Hätten Sie’s gewusst?
Erst mit der Erfindung der Tube Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es möglich, Ölfarben zu lagern und zu transportieren.

Ein Dschungel an Angeboten, eine Vielzahl von Herstellern und geheimnisvolle Zeichen auf den Tuben: Die Suche nach der geeigneten Ölfarbe kann vor allem für Mal-Anfänger eine Herausforderung sein. Unsere Kaufberatung zeigt Ihnen, welche grundsätzlichen Kriterien Sie bei der Auswahl der richtigen Farbe auf jeden Fall beachten sollten.
1.1. Qualität: Studio- oder Künstlerfarbe?
Ölmalfarben gibt es grundsätzlich in zwei Qualitäten: Studioqualität und Künstlerqualität. Künstlerfarben sind überaus leuchtend und lichtecht, aber durch ihre feste Konsistenz sehr herausfordernd in der Verarbeitung und daher nur Mal-Profis zu empfehlen.
Streben Sie nicht an, Ihre Werke einer staunenden Nachwelt im Museum zu hinterlassen, sind Sie mit Malfarben in Studioqualität durchaus gut beraten. Sie sind nicht nur deutlich günstiger als die hochpreisigen Künstlerfarben, sondern vor allem durch ihre cremigere Konsistenz einfacher zu verarbeiten. Studio-Farben sind daher besonders für Anfänger gut geeignet. Aber auch Künstler nutzen Farben in Studioqualität als Basis auf großformatigen Bildern.
Für die Verwendung in Schulen und Kindergärten wird zudem auch sehr günstige Hobbyfarbe angeboten, mit der Sie jedoch weniger schöne Ergebnisse erzielen werden.
» Mehr Informationen 1.2. Deckkraft: Drei Abstufungen für verschiedene Maltechniken

Wusste die Leuchtkraft von Ölfarbe meisterlich zu nutzen: Edward Hopper („Ground Swell“, 1939).
Je nach dem gewünschten Effekt können Sie mehr oder weniger deckende Ölfarben für Ihr Bild verwenden.
Die Deckkraft einer Farbe lässt sich auf Tuben der Größen 20-400 ml an einem Quadrat ablesen, das entweder gefüllt ist (deckend), zur Hälfte gefüllt (halb deckend) oder leer (lasierend). Je nach Maltechnik werden Sie unterschiedlich stark deckende Farben benötigen.
1.3. Lichtechtheit: Das Kriterium für langanhaltende Farbleuchtkraft
Da Licht Kunstwerke entscheidend beeinflusst, sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf das Kriterium der Lichtechtheit legen, das vom Pigment und der Gesamtrezeptur einer Farbe abhängt.
Als objektives Qualitätsmerkmal gibt die Lichtechtheit die Zeit an, die ein Bild ohne Farbveränderung übersteht. Diese wird mit der sogenannten „Wollskala“ in einem Testverfahren ermittelt. Auf den Tuben drucken die Hersteller Sterne oder Kreuze ab, an deren Anzahl Sie die Lichtechtheit ablesen können.
Die beste Qualität wird durch 5 Sterne bzw. 3 Kreuze angegeben: Diese Farbe ist unter Museumsbedingungen 100 Jahre lichtecht.
1.4. Farbbrillanz: Künstlerfarben sind Spitzenreiter

Rembrandt war besonders experimentierfreudig in seiner Malweise. Die Herausarbeitung von Licht und Schatten wurde sein typisches Merkmal („Die Nachtwache“, 1642).
Ölfarben übertreffen alle anderen Farben wie etwa Acrylfarbe durch ihre einzigartige Leuchtkraft. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den Farbsorten verschiedener Hersteller und Marken.
Generell gilt, dass Sie mit Ölfarbe in Künstlerqualität die höchsten Farbbrillanz in Ihrem Bild erzielen. In den einzelnen Kategorien unseres Ölfarben-Tests hat sich allerdings gezeigt, dass auch gute Studiofarben mit hoher Farbleuchtkraft punkten können!
1.5. Tubengröße: Mehr Inhalt muss nicht besser sein
In unserem Ölfarben-Test haben wir die unterschiedlichsten Tubengrößen berücksichtigt. Ob 12, 40 oder sogar 150 ml, die Wahl der Tubengröße sollten Sie vor allem von Ihren Malgewohnheiten abhängig machen.
Malen Sie häufig und vor allem großformatig, können Sie mit großen Tuben ungestört und ausdauernd malen, ohne sich über leere Farbtuben zu ärgern. Regelmäßige Kreativitätsschübe können Sie mit mittelgroßen Tuben getrost ausleben und haben so immer die richtige Menge Farbe zur Hand.
Da Ölfarbe bei langer Aufbewahrung und häufigem Öffnen der Tube auch eintrocknen kann, sollten Gelegenheitskünstler, die nur ab und zu ein Bild malen, zu kleinen Tuben greifen.
1.6. Zubehör: Ein Pinsel macht noch keinen Künstler

Sie möchten Ölfarben kaufen? Denken Sie auch an das passende Zubehör wie Pinsel & Co.
Ölfarb-Sets werden in unzähligen Größen und Ausführungen angeboten. Zusätzlich zu den Farbtuben können sie auch Pinsel, Paletten, Malmittel und andere nützliche Utensilien beinhalten.
Bedenken Sie, dass Sie außer Leinwand und Pinsel auch noch eine Palette, eine Staffelei und – falls Sie nicht mit wasserlöslichen Farben malen – zum Verdünnen der Farbe und um Ihre Pinsel zu reinigen Terpentin oder Terpentinersatz benötigen. Fehlt Ihnen für den Malgenuss noch Zubehör, sollten Sie dies bei Ihrer Kaufentscheidung daher unbedingt berücksichtigen.
Tipp: Gerade für Anfänger und Wiedereinsteiger eignen sich Ölfarben-Sets, die neben den Tuben auch nützliches Zubehör enthalten. So müssen Pinsel, Mischpaletten oder andere Utensilien nicht extra angeschafft werden. Für Freiluft-Maler eignen sich komplette Koffer-Sets wie z. B. unser Ölfarben-Testsieger. So kann die nötige Ausrüstung bequem mitgenommen werden.
Im Vergleich zu anderen Farbsorten haben Ölfarben zwar viele Vorzüge, einige mögliche Nachteile sollten Sie jedoch auch beachten, bevor Sie zum Pinsel greifen:
Vorteile- Ölfarbe hat eine besondere Leuchtkraft und Farbbrillanz
- die Lichtbeständigkeit ist besonders hoch
- beim Malen können fließende Übergänge gestaltet werden
- die Farben können einfach gemischt und verdünnt werden
- es können viele verschiedene Untergründe bemalt werden
- Ölfarbe trocknet wasserfest auf
Nachteile- Ölfarbe trocknet sehr langsam
- die Farbe kann nicht unbegrenzt dick aufgetragen werden
- die verwendeten Lösungsmittel verströmen einen unangenehmen Geruch
- die richtige Verwendung erfordert einige Übung
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