Das Wichtigste in Kürze
  • Pelletheizungen gehören zu den Biomasse-Heizsystemen. Sie werden mit kleinen, aus Holzabfällen gepressten Stäbchen (Pellets), beheizt und gelten aufgrund ihrer geringen Emissionen als besonders umweltfreundlich und schadstoffarm.
  • Mit einer Pellet-Zentralheizung lassen sich Gebäude aller Art beheizen. Wird ein spezieller Kombikessel in das System integriert, sorgt die Pelletbefeuerung außerdem für warmes Wasser.
  • Da Holz ein regenerativer Rohstoff ist, wird der Einbau einer Pelletheizung vom Staat mit großzügigen Fördermaßnahmen bedacht. Weiterhin bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) besonders günstige Kredite an, damit auch Familien die Installation der recht teuren Anlage finanzieren können.

Pelletheizung Test

Das Heizen mit regenerativen, also erneuerbaren Energiequellen, wird hierzulande immer beliebter, wie eine Statistik des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks speziell zur Installation von Pelletheizungen zeigt. Demnach steigt die Anzahl dieser Heizsysteme in Deutschland langsam, aber stetig, unabhängig von der Größe der Anlage.

Pelletheizungen erweisen sich insgesamt als eine lohnenswerte und leicht zu handhabende Variante der Biomasseheizungen, zu denen auch Kessel gehören, die mit Holzhackschnitzeln oder Scheitholz befeuert werden. Zudem ist Holz als Heizgrundlage besser verfügbar als beispielsweise Erdwärme und kann auch gut als Ergänzung zu einer bereits bestehenden Solarthermie-Anlage genutzt werden.

In unserem Pelletheizung Vergleich 2023 stellen wir Ihnen zunächst grundlegend die Technik vor, die hinter diesen Heizanlagen steckt. Außerdem befassen wir uns in der Kaufberatung näher mit den wichtigsten Kriterien, anhand derer Sie die beste Pelletheizung für Ihre räumlichen Gegebenheiten finden. Und nicht zuletzt gehen wir auf staatliche Fördermöglichkeiten für die Installation einer Pellet-Zentralheizung ein.

1. Sind Pelletheizungen umweltfreundlich?

Holzpelletheizungen gehören zur Kategorie der Zentralheizungssysteme, die in Gebäuden jeglicher Art eingebaut werden, um dort für die Beheizung der einzelnen Räume und zum Teil auch für die Warmwasserbereitung zu sorgen. Als Brennmaterial dienen dabei sogenannte Holzpellets: kurze, dünne Stäbchen aus gepresstem Sägemehl und anderen Holzabfällen. Die Vorteile dieses Brennstoffs liegen auf der Hand:

Umweltfreundlich – Holz ist CO2-neutral und wächst nach.
Ungefährlich – Anders als Heizöl sind die Pellets ungefährlich für das Grundwasser.
Günstig – Seit einigen Jahren hält sich der Preis stabil unter dem von Öl und Gas.
Sichere Versorgung – Es gibt keine mögliche Verknappung bei Holz.
Wirkungsvoll – Die Pellets lassen sich fast vollständig in Wärmeenergie umwandeln.
Platzsparend – Pellets lassen sich platzsparender lagern als Scheitholz.

Doch wie funktioniert das Heizen mit Pellets? Die grundlegende Funktionsweise einer Pelletheizung unterscheidet sich kaum von der anderer Zentralheizungssysteme oder der Befeuerung von Pellet-Einzelöfen, wie die folgende Grafik zeigt:

pelletofen Einbau

Ein Pelletofen mit angrenzendem Lagerraum für das Brennmaterial kann Ein-Familien-Häuser oder größere Gebäudekomplexe beheizen.

Die Holzpellets werden mittels eines mechanischen (Förderschnecke) oder pneumatischen (Saugsystem) Transportsystems aus einem separaten Lagerraum zum Brennkessel befördert. Bei Zentralheizungen erfolgt die Beschickung dabei vollautomatisch. Das heißt, Sie müssen den Pelletkessel nicht per Hand nachfüllen; das System regelt den Nachschub selbstständig anhand der eingestellten Parameter zu Wasser- und Raumtemperatur.

Die bei der Verbrennung freigesetzte Wärme wird sodann in einen Pufferspeicher geleitet, in welchem sich Wasser befindet. Letzteres wird so erwärmt und dann über ein Rohrleitungssystem an die Heizkörper und die Warmwasserleitungen im Haus transportiert. Wie genau ein solcher Speicher funktioniert, erfahren Sie in Abschnitt 5.

Für eilige Leser unseres Vergleichs zu Pelletheizungen haben wir hier die Vor- und Nachteile der Heiztechnik auf einen Blick zusammengefasst:

    Vorteile
  • günstiger & geringe Wartungskosten von insgesamt ca. 1.000 € jährlich
  • umweltfreundlich durch CO2-neutrales Heizen mit ungefährlichem Rohstoff
  • kaum Aufwand für Reinigung durch weitgehend rückstandfreie Verbrennung
  • Kombination mit Solarthermie-Anlage möglich
  • kaum größere Umbaumaßnahmen notwendig
  • hohe staatliche Förderung und günstige Kredite zur Finanzierung erhältlich
    Nachteile
  • hohe Anschaffungskosten von etwa 10.000 bis 15.000 €
  • Holz wächst nach, ist aber nicht unbegrenzt verfügbar
  • Geräusche des Transportsystems können stören

2. Welche Arten von Pelletheizungen gibt es?

Ähnlich wie andere Heizungsarten lassen sich auch Pelletheizungen grundlegend in Zentral- und Einzelraumbefeuerungssysteme einteilen. Zudem gibt es in den meisten Pelletheizungen-Tests eine dritte Variante, die an bereits bestehende Öl- oder Gasheizungen montiert werden kann.

Heizungstyp Eigenschaften
Einzelofen
Pelletheizung Einzelofen
  • heizt einzelne Räume
  • optisch ähnlich wie ein Kamin oder Scheitholzofen
  • Vorratsbehälter kann Brennmaterial für mehrere Tage lagern
  • Transport der Pellets in die Brennkammer benötigt Stromanschluss
  • lässt sich während des Betriebs problemlos nachfüllen
  • unterstützt mit Wassertasche (kleiner Warmwasserspeicher) auch das Heizen weiterer Räume
Zentralheizung
Pellet Zentralheizung
  • beheizt Ein- und Mehrfamilienhäuser oder größere Gebäudekomplexe
  • separater Aufstellraum notwendig
  • beheizt Pufferspeicher mit Warmwasservorrat für effiziente Nutzung
  • zusätzliches Brennstofflager muss gut belüftet und leicht zugänglich für Nachlieferung sein
Anbau-Pelletbrenner
Pellet-Anbaubrenner
  • unterstützt einen bereits bestehenden Gas- oder Ölkessel
  • kann Kosten der Heizung mit fossilen Brennstoffen reduzieren
  • benötigt keinen gesonderten Lagerraum für Pellets
  • günstiger als komplette Pelletheizung, aber weniger effizient
Fazit: Ein Pelletofen heizt effizient einzelne Räume und ist zudem dekorativ. Mit einer Pellet-Zentralheizung werden ganze Gebäude beheizt, sofern der nötige Platz für die Anlage vorhanden ist. Anbau-Brenner sind die preisgünstigste Variante und lohnen sich vor allem für die Erweiterung neuerer Gas- oder Ölheizungen.

3. So wird Ihnen richtig heiß – Kaufberatung für Pelletheizungen

Eine Pellet-Zentralheizung mit Holzvergaser-Kessel und Pufferspeicher ist keine unwesentliche Investition für Ihr Eigenheim oder Ihre Firma. Bevor Sie eine Pelletheizung kaufen, sollten Sie sich demnach über die folgenden wichtigen Punkte im Klaren sein.

3.1. Heizleistung

Die Heizleistung bzw. der Leistungsbereich einer Heizung wird in Kilowatt (kW) angegeben. Etliche Pelletheizungen-Tests zeigen: Die kleinsten Geräte und auch Pelletöfen schaffen etwa 3,9 bis 20 kW, Anlagen für größere Gebäudekomplexe sind zum Teil auf über 50 kW ausgelegt.

Welche Heizleistung der Kessel Ihrer Holzpelletheizung erbringen muss, hängt von der Größe der zu beheizenden Fläche und dem Baujahr des Gebäudes bzw. den durchgeführten Sanierungsmaßnahmen ab. Zur Orientierung gilt: je älter das Haus, desto höher die Heizlast pro m². Ein energieeffizient gestalteter Neubau benötigt hingegen eine geringere Heizleistung.

Für Gebäude, die vor dem Jahr 2003 errichtet wurden, gelten folgende Werte:

Baujahr Heizlast pro m²
bis 1958 0,16 kW/m²
1959 – 1968 0,15 kW/m²
1969 – 1973 0,13 kW/m²
1974 – 1977 0,10 kW/m²
1978 – 1983 0,09 kW/m²
1984 – 1994 0,07 kW/m²
1995 – 2003 0,06 kW/m²

Für Häuser, die nach 2003 errichtet wurden, gilt als Berechnungsgrundlage die Europäische Norm EN 12831. Anhand der Norm lässt sich berechnen, wie hoch der Wärmebedarf eines Gebäudes ist. Die Berechnung und korrekte Einschätzung der individuellen Gegebenheiten sollten Sie immer von einem Fachmann vornehmen lassen, für einen groben Richtwert hilft Ihnen dieser Rechner weiter.

3.2. Förderfähigkeit

Da Pelletheizungen im Gegensatz zu öl- oder gasbetriebenen Anlagen mit einem nachwachsenden Rohstoff befeuert werden, fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) den Einbau eines solchen Heizsystems auf Antrag mit über 5.000 €. Hinzu kommen weitere Boni, wenn Sie beispielsweise eine Pelletheizung mit einer Solarthermie-Anlage kombinieren oder Ihr Heim entsprechend den Energieeffizienzvorgaben der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sanieren.

Achtung: Die Fördersumme bezieht sich nur auf Pellet-Zentralheizungen. Anbaubrenner sind generell nicht förderfähig und Pelletöfen nur dann, wenn sie mit einer Wassertasche ausgestattet und ans Heizungssystem angeschlossen sind.

Mehr zum Thema der finanziellen Förderung von Pelletheizungen bei Bafa und KfW erfahren Sie in Abschnitt 4 unseres Vergleichs zu Pelletheizungen.

3.3. Größe des Pufferspeichers

Pelletheizung Pufferspeicher

Das Heizwasser wird langsam durch ein Rohrgeflecht im Kessel geleitet und dabei erwärmt.

Eine Zentral Pelletsheizung sollte immer mit einem Pufferspeicher ausgestattet sein. Dies ist ein mit Wasser gefüllter Kessel, der einen eventuellen Überschuss an Wärmeenergie speichert, indem das Wasser im Speicher erwärmt bzw. warm gehalten wird. Das warme Betriebs- oder Trinkwasser kann später an anderer Stelle genutzt werden, beispielsweise für einen Heizkörper oder ein warmes Bad.

Wie groß der Speicher sein sollte, ergibt sich aus der Heizleistung der Anlage und der Fläche des Gebäudes. Pro Kilowatt Heizleistung sollte der Wassertank etwa 50 bis 100 Liter fassen können, wobei das Wasser konstant auf ca. 60 °C gehalten werden sollte.

Beispiel:
Ein Pelletkessel mit 10 kW Leistung sollte mit einem Pufferspeicher von 500 bis 600 l Fassungsvermögen verbunden sein. Bei einer Leistung von 24 kW sind bereits über 1.000 l nötig. Sind Sie sich bei der Auswahl des Kessels unsicher, hilft Ihnen ein Energieberater weiter.

3.4. Automatisierung des Betriebs

Der Betrieb einer Pelletheizung ist bei den meisten Anlagen weitgehend automatisiert, sodass die Zufuhr der Pellets aus dem Lager ohne Ihr Zutun über mechanische oder pneumatische Transportwege funktioniert. Befüllt wird der Lagerraum ein bis zwei Mal pro Jahr per Lieferung durch einen speziellen Silo-LKW. Günstige Pelletheizungen sind hingegen meist halbautomatisiert und müssen händisch mit Brenngut befüllt werden.

Pelletheizung Befüllung

Die Befüllung der Pelletheizung erfolgt über eine Förderschnecke oder ein Saugsystem.

Abgesehen davon erfordert der Betrieb der Pelletheizung regelmäßige Wartung. Die Anlage sollte einmal pro Jahr von einem Fachmann hinsichtlich ihrer Funktionstüchtigkeit und der Einhaltung der CO2-Werte geprüft werden. Außerdem sollten Sie den Kamin von einem Schornsteinfeger reinigen lassen.

Der Brennstoff der Pelletheizung wird zu Asche verbrannt, welche in einem Behälter aufgefangen wird. Diesen sollten Sie in Abständen von ein bis zwei Wochen leeren, da die Heizung sonst nicht mehr effizient arbeiten kann. Des Weiteren sollte die Brennkammer der Pelletheizung von Ascherückständen befreit werden. Dafür eignet sich ein herkömmlicher Staubsauger.

Tipp: Haben Sie einen Garten? Dann können Sie die Asche der Pellets auch als Kompost oder Dünger weiterverwenden.

Möchten Sie Ihren Staubsauger lieber nicht für die Reinigung der Brennkammer benutzen, empfehlen wir Ihnen unseren Vergleich zu Aschesaugern. Diese Geräte sind speziell für die Ascheentfernung aus Kaminen, Pelletheizungen und anderen Feuerstellen gedacht, welche mit Holz befeuert werden.

Mit dem nötigen Wissen über Pelletheizungen ausgestattet, können Sie sich an die folgenden Hersteller und deren Marken wenden, um eine Ihren Wünschen entsprechende Anlage zu kaufen:

  • Vaillant
  • Buderus
  • Atmos
  • Windhager
  • Viessmann
  • KWB
  • Paradigma
  • Eta

4. Wie funktioniert die Förderung einer Pelletheizung?

Wie bereits angedeutet, gibt es mehrere Möglichkeiten, sich bei der Installation einer Pelletsheizung finanziell unterstützen zu lassen. Wie genau die Förderung der Pelletheizung aussehen kann, beschreibt die Verbraucherzeitschrift Finanztest, ein Ableger der Stiftung Warentest, in ihrer Ausgabe 05/2016.

Der Einbau einer Pelletheizung – komplett mit Kessel, Speicher und Transportsystem – kostet etwa 10.000 bis 15.000 €. Hinzu kommen eventuelle Umbaumaßnahmen für die Lagerung der Pellets und die Kosten eines Abgaswärmetauschers, welcher die Wärme der Gase, die beim Verbrennen der Pellets entstehen, zur Erwärmung des Betriebswassers für die Heizung nutzen kann. Die Kosten der Pelletheizung steigen so auf etwa 20.000 €

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) unterstützt Sie bei der Aus- oder Umrüstung auf eine Holzheizung mit Pellets oder Hackschnitzeln mit 5.250 €. Zusätzlich bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen speziellen Kredit für energieeffiziente Sanierungen an. Dieser läuft mit einem sehr niedrigen Zinssatz von 1,06 % über zehn Jahre und kann über Partnerbanken wie beispielsweise die Deutsche Bank, diverse Sparkassen oder die Berliner Bank bezogen werden.

Für eine optimale Förderung gehen Sie wie folgt vor:

  1. Energieberater engagieren: fachmännische Analyse der Gegebenheiten, Beratung zu passendem Heizsystem
  2. Antrag an die Bafa: Experte übernimmt Antragstellung, zwischen Inbetriebnahme und Antragstellung max. neun Monate vergehen lassen
  3. KfW-Kredit beantragen: für erneuerbare Energien den KfW-Ergänzungskredit 167 wählen, über Partnerbank beantragen

Übrigens wird von der Bafa auch der Energieexperte mitfinanziert.

5. Effizient Wärme speichern mit Pufferspeichern

Schichtladespeicher

Bei dieser speziellen Technik für Pufferspeicher wird Wasser entsprechend seiner Temperatur in unterschiedliche Ebenen in den Tank eingeleitet und dort erwärmt. Im Inneren des Speichers ist dafür ein Rohrleitungssystem mit einer sehr niedrigen Fließgeschwindigkeit verbaut. Diese Bauweise macht diese Art von Speicher besonders effizient, da nicht der gesamte Tankinhalt gleichmäßig erwärmt wird, sondern immer nur ein Teil des Betriebswassers.

Über einen Pufferspeicher sollte im Prinzip jede größere Heizanlage verfügen, sei es eine Heizung mit Ölkessel oder eine Holzheizung. Dabei handelt es sich immer um einen mehrere hundert Liter fassenden, von außen gut isolierten Kessel, der mit Wasser gefüllt ist. Entsprechend sollte auch Ihr persönlicher Pelletheizungen-Testsieger mit einem solchen Speicher ausgestattet sein.

Produziert die Heizungsanlage mehr Wärme als verbraucht wird, kann das Wasser im Tank als Energiespeicher benutzt werden. So wird die Wärme zum Erhitzen des Wassers genutzt. Das warme Wasser wird zum Teil als Trinkwasser verwendet, zum Teil zirkuliert es im Heizungssystem des Gebäudes und temperiert so über Heizkörper oder eine Fußbodenheizung die Räume. So geht die Energie aus den verbrannten Pellets nicht verloren, sondern wird lediglich in anderer Form für die weitere Verwendung gespeichert.

6. Wie werden die Pellets für die Heizung hergestellt?

Holzpellets

In Form gespresste Holzabfälle bilden die Grundlage des Brennstoffs für die Pelletheizung.

Holzpellets werden hauptsächlich aus Sägenebenprodukten wie Hobelspänen und Sägemehl hergestellt, aber auch zum Teil aus Holzstämmen. Die Holzart spielt bei der Produktion nur eine untergeordnete Rolle. Um eine unkomplizierte Zufuhr zu ermöglichen, finden sich Pelletpresswerke meist in direkter Nähe von Sägewerken oder ähnlichem.

Vor der eigentlichen Verarbeitung wird der Rohstoff gefiltert, damit keine Fremdkörper aus Metall oder Stein in den Produktionskreislauf gelangen. Danach werden die Holzreste in einer Hammermühle auf eine gleichmäßige Größe zerkleinert. Anschließend gelangt das Pelletmaterial auf ein Förderband und wird getrocknet, sodass die ganze Masse einen ähnlichen Feuchtigkeitsgehalt aufweist. Zu diesem Zweck ist auch meist ein Biomassekraftwerk nicht fern, dessen Abwärme für diesen Prozess genutzt wird.

Der Brennwert

Dieser Wert wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben und ist ein wichtiger Faktor bei der Auswahl eines Heizsystems. Der Brennwert von Pellets liegt bei ca. 4,8 kWh und damit im Mittelfeld unter den Brennstoffen, verglichen mit Heizöl oder Gas. Da diese fossilen Brennstoffe jedoch auch teurer sind und in nicht allzu ferner Zukunft kaum mehr zur Verfügung stehen werden, gelten Holzheizungen als sicheres Konzept zur Wärmeversorgung.

Die ebenmäßig trockenen Holzabfälle werden nun wieder befeuchtet. So stellt man sicher, dass die für das Pressen notwendige Feuchtigkeit gleichmäßig verteilt ist. Im Anschluss gelangt die Masse in die eigentliche Presse, welche aus zwei rotierenden Walzen und einer Stahlmatritze mit gleichmäßigen runden Löchern besteht.

Unter hohem Druck wird das Material durch die schmalen Öffnungen gepresst und dabei zu etwa 2,5 cm kurzen Stäbchen geformt. Durch den Druck und die so entstehende Wärme tritt ein Hauptbestandteil des Holzes, das Lignin, aus dem Holz aus und wirkt wie ein Klebstoff auf die Holzfasern. So erhalten die Pellets ihre Form und ihre Festigkeit.

7. Fragen und Antworten rund um das Thema Pelletheizungen

7.1. Wie werden die Holzpellets richtig gelagert?

Dazu müssen Sie verschiedene Punkte beachten. Zunächst muss der Lagerraum für das Brennmaterial eine ausreichende Größe haben. Man geht etwa davon aus, dass eine Pelletsheizung mit etwa 15 kW Heizleistung pro Jahr zwischen drei und vier Tonnen Pellets benötigt. Weiterhin gilt als Faustregel, dass der Lagerbedarf in m³ etwa doppelt so groß ist wie der Pelletverbauch in Tonnen. Damit ergibt sich ein Platzbedarf von etwa sechs bis acht m³ für die Lagerung der Pellets in einem Einfamilienhaushalt.

Big Bag pellets

Eine weitere Lagermöglichkeit sind Big Bags. Die stabilen Säcke schützen die Pellets vor Feuchtigkeit.

Eine Garage oder auch der Dachboden bieten also genügend Platz für die Lagerung der Holzpellets. Zu berücksichtigen ist hier jedoch, dass der Lagerort gut erreichbar sein muss, wenn Sie Nachschub einlagern wollen bzw. von einem Silofahrzeug anliefern lassen.

Auch muss der Pelletspeicher trocken und gut belüftet sein. Geraten die Pellets mit Feuchtigkeit in Kontakt, quellen sie auf und lassen sich nicht mehr als Brennmaterial verwenden. Zudem sollten Sie darauf achten, dass der Lagerraum ausreichend belüftet ist.

Beim Lagern geben die Pellets herstellungsbedingt Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid ab. Beide Gase können in hohen Konzentrationen zu Vergiftungen führen, weshalb der Lagerfläche ausreichend Frischluft von außen zugeführt werden sollte. Schließt das Lager an Wohnräume an, ist zudem eine gute Abdichtung der Türen zwischen Lager- und Wohnraum wichtig.

Tipp: Sie können die Holzpellets auch im Heizraum selbst lagern, sofern die Kesselleistung weniger als 50 kW beträgt, zwei Öffnungen ins Freie mit je 75 cm² vorhanden sind und die Pellets mindestens mit einem Meter Abstand von der Heizung entfernt gelagert werden.

» Mehr Informationen

7.2. Wann ist eine Hackschnitzelheizung sinnvoller?

Rentabel wird eine Hackschnitzelheizung ab einem minimalen Leistungsbedarf von 20 kW Heizleistung, mit welcher man bereits größere Gebäudekomplexe beheizen kann. Da eine Hackschnitzelheizung zudem noch höhere Anschaffungskosten mit sich bringt als eine Pelletheizung und Sie einen relativ großen Lagerraum für das Brennmaterial benötigt, eignet sich diese Form der Wärmeversorgung kaum für Privathaushalte.

» Mehr Informationen

7.3. Kann ich die Holzpellets für die Heizung auch selbst herstellen?

Sofern Sie eine Pelletpresse zur Verfügung haben, wäre das zumindest denkbar, wenn auch nicht wirtschaftlich. Denn die Pellets bestehen vornehmlich aus Sägenebenprodukten, welche zunächst in ausreichender Menge anfallen müssen, was normalerweise nur bei holzverarbeitenden Industrien wie Säge- oder Hobelwerken der Fall ist.

Pelletpresse

Mit einer Pelletpresse lässt sich der Brennstoff auch selbst herstellen, jedoch nicht zu wirtschaftlich lohnenswerten Bedingungen.

Vor der Weiterverarbeitung müssen die Holzabfälle außerdem mit einer Mühle verkleinert und danach getrocknet werden. Sonst erhalten Sie keine hochwertigen Pellets mit einem guten Energiegehalt und fügen mit deren Verfeuerung schlimmstenfalls Ihrer Pelletheizung Schaden zu.

Zudem benötigt die Presse selbst Strom und ausreichend Platz für den Betrieb. Daher empfehlen ihnen einige Pelletheizungen-Tests, immer auf Pellets von größeren Herstellern zurückzugreifen, da hier die Qualität konstant bleibt und die Kosten besser berechenbar sind.

Fazit: Um die Heizung wirtschaftlich betreiben zu können, sollten Sie es vorziehen, Holzpellets zu kaufen und von der Eigenproduktion absehen.

» Mehr Informationen

7.4. Muss ich die Pelletheizung im Urlaub abstellen?

Pelletofen

Pelletöfen zum Heizen einzelner Räume müssen regelmäßig händisch befüllt werden.

Sofern Sie über eine Pellet-Zentralheizung verfügen, ist das nicht nötig, da die Befeuerung des Kessels automatisch erfolgt und die Heizung entsprechend immer ausreichend Brennmaterial zur Verfügung hat.

Bei einer Einzelraumbefeuerung müssen die Pellets meist händisch nachgefüllt werden. Läuft der Ofen also in Ihrer Abwesenheit weiter, geht diesem nach einigen Tagen der Brennstoff aus. Dem Gerät passiert dabei nichts, jedoch muss der Ofen bei Ihrer Rückkehr wieder neu angefeuert werden: ein recht energieintensiver Vorgang, den es zu vermeiden gilt.

Sowohl für die Zentralheizung als auch für die Einzelraumbefeuerung empfehlen Ihnen viele Pelletheizungen-Tests auch bei wenigen Tagen Abwesenheit, den Thermostat herunter zu regeln. So verbrauchen Sie weniger Pellets, behalten aber eine grundlegende Wärme im Wohnraum bei.

» Mehr Informationen

Quellenverzeichnis