- Bevor etwas in die Spülmaschine gestellt wird, sollten Sie sicherstellen, dass es den Spülgang ohne Beschädigungen übersteht.
- Wer es besonders hygienisch möchte, achtet auf einen Spülmaschinenreiniger mit dem Zusatz „Bleichmittel auf Sauerstoffbasis“.
- Babysachen sollten Sie im Zweifel lieber mit der Hand spülen und mit kochendem Wasser desinfizieren.
Die Spülmaschine ist eines der Haushaltsgeräte, das die meisten von uns sehr schnell vermissen, sobald es mal nicht zur Verfügung steht. Denn sie ist nicht nur eine echte Arbeitserleichterung, sondern richtig praktisch, wenn es um Dinge geht, die von Hand nur mit viel Aufwand zu reinigen sind.
Aber was darf eigentlich neben dem herkömmlichen Essgeschirr mit in die Spülmaschine? In den sozialen Medien sind mittlerweile viele Tipps und auch kuriose Ideen unterwegs (wie z.B. Fisch in der Spülmaschine kochen). Doch was davon ist wirklich sinnvoll und was darf auf keinen Fall in den Geschirrspüler?
1. Wie funktioniert die Reinigung in der Spülmaschine?
Ein Geschirrspüler soll in erster Linie Besteck und Geschirr säubern. Dabei müssen diese Dinge durch den Spülvorgang so sauber werden, dass man erneut ohne gesundheitliche Bedenken Nahrung davon essen kann.
Die Spülmaschine reinigt dabei (je nach Programm) zum Teil bei hohen Temperaturen. Damit reduziert sie Keime besser als das Spülen per Hand. Sie säubert jedoch nicht desinfizierend.
Das bedeutet, dass nach jedem Spülvorgang Keime in der Maschine zurückbleiben. Zusätzlich haben wir eine warme und feuchte Umgebung, in der sich diese Keime gut vermehren können. Man geht jedoch davon aus, dass diese Keime nur ein geringes gesundheitliches Risiko darstellen.
2. Was ist der Unterschied zwischen spülmaschinenfest und spülmaschinengeeignet?
„Spülmaschinenfest“ sind neben Geschirr andere Haushaltsgegenstände, die das entsprechende Siegel tragen. Das dazugehörige Icon zeigt einen Wasserstrahl und darüber eine Zahl. Diese steht für die Anzahl an Spülgängen, die durchlaufen werden können, ohne dass der Gegenstand einen Schaden davonträgt.
Das bedeutet: Sie können beispielsweise einen Topf 1000 Mal in die Spülmaschine geben und er weist keine negativen Veränderungen auf, wenn er das Siegel mit der darauf angegebenen Anzahl „1000“ bekommen hat.
Die Spülmaschinenfestigkeit hängt dabei vom Material ab. Normalerweise sind Glas, Keramik, Edelstahl und viele Kunststoffe für die Reinigung in der Spülmaschine geeignet. Sie sind widerstandsfähig genug, um die Spülvorgänge problemlos zu überstehen.
Die Wahl des richtigen Spülmittels
Bleichmittel wirken gegen Bakterien, Viren und Pilze. Pulverförmige Reiniger oder Maschinengeschirrspülmittel-Tabletten enthalten in der Regel Bleichmittel auf Sauerstoffbasis, während flüssige oder gelförmige Spülmittel meist ohne Bleichmittel angeboten werden.
Schafft man sich einen neuen Topf oder ein anderes Geschirrteil an, dann lohnt es sich, genau auf die Verpackung zu schauen. Denn es gibt feine Unterschiede in der Bezeichnung, die sich Hersteller ausgedacht haben.
So taucht auf vielen Gegenständen der Begriff „spülmaschinengeeignet“ auf. Spülmaschinengeeignete Gegenstände erkennt man daran, dass sie mit einem Symbol oder Aufkleber gekennzeichnet sind, das eine Spülmaschine zeigt.
Dieser Begriff ist nicht mit „spülmaschinenfest“ gleichzusetzen. „Spülmaschinengeeignet“ bedeutet nur, dass es möglich ist, das Produkt in die Spülmaschine zu geben. Allerdings gibt es hier keine Garantie, dass das Geschirr über längere Zeit unbeschadet bleibt.
Achtung: Bei allen Sachen, die in die Spülmaschine gegeben werden und die nicht offiziell als „spülmaschinenfest“ ausgewiesen sind, sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass das Material eventuell leidet. Im Zweifelsfall gilt: lieber einmal mehr mit der Hand spülen.
3. Welche Gegenstände können in der Spülmaschine gereinigt werden?
Bei den meisten Dingen, um die es in den folgenden Kapiteln geht, handelt es sich um Produkte, die spülmaschinengeeignet sein können. Bei diesen gilt also eine Eigenverantwortung, wenn der Geschirrspüler genutzt wird, um sie dort sauber zu bekommen.
3.1. Blumenvasen und Gartenzubehör
Ab und an brauchen Blumenvasen und Übertöpfe eine Reinigung, damit sich dort keine Bakterien absetzen – und gepflegter sieht es auch aus. Solang die Vase nicht aus edlem Kristall oder teurem Porzellan (vielleicht sogar mit Goldrand) besteht, kann sie bedenkenlos in die Spülmaschine gegeben werden.
Das Gleiche gilt für Gartenzubehör. Scheren, Gartenschaufeln und kleine Hacken dürfen mit in den Geschirrspüler. Diese sollten Sie vorher aber gut vom groben Dreck befreien, damit die Leitungen nicht verstopfen.
3.2. Bürsten und Schwämme

Schwämme sollten regelmäßig gereinigt werden.
Gemüsebürste und Spülbürsten sind zwar regelmäßig unter Wasser im Einsatz, dennoch tut ihnen eine gründliche Reinigung mit dem intensiven Sprühstrahl der Spülmaschine ebenfalls gut.
Kleine Speisereste und Krümel werden dort einwandfrei entfernt. Mittlerweile gibt es mehrere Schwämme unterschiedlicher Marken, die in der Spülmaschine gereinigt werden können.
3.3. Badezimmerzubehör
Der Zahnputzbecher hat am Boden eine Kruste? Die Seifenschale hat einen Belag? Dann ab damit in die Spülmaschine! Auch Abflusssiebe aus der Dusche oder dem Waschbecken werden dort wieder schön sauber.
3.4. Schlüsselbund
Unsere Schlüssel sind jeden Tag mehrfach im Gebrauch und sammeln so eine schöne Summe an Keimen ein. Sie können im Besteckkorb mitgespült werden.
Achtung: Elektronische Schlüssel, wie beispielsweise der vom Auto, müssen jedoch vorher vom Bund entfernt werden.

Im Besteckkorb lassen sich neben Schlüsseln auch Kontaktlinsenbehälter oder Reisetuben reinigen.
3.5. Schubladeneinsätze
Wer schon einmal verzweifelt versucht hat, Krümel aus den Ecken eines Schubladeneinsatzes zu wischen, wird über die Alternative in der Spülmaschine froh sein. Auch Kühlschrankboxen und -einsätze freuen sich über einen Spülgang in der Spülmaschine.
Hinweis: Insbesondere bei Schubladeneinsätzen sollte genau auf das Material geschaut werden. Holz verzieht sich leider sehr schnell bei zu viel Wasser.
3.6. Kinderspielzeug
Kinderspielzeug, wie zum Beispiel Sandspielsachen (Sandreste unbedingt vorher abklopfen!), wird in der Spülmaschine wieder schön sauber. Auch Stecksteine und Plastikfiguren können dort in einem Wäschenetz gereinigt werden.
Die Temperatur sollte jedoch so niedrig wie möglich eingestellt werden, damit sich nichts verformt. Und wenn man schon eine Ladung Kindersachen reinigt, dann können auch die kleinen Gummistiefel mit in die Maschine hinein.
3.7. Sneaker

Schuhe sollten aus hygienischen Gründen ohne Geschirr gewaschen werden.
Bei Turnschuhen schieden sich die Geister. Viele schwören auf die schnelle Reinigung, andere stecken sie lieber in die Waschmaschine.
Wer seinen Sneakern eine Runde in der Spülmaschine gönnen möchte, sollte sie dort nicht mit Geschirr hineinpacken. Außerdem gilt es zu beachten, dass der Spülvorgang lange nicht so intensiv wie bei einer Waschmaschine ist. Was in der Spülmaschine einwandfrei sauber wird, sind übrigens Flip Flops aus Kunststoff.
3.8. Kappen
Kappen zu reinigen, ist nicht ganz einfach, da der gebogene Sonnenschutz meistens mit Pappe verstärkt ist. In der Waschmaschine verformen sie sich leicht, weswegen die Spülmaschine keine schlechte Wahl zum Waschen ist. Auf den Schirm der Kappe oben und unten und eventuell am inneren Rand ein wenig Spülmittel auftragen (wirklich nur sehr wenig!).
Das löst die leichte Fettschicht aus Hautschüppchen, Sonnenmilch und Co. sehr gut ab. Dann ins obere Fach legen und das kälteste Programm (45 Grad) wählen. Wer mag, kann die Kappe auch von innen mit einer Schale in Form halten.
3.9. Wohnaccessoires
Lampenschirme (aus Glas und Kunststoff) sind oft schwierig und zeitaufwändig zu reinigen. Sie werden in der Spülmaschine im Handumdrehen wieder sauber. Auch viele Dekogegenstände, beispielsweise Schalen, Figuren und Tabletts sind oft schnell in der Spülmaschine von Staubschichten befreit.
3.10. Lichtschalterabdeckungen und Steckdosenplatten
Eine Renovierung steht an? Dann könnte es sich anbieten, die Abdeckungen der Steckdosen und Lichtschalter, die sowieso gerade abmontiert wurden, gründlich zu reinigen. Da sie meistens sehr leicht sind, sollten sie in ein Wäschenetz gelegt werden. Bei niedriger Temperatur in die Spülmaschine geben und der Jahrzehnte alte Schmutz verschwindet.

Wäschenetze eignen sich für sensible Kleidung, aber auch für Schuhe oder andere lose Gegenstände.
4. Welche Hinweise sind bei Baby-Zubehör zu beachten?
Das Zubehör des Neugeborenen oder Kleinkindes in der Spülmaschine reinigen: Ist das wirklich hygienisch und ausreichend, um sie von Bakterien und Keimen zu befreien? Vor allem bei frischgebackenen Eltern herrscht oft Unsicherheit darüber, wie man die Babyutensilien schnell und hygienisch sauber bekommt.
4.1. Babyflaschen
Ob man Babyflaschen einfach in die Spülmaschine geben kann, ist zunächst vom Material abhängig. Es gibt Babyflaschen aus Glas und Kunststoff, die unterschiedlich zu behandeln sind.
Glasflaschen sind grundsätzlich für die Spülmaschine geeignet. Voraussetzung ist, dass ein Maschinengeschirrspülmittel verwendet wird, das Bleichmittel enthält. Damit wird gewährleistet, dass die Flaschen hygienisch einwandfrei gereinigt werden. Die Information, ob das Spülmittel Bleichmittel beinhaltet, findet man in der Inhaltsstoffangabe auf der Verpackung als Angabe „Bleichmittel auf Sauerstoffbasis“.
Bei Kunststoffflaschen ist ein Blick auf die die Angaben des Herstellers wichtig. Kunststoffflaschen müssen als spülmaschinenbeständig, spülmaschinentauglich oder spülmaschinengeeignet gekennzeichnet sein. Ist das der Fall, dürfen sie – wie ihre Schwestern aus Glas – ebenfalls mit einem bleichmittelhaltigen Spülmittel in der Spülmaschine gereinigt werden.

Sind Sie nicht sicher, ob die Babyflaschen den hohen Temperaturen standhalten, können Sie sie auch mit einer weichen Bürste und einem sanften Geschirrspülmittel reinigen.
Bei beiden Flaschenarten sollten Programme mit sehr kurzen Laufzeiten oder niedrigen Temperaturen vermieden werden. Am besten nutzt man ein reguläres Programm bei mindestens 45 Grad Celsius.
4.2. Babysachen, die nicht in die Spülmaschine dürfen
Was nicht in die Spülmaschine darf, sind die Sauger der Flaschen sowie Schnuller. Aufgrund ihrer Form erreicht der Sprühstrahl nicht alle Stellen, sodass sich Rückstände von Schmutz oder Spülmittel im Inneren ansammeln können, was das Baby nachher beim Saugen mit aufnimmt. Zudem können die leichten Teile durch den Wasserdruck in der Maschine herumgeschleudert und beschädigt werden.
Die Alternative: von Hand mit Spülmittel reinigen. Bevor man sie mit heißem Wasserdampf oder in kochendem Wasser desinfiziert, sollten sie gut von Seifenresten befreit werden.
Auch Spielzeug wie Beißringe oder Bälle aus Kunststoff sollten nicht in die Spülmaschine. Sie sind am besten im Spülbecken mit Handgeschirrspülmittel zu reinigen und gründlich abzuspülen.
Zur Autorin
Sabine Haag gehört zu den erfolgreichsten Ordnungsexpert:innen Deutschlands. Bereits seit 2012 – und damit lange bevor das Thema Ordnung in den Sozialen Medien groß wurde – teilt sie ihre Expertise auf ihrer Website Ordnungsliebe.net und gibt darüber hinaus sowohl auf Instagram als auch auf ihrem YouTube-Kanal hilfreiche Ordnungs-Tipps. Mit ihrem selbst erarbeiteten und umfangreichen Wissen bildet sie außerdem als Trainerin angehende Ordnungsexpert:innen aus.
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