Das Wichtigste in Kürze
  • Leder- und Erotik-Peitschen aus anderen Materialien sind für viele ein Mittel zum Einstieg in die Welt der sexuellen Dominanz.
  • Die besten Peitschen haben einen robusten Griff mit Rippeln und eine zusätzliche Handgelenk-Schlaufe für optimalen Halt.
  • BDSM-Peitschen sollten ausschließlich nach intensiver Beschäftigung mit Anweisungen zur korrekten Verwendung genutzt werden.

Peitsche im Test: Mensch, der eine Lederpeitsche in den Händen hält

Eine Peitsche kann eine reizvolle Ergänzung des Sextoy-Repertoires sein, sollte aber stets mit dem nötigen Verantwortungsbewusstsein und Respekt geführt werden. Zudem ist es entscheidend, ein Modell zu wählen, das den eigenen Vorstellungen und denen der Person oder den Personen entspricht, mit denen man sich auf die spezielle Spielart der Flagellation (des Auspeitschens) einlässt. Nachfolgend stellen wir Ihnen daher die wichtigsten Auswahlkriterien vor und erklären, worauf bei der Nutzung einer BDSM-Peitsche unbedingt zu achten ist.

1. Welche Arten von Peitschen gibt es?

Peitschen bestehen üblicherweise aus einem Griff, an dessen Ende sich ein Knauf befindet, und der eigentlichen Peitschenschnur, mit der der Schlag ausgeführt wird. Diese wird gegebenenfalls um einen Fall (einen konischen Lederriemen) und einen daran anschließenden Cracker (einen weiteren besonders feinen Riemen, der das charakteristische Knallen erzeugt) ergänzt.

Je nach Peitschenart gibt es allerdings Unterschiede hinsichtlich des Aufbaus und damit auch im Hinblick auf die Art des zugefügten Schmerzes. Umso wichtiger ist es daher, die passende Peitschenart auszuwählen. Dazu stellen wir Ihnen diese und ihre Eigenschaften in nachfolgender Tabelle vor:

Peitschen-Typ Besonderheiten
Flogger
  • kurzer Griff
  • viele schmale und weiche Riemen
  • eher kurze Peitschenvariante
  • typisches, leicht sirrendes Geräusch
  • löst einen leichten, breiter gestreuten Schmerz aus
  • sehr gut für Einsteiger geeignet
  • seltener auch mit Metallkugeln an den Enden der Schnüre angeboten (sollte dann nur von erfahrenen Verwendenden genutzt werden)
Katze
  • mittellanger Griff
  • einige schmale und weiche Riemen
  • bekannteste Variante: Neunschwänzige Katze mit neun Riemen
  • etwas lauteres Peitschen-Geräusch
  • mittellange Peitschenvariante
  • löst einen stechenden, etwas breiter gestreuten Schmerz aus
  • idealerweise von erfahreneren Verwendenden zu nutzen
Singletail-Peitsche
  • langer Griff
  • ein langer Riemen, bestehend aus mehreren Bändern
  • ggf. um Cracker und/oder Fall ergänzt
  • ideal für all jene, die sich das typisch knallende Geräusch der Peitsche wünschen
  • löst konzentrierten, stechenden Schmerz aus
  • sollte ausschließlich von erfahrenen Verwendenden genutzt werden (hohes Verletzungsrisiko bei falscher Benutzung)

2. Welche Kriterien sollten beim Kauf von Peitschen laut Tests im Internet beachtet werden?

Möchten Sie eine Peitsche beim Sex einsetzen, ist es wichtig, die grundlegenden Auswahlkriterien zu kennen. Dazu gehören neben der konkreten Peitschenart auch die Qualität, das Material, aus dem die Peitsche gefertigt wurde und eventuelle Besonderheiten im Design.

2.1. Worauf sollten Sie hinsichtlich der Qualität achten?

Peitsche im Test: schwarzer Leder-Flogger auf weißem Hintergrund

Eine saubere und hochwertige Verarbeitung ist für eine sichere Verwendung der Peitsche entscheidend.

Zahlreiche Peitschen-Tests im Internet empfehlen, besonders auf die Qualität der Riemen und des Griffes zu achten. Ein guter Tipp, denn weisen die Lederriemen oder Riemen aus einem anderen Material Grate oder schlecht verarbeitete Ränder auf, kann die gewünschte Schlagempfindung schnell mit unangenehmen Kratzern einhergehen. Schlimmstenfalls besteht sogar das Risiko, dass sich derartige Verletzungen entzünden.

Auch das Griffmaterial sollte von möglichst hoher Qualität und fest verklebt oder gebunden sein. Verrutscht das Leder, löst sich Kunststoff ab oder liegt der Griff ganz einfach schlecht in der Hand, kann das das korrekte Führen der Peitsche erschweren. Auch dies erhöht wiederum das Risiko ungewollter Verletzungen und fehlplatzierter Schläge. Zudem fühlt sich die Verwendung weniger angenehm an, wenn der Griff Defekte aufweist.

Hinweis: Laut unterschiedlichen Online-Tests zu Peitschen sollten Sie beim Kauf einer SM-Peitsche darauf achten, dass es sich tatsächlich um eine Ausführung handelt, die an Menschen nutzbar ist. Für die Dressur von Tieren vorgesehene Modelle, wie zum Beispiel Reitgerten oder Voltigierpeitschen, sind nicht oder nur bedingt für den Einsatz im zwischenmenschlich-sexuellen Kontext geeignet.

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2.2. Aus welchen Materialien bestehen Peitschen?

Was bedeutet der Begriff „BDSM“?

Das Akronym BDSM setzt sich aus verschiedenen englischen Begriffen zusammen, nämlich aus den Worten „Bondage“, „Discipline“, „Dominance“, „Submission“, „Sadism“ und „Masochism“. Bei BDSM handelt es sich dementsprechend um einen Sammelbegriff für sexuelle Vorlieben, die unter die Sadomasochismus-Kategorie fallen. Hierbei liegt der Fokus auf menschlicher Dominanz und Unterwerfung. Laut verschiedenen Online-Tests gehören Peitschen, Nippelklemmen und Knebel zu den beliebtesten SM-Spielsachen; Lustschmerzen sowie Fesselspiele zählen zu den populärsten Kategorien.

Beim Peitschen-Schlag sollten die Riemen, je nach Erfahrung des ausführenden Parts und Toleranz des empfangenden Parts, weniger oder mehr Schmerzen verursachen. Ebendiese notwendige Feinabstimmung wird einerseits durch die Art der Peitsche, andererseits durch das gewählte Material vorgenommen. Es gibt unter anderem Leder-, Gummi- und Wildleder-Peitschen sowie solche, deren Schlagriemen aus Frottee, Rosshaar, Seilen oder gar Ketten gefertigt werden.

Peitschen aus Leder sind vor allem bei eingefleischten BDSM-Fans beliebt, da sie eine besonders angenehme Textur aufweisen und sich sowohl für sanftes als auch härteres Schlagen eignen – unter anderem in Abhängigkeit von der konkreten Art der Peitsche. Für Wildlederpeitschen und solche aus Rosshaar gilt das ebenso, wobei sich deren noch weichere Oberfläche auch hervorragend für Sensual Play, also für das sinnliche Spiel mit Texturen, eignet.

Gummipeitschen und Modelle, die statt mit Riemen mit dünnen Seilen ausgestattet sind, sind hingegen eher für härtere Schläge geeignet und hinterlassen schneller Striemen – ein Umstand, der mitunter durchaus gewünscht ist.

Eine besondere Variante sind Frottee-Peitschen. Deren Riemen bestehen aus dem namensgebenden Stoff und können auf verschiedene Arten genutzt werden. Sind die Frotteestreifen trocken, ist die Sex-Peitsche perfekt für sanfte Schläge und ein sinnliches Spiel geeignet, wohingegen die Riemen im nassen oder feuchten Zustand deutlich härtere Schläge ermöglichen.

Peitschen, deren Riemen durch Ketten ersetzt wurden, sollten ausschließlich von sehr geübten Tops und Dom(me)s genutzt werden. Diese Variante der Peitsche kann, falsch angewendet, ernsthafte Verletzungen verursachen und ist deshalb vor allem für Szenarien geeignet, in denen alle Teilnehmenden ausreichend Erfahrung mit Flagellation haben. Die Anwendung dieser Peitschenart geht mit einem höheren Risiko, oftmals mit stärkeren Schmerzen für den empfangenden Part und zum Teil mit deutlich sichtbaren Striemen und/oder blauen Flecken einher.

Peitsche getestet: Frau, die eine schwarze Leder-Peitsche in den Händen hält

Insbesondere Singletail-Peitschen sollten mit großer Vorsicht verwendet werden.

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2.3. Welche Besonderheiten im Design können Peitschen aufweisen?

Einige Leder-Peitschen, aber auch Modelle aus anderen Materialien, werden mit speziellen Ergänzungen an den Riemenenden angeboten. Diese verstärken den Schlageffekt und reichen von kleinen Kugeln, Perlen und Figuren aus Holz, Metall oder Kunststoff bis hin zu Knoten und Spikes. Bei derartigen Modellen handelt es sich häufig um spezielle Fetisch-Peitschen, die vorrangig von erfahrenen BDSM-Praktizierenden genutzt werden sollten.

Hinweis: Handgelenk-Schlaufen sind praktisch, da sie nicht so leicht fallen gelassen werden können. Insbesondere für Anfänger sind Peitschen mit Handschlaufen deshalb sehr hilfreich.

Einige Peitschen sind zugleich Sexspielzeuge im Sinne einer möglichen penetrativen Nutzung. Bei diesen Modellen besteht der Griff der Peitsche aus einem hautfreundlichen Material wie medizinischem Silikon, bruchsicherem Glas oder Metall. Er ist außerdem so geformt, dass er als Dildo verwendet werden kann. Einige Sexspielzeug-Peitschen werden sogar mit kleinem Motor im Griff angeboten, sodass dieser als Vibrator zum Einsatz kommen kann.

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3. Wie nutzt man eine Peitsche sicher und verantwortungsvoll?

Eine Peitsche, ob aus Leder oder einem anderen Material, sollte ausschließlich von Menschen benutzt werden, die sich vorab über die korrekte Verwendung informiert haben. Eine falsche Benutzung kann schließlich mit leichten bis schweren Verletzungen einhergehen.

Außerdem ist es unerlässlich, dass das geplante Szenario vorab mit allen beteiligten Parteien abgesprochen wird. Alle müssen sich mit der speziellen Spielart der Flagellation wohlfühlen und Grenzen vorab klar kommunizieren. Auch muss klar sein, dass jederzeit ein problemloser Stopp des Auspeitschens möglich ist – ohne Fragen oder Verzögerungen. Wer mag, kann hierzu ein Safeword festlegen.

Sind diese Grundlagen erfüllt, sollte die ausführende Partei einige konkrete Punkte beachten:

  1. Vor der Anwendung am Menschen sollte regelmäßig mit Gegenständen wie Sandsäcken oder Kissen geübt werden. Wer problemlos mehrmals gezielt die gleiche Stelle treffen kann, kann langsam auch mit einem Partner oder einer Partnerin üben.
  2. Die beste Vorbereitung ist ein Kurs, in dem konkrete Schlagtechniken vorgeführt und geübt werden.
  3. Besonders empfindliche Bereiche, vor allem Finger, Zehen, Hals, und Kopf, sind grundsätzlich zu meiden.
  4. Bereiche wie Bauch, Seiten, Brüste, Genitalien und Stellen, an denen nur wenig Muskelgewebe unter der Haut liegt, sollten nur von erfahrenen Dom(me)s und Tops anvisiert werden.
  5. Zu Beginn sollten idealerweise nur Gesäß und Oberschenkel mit einer Peitsche bearbeitet werden.
  6. Der empfangende Part sollte gerade zu Beginn jederzeit Feedback geben und die Szene abbrechen können. Peitschen und Bondage-Zubehör wie Knebel oder Ball-Gags sollten daher zunächst nicht in Kombination verwendet werden.
  7. Es ist unbedingt nur eine Peitsche pro empfangender Person zu verwenden, um die Übertragung von Körperflüssigkeiten zu vermeiden.
  8. Die Peitsche ist nach jedem Gebrauch zu reinigen und gegebenenfalls zu desinfizieren, um die nötige Hygiene zu gewährleisten.

Entscheidend ist außerdem eine umfangreiche Nachsorge, während der das hormonelle Gleichgewicht wieder hergestellt wird. Im Laufe der Szene werden unter anderem große Mengen von Adrenalin sowie Endorphine ausgeschüttet. Ohne einen gemeinsamen Moment der Ruhe kann es durch Absacken dieser Hormone zu einem sogenannten „Drop“ kommen. Darunter versteht man ein Gefühl plötzlicher Leere oder Traurigkeit, das durch die geeignete Aftercare gemindert oder gar verhindert wird.

Die Nachsorge sollte ohne Ausnahme nach jedem gemeinsam erlebten Szenario erfolgen und kann für jeden Menschen unterschiedlich aussehen. Sinnvoll ist in jedem Fall eine Versorgung eventuell entstandener Striemen oder Wunden mit geeigneten Salben und Lotionen. Auch eine leichte Massage beanspruchter Körperstellen kann angenehm sein.

Zudem ist für viele eine Auswertung des gemeinsam Erlebten und der erfahrenen Emotionen essenziell – ebenso wie Körperkontakt. Aber auch ein geteilter Snack oder das gemeinsame Duschen oder Baden können Teil der After-Care-Routine sein. Wichtig ist dabei: Sowohl die empfangende als auch die dominante Person sollten Geborgenheit finden und gehört werden.

Peitsche getestet: Schwarze Peitsche aus Kunstleder auf einem Bett

Nach der Benutzung sollte die Peitsche stets gründlich gereinigt und gegebenenfalls desinfiziert werden.

4. Häufig gestellte Fragen zu Peitschen

4.1. Wie nennt man eine Peitsche noch?

Eine klassische Singletail-Peitsche wird oft auch unter anderen Namen geführt. So werden beispielsweise Bullwhips angeboten, worunter man Peitschen mit einem einzelnen, besonders langen Peitschenriemen versteht. Der Kantschu ist ebenfalls eine Singletail-Peitsche, allerdings deutlich kürzer als eine Bullwhip und damit etwas einfacher und präziser führbar. Andere Peitschen-Varianten, die sich vor allem in kleinen Details unterscheiden, sind zum Beispiel Signal- (Peitschen ohne starren Griff und Fall) und Snake-Whips (Peitschen ohne starren Griff).

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4.2. Wie wird eine Peitsche hergestellt?

Peitsche im Test: Männerhand, die eine braune Lederpeitsche hält

Hochwertige Peitschen werden aus Leder mit speziellen Flechttechniken gefertigt.

Zur Herstellung von Peitschen aus Leder wird sogenannte Rohhaut oder auch Pergamentleder genutzt. Diese werden mit Tran, Talg und Glycerin oder Mineralöl behandelt, um sie geschmeidig und widerstandsfähig zu halten. Anschließend wird zunächst das Innenleben der Peitsche konstruiert, das dann wiederum überflochten wird.

Peitschen aus Gummi und solche mit Kunststoffgriffen, die wiederum durch Frottee-Streifen, Ketten oder andere Arten von Riemen ergänzt werden, weichen in ihrer Herstellungsweise ab und werden nach der Herstellung der Einzelteile lediglich zusammengesetzt – etwa mithilfe von Verschraubungen oder -klebungen.

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4.3. Welche Hersteller haben Peitschen in ihrem Sortiment?

Gummipeitschen, Lederflogger und andere Erotik-Peitschen können Sie von verschiedenen Marken erwerben. Dazu gehören unter anderem Anbieter wie Buyandfeelgood, Kinkwerk und Liebesfreunde.

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4.4. Welche Alternativen zur Verwendung einer Peitsche gibt es?

Suchen Sie nach alternativen Optionen, um sinnlichen Schmerz in Ihr Liebesleben zu integrieren, bieten sich auch Paddle und Reitgerten an. Erstere sind besonders gut für das Spanking (das Schlagen mit der flachen Hand oder einem flachen Gegenstand) geeignet. Je nach Ausführung kann der Schmerz hier von leicht und dumpf bis hin zu stark und stechend variieren. Klassische Gerten sind für eine deutlich konzentriertere Kraftausübung konzipiert, werden aber auch in Anfänger-Varianten angeboten.

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Quellenverzeichnis