Das Wichtigste in Kürze
  • Typisch ist eine Dachleiter für Schornsteinfeger – aber auch Photovoltaikanlagen erfordern gelegentlich eine Wartung oder Reparatur.
  • Sind regelmäßig Arbeiten auf dem Dach zu erwarten, ist es in jedem Fall sinnvoll, wenn eine sichere Dachleiter fest installiert wird.
  • Eine Alternative ist eine Dachleiter zum Einhängen oder eine Dachleiter mit Firstüberwurfbügel, die bei Bedarf sichere Dacharbeiten ermöglicht.

Dachleiter-Test: Fest installierte Dachleiter zwischen zwei PV-Flächen unter zwei Schornsteinen endend.

Die Frage nach einer passenden Dachleiter stellt sich den meisten Hausbesitzern früher oder später. Sei es, dass man selbst auf dem Dach arbeiten möchte, oder, dass Fachleute Arbeiten auf dem Dach übernehmen.

Für diese Aufgaben bieten sich verschiedene Lösungen an. Geht es nur um den Zugang zum Kamin, kommen eine feste Dachleiter für Schornsteinfeger oder einzelne Dachtritte in Betracht. Für großflächigere Anwendungen sind laut online verfügbaren Dachleiter-Tests flexible Dachleitern besser geeignet. Zu solchen Anwendungen gehören z. B. ein Baumschnitt über dem Dach, Wartungsarbeiten an Solaranlagen u. Ä.

In diesem redaktionellen Teil unseres Dachleiter-Vergleichs informieren wir Sie über die verschiedenen Möglichkeiten und was Sie rund um die Anschaffung beachten sollten.

Dachleiter-Test: Ein Mann steht am Schornstein mit einem Bein auf einer verzinkten Leiter mit Firsthaken.

Hier sehen wir eine verzinkte, mobile Dachleiter, die mit Firsthaken befestigt ist. Sie sorgt für den Zugang zum Schornstein.

1. Warum sollten Sie eine Dachleiter kaufen und welche Bestimmungen gibt es?

Wann braucht man eine Dachleiter? Die folgende Übersicht gibt Aufschluss über die Gründe für die Anschaffung einer Dachleiter:

Grund Beispiele
Reinigung und Pflege
  • Dachrinnen säubern
  • Schnee oder Eis beseitigen
  • Schnitt überhängender Bäume
Wartungsarbeiten
  • Wartung der PV-Anlage
  • Inspektion oder Reinigung durch den Schornsteinfeger
  • Reparatur oder Kontrolle von Antennen
  • Austausch von Ziegeln
Sofortmaßnahmen bei Schäden
  • Sturmschäden
  • Schäden durch Tiere (Marder, Waschbären u. Ä.)
  • Undichtigkeiten
Berufliche Nutzung
  • Dachdecker und Zimmerer
  • Schornsteinfeger
  • Techniker für Dachanlagen

Wenn Sie als private Person auf ihr eigenes Dach steigen, sind Sie nicht an Vorschriften gebunden. Dennoch ist es natürlich sinnvoll, dass Sie auf eine sichere Dachleiter Wert legen. Wir empfehlen darauf zu achten, dass die Dachleiter der DIN EN 12951 entspricht. Diese definiert unter anderem die Konstruktion, die Belastbarkeit und die Montagerichtlinien für Dachleitern. Schauen Sie bei den Leitern oder auch den Herstellern (z. B. Krause, Lahyr, Zarges), ob diese eine entsprechende Aussage zu einzelnen Produkten machen.

Etwas komplizierter wird es, wenn Sie als Hausbesitzer länderspezifische oder kommunale Bauvorschriften erfüllen müssen. Sollte Ihre örtliche Bauordnung solche Bedingungen stellen, sind die berufsgenossenschaftlichen Anforderungen für Schornsteinfeger der BG-Bau ganz aufschlussreich. Teilweise verweisen diese auf die DIN 4426. Nach dieser müssen Dachleitern installiert werden, wenn regelmäßig Arbeiten durchgeführt werden und es keine andere sichere Zugangsroute gibt. Im Zweifel fragen Sie Ihr Bauamt, was für Sie gilt.

Auch, wenn Sie eine Dachleiter für die berufliche Nutzung anschaffen möchten, ist die Berufsgenossenschaft die beste Quelle, was konkrete Anforderungen angeht. Dazu gehören beispielsweise die DGUV Regel 112-198 und 112-199. Darin finden sich detaillierte Regelungen zu den Anforderungen an persönliche Schutzausrüstungen (PSA) gegen Absturz. Daneben ist auch die DGUV Information 201-056 interessant, die speziell die Verwendung von Leitern und Tritten, also auch von Dachleitern, regelt.

Als Arbeitgeber müssen Sie sich zudem an die Arbeitsstättenverordnung und die technischen Regeln für Arbeitsstätten halten. Diese erfordern, dass Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Dächern sicher gestaltet sind. Sie beschreiben außerdem die Anforderungen an Sicherheitsmaßnahmen gegen einen möglichen Absturz auf Dächern.

Für alle, die sich in das Thema „sichere Dachleitern“ vertiefen möchten, bieten die Berufsgenossenschaften oder Interessenverbände, wie beispielsweise die der Dachdecker, sehr genau definierte Merkmale.

Tipp: Klären Sie auf jeden Fall zuerst ab, welche örtlichen Vorschriften es für Ihr Haus eventuell gibt, bevor Sie sich eine Dachleiter anschaffen.

Dachleiter-Test: Ein Dach mit Dachfester als Ausstieg und einzelnen, fest installierten Stufen.

Solche fest installierten Einzelstufen sind durchaus auch eine Möglichkeit, sofern sie den örtlichen Bestimmungen entsprechen.

2. Welche Dachleitern gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Zunächst einmal sollten Sie für sich klären, welche Art von Dachleiter für Sie die richtige ist. Hier stellen wir Ihnen Informationen zu den unterschiedlichen Dachleitern zur Verfügung, an denen Sie sich orientieren können.

2.1. Fest installierte vs. mobile Dachleitern: Vor- und Nachteile

Die erste Entscheidung ist laut diversen Dachleiter-Tests zugleich die wichtigste für die Auswahl einer passenden Dachleiter: Soll die Dachleiter fest installiert oder doch lieber flexibel einsetzbar sein? Wir stellen Ihnen die Vor- und Nachteile einer fest installierten Dachleiter hier im Überblick dar:

    Vorteile
  • stabil befestigt – kann nicht wegrutschen
  • sicherer Weg zu festen Installationen oder Schornstein
  • schneller Zugang ohne Auf- und Abbau
  • verteilt das Gewicht auf dem Dach sehr gut
  • erfüllt oft baurechtliche Vorgaben
  • weder Transport noch Lagerung erforderlich
    Nachteile
  • kann nicht anderweitig genutzt werden
  • deckt nicht die gesamte Dachfläche ab
  • immer sichtbar
  • erfordert Kontrolle und Wartung
  • höhere Anschaffungskosten

Die Vor- und Nachteile einer mobilen Dachleiter sind dagegen:

    Vorteile
  • kann auf mehreren Dächern benutzt werden (Garage, Gartenhaus, Nachbarn u. s. w.)
  • keine Installationskosten, d. h. geringere Anschaffungskosten
  • keine optische Beeinträchtigung der Dachfläche
  • kann an allen Stellen des Dachs eingesetzt werden
    Nachteile
  • geringere Sicherheit und Stabilität bei Fehlern im Umgang
  • Mehraufwand vor und nach jedem Einsatz (Auf- und Abbau)
  • erfordert Transport und Lagerung

2.2. Materialien: Aluminium, Holz oder Stahl?

Sie überlegen, ob Sie eine Dachleiter aus Aluminium oder Stahl kaufen sollen? Vielleicht kommt sogar eine Dachleiter aus Holz infrage? Die verschiedenen Materialien bringen folgende Eigenschaften mit, die ihre unterschiedliche Eignung bzw. Vor- und Nachteile ausmachen:

Art Vorteile Nachteile
Dachleiter – Holz relativ leicht (leichter als Stahl)
umweltfreundlich
kostengünstig
natürliche, rutschhemmende Oberfläche
kürzere Haltbarkeit (weniger witterungsbeständig)
geringere Belastbarkeit
höheres Gewicht als Aluminium
Dachleiter – Alu leicht
witterungsbeständig
korrosionsbeständig
stabil
pflegeleicht
langlebig
teurer als Holz
umweltbelastende Produktion
bei Nässe Rutschgefahr
Dachleiter – Stahl sehr stabil
hohe Tragkraft
verzinkter oder rostfreier Stahl ausgesprochen langlebig
Korrosionsgefahr (außer bei Verzinkung oder Edelstahl)
schwer
höhere Anschaffungskosten als andere Dachleitern (Holz, Alu)
Dachleiter-Test: Eine Holzleiter liegt auf einem Dach, das mit Kunststoff- oder Blech-Ziegelimitationen ausgestattet ist.

Holz-Dachleitern werden eher selten genutzt, da sie nicht die Witterungsbeständigkeit von Aluleitern oder korrosionsfreien Stahlleitern aufweisen.

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2.3. Unterschiede in Länge und Gewichtskapazität

Wir finden Dachleitern in ganz unterschiedlichen Längen zwischen 2 und 10 m. Teilweise sind diese modular einsetzbar, also in einzelne Segmente aufgeteilt. Alternativ kommen auch Teleskop-Dachleitern zum Einsatz. Längere, einteilige Leitern bringen zwar mehr Reichweite, sind aber laut einigen Dachleiter-Tests schwerer zu transportieren. Sie benötigen oft auch zusätzliche Sicherungen, wie beispielsweise weitere Dachhaken.

Bei der Gewichtskapazität sind sowohl das Gewicht des Nutzers als auch dessen Ausrüstung zu berücksichtigen. Eine Person mit einem Gewicht von 80 kg und einem Werkzeugkoffer, der 15 kg wiegt, kommt also theoretisch mit einer Traglast von 100 kg aus. Wir empfehlen eine Traglast von ≥150 kg zu wählen, da verschiedene Dachleiter-Tests zeigen, dass Leitern mit geringer Belastbarkeit auch weniger Stabilität mitbringen.

3. Wie wähle ich die richtige Dachleiter aus einem Test für meine spezifische Anwendung?

Die Gegebenheiten des Dachs sollten Sie unbedingt in Ihre Überlegungen einbeziehen, denn aus verschiedenen Parametern ergeben sich wichtige Kaufkriterien. So erfordert etwa eine starke Dachneigung genau wie eine sehr glatte Eindeckung eine besondere Dachleiter-Befestigung.

3.1. Berücksichtigung der Dachneigung und -höhe

In der folgenden Tabelle stellen wir Neigungen und Höhen mit passenden Leitereigenschaften zusammen:

Dachneigung und -höhe geeignete Leiter
bis ca. 20°

2 bis 5 m

  • leichte, mobile Leiter
  • zur Verteilung der Last von Nutzer und Werkzeug (größere Auflagefläche)
  • beim Flachdach aufliegend ohne Befestigung
20° – 45°

6 bis 10 m

  • rutschfest und stabil
  • Halterung für Dachleiter erforderlich
  • Dachleitern mit Firstbügel oder Dachhaken
  • Dachleiter zum Einhängen bei vorhandenen Haken
  • fest installierte Dachleitern
  • Haltegurte empfohlen
mehr als 45°

mehr als 10 m

  • spezielle, für extreme Neigungen geeignete Dachleitern
  • Dachleiter mit Geländer
  • Dachleiter am First aufhängen mit zusätzlichen Sicherungen (Haltegurt oder Absturzsicherung)
  • fest installierte Dachleitern
  • rutschfeste Sprossen

Fazit: Für ein Dach mit einer moderaten Neigung und Höhe ist eine mobile Dachleiter mit Firstüberwurfbügel oder Dachhaken besser geeignet als für ein steiles Dach, das mit einer fest installierten Dachleiter deutlich sicherer besteigbar ist.

Dachleiter-Test: Eine rostige Dachleiter auf einem völlig bemoosten Ziegeldach.

Bei dieser Leiter würden wir auf jeden Fall zunächst einmal eine Inspektion und eine Erneuerung empfehlen.

3.2. Anforderungen für spezielle Dachtypen

Auch die Dacheindeckung bringt einige spezielle Anforderungen an eine passende Dachleiter mit sich, wie wir hier kurz beschreiben:

Dachtyp Anforderungen
Dach mit Dachziegeln
  • breite Auflageflächen und rutschfeste Querstreben zur Gewichtsverteilung
  • Dachhaken oder Firstbügel zur Sicherung
  • Schutzkappen an der Leiter als Kratzschutz
Blechdach
  • rutschfeste Sprossen und Haltepunkte
  • breite, weiche Auflagepunkte, um Kratzer und Dellen zu vermeiden
  • Dachhaken und/oder Spanngurte sowie zusätzliche Absturzsicherung (Haltegurt)
  • mobile Leiter nicht bei nassem Dach nutzen
Flachdach mit Folieneindeckung
  • großflächige, abgerundete Auflageflächen oder zusätzliche Schutzmatten unter den Auflagepunkten
  • Hauptaufgabe ist die Gewichtsverteilung
  • darf keine scharfe Kanten oder spitze Auflagepunkte aufweisen

3.3. Zubehör und Zusatzfunktionen: Halterungen, Haken und Sicherungssysteme

Auf die Frage, „Was ist bei der Benutzung von Dachleitern zu beachten?“, lautet die Antwort vor allem bei steilen, hohen Dächern: Sichern, sichern, sichern. Dafür gibt es Halterungen für Dachleitern, wie Dachhaken, Firstbügel u. Ä. Wenn eine mobile Dachleiter am First oder an Haken befestigt wird, können zusätzliche Spanngurte, Sicherungsseile für die Leiter oder auch weitere Haken für mehr Sicherheit sorgen. Die meisten Hersteller bieten passendes Sicherungs-Zubehör für ihre Dachleitern an.

Viel Sicherheit geben auch Dachleitern mit Geländer oder ein Dachleiter-Gerüst mit Arbeitsplattform. Damit sind auch langandauernde Arbeiten auf hohen, steilen Dächern sicher möglich. Eine solche Ausstattung ist allerdings eher im professionellen Bereich zu finden.

Nicht zuletzt ist eine persönliche Schutzausrüstung eine gute Ergänzung. Diese kann beispielsweise aus Haltegurt und Sicherungsseil bestehen. Auf jeden Fall sind rutschfeste Schuhe beim Arbeiten auf dem Dach unerlässlich.

Dachleiter-Test: Ein Mann steht auf einer Dachleiter und betrachtet die Äste eines über den First hängenden Baums.

Überhängende Bäume können vor allem bei Sturm zu abgebrochenen Ästen auf dem Dach führen, die mit einer flexiblen Dachleiter erreicht werden.

4. Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Dachleitern

Zum Schluss unseres Dachleiter-Vergleichs beantworten wir noch häufig gestellte Fragen, denn es ist uns wichtig, Ihnen wirklich alle Informationen für eine fundierte Kaufentscheidung zu geben.

4.1. Kann eine Dachleiter auch bei schlechtem Wetter verwendet werden?

Von Dacharbeiten bei schlechtem Wetter ist abzuraten. Nässe erhöht beispielsweise die Rutschgefahr. Das trifft besonders bei Metallleitern und Blechdächern zu – aber auch glasierte Ziegel können sehr glatt sein. Auch starker Wind ist auf dem Dach ein Sicherheitsrisiko. Wer bei einem Sturm glaubt, noch ein paar Ziegel retten zu können, der riskiert unter Umständen sein Leben.

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4.2. Wie lange hält eine Dachleiter und wann sollte sie ersetzt werden?

Die Leiter sollte regelmäßig auf Schäden überprüft werden. Zeigen sich Mängel (Rost, Risse u. Ä.) oder eine geringere Stabilität, ist es Zeit, die Dachleiter auszutauschen. Dabei können gute Dachleitern durchaus über 20 Jahre halten – ob sie dann noch den aktuellen Bestimmungen entsprechen, ist dennoch zu prüfen.

Dachleiter-Test: Eine Stahlleiter auf einem Welldach, die sichtlich korrodiert ist.

Bei dieser Dachleiter aus Stahl ist die Korrosion nicht zu übersehen und spricht eindeutig für einen Austausch.

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4.3. Welchen Sprossenabstand und welche Sprossenbreite sollte eine Leiter haben?

In der DIN EN 131 sind 225 bis 300 mm als möglicher Sprossenabstand beschrieben und 250 mm empfohlen. Diese DIN wird regelmäßig bei baurechtlichen Vorschriften als Maßgabe übernommen, z. B. für den Zugang des Schornsteinfegers. Die Sprossen sollten eine Breite von mindestens 30 cm aufweisen.

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4.4. Wie nutze und pflege ich eine Dachleiter richtig?

Vor der Nutzung ist eine kurze Kontrolle durchzuführen, ob die Leiter keine Schäden aufweist. Mobile Leitern werden sicher eingehängt bzw. befestigt und gesichert, bevor sie benutzt werden. Bei der Nutzung sind besonders bei steileren Dächern immer beide Hände am Leiterholm zu halten.

Eine regelmäßige Inspektion zeigt auch, welche Pflegemaßnahmen anstehen. Zur Pflege gehört, die Leiter sauber zu halten und je nach Material auch den Witterungsschutz zu erneuern. Außerdem sollten eventuelle Schraubverbindungen geprüft und gegebenenfalls nachgezogen werden.

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Videos zum Thema Dachleiter

In diesem YouTube-Clip geht es um den Teleskopleiter-Test der Hengda-Leiter. Es werden Aspekte wie Stabilität und Handhabung beleuchtet und kommentiert. Außerdem zeigt das Video die Merkmale und beschreibt die Vorteile der Hengda-Leiter.

Quellenverzeichnis