Die perfekte Pizza gelingt nicht nur durch hochwertige Zutaten und ein gutes Rezept. Ein oft unterschätzter, aber wichtiger Faktor ist das Werkzeug, allen voran die richtige Pizzaschaufel. Ohne sie droht die mühsam vorbereitete Pizza beim Einschieben zu verformen, zu verkleben oder sogar im schlimmsten Fall zu Boden zu fallen.
Mit der passenden Pizzaschaufel bleibt der Teig unversehrt und der Belag verrutscht nicht, wenn die Pizza eingeschoben wird. Besonders beim Umgang mit hohen Temperaturen erweist sich eine robuste, gut gestaltete Schaufel als unverzichtbar. In diesem Ratgeber beleuchten wir, warum dieses Werkzeug ein Muss für jeden Pizzafan ist, welche Unterschiede es gibt und wie Sie die Pizzaschaufel richtig benutzen.
1. Wie ist eine Pizzaschaufel aufgebaut?
Ein kurzer Blick in die Geschichte der Pizzaschaufel
Die Geschichte der Pizzaschaufel reicht weit zurück. Bereits in der Antike verwendeten Bäcker flache Holz- oder Metallschaufeln, um Brote in heiße Steinöfen zu schieben. Mit der Entstehung der Pizza in Neapel entwickelte sich die Schaufel weiter, um den spezifischen Anforderungen des Pizzabackens gerecht zu werden: Leicht, aber stabil und mit langen Griffen, um den Abstand zur Hitze zu wahren.
Ein knuspriger, goldbrauner Boden gehört zu den Markenzeichen einer perfekten neapolitanischen Pizza. Doch dieser lässt sich leicht beschädigen, wenn der Teig unsachgemäß behandelt wird. Mit einer Pizzaschaufel gleitet der Teig sanft auf den heißen Stein oder das Backblech, ohne dass er sich verformt oder am Belag haften bleibt.
Nach dem Backen lässt sich die Pizza ebenso schonend wieder entnehmen. Die dünne Kante gleitet mühelos unter die Pizza und schützt dabei den knusprigen Boden. So bleibt der Pizzaboden intakt, und die Struktur der Pizza bleibt einheitlich und ansprechend.
Eine Pizzaschaufel besteht in der Regel aus drei Hauptkomponenten:
- der Schaufelfläche,
- dem Griff
- und (bei einigen Modellen) dem Verbindungsstück zwischen beidem.
Die Schaufelfläche ist flach und kann eine runde oder rechteckige Form haben, je nach Vorliebe des Nutzers oder der Art der Pizza. Metallmodelle besitzen oft eine perforierte Oberfläche, um überschüssiges Mehl abzuschütteln und den Pizzaboden knuspriger zu backen.

Gerade bei Oberflächen, die mit viel Mehl bestreut sind, sind gleichmäßige Löcher in der Pizzaschaufel ideal, um die Pizza etwas vom Mehl zu befreien.
Der Griff besteht aus Holz oder hitzebeständigem Kunststoff und ist so gestaltet, dass er bequem in der Hand liegt und einen festen Griff ermöglicht. Das Verbindungsstück sorgt für Stabilität und ist oft verstärkt, um die Langlebigkeit des Werkzeugs zu gewährleisten.
Das Design einer Pizzaschaufel vereint dabei Funktionalität und Ästhetik. Moderne Modelle sind nicht nur praktisch, sondern auch ein stilvolles Zubehör in der Küche.
Die Wahl des Materials, die Länge des Griffs und die Form der Schaufel beeinflussen die Handhabung – weniger aber das Backergebnis. Es lohnt sich, bei der Auswahl einer Pizzaschaufel auf Details zu achten, um das Backerlebnis optimal zu gestalten.
2. Pizzaschaufel-Arten: Welche Pizzaschaufel ist die beste?
Pizzaschaufeln bestehen in der Regel aus Holz, Metall oder einer Kombination beider Materialien. Jede Variante bringt ihre eigenen Vorzüge mit sich.
Holzschaufeln bestechen durch ihre natürliche Optik. Metallmodelle, meist aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt, zeichnen sich durch ihre Robustheit und Langlebigkeit aus. Sie sind dünner als Holzschaufeln, was das Unterheben der Pizza erleichtert.
Hybridmodelle kombinieren die Vorteile beider Materialien: einen Holzgriff für angenehmen Halt und ein Metallschaufelblatt für präzises Handling.
2.1. Formen im Detail: Rund, rechteckig und Spezialformen
Die Form der Pizzaschaufel beeinflusst nicht nur das Handling, sondern auch die Vielseitigkeit im Einsatz. Runde Schaufeln eignen sich hervorragend für klassische, runde Pizzen. Sie erleichtern das Drehen der Pizza im Ofen, was bei hohen Temperaturen in Steinöfen von Vorteil ist.
Rechteckige Modelle bieten mehr Fläche und eignen sich ideal für längliche oder große Pizzen sowie Flammkuchen. Daneben existieren Spezialformen, die auf bestimmte Backtechniken abgestimmt sind, etwa perforierte Schaufeln, die überschüssiges Mehl abfallen lassen.

Auch rechteckige Pizzaschaufeln können für runde Pizzen genutzt werden. Dadurch, dass sie mehr Platz bieten, kann das Hantieren etwas einfacher sein.
2.2. Größenunterschiede: Vom Heimgebrauch bis zur Profi-Küche
Die Größe der Pizzaschaufel variiert je nach Verwendungszweck erheblich. Für den Hausgebrauch sind kompakte Modelle mit kürzeren Griffen ideal, da sie sich leicht verstauen lassen und perfekt in handelsübliche Öfen passen.
In professionellen Küchen hingegen kommen größere Schaufeln zum Einsatz, oft mit langen Griffen, die den sicheren Umgang mit
- tiefen Pizzaöfen
- und hohen Temperaturen
ermöglichen.
3. Welche Pizzaschaufel für Backofen, Grill und Pizzaofen?
Der Einsatzbereich von Pizzaschaufeln ist vielseitig und reicht vom klassischen Küchenbackofen bis hin zu professionellen Pizzaöfen oder Grill. Jeder Ofentyp stellt dabei spezifische Anforderungen an das Material, die Form und die Handhabung der Schaufel.
3.1. Backofen: Praktische Tipps für den Hausgebrauch
Der klassische Küchenbackofen gehört zu den am häufigsten genutzten Geräten für das Pizzabacken im privaten Umfeld. In diesem Kontext spielt die Größe der Pizzaschaufel eine entscheidende Rolle. Kompakte Modelle mit kürzeren Griffen eignen sich ideal, da sie leicht zu manövrieren sind und problemlos in den Ofen passen. Eine rechteckige Schaufelfläche maximiert den Platz und erleichtert das Einschieben auf ein Backblech oder einen Pizzastein.
Nach dem Backen ermöglicht eine dünne Metallschaufel das einfache Herausheben, da sie sich einfach unter den knusprigen Boden schieben lässt. Für den Hausgebrauch empfiehlt sich zudem eine Schaufel mit abnehmbarem Griff, um sie platzsparend zu verstauen.
3.2. Gasgrill und Kugelgrill: Herausforderungen und Lösungen
Das Pizzabacken auf dem Grill, sei es ein Gas- oder Kugelgrill, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Hier ergeben sich jedoch besondere Herausforderungen. Die Hitzeverteilung ist oft ungleichmäßiger als im Backofen, und die Temperatur erreicht deutlich höhere Werte. In diesem Umfeld sind Pizzaschaufeln gefragt, die hitzebeständig und leicht zu handhaben sind.

Gerade beim Backen mit dem Grill ist ein Pizzastein praktisch, um die unregelmäßige Hitze etwas auszugleichen.
Metallschaufeln aus Aluminium oder Edelstahl sind die erste Wahl, da sie extremen Temperaturen standhalten. Ein langer Griff bietet den notwendigen Sicherheitsabstand zur Hitzequelle.
3.3. Pizzaofen und Holzbackofen: Tradition trifft Technik
In Pizzaöfen und traditionellen Holzbacköfen entfaltet sich die wahre Kunst des Pizzabackens. Diese Öfen erreichen extrem hohe Temperaturen, oft über 400 Grad Celsius, und bieten eine intensive Hitze von unten, die für den charakteristischen knusprigen Boden sorgt. Die Anforderungen an die Pizzaschaufel sind hier sehr hoch.
Lange Griffe aus hitzebeständigem Material sind unverzichtbar, um sicher in den tiefen Ofen hineinzugreifen und die Pizza zu drehen. Profis verwenden häufig zwei Schaufeln:
- Eine große Holzschaufel zum Einschieben der Pizza
- und eine dünne Metallschaufel zum Drehen und Herausnehmen.
Tipp: Das Drehen der Pizza während des Backens ist sehr wichtig, da die Hitzeverteilung im Holzofen nicht immer gleichmäßig ist.
4. Die richtigen Techniken für den Einsatz der Pizzaschaufel
Der Einsatz einer Pizzaschaufel erfordert mehr als nur das einfache Heben und Transportieren von Teig. Mit den richtigen Techniken gelingt es, die Pizza ohne Verformung und mit einem perfekt gebackenen Boden auf den heißen Stein oder das Blech zu befördern.
Von der Vorbereitung der Schaufel über das Einschießen bis hin zum Herausnehmen der fertigen Pizza – jedes Detail trägt zum Gelingen bei.
4.1. Vorbereitung der Schaufel vor dem Backen
Die richtige Vorbereitung der Pizzaschaufel ist essenziell, um ein Ankleben des Teigs zu verhindern. Vor dem Platzieren der Pizza wird die Schaufelfläche leicht mit Mehl oder Hartweizengrieß bestäubt. Grieß ist hier besonders effektiv, da die gröbere Struktur wie kleine Kugeln wirkt, die den Teig beim Einschieben besser gleiten lassen.
Hinweis: Wichtig ist, nicht zu viel Mehl zu verwenden, da überschüssiges Mehl beim Backen verbrennen und einen bitteren Geschmack hinterlassen kann.
Bevor der Teig auf die Schaufel kommt, empfiehlt es sich, die Schaufel leicht zu schütteln. Wenn der Teig sich problemlos bewegt, ist die Schaufel gut vorbereitet. Bei schwereren Pizzen oder Teigen mit hohem Feuchtigkeitsgehalt hilft es, den Teig erst auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu formen und dann mit einer schnellen, gleitenden Bewegung auf die Schaufel zu ziehen.

Nutzen Sie ausreichend, aber nicht zu viel Mehl, damit der Pizzateig nicht an der Arbeitsplatte festklebt.
4.2. Wie schiebt man die Pizza richtig in den Ofen und holt sie heraus?
Das Einschieben der Pizza in den Ofen ist eine Kunst für sich. Entscheidend ist dabei eine fließende, zügige Bewegung, bei der die Pizza mit einem sanften Ruck von der Schaufel auf den Backstein oder das Blech gleitet.
Eine zu langsame Bewegung führt oft dazu, dass der Teig kleben bleibt oder sich der Belag verschiebt. Die Technik besteht darin, die Schaufel leicht nach vorne und dann ruckartig nach hinten zu ziehen – die Pizza rutscht dabei durch ihr Eigengewicht von der Kante der Schaufel direkt auf die heiße Fläche.
Beim Herausholen der fertigen Pizza wird die Schaufel vorsichtig unter den Boden geschoben. Besonders Metallschaufeln mit einer dünnen Kante lassen sich gut unter die Pizza schieben, ohne den Boden zu beschädigen.
» Mehr InformationenTipp: Ein leichtes Anheben am Rand der Pizza erleichtert das Unterschieben. Hierbei hilft es, die Pizza zunächst etwas zu drehen, um sicherzustellen, dass sie sich gut vom Stein löst.
4.3. Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
Beim Umgang mit der Pizzaschaufel treten häufig vermeidbare Fehler auf. Einer der häufigsten ist das Ankleben des Teigs an der Schaufel. Dies passiert, wenn der Teig zu feucht ist oder die Schaufel nicht ausreichend bemehlt wurde.
Ein weiterer Fehler ist, die Pizza zu lange auf der Schaufel ruhen zu lassen. Der Teig nimmt dabei Feuchtigkeit durch die sich darauf befindliche Sauce auf und wird klebrig. Um dies zu vermeiden, sollte die Pizza direkt nach dem Belegen in den Ofen geschoben werden.
Auch das unsaubere Einschieben, bei dem der Belag verrutscht oder der Teig Falten wirft, ist ein häufiger Fehler. Dies lässt sich durch eine schnelle, gleichmäßige Bewegung verhindern.
Außerdem führt eine falsche Haltung der Schaufel oft dazu, dass die Pizza schief auf dem Stein landet. Die Schaufel sollte immer etwas nach vorne geneigt werden, um den Gleitvorgang zu erleichtern.

Achten Sie darauf, dass die Pizzaschaufel groß genug für Ihre Pizza ist, damit diese beim Einschieben oder Herausholen nicht kaputtgeht.
5. Pizzaschaufel reinigen und pflegen: Tipps für Holz & Metall
Damit eine Pizzaschaufel lange hält und stets hygienisch bleibt, ist die richtige Reinigung und Pflege entscheidend. Je nach Material – Holz oder Metall – gelten unterschiedliche Regeln, die Sie beachten sollten.
5.1. Richtige Reinigung von Holz- und Metallschaufeln
Holzschaufeln benötigen eine sorgfältige Pflege, da das natürliche Material empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert. Nach jedem Gebrauch genügt es, die Schaufel mit einem feuchten Tuch abzuwischen, um Mehlreste, Teigspuren oder Fett zu entfernen.
Hinweis: Aggressive Reinigungsmittel oder das Einweichen in Wasser schaden dem Holz, da es aufquellen und Risse entwickeln kann. Für hartnäckige Verschmutzungen eignet sich eine sanfte Bürste.
Nach der Reinigung sollte die Schaufel an der Luft gründlich trocknen – idealerweise stehend, damit sich keine Feuchtigkeit staut.
Metallschaufeln, besonders solche aus Edelstahl oder Aluminium, lassen sich einfacher reinigen. Sie vertragen den Kontakt mit Wasser besser und lassen sich bei Bedarf mit mildem Spülmittel abwaschen.
Ein weiches Tuch oder ein nicht kratzender Schwamm entfernen Fett- und Teigreste mühelos. Nach der Reinigung sollte die Schaufel gut abgetrocknet werden, um Wasserflecken oder Korrosion vorzubeugen, insbesondere bei Aluminium.
Die Spülmaschine ist für viele Metallschaufeln geeignet, jedoch empfiehlt sich die Handwäsche, da sie schonender ist und die Lebensdauer verlängert. Holzschaufeln hingegen sollten niemals in der Spülmaschine gereinigt werden, da Hitze und Wasser das Material spröde machen.
Tipp: Holzschaufeln können gelegentlich mit einem lebensmittelechten Öl (z. B. Leinöl) eingerieben werden. Dies schützt das Holz vor Austrocknung und Rissen.
5.2. Fehler bei der Pflege, die vermieden werden sollten
Bestimmte Fehler in der Pflege können die Lebensdauer der Pizzaschaufel erheblich verkürzen. Beispielsweise kann das längere Liegenlassen von feuchten Teig- oder Fettresten dem Holz schaden, da es die Oberfläche angreifen und Bakterienbildung begünstigen kann.
Bei Metallschaufeln ist Vorsicht geboten, wenn sie mit aggressiven Reinigungsmitteln oder scheuernden Schwämmen behandelt werden. Diese können die Oberfläche zerkratzen und Korrosion fördern, vor allem bei Aluminium.
Hinweis: Ebenso sollten Metallschaufeln nicht längere Zeit in Wasser eingeweicht werden, da dies Verfärbungen verursachen kann.
6. Lässt sich eine Pizzaschaufel ausschließlich für Pizza verwenden?
Obwohl die Pizzaschaufel ihrem Namen nach vor allem für Pizza gedacht ist, zeigt sie sich in der Praxis als echtes Multitalent. Sie eignet sich hervorragend für das Backen von Brot, da der Teig ähnlich empfindlich wie Pizzateig auf unsachgemäße Behandlung reagiert. Auch
- Flammkuchen,
- Focaccia,
- Tartelettes
- oder sogar große Kekse
lassen sich problemlos handhaben. In Gastronomie-Küchen findet die Pizzaschaufel zudem beim Wenden von großen Fladenbroten oder beim Transport empfindlicher Teigwaren Anwendung. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einem unverzichtbaren Helfer in jeder Backstube, egal ob zu Hause oder im Restaurant.
Zur Autorin
Anja Würfl ist Deutschlands bekannteste Grillerin. Seit 2017 veröffentlicht sie unter „Die Frau am Grill“ auf ihrer Webseite, dem gleichnamigen YouTube-Kanal sowie Instagram-Account Rezepte für Grill und Küche. Als Expertin oft gefragt, sind ihre Rezepte unter anderem schon bei focus.de, Brigitte, merkur.de oder ntv.de erschienen.
Bildnachweise: Adobe Stock/alex.pin, Adobe Stock/Yevhen, Adobe Stock/Polarpx, Adobe Stock/Michael, Adobe Stock/nerudol, Adobe Stock/andrew_shots (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)
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