Bei den Glasschneidern werden die Kategorien unterschieden, je nachdem, mit welcher „Klinge“ sie die Fissur hineinritzen: Entweder mit einem feststehenden Diamanten oder mit einem sich drehenden Stahlrädchen.
2.1. Diamantschneider

Bei Diamant-Schneidern sitzt der Stein fest im Schneidschaft.
Der Diamantschneider, auch Glaserdiamant oder Diamantglasschneider genannt, ist seit mehr als 500 Jahren im Einsatz. Am Ende des Griffes sitzt ein festmontiert zugeschnittener Diamant. Mit ihm kann ohne viel Druck eine Fissur geritzt werden. Dadurch lässt sich besonders gut an Schablonen schneiden.
Jedoch ist das Arbeiten mit Diamantschneider eher was für geübte Handwerker, da er bei einer falschen Handhabung schnell kaputt gehen kann. Außerdem werden für unterschiedliche Glasdicken auch unterschiedliche Diamanten benötigt.
Als Dickglasschneider kommen z. B. Diamanten in breiter Form zum Einsatz. Als reine Schablonenschneider werden schmale Diamanten verwendet. Dadurch werden die Diamantenschneider teurer als andere Glasschneider, da man mehrere braucht und diese leicht kaputt gehen.
Der in der Schneidspitze sitzende Diamant ist sehr klein und die Halterung sehr fragil. Bei unsachgemäßer Führung fällt er heraus und das Werkzeug wird damit nutzlos.
Spezialgebiete:
- Kreise oder runde Formen schneiden
- fragile und unebene Gegenstände wie z. B. Vasen
2.2. Rädchenschneider

Bei den Rädchenschneidern sitzen häufig bis zu sechs Schneidräder auf einer Rosette.
Nachfolger des Diamantschneiders ist der im 19. Jahrhundert erfundene Rädchenschneider. Dieser ist heutzutage am gängigsten. Statt einem feststehenden Diamanten hat dieser Glasschneider ein sich drehendes Rädchen aus Stahl oder gehärtetem Metall.
Mit unterschiedlichen Schneidwinkeln werden unterschiedliche Glasdicken bearbeitet. Hier muss nicht einmal das Schneidrädchen, geschweige denn der Schneider, gewechselt werden. Rädchenschneider werden mit unterschiedlich voreingestellten Winkeln ausgeliefert. Potenziell eignet sich aber jeder Rädchenschneider für unterschiedliche Glasdicken. Es ist nur eine Frage der Handhabung der jeweiligen Griffform.
Eine dicke Scheibe: Je dicker die zu schneidende Scheibe ist, desto steiler müssen Sie den Glasschneider führen, um entsprechend mehr Druck auf das Handwerkzeug und somit die Scheibe zu geben.
Vor- und Nachteile des Rädchenschneiders gegenüber dem Diamantschneider:
Vorteile- für unterschiedliche Materialien gut (auch Fliesen und Keramik)
- bei verschiedenen Glasstärken nutzbar
- robust
- meist günstig
Nachteile- nicht geeignet für sehr dünne Materialien (z. B. Porzellan)
- unpraktisch bei hohlen Werkstücken (z. B. Vasen)
2.3. Weitere Formen von Glasschneidern
Für besondere Aufgaben gibt es spezialisierte Glasschneider. Ein paar wollen wir Ihnen in unserem Glasschneider Vergleich vorstellen:
Flaschenschneider
Flaschenschneider sind darauf abgestimmt, Glasflaschen zu zerschneiden. Mit diesem Werkzeug lässt sich der Boden einer alten Weinflasche Kinderleicht abtrennen. Gerade für Bastler ist dieses Werkzeug praktisch, um individuelle Lampen zu gestalten. Da Glas wind- und wetterfest ist, eignen sie sich, um mit einer Solarleuchte eine kleine Beleuchtung für den Garten zu zaubern.
Glasrundschneider

Glasrundschneider gehen nicht so leicht, wie es im Film aussieht.
Den Glasrundschneider haben Sie bestimmt schon im ein oder anderen Krimi gesehen. Hier ist der Glasschneider an einer Stange befestigt, die wiederum am anderen Ende einen Saugnapf hat. Der Saugnapf wird an der Scheibe befestigt und der Glasschneider im Kreis rundherum geführt. Anschließend kann mit einem Gummihammer das kreisrunde Glasstück aus der Scheibe gelöst werden.
Sie sehen, es ist nicht ganz so leicht wie bei James Bond, denn in vielen Filmen wird der Glasschneider einfach nur im Kreis geführt und dann die Scheibe entnommen. Dabei fällt unter den Tisch, dass ein Glasschneider nicht schneidet, sondern das Glas nur anritzt und es anschließend herausgebrochen werden muss. Details, die den Agenten der Queen nicht aufhalten.
Elektrischer Glasschneider
Wem die Handarbeit zu mühselig ist, der kann auch auf einen elektrischen Glasschneider zurückgreifen. Diese Geräte sind jedoch hauptsächlich für dicke Scheiben und Fliesen ausgerichtet. Für filigrane Arbeiten wie zum Beispiel für Tiffany-Scheiben sind diese Werkzeuge zu groß. Ihr Einsatzgebiet sind Badezimmer mit einer Kachelung nach Maß oder große und dicke Fensterscheiben. Wer nur Fliesen schneiden will, ist vermutlich mit einem reinen Fliesenschneider besser beraten. Die besten Modelle finden Sie in unserem separaten Fliesenschneider Vergleich.
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