutz loszuwerden. Hierfür bietet sich der alljährliche Frühjahrsputz an. Bei stärkerer Verschmutzung, etwa durch Rauch oder Tierhaare, ist eine häufigere Wäsche sinnvoll. Wenn man Gardinen feucht aufhängt, spart man sich übrigens oft das Bügeln, da sie sich durch das Eigengewicht glatt hängen.

4.4. Teppiche

Teppiche sollten entsprechend ihrer Materialbeschaffenheit mindestens einmal jährlich gereinigt werden. Regelmäßiges Absaugen hilft, Schmutz und Staub zu reduzieren, aber eine professionelle Reinigung oder selbst eine gründliche Handwäsche kann die Lebensdauer des Teppichs erheblich verlängern.

Tipp: Im Winter können Sie den Teppich mit der oberen Seite nach unten in den Schnee legen, um ihn zu reinigen und den Staub zu entfernen. Achten Sie dabei aber darauf, dass der Schnee nicht durch Dreck oder Streusalz verunreinigt ist.

5. Wohntextilien reinigen: Wie gelingt es Schritt für Schritt?

Abschließend gilt es, eine Routine für das richtige Waschen Ihrer Textilien zu entwickeln. Beispielhaft können Sie sich an diesen Schritten orientieren, um ein Gefühl für den Vorgang zu bekommen:

  1. Lesen Sie die Pflegeetiketten: Dort finden Sie wichtige Informationen über die empfohlene Waschtemperatur, den geeigneten Waschgang und spezielle Hinweise zur Reinigung. So stellen Sie sicher, dass Sie die Materialien schonend behandeln und ihre Lebensdauer verlängern, denn gerade Wohntextilien haben besondere Ansprüche.
  2. Sortieren Sie die Wäsche: Trennen Sie nach Farbe und Material. Dunkle und helle Farben sollten separat gewaschen werden. Unterschiedliche Stoffe benötigen unterschiedliche Waschprogramme – empfindliche Stoffe wie Seide oder Wolle sollten beispielsweise im Schonwaschgang gereinigt werden.
  3. Verwenden Sie das richtige Waschmittel: Bei empfindlichen Materialien (zarte Gardinen oder Wollplaids) sollten Sie ein mildes, flüssiges Waschmittel benutzen, um Schäden zu vermeiden.
  4. Achten Sie auf die Waschtemperatur: Waschen Sie Ihre Textilien gemäß den Empfehlungen auf dem Pflegeetikett. Im Allgemeinen gilt: Höhere Temperaturen helfen, Bakterien und Allergene besser abzutöten, jedoch kann dies empfindliche Stoffe schädigen.
  5. Vermeiden Sie Überladung der Waschmaschine: Gerade bei Gardinen und Bettwäsche kann es eng werden – überfüllen Sie die Waschmaschine jedoch nicht, da dies die Reinigungseffizienz beeinträchtigen kann. Textilien benötigen Platz, um sich während des Waschens zu bewegen, damit das Waschmittel optimal wirken und Schmutz gelöst werden kann.
  6. Trocknen Sie die Textilien richtig: Hängen Sie die gewaschenen Sachen im besten Fall an der frischen Luft zum Trocknen auf, da dies Gerüche neutralisiert und die Textilien frischhält. Wenn Sie einen Wäschetrockner verwenden, beachten Sie die Pflegehinweise und wählen Sie die geeignete Trocknereinstellung. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung bei empfindlichen Stoffen, um ein Ausbleichen der Farben zu verhindern.
  7. Regelmäßige Pflege: Reinigen Sie ihre Wohntextilien nicht nur, wenn sie schmutzig sind. Regelmäßiges Waschen oder Lüften sorgt dafür, dass Staub, Allergene und Gerüche entfernt werden, bevor sie unangenehm werden. Einige Textilien, wie Sofabezüge oder Kissen, können auch abgesaugt werden, um lose Partikel und Staub zu beseitigen.

Zur Autorin

Sabine Haag gehört zu den erfolgreichsten Ordnungsexpert:innen Deutschlands. Bereits seit 2012 – und damit lange bevor das Thema Ordnung in den Sozialen Medien groß wurde – teilt sie ihre Expertise auf ihrer Website Ordnungsliebe.net und gibt darüber hinaus sowohl auf Instagram als auch auf ihrem YouTube-Kanal hilfreiche Ordnungs-Tipps. Mit ihrem selbst erarbeiteten und umfangreichen Wissen bildet sie außerdem als Trainerin angehende Ordnungsexpert:innen aus.

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