- Windows besitzt zwar ein eigenes Partitionsprogramm, das verfügt jedoch über wenige Funktionen und ist bereits mit dem Kopieren von Partitionen überfordert. Hier leisten die getesteten Partition-Manager wesentlich bessere Dienste.
- Um Klassen besser als das Windows-Bordmittel: Die 5 getesteten Partition-Manager schlagen das Windows-Tool in puncto Funktionalität und Bedienung um Längen. Einen der Testkandidaten gibt es sogar kostenlos, während es sich bei der Paragon-Software um ein vollwertiges Backup-Programm inklusive Partition-Manager handelt.
- Mehr als nur das Standardprogramm: Viele Partition-Manager bringen eine besondere Ausstattung mit, etwa einen Assistenten zum Umziehen von Windows auf eine neue Festplatte. Alle Partitions-Tools starten auch von einer Rettungs-CD, mit der sich Windows im Notfall wiederherstellen lässt.
Stück für Stück die Festplatte organisieren – Partition-Manager im Vergleich
Bei einem frisch installierten Windows ist die Welt noch in Ordnung. Das Betriebssystem beansprucht wenig Speicherplatz auf der Festplatte und lässt Nutzern noch jede Menge Spielraum, um ihre eigenen Daten auf dem Laufwerk abzulegen. Bei einem fleißig genutzten Windows kann sich dieser Zustand aber leider nur allzu schnell ins Gegenteil verkehren.
Kontinuierlich zur Medienbibliothek hinzugefügte Fotos, Videos und Musikstücke zweigen sich genauso einen Teil der verfügbaren Festplatten-Kapazität ab wie heruntergeladene Dateien, installierte Programme und Treiber. Schließlich kommt, was kommen muss: Der Festplatten-Füllstand ragt in den roten Bereich und Windows schickt eine Warnmeldung nach der anderen – mehr freier Speicherplatz muss her.
Vielseitig einsetzbar
Ein Partition-Manager eignet sich für mehr als nur Spezialfälle, denn er kann deutlich mehr als nur die Größe von Partitionen ändern.
Zum Leistungsumfang eines guten Partition-Managers gehört es zum Beispiel auch, Windows von einer Festplatte auf eine andere umzuziehen, eine bootfähige Rettungs-CD zur Behandlung von Windows-Problemen anzulegen und versehentlich gelöschte Partitionen wiederherzustellen.
Die Lösung: Eine Partition auf der Festplatte vergrößern. Jede Festplatte oder SSD ist in einzelne Speicherbereiche aufgeteilt, die auch als Partitionen bezeichnet werden. Beispielsweise startet Windows von seiner eigenen Partition (Laufwerk „C:/“), während Daten auf einer weiteren Partition liegen, zum Beispiel Laufwerk „D:/“.
Gibt es noch freien Speicherplatz auf der Festplatten oder wird ein Teil ihres Speicherplatzes noch nicht genutzt, kann ein Partition-Manager ihn einer bereits existierenden Partition hinzufügen. Auf diese Weise lässt sich eine Partition auch nachträglich vergrößern, wodurch sich das eingangs geschilderte Speicher-Problem wie von selbst löst.
Partition-Manager – aus vielen Gründen besser als die Windows-Datenträgerverwaltung
Partitionen vergrößern – das funktioniert zwar mit der Datenträgerverwaltung von Windows ohne Weiteres. Viel bequemer geht das allerdings mit einem der Programme aus unserem Partition-Manager-Vergleich 2023.
Für das Test-Quintett spricht auch der wesentlich größere Funktionsumfang, der in der Summe für eine effizientere Speicherplatz-Verwaltung und eine höhere Datensicherheit sorgt.

Der bessere Festplatten-Manager: Partition-Manager wie der Testsieger MiniTool Partition Wizard Pro bieten deutlich mehr Komfort und Funktionen als die Datenträgerverwaltung von Windows.
1. Sind Partition-Manager besser als die Windows-Datenträgerverwaltung?
Die Möglichkeiten der Windows-Datenträgerverwaltung erschöpfen sich mehr oder weniger darin, Partitionen anzulegen, deren Größe zu ändern oder sie zu löschen. Mehr als das Nötigste wird also nicht geboten. Für grundlegende Arbeiten reicht dieser Funktionsumfang zwar aus. Doch mit seinem bescheidenen Werkzeugkasten hat das Windows-Tool keine Chance gegen die getesteten Partition-Manager. Sie bieten Anwendern noch weitaus mehr Möglichkeiten, einen Datenträger zu verwalten.
Die Besten im Vergleich
Für den Partition-Manager-Test sind die fünf bekanntesten und besten Vertreter ihrer Zunft angetreten: MiniTool Partition Wizard Pro, Paragon Partition Manager 15 Home, Acronis Disk Director 12, EaseUs Partition Master Pro und das Open-Source-Tool GParted.
Im Partition-Manager-Test zeigt sich: Die angetretenen Programme sind echte Allround-Talente. Zusätzlich zum Erstellen, Formatieren, Vergrößern, Verkleinern und Löschen einer Partition – dem Funktionsumfang der Windows-Datenträgerverwaltung – können sie Partitionen zum Beispiel auch kopieren, zusammenführen verschieben, verstecken und sicher löschen.
Je nach Software kommen außerdem praktische Features wie eine assistentengesteuerte Installation zusätzlicher Betriebssysteme, ein Bootmanager oder eine Rettungs-CD dazu, mit der sich ein defektes System reparieren oder ein Backup zurückspielen lässt.
Wer ganz tief in die Partitionierung einsteigen will, liegt mit den Testkandidaten ebenfalls richtig. Sie verstehen sich auch auf die Konvertierung von MBR- und GPT-Partitionen sowie auf das Aktiv- und Inaktiv-Setzen von Partitionen. Zudem können sie einer Partition ein neues Dateisystem verpassen, kommen mit dynamischen Datenträgern zurecht und wandeln auf Wunsch zwischen primären und logischen Partitionen um.
Spezialfunktionen: Windows umziehen und Backups erstellen
Mit MiniTool Partition Wizard Pro, Paragon Partition Manager 15 Home und EaseUs Partition Master Pro verfügen drei der Festplatten-Manager über einen Umzugs-Assistenten.MiniTool, Paragon und EaseUs: Mit drei der fünf Partitionsprogramme lässt sich Windows bequem per Assistent auf eine neue Festplatte oder SSD umziehen.
Damit können sie Windows mitsamt allen Anwendungen und persönlichen Daten 1:1 auf eine neue Festplatte oder SSD übertragen – normalerweise ginge so etwas nicht ohne eine aufwändige und zeitraubende Neuinstallation. Fast genauso leicht geht es bei Acronis Disk Director 12 und GParted über deren Klon-Funktionen. Paragon Partition Manager 15 Home macht sogar mancher Backup-Software Konkurrenz: Das Paragon-Tool legt auf Wunsch Sicherungen der Festplatte an und stellt sie im Problemfall wieder her.
Diese Zusatzfunktionen bietet ein Partition-Manager gegenüber der Windows-Datenträgerverwaltung:
- Vorteile
- Partition kopieren
- Partition zusammenführen
- Partition verstecken
- Partition sicher löschen
- Umzugstool für Windows
- Installation weiterer Betriebssysteme
- Bootmanager
- Rettungs-CD
- Konvertierung von GPT- und MBR-Partitionen
- Aktiv-/Inaktiv-Setzen von Partitionen
- Dateisystem ändern
- Konvertieren von primären und logischen Partitionen
2. Wofür braucht man einen Partition-Manager?
Zugegeben, eine Partition-Software hört sich erst einmal nach einem „Nischentool“ an, das sich nur für ausgesuchte Spezialfälle eignet. Tatsächlich lässt sich ein Festplatten-Manager aber erstaunlich vielseitig einsetzen und erweist sich damit im Windows-Alltag als praktischer Helfer.
Hier eine Auswahl typischer Anwendungsszenarien, bei denen die Programme ganze Arbeit leisten:
2.1. Betriebssystem und Daten trennen
Auf vielen PCs und Notebooks ist ab Werk nur eine einzige Partition auf der Festplatte oder SSD eingerichtet. Dementsprechend liegen dort nicht nur die Systemdateien von Windows, sondern auch alle Dokumente, Musikstücke, Videos und andere persönliche Daten.
Für Backups sind das schlechte Ausgangsvoraussetzungen. Zum einen, weil keine freie Partition zur Verfügung steht, auf die man ein Backup des Betriebssystems speichern könnte. Und zum anderen, weil das Backup durch die vielen zusätzlich auf der Partition gespeicherten Dateien unnötig viel Platz belegt, wenn man es zum Beispiel auf einer USB-Festplatte sichert. Für eine effizientere Datenverwaltung bietet es sich daher an, die Partition der Festplatte oder SSD in zwei Teile aufzusplitten, um so das Betriebssystem und die Daten voneinander zu trennen.
Im Partition-Manager-Test tun sich speziell MiniTool Partition Wizard Pro, Paragon Partition Manager 15 Home und Acronis Disk Director 12 hervor, weil sich mit diesen Programmen eine Partition kurzerhand in zwei gleich große Parts aufteilen lässt. Bis auf die Größe ändert sich bei der Original-Partition dadurch nichts – sie behält ihren Laufwerksbuchstaben genauso bei wie ihre Bezeichnung.
Optional legt man die neue Größe einfach per Schieberegler fest – das ist fast genauso komfortabel und funktioniert auch beim fünften Testkandidat GParted. Bei der Datenträgerverwaltung von Windows muss man die neue Partitionsgröße dagegen von Hand eingeben und notfalls per erneuter Eingabe „nachjustieren“, weil man das Ergebnis nicht sofort sieht – intuitiv geht anders.

Auf Nummer sicher: Geteilte Partitionen für Windows und Daten sorgen für mehr Datensicherheit und kleinere Systembackups.
2.2. Partition vergrößern
Das ist der eingangs genannte Anwendungsfall: Es sind bereits so viele Programme auf dem Bootlaufwerk installiert, dass der verfügbare Speicherplatz knapp wird. Wurde auf der Festplatte bereits eine zweite Partition angelegt und besitzt diese ausreichend freien Speicherplatz, ist das Problem bereits gelöst: Dann zweigt man mit dem Partition-Manager kurzerhand ein Stück von der zweiten Partition ab und fügt es der Windows-Partition hinzu.

Mehr Platz: Wird die Windows-Partition zu klein, vergrößert man sie kurzerhand mit dem Partitions-Manager.
2.3. Windows umziehen
Während sich die beiden ersten Anwendungsfälle auch mit der Datenträgerverwaltung von Windows umsetzen lassen, ist spätestens hier Schluss. Spezial-Funktionen wie ein Windows-Umzug auf Knopfdruck sind den getesteten Partition-Managern vorbehalten – Partitionen kopieren kann das Windows-Tool schlichtweg nicht.
Besonders einfach klappt der Windows-Umzug mit MiniTool Partition Wizard Pro, Paragon Partition Manager 15 Home und EaseUs Partition Master Pro, die eine assistentengesteuerte Migration der Bootfestplatte anbieten. Bei Bedarf übertragen sie sogar sämtliche Partitionen des alten Laufwerks auf das neue und passen ihre Größe entsprechend an. Wer beispielsweise neben der Windows-Partition auch gleich seine Daten-Partition umziehen will, kann das mit den Assistenten in einem Durchgang erledigen.

Ortswechsel: Der Vergleichssieger MiniTool Partition Wizard Pro zieht die Windows-Partition oder gleich die komplette Festplatte auf Knopfdruck um.
2.4. Bootfähiges Rettungsmedium
Alle getesteten Partitionsprogramme enthalten eine bootfähige Version von sich selbst, die von CD, DVD oder von einem USB-Datenträger startet. Der große Vorteil: Ein solches Notfall-Medium funktioniert auf jedem PC-kompatiblen Rechner und erlaubt es Anwendern, die Funktionen des Partition-Managers auch ohne Installation zu nutzen. Außerdem hilft das Rettungsmedium dabei, Bootfehler zu beheben oder ein Backup der Windows-Partition einzuspielen.
Damit der Bedienkomfort nicht auf der Strecke bleibt, verfügen die Bootmedien über eine grafische Benutzerfläche. Bei MiniTool Partition Wizard Pro, Paragon Partition Manager 15 Home, Acronis Disk Director 12 und EaseUs Partition Master Pro müssen sich Anwender am wenigsten umstellen. Alle vier Festpatten Manager verwenden das Windows Preinstallation Environment (WinPE) und laden damit eine zwar funktionsreduzierte, aber nichtsdestotrotz vertraute Windows-Programmoberfläche.
Bei den Programmen von Paragon und Acronis können sich Anwender alternativ auch für eine Linux-Bootumgebung entscheiden, die ihrem Windows-Pendant jedoch sehr ähnlich sieht und sich praktisch auch genauso gut bedienen lässt. Beim GParted hat man so oder so keine Wahl: Weil dieser Partition-Manager auf Open-Source-Basis vertrieben wird, kommt Linux als Umgebung für die Rettungs-CD zum Einsatz. Zum anderen gibt es GParted auch nicht als Installations-Version, sondern nur als Boot-CD und ist damit bereits von Haus aus eine Rettungs-CD.
3. Wie funktioniert ein Partition-Manager?
Windows-Datenträgerverwaltung aufrufen

„Windows“ + „X“: Über das „geheime“ Startmenü lässt sich die Datenträgerverwaltung schnell aufrufen.
In der Datenträgerverwaltung von Windows sind alle am Rechner angeschlossenen Laufwerke aufgelistet. Am schnellsten lässt sie sich über die Tastenkombination „Windows“ + „R“ und der Eingabe von „diskmgmt.msc“ im Dialogfeld aufrufen. Die schnellere Alternative für Windows 8, 8.1 und 10: Das Mini-Startmenü mit „Windows“ + „X“ aufrufen und dort auf „Datenträgerverwaltung“ klicken.
Ein Partition-Manager ist ein Programm, mit dem sich der Speicherplatz von Datenträgern wie Festplatten, SSDs oder USB-Sticks verwalten lässt. In der Bezeichnung Partition steckt bereits das grundlegende Konzept, nach dem ein Partition-Manager arbeitet: Die Festplatte ist in einzelne Speicherbereiche aufgeteilt und damit sozusagen portionsweise nutzbar. So lässt sich etwa eine Partition für das Betriebssystem reservieren, eine weitere für die Multimediasammlung und eine dritte für Sicherungsdateien. Dabei sorgt das Betriebssystem dafür, dass sich die einzelnen Partitionen wie eigenständige Festplatten verhalten und einander nicht in die Quere kommen, obwohl es sich streng genommen um ein und dieselbe Festplatte handelt.
Bei Windows gehört ein Partition-Tool zur Standardausstattung: In der Datenträgerverwaltung stehen alle im System eingebundenen Datenträger. Der besseren Übersicht halber sind sie mitsamt ihrer Typenbezeichnung und einer fortlaufenden Nummer aufgelistet. So kann zum Beispiel die Boot-Festplatte, also der Datenträger, von dem Windows startet, als „Datenträger 0“ aufgeführt sein. Eine zweite Festplatte, auf der zum Beispiel Anwendungen und Dokumente gespeichert sind, erscheint als „Datenträger 1“, ein USB-Stick als „Datenträger 2“ und so weiter. Welche Nummerierung Windows für die Datenträger verwendet, hängt bei internen Festplatten davon ab, an welchem Mainboard-Anschluss sie hängen. Für die Partitionierung spielt die Reihenfolge, in der die Festplatten in der Datenträgerverwaltung stehen, letztlich aber keine Rolle.

Eindeutig: Jede Partition eines Datenträgers wird wie bei EaseUs Partition Master durch ein Rechteck dargestellt. Je breiter es ist, desto mehr Speicherplatz bietet die Partition.

Spartanisch: Der Festplattenmanager von Windows (die Datenträgerverwaltung) hat außer ein paar Basis-Features wenig zu bieten.
Die Datenträgerverwaltung von Windows – und übrigens auch die der getesteten Partition-Manager – stellt die Partitionierung sehr anschaulich dar. Der Speicherplatz jedes Datenträgers wird in Form eines langgezogenen Rechtecks angezeigt. Besitzt der Datenträger nur eine einzige Partition, ist das Rechteck komplett ausgefüllt. Gleichzeitig enthält das Rechteck den zugehörigen Laufwerksbuchstaben, also etwa „C:“. Besitzt der Datenträger zum Beispiel drei Partitionen, unterteilt sich das langgezogene Rechteck auch in drei Bereiche, wobei die Breite jedes einzelnen Bereiches durch die Größe der Partition vorgegeben wird. So lässt sich gut auf einen Blick erkennen, wie viele Partitionen ein Datenträger besitzt und welcher Speicherplatz jeweils für eine bestimmte Partition reserviert wurde. Zum Bearbeiten ist es dann nur noch ein kleiner Schritt: Die gewünschte Partition wählt man per Mausklick aus und legt anschließend die gewünschte Aktion fest.
4. Wie ist eine Partition aufgebaut?
4.1. Partitionsschema: MBR oder GPT
Zur Organisation ihrer Partitionen (auch Volumes genannt) verwendet ein Datenträger (wie eine Festplatte oder SSD) ein so genanntes Partitionsschema. Davon gibt es zwei:
Partitionsschema | Beschreibung |
---|---|
MBR (Master Boot Record) | Ein MBR-Laufwerk kann entweder 4 primäre Partitionen besitzen, oder drei primäre Partitionen sowie eine beliebig große Anzahl logischer Partitionen. Bei einem MBR-Laufwerk darf eine Partition maximal 2 Terabyte (TB) groß sein. Wer zum Beispiel ein aktuelles 8-TB-Laufwerk verwendet und als MBR-Laufwerk formatiert, kann Windows nur davon booten, wenn die Boot-Partition die Größe von 2 TB nicht überschreitet. Aufgrund dieser Einschränkungen gilt das MBR-Partitionsschema inzwischen als veraltet – Diskussionen um einen würdigen Nachfolger gab bereits zu Zeiten von Windows 7 (erschien im Jahr 2009). Anwender, die sich heute einen Windows-PC kaufen oder eine aktuelle Version von Windows einsetzen (Windows 10) haben es durchweg mit dem modernen GPT-Partitionsschema zu tun. |
GPT (GUID Partition Table) | GPT ist der Nachfolger des MBR-Partitionsschema und kann bis zu 128 primäre Partitionen besitzen. Die maximale Partitionsgröße beträgt bei einem GPT-Laufwerk 16 Exabyte, umgerechnet mehr als 16 Millionen TB. Das Booten von einer 8 TB großen Festplatte – zum Testzeitpunkt waren sogar schon 12-TB-Festplatten erhältlich – ist damit ohne Probleme möglich, selbst wenn man den gesamten Speicherplatz als Boot-Partition für Windows deklariert. Alle aktuellen PCs und Notebooks setzen auf den BIOS-Nachfolger UEFI (das Unified Extensible Firmware Interface, zu erkennen an seiner grafischen Benutzeroberfläche) und unterstützen damit auch das GPT-Partitionsschema. |

Umwandeln leicht gemacht: Neben den Partition-Managern von Acronis und EaseUs versteht sich auch MiniTool Partition Wizard auf das Konvertieren von GPT- und MBR-Partitionen.
Primäre und logische Partitionen: Redet man von MBR und GPT, dürfen primäre und logische Partitionen nicht unerwähnt bleiben. Doch was hat es damit auf sich?
- Primäre Partition: Auf einer primären Partition liegen in der Regel Dateien, die zum Start eines Rechners oder Betriebssystems notwendig sind. Viele Betriebssysteme können nur von einer primären Partition starten.
- Logische Partition: das klassische „Datengrab“. Auf einer logischen Partition liegen für gewöhnlich Benutzerdateien, also beispielsweise die Multimedia-Sammlung, die installierten Spiele oder manchmal auch vom Betriebssystem hinterlegte Daten.
4.2. Volume-Typ: Software-RAID und mehr
Die Partitionsschemata MBR und GPT lassen sich sowohl für Basis-Datenträger als auch für dynamische Datenträger verwenden. Windows-User haben es praktisch immer mit Basis-Datenträgern zu tun, denn die dynamischen Datenträger sind ein Sonderfall: Sie erlauben es zum Beispiel, Volumes zu erstellen, die sich über mehrere Datenträger erstrecken. Damit bekommt man unter anderem die Möglichkeit geboten, ein RAID-System per Software zu erstellen. Das RAID lässt sich damit komplett über die Funktionen von Windows umsetzen statt unter Zuhilfenahme eines oftmals teuren (Hardware-)RAID-Controllers.

Variabel: Im Gegensatz zu einem Basis-Datenträger erstreckt sich ein dynamischer Datenträger über mehrere Festplatten. Vier von fünf Partition-Manager im Test (hier Acronis Disk Director 12) unterstützen dynamische Volumes. Nur Paragon Partition Manager 15 Home kann mit ihnen nichts anfangen.
Es gibt fünf Typen von dynamischen Volumes:
- Einfaches Volume: belegt eine einzelne Festplatte.
- Übergreifendes Volume: belegt zwei oder mehr Festplatten (maximal 32 Festplatten).
- Stripeset-Volume: eine andere Bezeichnung für ein RAID 0. Dieses Volume erstreckt sich über mehrere Festplatten, wobei die Daten gleichmäßig über alle Festplatten verteilt werden. Der Nachteil: Fällt eine Festplatte aus, gehen auch sämtliche Daten verloren.
- Gespiegeltes Volume: auch bekannt als RAID 1. Bei diesem Volume-Typ werden die Daten auf mindestens zwei Festplatten geschrieben, wobei sämtliche Daten dupliziert werden. Durch diese Fehlertoleranz kann der Ausfall einer Festplatte verkraftet werden, weil die Daten auf der jeweils anderen gespiegelt vorliegen. Der Nachteil: Die verfügbare Kapazität ist nur so groß wie die kleinste beteiligte Festplatte. Sind zum Beispiel zwei 2-TB-Festplatten zu einem RAID 1 zusammengeschlossen, steht Anwendern auch nur 2 TB Speicherplatz zur Verfügung.
- RAID-5-Volume: besteht aus mindestens 3 Festplatten. Ein RAID 5 verteilt die Daten gleichmäßig über alle Laufwerke und kann den Ausfall einer Festplatte verkraften. Der Vorteil gegenüber einem gespiegelten Volume/RAID 1: Ein RAID 5 bietet eine höhere Leistung und nutzt den vorhandenen Speicherplatz effektiver.
Die Kapazität eines RAID 5 berechnet sich wie folgt:
(Anzahl der Festplatten ? 1) × Kapazität der kleinsten Festplatte
Ein praktisches Beispiel dazu:
4 Festplatten mit jeweils 6 TB Kapazität besitzen eine Gesamtkapazität von 24 TB. Schließt man sie zu einem RAID 5 zusammen, stehen dem Anwender davon (4 – 1) x 6 TB = 18 TB Speicherplatz zur Verfügung.
4.3. Das Dateisystem: Von NTFS und FAT und zu Exoten wie HFS und Ext3
Jede Partition bzw. Volume verwendet ein Dateisystem. Dabei handelt es sich um eine Datenstruktur, die zum Speichern und Verwalten von Daten eingesetzt wird. Im Dateisystem sind auch Informationen zum physischen Speicherort von Dateien und Ordnern hinterlegt – und damit sorgt es letztlich dafür, dass man auf sie zugreifen kann. Windows unterstützt die Dateisysteme FAT16, FAT32 und NTFS (New Technology File System). Letzteres Dateisystem verwendet das Betriebssystem standardmäßig für Festplatten-Partitionen. Auf Apple-Rechnern kommt das HFS (Hierarchical File System) zum Einsatz, bei Linux unter anderem Ext2 und Ext3.

Das ist Standard: Windows verwendet NTFS als Dateisystem für Festplatten-Partitionen, das auch von den Partitionsprogrammen wie MiniTool Partition Wizard unterstützt wird. USB-Sticks sind oftmals im FAT32-Dateisystem formatiert.
5. Welcher Partition-Manager ist empfehlenswert?
Die fünf getesteten Partition-Manager können das Rad nicht neu erfinden, was die Partitionierung angeht. Denn für manche Aktionen wie etwa das Vergrößern der Windows-Partition braucht es zwingend einen Neustart des Systems, weil bestimmte Dateien im laufenden Betrieb gesperrt sind. Dafür lässt sich das Quintett deutlich komfortabler bedienen als die in Windows integrierte Datenträgerverwaltung, was vor allem an der übersichtlichen Menüführung und den nicht selten sehr ausführlichen Hilfsfunktionen liegt.
Weitere Pluspunkte sammeln die Partition-Manager durch ihren so genannten virtuellen Modus. Dabei werden die Aktionen zum Partitionieren der Festplatte nicht sofort ausgeführt, sondern landen zunächst nur in einer „To do“-Liste. Erst wenn Anwender grünes Licht geben, treten die Festplatten-Manager auch tatsächlich in Aktion. Auf diese Weise kann man erst einmal ohne Bedenken loslegen, ohne Gefahr zu laufen, dass es zu einem Datenverlust kommt. Sämtliche Bearbeitungsschritte lassen sich auch jederzeit wieder rückgängig machen.
Für die Partition-Manager und gegen die Windows-Datenträgerverwaltung spricht auch ihr ungleich größerer Funktionsumfang. Anwender erhalten damit wesentlich mehr Möglichkeiten, eine Festplatte oder SSD zu partitionieren. Wer beispielsweise eine Partition kopieren will, weil Windows auf ein neues Laufwerk umziehen soll, hat mit der Datenträgerverwaltung schlechte Karten, weil dem Windows-Tool bereits diese grundlegende Funktion fehlt.
Test bestanden:
Eine Empfehlung können wir für jeden der Testkandidaten aussprechen. Doch für wen eignet sich welches Programm am besten beziehungsweise für wen lohnt sich der Kauf?
Die Antwort folgt hier:
Vergleichssieger: MiniTool Partition Wizard Pro

Vergleichssieger: MiniTool Partition Wizard Pro überzeugt mit dem besten Gesamtpaket und punktet obendrein mit einer sehr umfangreich ausgestatteten Gratis-Version.
MiniTool Partition Wizard Pro lässt hinsichtlich der Partitionierungs-Funktionen keine Wünsche offen, lässt sich von allen Testkandidaten am leichtesten bedienen und gefällt insbesondere durch seine umfangreiche, reich bebilderte Hilfsfunktion. Die vom Anbieter veranschlagten 39 US-Dollar ist der Testsieger definitiv wert, kommt Anwendern aber gleichzeitig sehr großzügig entgegen:
Wer Partitionen auf dem heimischen Rechner zu Leibe rücken will, ist mit der kostenlosen Version von MiniTool Partition Wizard damit praktisch schon optimal bedient. Alternative: Das ebenfalls kostenlose aber etwas umständlicher zu handhabende GParted.
Bester Partition-Manager: Den Partition-Manager-Testsieger MiniTool Partition Wizard Pro gibt es zwar nur auf Englisch, doch das ist praktisch schon sein einziger Schwachpunkt.
Preissieger: Paragon Partition Manager 15 Home

Spezialist: Paragon Partition Manager 15 Home empfiehlt sich nicht nur durch seinen niedrigen Preis, sondern auch durch Zusatzfeatures, wie ein integriertes Backup-Tool, einen Bootmanager und die Unterstützung von virtuellen Festplatten.
Wer buchstäblich auf Nummer Sicher gehen will, greift zum Preissieger Paragon Partition Manager 15 Home. Nur dieser günstige Partition-Manager verfügt über ein integriertes Backup-Tool. Den Mitbewerbern fehlt diese Funktionalität völlig – bei ihnen muss man sich mit einem Backup-Tool von Drittanbietern behelfen. Einzigartig macht Partition Manager 15 Home auch sein eigener Bootmanager, über den sich weitere Betriebssysteme sehr einfach installieren lassen. Außerdem kann es als einziges Programm auch mit virtuellen Festplatten arbeiten.
Ein paar Federn muss Partition Manager 15 Home im Test dennoch lassen: GPT- und MBR-Partitionen kann das Programm leider nicht konvertieren. Auch mit dynamischen Datenträgern kommt es nicht zurecht. Beides beherrscht erst die Professional-Version, die mit 49,95 Euro jedoch gleich 20 Euro teurer ist. Die Gratis-Version Partition Manager 2014 Free eignet sich praktisch nur dazu, die Benutzeroberfläche kennenzulernen, denn sie kann im Prinzip nicht mehr als die Windows-Datenverwaltung.
Mehr als nur ein Partition-Manager: Als einziges Programm im Test kann Paragon Partition Manager 15 Home einzelne Partitionen oder sogar komplette Festplatten sichern und bei Bedarf auf Knopfdruck wiederherstellen.
Guter Partition-Manager: Acronis Disk Director 12

Souveräner Auftritt: Acronis Disk Director 12 bringt alles mit, was einen guten Partition-Manager auszeichnet. Mit 40 Euro ist die Software allerdings nicht ganz billig.
Mit Acronis Disk Director 12 machen Käufer garantiert nichts falsch. Der benutzerfreundliche Partition-Manager leistet sich weder bei der Bedienung noch bei den Partitionierungs-Funktionen echte Schwächen.
Mit knapp 40 Euro ist der Acronis-Partitionierer allerdings nicht ganz preiswert. Der Partition-Manager-Testsieger von MiniTool kostet nahezu das Gleiche, bietet allerdings auch mehr Funktionen. Das führt uns gleich zur Wunschliste: Ein Umzugs-Assistent für Windows würde Disk Director 12 ebenso gut stehen wie eine etwas praxistauglichere Testversion. Sie enthält zwar sämtliche Programmfunktionen, doch sie lassen sich nur auf Volumes nutzen, die maximal 100 MB groß sind.
Kompetenter Partition-Manager: Acronis Disk Director 12 hinterlässt einen sehr soliden Eindruck und unterstützt Anwender bei praktisch allen Aufgaben rund um das Partitionieren der Festplatte.
Englisch empfohlen: EaseUs Partition Master Pro

Zweimal hinschauen lohnt sich: EaseUs Partition Master Pro versteckt seine Qualitäten hinter einer schlechten deutschen Übersetzung und gibt sich auch bei seiner Hilfsfunktion wenig zugänglich.
EaseUs Partition Master Pro macht im Prinzip alles richtig: Der Funktionsumfang stimmt, und in puncto Ausstattung bringt das Partitionsprogramm alles mit, was man braucht. Einzige Einschränkungen: Es gibt keine Funktion zum Teilen einer Partition, und eine Konvertierung des Dateisystems gelingt nur in Richtung NTFS. Dafür entschädigt EaseUs Partition Master Pro mit einem Umzugs-Tool für Windows.
Eine bessere Bewertung verhindert jedoch die Bedienung: Einmal, weil die Hilfsfunktion nur online verfügbar ist und durch ihren FAQ-Aufbau nicht sehr übersichtlich daherkommt. Zum anderen durchziehen die deutschsprachige Version zahlreiche Übersetzungsfehler, mit teils kuriosen Stilblüten wie „Partition entdecken“ (Dateien und Ordner anzeigen), „Etikett ändern“ (Namen des Datenträgers ändern) oder „Platten Karten Position“ (Partitionierungs-Details zu den Festplatten im oberen oder unteren Fensterbereich anzeigen). Wer diese Schönheitsfehler verschmerzen kann – oder besser gleich auf Englisch umschaltet – bekommt einen dem Testsieger fast ebenbürtigen Partition-Manager.
Versteckte Qualitäten: Der gut ausgestattete Partition-Manager EaseUs Partition Master Pro lässt sich nicht ganz so intuitiv bedienen wie die Konkurrenz und musst sich außerdem für seine schlechte deutsche Übersetzung Kritik gefallen lassen.
Am vielseitigsten einsetzbar: GParted

Für Windows, Linux und macOS: GParted startet grundsätzlich als Live-CD und kommt mit praktisch allen gängigen Dateisystemen zurecht. Beides sorgt dafür, dass man den kostenlos zum Download angebotenen Partitionsmanager sowohl unter Windows als auch für Linux- und Mac-Rechner verwenden kann.
Als Open-Source-Programm ist GParted grundsätzlich kostenlos zum Download erhältlich und stellt einen Funktionsumfang auf die Beine, der ohne Weiteres mit dem seiner kostenpflichtigen Mitbewerber mithalten kann. In Sachen Vielseitigkeit hat GParted sogar die Nase vorn: Da es stets von einer Live-CD startet, lässt es sich nicht nur unter Windows, sondern auch für Mac- und Linux-Rechner verwenden.
Installieren lässt sich GParted jedoch nicht. Zudem bootet es stets eine Linux-Umgebung. Obwohl diese im Prinzip den gleichen Bedienkomfort wie die auf Windows basierenden Rettungs-CDs bietet, dürfte diese „fremde“ Benutzerumgebung nicht jedermanns Sache sein. Am guten Gesamtauftritt von GParted ändert das aber nichts.
Allzweckwaffe: Der auf Linux basierende Partition-Manager macht vieles anders als seine Konkurrenten. Er startet nur von einer Live-CD, unterstützt die mit Abstand meisten Dateisysteme und ist damit am der am besten geeignete Kandidat für schwierige oder exotische Partitionierungs-Fälle.
Der Satz „Gratis-Version besitzt kaum Einschränkungen“ zu Minitool Partition Wizard zeugt von totaler Ahnungslosigkeit des Testers oder Test einer Uralt-Version. Heise weiß es besser.
Hans J. Holm
Lieber Herr Holm,
danke für den Hinweis, wir schauen uns das umgehend an.
Beste Grüße
Ihr Vegrleich.org-Team
Den Paragon Partition Manager gibt es so wie angegeben nicht mit den Leistungen für den Preis, also keine Ahnung wie da ein Preis-Leistungssieger zustande gekommen ist.