Das Wichtigste in Kürze
  • Fledermauskästen sollten den Tieren idealerweise über mehrere Jahre hinweg einen Unterschlupf und Nistplatz bieten.
  • Witterungsbeständige Fledermauskästen können das ganze Jahr über von den Tieren angeflogen werden.
  • Es kann sich lohnen, gleich mehrere Fledermauskästen aufzuhängen, denn Fledermäuse sind sehr gesellige Tiere.

Fledermauskasten-Test: Eine Fledermaus schläft kopfüber.

Immer mehr Menschen nutzen ihren Garten oder den Balkon, um Wildtieren zu helfen – sei es mit Futter oder mit Rückzugsorten. Dafür können Sie zum Beispiel auf Fledermauskästen zurückgreifen.

Im nachfolgenden Ratgeber unseres Vergleichs von Fledermauskästen besprechen wir, ob sich ein solcher Fledermauskasten für die Abendsegler bezahlt macht. Weiterhin führen wir wichtige Kriterien an, die Sie kennen sollten, um den besten Fledermauskasten zu finden. Hierfür besprechen wir die Größe, das Material sowie weitere praktische Ausstattungsmerkmale.

1. Warum sprechen sich Online-Tests für Fledermauskästen aus?

Fledermäuse finden hierzulande immer weniger natürliche Rückzugsorte in Form von Höhlen oder hohlen Bäumen. Aus diesem Grund wird die Anbringung von Fledermauskästen empfohlen. Dieser bietet den teils vom Aussterben bedrohten Tieren eine alternative Unterschlupfmöglichkeit.

Der Mensch als Feind: Neben der intensiven Bewirtschaftung von Wäldern wirkt sich auch die Sanierung von Gebäuden negativ auf die Anzahl an Schlafquartieren für Fledermäuse aus. Weiterhin wird den Tieren durch den Einsatz von Pestiziden der Zugang zu Beute erschwert.

Um den Fledermäusen das Leben zusätzlich zu erleichtern, können Sie im Garten außerdem noch einiges verändern: So schätzen Fledermäuse nachtblühende und nektarreiche Pflanzen, wie etwa das Seifenkraut.

Diese Pflanzen ziehen viele Nachtfalter an, die für die Fledermäuse eine richtige Delikatesse sind. Insgesamt sprechen sich diverse Tests von Fledermauskästen für einen möglichst naturnahen Garten aus, in dem viele Insekten heimisch sind.

Fledermauskasten-Test: Ein Fledermauskasten hängt an einem Baum.

Auch hoch oben in den Bäumen sind Fledermauskästen zu finden.

2. Welche Arten von Fledermauskästen gibt es?

Für den Erhalt der Artenvielfalt

In Deutschland sind 25 Fledermausarten heimisch. Einige davon sind bereits vom Aussterben bedroht. Die Anbringung von Fledermauskästen ist ein sinnvoller Beitrag zum Schutz der Tiere.

Möchten Sie sich einen Fledermauskasten zulegen, haben Sie diverse Möglichkeiten: Neben einem bereits fertig konstruierten Fledermauskasten können Sie zudem auch einen Fledermauskasten-Bausatz erwerben. Außerdem können Sie mit etwas Geschick einen Fledermauskasten selber bauen.

Bereits fertige Fledermauskästen bieten den Vorteil, dass sie nur noch aufgehängt werden müssen. Haben Sie hingegen Freude am Basteln oder möchten Sie den Aufbau gemeinsam mit der Familie oder mit Freunden meistern, können Sie sich für einen Fledermauskasten-Bausatz bzw. für eine Bauanleitung entscheiden.

Hierbei haben die Fledermauskästen in der Regel einen sehr ähnlichen Aufbau: Von unten – in Form einer schmalen Einflugöffnung – sind die Nistkästen für die Flugtiere zugänglich. Seltener werden auch Fledermauskästen mit einer Öffnung ähnlich wie bei einem Nistkasten für Vögel angeboten.

Hinweis: Die Öffnung an der Unterseite erschwert es anderen Tieren wie zum Beispiel Vögeln oder Raubtieren, ins Innere des Kastens zu gelangen. Weiterhin kann der Fledermauskot einfach aus dem Kasten herausfallen. Somit handelt es sich hierbei im Grunde um selbstreinigende Fledermauskästen.

Außerdem können Sie sich neben einem eher ausladenden Kasten auch für einen sehr schmalen Unterputz-Fledermauskasten wie jenen von Hasselfeldt, Vivara oder Schwegler entscheiden. Neben den eckigen Kästen sind zudem auch zylindrisch geformte Übernachtungsmöglichkeiten für die Fledermäuse erhältlich.

3. Was gilt es zu beachten, wenn Sie einen Fledermauskasten kaufen möchten?

3.1. Die Größe: Wie viele Fledermäuse passen in einen Fledermauskasten?

Die Nachtquartiere von Fledermäusen könnten unterschiedlicher nicht sein. So nächtigen bzw. nisten sie beispielsweise in Baumhöhlen oder Felsspalten, aber auch Dachböden oder Kellerräume sind beliebt.

Interessant: Die Fledermauskästen werden allem voran von Fledermaus-Arten angesteuert, die gerne in oder an Gebäuden leben. Angeflogen werden sie laut dem NABU allem voran von Wasser-, Mücken- und Rauhautfledermäusen sowie von Abendseglern.

Möchten Sie einen Fledermauskasten aufhängen, um den Tieren eine künstliche Unterschlupfmöglichkeit anzubieten, fallen diese unterschiedlich groß aus. Laut dem NABU-Fledermausschutz kann ein Kasten bis zu 40 Fledermäuse beherbergen.

Allem voran unterscheiden sich die unterschiedlichen Fledermauskasten-Modelle in der Höhe. So können Sie sich neben sehr platzsparenden Spalt- oder Flachkästen auch für einen geräumigeren Großraumkasten entscheiden.

Hinweis: Viele der besten Fledermauskästen sind sehr schmal. Hiermit wird das natürliche Habitat der Tiere nachempfunden, die gerne in Spalten oder Ritzen nächtigen.

Doch welche Maße hat ein Fledermauskasten? Da es hauptsächlich auf die Höhe ankommt, sind zwei Richtwerte besonders bedeutsam:

  • Bevorzugen Sie einen Fledermauskasten mit überschaubaren Maßen, kommen die sehr kleinen bzw. flachen Modelle für Sie infrage. Diese haben oft eine Höhe von ca. 30 Zentimetern. Meist haben Unterputz-Fledermauskästen oder ähnliche Modelle dieser Größe etwa eine Nistkammer.
  • Steht Ihnen hingegen mehr Platz zur Verfügung, können Sie sich auch für einen Fledermauskasten mit größeren Maßen entscheiden. Hier stehen den Fledermäusen bis zu zwei Nistkammern zur Verfügung. Seltener haben die großen Fledermauskästen eine Höhe von mehr als 60 Zentimetern.

Möchten Sie den Tieren eine große Anzahl an Nistkammern anbieten, können Sie auch mehrere Fledermauskästen an der Hauswand oder im Garten bereitstellen. Überdies freuen sich die Tiere laut Tests über Fledermauskästen in unterschiedlichen Größen und Formen.

Fledermauskasten im Test: Vier verschiedene Kästen sind an Bäumen angebracht.

Fledermauskästen können nicht nur von Naturschutzorganisationen oder Dachfirmen aufgehängt werden, sondern auch von engagierten Einzelpersonen.

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3.2. Das Material

In der Regel werden die Fledermauskästen aus Holz gefertigt. Doch welches Holz wird für Fledermauskästen verwendet?

Laut Online-Tests bestehen die Fledermauskästen unter anderem aus Birken-, Kiefer- oder Rindenholz. Weiterhin werden auch Fledermauskästen aus Holzbeton angeboten. Hierbei handelt es sich um einen Werkstoff bestehend aus Sägespänen und Zement.

Fledermauskästen aus Holzbeton haben den Vorteil, dass die raue Oberfläche den Fledermäusen einen guten Halt bietet. Weiterhin können die Holzbeton-Fledermauskästen mit einer stabilen Innentemperatur punkten.

Bevorzugen Sie hingegen einen Fledermauskasten aus Sperr- oder Massivholz, raten wir Ihnen zu einem Produkt aus einem bereits behandelten Material. Achten Sie hierbei auf eine chemiefreie Herstellung.

Tipp: Sie können einen Holz-Fledermauskasten nachträglich behandeln, um ihn gegen jegliche Witterung zu schützen. Hier gilt es einen Holzlack, eine Holzfarbe oder ein Holzöl zu wählen, die keinerlei chemische Zusätze enthalten.

3.3. Witterungsschutz

Insbesondere die Fledermauskästen aus Holz sind oft zusätzlich mit einem Zinkblech-Dach ausgestattet. Hiermit wird die Witterungsbeständigkeit erhöht. Neben diesen gibt es auch Kästen mit einem Holzdach. Allem voran die aus Holzbeton gefertigten Fledermauskästen haben meist kein zusätzliches Dach, da das Material nicht durch ein solches vor der Witterung geschützt werden muss.

Wird der Kasten einer starken Witterung ausgesetzt sein – möchten Sie den Fledermauskasten beispielsweise an der Hauswand anbringen – dann raten wir Ihnen zu einem besonders beständigen Produkt aus Holzbeton. Auch für die Fassade kommen diese Fledermauskästen bestens infrage.

Planen Sie hingegen den Fledermauskasten innen bereitzustellen – auf dem Dachboden oder im Keller – dann reicht auch ein Massivholz-Produkt aus.

Fledermauskasten-Test: Viele Fledermäuse hängen kopfüber in einer dunklen Höhle.

In der freien Wildbahn suchen Fledermäuse oft Schutz in dunklen Höhlen.

3.4. Weitere Ausstattungsmerkmale

Einige Fledermauskästen bieten zusätzliche Ausstattungsmerkmale. So haben viele der aus Holz gefertigten Kästen eine Tür, die beispielsweise die Reinigung erleichtert. Fledermauskästen aus Holzbeton hingegen sind mitunter mit einer heraustrennbaren Rückwand ausgestattet.

Darüber hinaus bieten einige Fledermauskästen ein großes Anflugbrett, auf dem die Fledermäuse landen können. Diese Bretter könnten auch von anderen Tieren wie zum Beispiel Vögeln genutzt werden, um eine Flugpause einzulegen.

4. Wo hängt man einen Fledermauskasten am besten auf?

Ein Fledermauskasten kann sowohl innen als auch außen platziert werden. Es wird empfohlen, den Fledermauskasten – allem voran im Außenbereich – an einer hellen, nicht aber vollsonnigen Stelle anzubringen.

Weiterhin sollte der Fledermauskasten an dem Standort idealerweise keiner starken Witterung ausgesetzt sein. So eignen sich überdachte Balkone prima für einen Fledermauskasten.

Planen Sie den Fledermauskasten hingegen im Stall oder Keller für die Tiere bereitzustellen, sollte der Kasten mindestens in einer Höhe von drei Metern hängen.

Tipp: Möchten Sie die nachtaktiven Tiere beobachten, können Sie den Fledermauskasten mit einer Kamera ausstatten. Hierfür kommen beispielsweise Wildkameras infrage. Diese können Sie in der Nähe des Kastens platzieren.

4.1. Wann sollte man einen Fledermauskasten aufhängen?

Laut GEO ist der Zeitpunkt des Anbringens des Fledermauskastens weniger entscheidend. Somit ist es ohne Weiteres möglich, einen Fledermauskasten das ganze Jahr über anzubringen.

Möchten Sie gezielt den Jungtieren einen sicheren Unterschlupf im Sommer bieten, dann sollten Sie den Kasten zwischen März und April anbringen. Ab Oktober hingegen eignet sich der Fledermauskasten bereits prima als Winterquartier.

Fledermauskasten im Test: Zwei flache Kästen an einem Baum.

Ein Fledermauskasten ist das ganze Jahr über eine sinnvolle Unterstützung für die nachtaktiven Tiere.

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4.2. Wie hängt man den Fledermauskasten auf?

Das Aufhängen des Fledermauskastens ist denkbar einfach: In der Regel bieten die Kästen eine Aufhängemöglichkeit in Form einer Schnur oder einer Aussparung. Möchten Sie den Fledermauskasten aufhängen, ist es somit lediglich erforderlich, einen Haken in die Wand bzw. den Untergrund zu schrauben.

Ist der von Ihnen gewählte Kasten weder mit einer Schnur noch mit einer Aussparung oder einem Draht ausgestattet, kann eine Aufhängung auch nachträglich noch ergänzt werden. Verwenden Sie hierfür beispielsweise einen Edelstahl-Haken aus dem Baumarkt.

Vorsicht: Der Fledermauskasten sollte fest angebracht werden, da er von den Tieren sonst nicht angeflogen wird. Fest verschraubte bzw. gedübelte Unterschlupfmöglichkeiten stehen bei den Fledermäusen besonders hoch im Kurs.

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5. FAQ: Fragen und Antworten zum Thema Fledermauskasten

Im Folgenden haben wir gängige Fragen und Antworten zum Thema Fledermauskasten vorbereitet.

5.1. Wie reinigt man einen Fledermauskasten?

Im Gegensatz zu den selbstreinigenden Fledermauskästen mit einer Öffnung an der Unterseite sollten allem voran die an ein Vogelhaus bzw. einen Nistkasten erinnernden Kästen hin und wieder gesäubert werden. Dies ist im September sowie im Oktober möglich – und somit vor dem Winterschlaf der Fledermäuse.

Möchten Sie den Fledermauskasten reinigen, sollten Sie sich zuvor vergewissern, dass die Bewohner entflogen sind. Sind keine Fledermäuse im Quartier, können Sie den Kasten mit einer Bürste und gegebenenfalls etwas Wasser von Kotrückständen befreien.

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5.2. Wie schützt man den Kasten vor Mardern und anderen Raubtieren?

Um die Fledermäuse vor Fressfeinden zu schützen, sollte das Sommer- bzw. Winterquartier in Form eines Fledermauskastens weit oben hängen. Online-Tests empfehlen, den Fledermauskasten in einer Höhe von etwa fünf Metern zu platzieren.

Hinweis: Ein Fledermauskasten, der weit oben hängt, schützt die Fledermäuse nicht nur vor Fressfeinden. Weiterhin wird den Tieren so auch der Ein- und Ausflug erleichtert.

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5.3. Was sollte man tun, wenn man ein Jungtier findet?

Allem voran im Sommer – von Ende Mai bis Juli – findet man in Gärten immer mal wieder hilflose Jungtiere, die aus dem Fledermauskasten gefallen sind. In solch einem Fall sollten Sie die kleine Fledermaus in den Kasten zurücksetzen.

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Videos zum Thema Fledermauskasten

In diesem YouTube-Video von Terra X plus wird erklärt, wie sich Fledermäuse orientieren. Es werden die verschiedenen Sinne der Fledermäuse erläutert, insbesondere ihre Fähigkeit zur Echoortung. Außerdem wird gezeigt, wie man Fledermauskästen bauen und aufhängen kann, um den Tieren Unterschlupf zu bieten und ihnen bei ihrem natürlichen Verhalten zu helfen.

In diesem Video der SWR Landesschau Rheinland-Pfalz erfahren Sie Wissenswertes über Fledermäuse, die auf der Suche nach einem Winterquartier sind. Sehen Sie, wie Fledermauskästen gestaltet werden, um den Tieren einen sicheren Unterschlupf zu bieten.

Quellenverzeichnis