Falls Sie Probleme mit Ihrem bisherigen Rasen haben, kann das daran liegen, dass das ihm gebotene Umfeld zu dunkel für ein gesundes Wachstum ist. Der Rasen entwickelt sich nicht, wird von Moos und Schädlingen befallen und verkümmert schließlich. Schattenrasen überlebt, wo andere Rasensamen gar nicht erst keimen. Doch was ist Schattenrasen eigentlich?

1.1. Schattenrasen ist pflegeleicht und überzeugt bei schlechten Lichtverhältnissen
Wie andere Pflanzen auch braucht Rasen Licht zum Wachstum. Jedoch sind Häusergrundstücke und Gartenanlagen nur in den seltensten Fällen Freiflächen, die den Rasensamen in jeder Ecke ausreichend Sonnenlicht bieten. Der Normalfall sind eher verwinkelte und von Büschen, Hecken oder gar Bäumen bewachsene Umgebungen. Diese rauben dem Rasen lebensnotwendiges Licht.
Schirmt das Umfeld so viel Tageslicht ab, dass Ihre Rasensaat nicht mehr die nötige Lichtmenge zum Leben bekommt, geht der Rasen ein. Dies betrifft vor allem die gängigen Saatgutmischungen wie beispielsweise:
- Zierrasen
- Universalrasen
- Spiel- und Sportrasen
Jede Rasenmischung wurde für einen speziellen Zweck gezüchtet. So ist Zierrasen besonders fein und dicht, jedoch in Bezug auf Bodenbeschaffenheit und Umgebung sehr anspruchsvoll und verlangt nach viel Rasenpflege. Universalrasen ist das Gegenteil, jedoch nicht sonderlich schön anzuschauen. Spiel- und Sportrasen ist wiederum besonders robust. Was all die Saatgutmischungen jedoch gemein haben: Sie brauchen ausreichend Licht.
Wie Schattenrasen-Tests im Internet beweisen, trumpft Schattenrasen in schwierigen Lichtverhältnissen groß auf. Schattenrasen ist nämlich durch seine Mischung verschiedener Grassamen so angelegt, dass er mit weniger Leicht auskommt und unempfindlicher auf Feuchtigkeit, Kälte und Schädlinge reagiert. Auch Moos gegenüber ist er resistenter.
Aber Achtung! Auch Schattenrasen ist keine Wunderpflanze. Damit die Photosynthese – der Wachstumsmotor der Pflanze – ihre Arbeit verrichten kann, sollte selbst Schattenrasen mindestens einer Helligkeit von 2.000 lux ausgesetzt sein. An einem durchgehenden Schattenplatz kann sich auch Schattenrasen nicht entfalten. Wir empfehlen in wirklich dunklen Ecken oder in unmittelbarer Nähe zu Bäumen auf robuste Alternativen wie beispielsweise Efeu zu setzen.
Die Vorteile von Schattenrasen gegenüber anderen Rasenmischungen hier erneut als kurzer Überblick:
Vorteile- Saatgut benötigt weniger Licht zum Grünen im Garten
- hält Moos und Feuchtigkeit besser stand
- auch weniger anfällig für Schädlingsbefall (einfachere Rasenpflege)
Nachteile- Mischung verträgt physische Einwirkungen wie bspw. Fußspuren schlechter

1.2. Schattenrasen setzt sich aus unterschiedlichen Grassorten zusammen
Wofür steht RSM?
RSM ist die Kurzform für Regel-Saatgut-Mischung und bezeichnet eine Richtlinie, welche dem Mischverhältnis von Saatgut als Standard zugrunde gelegt wird. In Deutschland bestimmt die Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e. V. über besagte Richtlinien.
Aufgrund seiner günstigen Eigenschaften kommt Schattenrasen als Mischung überall dort vor, wo Lichtmangel herrscht. Das gilt sowohl für private als auch industriell genutzte Grünflächen. Schließlich reichen ein paar Baumkronen schon aus, um vielen Rasensorten den Garaus zu machen. Da es Sorten gibt, bei denen Schattenrasen in der Sonne ebenfalls überleben kann, wird er teilweise auch auf dem gesamten Grundstück eingesetzt.
Er lässt sich auch ideal nur an den dunklen oder schwierigen Stellen aussäen. Dazu werden die Samen für Schattenrasen lediglich in den betreffenden schwierigen Ecken ausgesät. Die meisten Anwender machen so mit Schattenrasen gute Erfahrungen.
Schattenrasensamen sind dabei ein Gemisch aus verschiedensten Rasensamen. Die Zucht, Kreuzung und Vermischung der unterschiedlichen Grassamen ist ein wissenschaftlich-biologisch komplexer Prozess der Forschung. So hat sich im Bereich des Garten- und Landschaftsbau eine eigene Standardrichtlinie zur Kategorisierung von Saatgut etabliert, die sogenannte RSM (Regel-Saatgut-Mischung).

Auch der anspruchsloseste Rasen sollte regelmäßig gewässert werden.
Schattenrasen besteht nicht nur aus einer einzigen Grassorte, sondern es handelt sich um ein Gemisch. Die Saatgutmischung kann auch Grassamen von Arten enthalten, die nicht vorwiegend als schattentauglich gelten, jedoch aber andere günstige Eigenschaften mit sich bringen. So werden mit Vorliebe Grassamen beigefügt, die besonders widerstandsfähig sind. Auch dürreresistente Grassorten sind üblich.
Dürreresistenter Schattenrasen ist als Spezialform des Schattenrasens von einigen Herstellern erhältlich. Achten Sie darauf, dass der Schattenrasen als dürreresistent auf der Verpackung gekennzeichnet ist.
Wenn Sie Schattenrasen säen, empfehlen wir jedoch, auch dürreresistenten Rasen nicht in absoluter Trockenzeit zu verteilen und für ausreichend Feuchtigkeit zu sorgen, damit dieser wachsen kann.
Einige verbreitete Grassamen-Typen, die oft in Schattenrasensamen-Mischungen enthalten sind, und ihre Eigenschaften haben wir für Sie in folgender Übersicht dargestellt:
Grassorte | Eigenschaften |
Deutsches Weidelgras Lolium perenne | - erlaubt hohe Schnittfolgen (wächst mehr als 5 x nach im Jahr)
- wird daher oft in Land- und Viehwirtschaft genutzt
- gilt als starker Heuschnupfenerreger
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Lägerrispe Poa Supina | - besonders hohe Durchsetzungskraft gegenüber Konkurrenten
- im Vergleich das schattenresistenteste Gras
- zudem widerstandsfähig, daher allerdings teuer
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Schafschwingel Festuca ovina | - anspruchsloses, widerstandsfähiges Gras
- Grün kann ins Grau- und Blaustichige gehen
- verunkrautet jedoch schnell
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Wiesen-Rispengras Poa pratensis | - besonders oft als Rasensaat verwendet
- kräftiges, frisches Grün
- wird aufgrund seiner Robustheit gern für Sportstätten genutzt
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Guten Tag,
ich wollte wissen, ob man Schattenrasen auch ohne Bedenken in der Sonne verwenden kann? Geht das?
Beste Grüße
Sehr geehrter Herr Hauer,
ja, das geht. Schattenrasen besteht üblicherweise aus einer Saatgutmischung unterschiedlicher Rasensamen. Es sind also auch Samen enthalten, die mit Sonneneinstrahlung kein Problem haben. Der Rasen wird also Grün werden.
Hochwertige Rasen, die für die Sonne ausgelegt sind, werden jedoch ein besseres Ergebnis liefern. Achten Sie zudem darauf, dass es übrigens auch Universalrasen gibt. Dieser ist sowohl für Sonnen- als auch Schattenplätze geeignet.
Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen!
Viele Grüße
Ihr Vergleich.org-Team