Bei Skateboards handelt es sich um Sportgeräte in der Form eines Bretts, an dessen Unterseite Rollen angebracht. Das Besondere an Skateboards ist, dass jedes Bestandteil Einfluss auf das Fahrverhalten des Skaters haben kann. Daher ist es wichtig, sich mit den einzelnen Bauteilen auszukennen, um sie an Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen zu können. Auch wenn man sich für ein fertig montiertes Skateboard entscheidet, kann man einzelne Teile immer noch im Nachhinein austauschen und personalisieren, um das beste Skateboard für Ihre Bedürfnisse zu erhalten. Ersatzteile sind online und in vielen Skateboard Shops erhältlich. Auf Nachfrage kann Ihnen in der Regel auch bei der Montage geholfen werden. Wir haben für Sie im Skateboard-Vergleich eine Liste mit allem Wissenswerten zu den einzelnen Teilen zusammengestellt.
1.1 Skateboard-Slang
Viele Bestandteile von Skateboards haben englische Slang-Namen. Der Grund dafür ist, dass die Disziplin des Skateboardfahrens an der US-amerikanischen Westküste entstand und es sich bei den ersten Skateboardern um Teenager handelte. Hier haben wir die wichtigsten Ausdrücke für Sie zusammengefasst:
Ausdruck | Erklärung |
Axle Nut | Mutter, die Wheels, Bearings und Achse verbindet |
Baseplate | Grundplatte der Achse |
Bearing | Kugellager in den Rollen |
Bolt / Shortie | Montageschrauben, die Achsen und Deck verbinden |
Bushing / DohDoh / Rubber | Lenkgummi, welches zwischen Hanger und Baseplate sitzt |
Deck | Das Brett des Skateboards, auf dem die Füße des Fahrers stehen |
Griptape | Rutschfeste Oberfläche an der Trittfläche des Skateboards |
Hanger | Beweglicher Teil der Achse, an dem die Rollen angebracht werden |
Kingpin | Schraube, welche die Einzelteile der Achse zusammenhält |
Nose | Nach oben gerichtetes Vorderteil des Decks |
Nut | Mutter der Montageschraube |
Shock Pad | Platte aus Gummi oder Kunststoff, die zur Dämpfung zwischen Baseplate und Deck angebracht werden kann |
Spacer | Distanzhülse, die sich zwischen den beiden Lagern der Achse befindet |
Tail | Nach oben gerichtetes Ende des Decks |
Truck | Gesamte Achse – je nach Höhe Unterscheidung in High-, Mid- oder Low Truck |
Wheel | Rolle des Skateboards |
1.2 Rollen-Typen
Die Rollen, auch Wheels genannt, bestehen in fast jedem Fall aus Polyurethankunststoff. Es gibt sie in unterschiedlichen Designs, Härten und Durchmessern. Sollten die Rollen Ihres Skateboards abgenutzt sein, können Sie in Skate Shops oder im Internet problemlos Ersatz-Rollen erstehen und diese austauschen.
1.2.1 Rollenhärte
Wenn es um die Frage der Rollen geht, ist die Rollenhärte eines der wichtigsten Kriterien. Sie sollte zwischen 80A und 100A liegen (A = Rollenhärte). Je höher die Zahl, desto härter die Rolle! Harte Rollen sind besser für das Fahren von Tricks und zum Sliden geeignet. Weiche Rollen hingegen sorgen für eine besser Bodenhaftung und ein angenehmeres Fahrgefühl, zum Beispiel beim Fahren von längeren Strecken.
1.2.2. Rollengröße
Weiterhin ausschlaggebend ist der Durchmesser der Rollen. Dieser liegt in der Regel zwischen 45 und 60 Millimetern. Der Durchmesser bestimmt über das Einsatzgebiet des Skateboards und hat Einfluss auf das Fahrverhalten. Es empfiehlt sich darauf zu achten, dass die Rollen zu den übrigen Bestandteilen des Boards passen, wie zum Beispiel den Achsen und dem Deck.
Kategorie: Rollengröße | Vor- und Nachteile | Geeignet für |
Kleine Rollen (Low Trucks) Durchmesser zwischen 48mm und 51mm | - sehr gute Wendigkeit
- sehr schnelles Beschleunigen
- schnelle Abnutzung
| Streetskaten, Tricks (Flips, Grinds, Street-Tricks) |
Mittlere Rollen (Mid Trucks) Durchmesser zwischen 52mm und 56mm | - gute Wendigkeit
- hohe Endgeschwindigkeit
- durchschnittliche Abnutzung
- etwas größerer Kraftaufwand beim Beschleunigen
| Skate-Parks und Pipes |
Große Rollen (High Trucks) Durchmesser zwischen 57mm und 60mm | - sehr hohe Endgeschwindigkeit
- langsamere Abnutzung
- großer Kraftaufwand bei Beschleunigen
| Reines Fahren und Carven, sowie für Rampen und Halfpipes |
Carven
Unter dem Begriff „Carven“ versteht man das Fahren auf abschüssigen Strecken. Der Skater versucht hierbei, die Geschwindigkeit durch das Fahren kleiner Kurven unter Kontrolle zu behalten. Hierfür benötigt man große, griffige Rollen und extra dafür ausgelegte Achsen.

1.3 Achse
Die Achsen eines Skateboards sind komplexe Vorrichtungen, die im Regelfall aus folgenden Bauteilen bestehen:
- Grundplatte
- Hanger (bewegliches Teil, welches auf der Grundplatte befestigt ist und aus welchem die Achsstifte herausragen)
- Achsstifte (aus dem Hanger hervorstehende Aufhängung für die Rollen)
- Speedrings (Unterlegscheiben an den Achsstiften)
- Kingpin und Kingpin-Mutter (Verbindungsstück zwischen Hanger und Grundplatte)
- Lenkgummis (Bushings)
- Washer (Unterlegscheiben)
1.3.1 Achsenbreite
Auch bei den Achsen müssen Sie darauf achten, dass sie auf das restliche Board abgestimmt sind. Da es Decks in unterschiedlichen Breiten gibt, variiert auch die Achsenbreite. In der nachstehenden Tabelle erfahren Sie, welche Achsenbreite zu welcher Deckbreite passt:
Achsenbreite (innere Breite) | Deckbreite |
5.0“ | 7.375“ bis 7.75“ |
5.25“ | 7.75“ bis 8.25“ |
5.39“ und aufwärts | 8“ und aufwärts |
1.3.2 Achsenlenkung

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Um das Lenkverhalten der Achsen zu variieren, können Sie den Kingpin fester anziehen oder lockern. Des Weiteren lassen sich die Lenkgummies austauschen, um die Lenkfreudigkeit zu beeinflussen. Es gibt sie in verschiedenen Härtegraden.1.3.3 AchsenhöheAuch in der Höhe der Achsen gibt es Unterschiede, die sich auf Ihr Fahrverhalten auswirken. Mit der Achsenhöhe steigt auch der Abstand des Decks zum Boden. Für Tricks, wie zum Beispiel Sprünge oder Ollies, ist ein höherer Abstand zum Boden von Vorteil, da sich das Board so steiler aufrichtet. Flache Achsen bieten eine bessere Kontrolle über das Skateboard. Allerdings kann es auch schneller passieren, dass sich Board und Rollen beim Fahren berühren (auch Wheelbite genannt).
1.4 Deck
Üblicherweise wird der Großteil der Skateboard-Decks aus Ahornholz gefertigt (darunter auch unser Skateboard-Vergleichssieger und ähnlich gut bewertete Modelle). Ahornholz ist besonders belastungsfähig, da es sehr langsam und dicht wächst. Ein Deck besteht aus bis zu Sieben Schichten dieses Holzes, die untereinander verklebt werden.Einige Hersteller, besonders solche, die in Brasilien und China ansässig sind, verwenden auch andere Holzarten, wie zum Beispiel Bambus, für die Decks. Boards aus anderen Materialien sind allerdings die Ausnahme.

1 Inch = 1 Zoll = 2,45 Zentimeter:
Viele Skateboard-Maße, darunter auch die Maße der Decks, werden in der amerikanischen Längeneinheit Inch (“) gemessen. In unserem Skateboard-Vergleich haben wir die Maße der Boards jedoch der Einfachheit halber in Zentimetern angegeben.
1.4.1 Aufbau und Länge
Skateboard-Decks sind generell unterteilbar in drei Abschnitte. Zwischen den Achsen befindet sich ein flacher Bereich, dieser wird als Wheelbase bezeichnet. Die Wheelbase ist ca. 12 bis 15“ lang. An den beiden Enden sind zwei nach oben gewölbte Teile. Die vordere Wölbung nennt sich Nose, die hintere Tail. Zwischen Nose und Tail zu unterscheiden, ist nicht immer ganz einfach – der einzige Unterschied besteht darin, dass die Nose ein bisschen größer als der Tail ist. Eine Orientierungshilfe zur Unterscheidung kann das Design an der Unterseite des Decks sein. Die Nose befindet sich meist links, bzw. oben. Je stärker die beiden Enden nach oben gebogen sind, desto höher ist die Hebelwirkung bei Tricks und Sprüngen. Boards mit flacher Nose und flachem Tail sind besser zu kontrollieren und ruhiger zu fahren.Alle drei Teile zusammen sind in der Regel zwischen 28 und 33“ lang. Längere Boards sind angenehmer und ruhiger im der Fahrverhalten, während kurze Decks wendiger sind.
1.4.2 Wölbung (Concave)
Auch die Ränder der Boards sind gewölbt. Diese Wölbung der Längsseiten wird Concave (engl. Höhlung, konkav) genannt. Skateboards mit hoher Concave lassen sich besser und empfindlicher lenken. Weniger starke Wölbungen hingegen ermöglichen eine bessere Kontrolle über das Board.
1.4.3 Griptape
Als Griptape wird die raue Oberfläche auf der Oberseite des Decks bezeichnet. Es ist selbstklebend und sorgt für einen sicheren Stand auf dem Board, da sich die Reibung zwischen Fuß und Board durch das Griptape erhöht. Das Griptape lässt sich einfach austauschen, beispielsweise wenn es sehr abgenutzt ist. Es wird in unterschiedlichen Farben und Körnungsgraden angeboten und ist in jedem Skateboard Shop oder online erhältlich.
Wofür steht ABEC?
ABEC ist die Norm, der Kugellager entsprechen müssen, und reicht von ABEC 01 bis ABEC 11. Sie sagt aus, wie fein die Wälzkörper im Inneren des Kugellagers gearbeitet sind. Je höher der Index, desto besser die Qualität der Lager. Für Skateboards sind Kugellager mit einem ABEC-Index zwischen drei und sieben am besten geeignet. Denn: je höher der Index, desto feiner, aber auch anfälliger sind die Lager.
1.5 Shock Pad
Shock Pads sind Zusatzteile, die sich zwischen Baseplate und Deck anbringen lassen. Sie bestehen aus Plastik oder Gummi und wirken federnd und erhöhen den Abstand zwischen Deck und Wheels.
1.6 Kugellager
Ein Skateboard hat pro Rolle zwei Kugellager (Bearings). Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Lager von guter Qualität sind, da sie sich so weniger schnell abnutzen. Generell haben Kugellager einen großen Einfluss auf die maximal erreichbare Geschwindigkeiten des Skateboards. Viele fertig montierte Skateboards kommen standardmäßig Kugellagern auch Chrom. Sie sind vergleichsweise schnell und eignen sich gut für Einsteiger. Relativ neu sind Keramik Kugellager, die jedoch weniger stoßsicher sein sollen. Egal für welche Art von Kugellager Sie sich entscheiden – wichtig ist, dass sie gut gepflegt werden. Dazu gehört neben der Reinigung auch das regelmäßige Nachfetten. Den Raum zwischen den zwei Kugellagern kann man mit einem sogenannten Spacer füllen. So wird besonders bei weichen Rollen verhindert, dass die Lager durch das Nachziehen der Achsenmutter aneinanderstoßen.

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