Eine Frau hat eine Schale mit verschiedenen Kräutern und Blumen in der einen Hand und in der anderen hält sie ein Salbeibündel.

Der Moment, in dem man nach Hause kommt und einem ein vertrauter Duft in die Nase steigt, ist ganz besonders. Ob es der Geruch von frisch gewaschener Wäsche, gebackenem Kuchen oder einfach nur einer sauberen Wohnung ist – Düfte beeinflussen unser Wohlbefinden maßgeblich. Sie können aber auch genau das Gegenteil bewirken: Kommt man an einen Ort, den man „nicht riechen kann“, dann ist es mit dem guten Gefühl innerhalb von Sekunden vorbei. Gerüche gelangen nämlich in das limbische System. Dies ist der Teil des Gehirns, der für Emotionen und Erinnerungen zuständig ist. Dadurch können Gerüche Erinnerungen wecken, Stimmungen beeinflussen und unser Stresslevel senken.

Der Geruch von Häusern und Wohnungen ist nicht immer so einladend, wie wir es gerne hätten. Kochdünste, abgestandene Luft, Tiergerüche oder der Geruch von Feuchtigkeit und Schimmel sind ein paar der schlechten Düfte. Der Griff zu chemischen Raumsprays scheint dabei oft die erste Lösung zu sein. Aber Vorsicht: Sie überdecken meist nur den Geruch und geben synthetische Stoffe in die Luft. Also muss eine bessere Lösung her, die gesünder für uns und unsere Umwelt ist.

Auf einem Holztisch liegen getrocknete Orangenscheiben, ein Fläschchen mit ätherischem Öl und Holzstäbchen, Kerzen und einer Wolldecke.

Natürliche Duftquellen aktivieren das emotionale Gedächtnis intensiver als künstliche, weshalb schon ein einzelnes Aroma Stimmungen spürbar verändern kann.

1. Warum riecht es hier eigentlich nicht gut?

Zuerst muss die Quelle der unangenehmen Gerüche gefunden und beseitigt werden.

Der erste und wichtigste Schritt ist das regelmäßige Lüften. Das ist die einfachste und effektivste Methode. Regelmäßiges Stoßlüften (mehrmals täglich für 5 bis 10 Minuten alle Fenster weit öffnen) und das Erzeugen eines Durchzugs tauschen die verbrauchte Luft gegen frische aus. Machen Sie das immer nach dem Kochen, Duschen oder Schlafen.

Abfalleimer, besonders in der Küche, können schnell fies riechen. Besonders der Biomüll ist eine echte Geruchsmüllhalde. Leeren Sie diese regelmäßig und reinigen Sie sie von innen mit Essigreiniger. Das desinfiziert und neutralisiert Gerüche.

Ein Golden Retriever sitzt auf einem hellbraunen Teppich vor einem beigen Sofa. Im Hintergrund ist ein Regal mit Pflanzen und eine große Pflanze auf dem Boden. Auf der linken Seite steht eine goldene Lampe.

Tiergerüche setzen sich besonders in Textilien fest. Waschbare Decken und regelmäßiges Staubsaugen helfen, diese zu vermeiden.

Gardinen, Kissenbezüge, Sofabezüge und Teppiche nehmen Gerüche schnell auf, weshalb Sie sie regelmäßig waschen bzw. reinigen sollten. Auch Fettfilme in der Küche, Schmutzablagerungen oder Essensreste können Gerüche verursachen. Legen Sie daher besonderes Augenmerk auf eine regelmäßige Reinigung, um diesen Gerüchen vorzubeugen.

Feuchtigkeit und Schimmelbildung sind ebenfalls Gründe für muffige Gerüche. Achten Sie auf trockene Handtücher, lüften Sie Bäder gut und überprüfen Sie, ob Sie versteckte Schimmelflecken finden.

2. Natürliche Geruchskiller

Nachdem der Ort des Muffgeruchs gefunden wurde, geht es an dessen Beseitigung. Oft sind die einfachsten Mittel die besten, um unangenehme Gerüche zu neutralisieren, anstatt sie nur zu überdecken. Deshalb haben wir Ihnen in der nachfolgenden Tabelle ein paar natürliche Hausmittel aufgezählt, die unangenehme Gerüche neutralisieren oder absorbieren.

Mittel Anwendung und Wirkung
Natron oder Backpulver

Ein Glas mit Natron und einer vollen Holzschüssel mit einem Holzlöffel mit Natron.

  • Schale mit Natron in den Kühlschrank, Schuhschrank oder unter die Spüle stellen, um Gerüche zu binden
  • in Teppiche oder Polster einstreuen, einwirken lassen, absaugen
  • hat die Fähigkeit, Gerüche zu absorbieren
Kaffeesatz

In einer Schale liegt Kaffeesatz und eine Hand bröselt den Kaffeesatz in die Schale hinein.

  • kleine Schale mit Kaffeebohnen oder -pulver in die Küche oder den Kühlschrank stellen, um Gerüche zu neutralisieren
  • bei der Verwendung von Kapseln: Kapseln einfach aufschneiden und an den Geruchsort legen
Essig

Eine Hand mit einem gelben Putzhandschuh greift nach einer Flasche mit Essig. Daneben liegen weitere Putzutensilien wie ein Schwamm.

  • Schale mit Essigwasser über Nacht im Zimmer stehen lassen, um abgestandene Luft zu erfrischen
  • im Putzwasser desodoriert Essig
  • Essig in die Waschtrommel geben, um muffigen Geruch aus der Wäsche zu entfernen
Zitrusfrüchte

Verschiedene Zitrusfrüchte liegen auf einem Holzbrett und drumherum.

  • Zitronen-, Orangen- oder Grapefruitschalen
  • pur in Schale auslegen
  • in Topf mit Wasser köcheln lassen
  • getrocknet in Duftsäckchen verwenden
  • im Winter: Orangen mit Zimt aufkochen
Kohle

Eine Schale voll mit Aktivkohle auf einem Leinentuch.

  • natürlicher Geruchsabsorber
  • Säckchen mit Aktivkohle in Schränken oder Mülleimern platzieren, um unangenehme Gerüche direkt aufzunehmen

3. Natürliche Düfte für Ihr Zuhause

Sobald die schlechten Gerüche neutralisiert sind, können Sie mit natürlichen Aromen Ihre ganz persönliche Duftnote für Zuhause kreieren.

Ätherische Öle und Diffuser gehören zu den beliebtesten Methoden, wenn es um angenehme Düfte zuhause geht. Ein Diffuser zerstäubt ätherische Öle mit Wasser in feinen Nebel und verteilt so den Duft im Raum. Eine Alternative sind klassische Duftlampen aus Glas oder Keramik, in denen eine Duftöl-Wasser-Mischung erwärmt wird.

Außerdem haben viele Pflanzen einen angenehmen Duft. Jasmin, Gardenien, Hyazinthen oder Zitronenbäumchen können Ihr Zuhause natürlich parfümieren. Frische Schnittblumen können das übrigens auch.

Pfingstrosen stehen in einer weißen Vase vor einer rosafarbenen Wand.

Blumensträuße mit duftenden Sorten wie Freesien oder Pfingstrosen wirken nicht nur dekorativ, sondern verbessern auch die Raumluftqualität.

Selbstgemachte Potpourris aus getrockneten Blütenblättern wie Rosen oder Lavendel, Gewürzen (z. B. Zimtstangen, Nelken, Sternanis) und getrockneten Zitrusschalen erfreuten sich bereits in den 80ern großer Beliebtheit, aber auch noch heute sind sie eine praktische Ergänzung im Haushalt: Sie sind nicht nur dekorativ, sondern verströmen auch einen natürlichen Duft. Sie sollten jedoch nicht zu lange stehen, da auch diese muffig werden können.

Auch Duftkerzen sind beliebt, um angenehme Düfte in einem Raum zu verteilen. Achten Sie beim Kauf von Duftkerzen auf natürliche Inhaltsstoffe. Kerzen aus Bienenwachs oder Soja sind empfehlenswert, weil sie sauberer abbrennen. Vermeiden Sie hingegen Paraffinkerzen und synthetische Duftstoffe, da diese schädliche Partikel freisetzen. Viele Menschen reagieren zudem mit Kopfschmerzen auf diese künstlichen Gerüche.

Basilikum, Minze, Rosmarin oder Thymian auf der Fensterbank sehen nicht nur gut aus und können beim Kochen verarbeitet werden, sondern verströmen auch ihre frischen Aromen.

Diese folgenden ätherischen Öle können Sie unter anderem auswählen, um Ihrem Zuhause einen natürlichen Duft zu verleihen:

Ätherisches Öl Wirkung ideal für…
Basilikum

Ein Bild voll mit Basilikum von oben.

  • klärend
  • konzentrationsfördernd
  • stresslindernd
  • Arbeitszimmer
  • bei mentaler Erschöpfung
  • zur Gedankenklarheit
Bergamotte

Ein Bild voll von Bergamotten, eine davon ist in der Hälfte durchgeschnitten.

  • stimmungsaufhellend
  • angstlösend
  • beruhigend
  • belebend, ohne aufzuregen
  • bei Niedergeschlagenheit
  • Nervosität
  • für ein Gefühl von Leichtigkeit
Eukalyptus

Eukalyptusblätter in verschiedenen Größen von oben.

  • klärend
  • befreiend (Atemwege)
  • belebend und erfrischend
  • Erkältungszeit
  • Badezimmer
  • für mehr Klarheit im Kopf
Geranie

Geranien in weiß, rosa, pink und rot.

  • ausgleichend
  • stimmungsaufhellend
  • angstlösend
  • bei hormonellen Schwankungen
  • für emotionale Balance
  • bei Angst und Stress
Grapefruit

Ein Bild voller geschnittener Grapefruits.

  • belebend und stimmungsaufhellend
  • appetitzügelnd
  • reinigend
  • Küche
  • morgens zum Wachwerden
  • bei Müdigkeit
  • zur Entschlackung
Lavendel

Ein Bild voll mit Lavendelblüten.

  • beruhigend und entspannend
  • schlaffördernd
  • stresslindernd
  • Schlafzimmer
  • vor dem Schlafengehen
  • stressige Phasen
  • Entspannung
Orange

Geschnittene und ungeschnittene Orangen, zum Teil mit Blättern.

  • stimmungsaufhellend
  • angstlösend und beruhigend
  • harmonisierend
  • Wohnzimmer
  • bei Angst und Nervosität
  • für eine gemütliche Atmosphäre
Pfefferminze

Ein Bild voll mit Pfefferminze.

  • belebend
  • konzentrationsfördernd
  • kopfschmerzlindernd
  • klärend
  • Arbeitszimmer
  • bei Müdigkeit
  • Lernphasen
  • bei Kopfschmerzen
Rosmarin

Ein Bild voll von Rosmarinpflanzen.

  • aktivierend
  • konzentrationsfördernd
  • gedächtnisstimulierend
  • Arbeitszimmer
  • Lernphasen
  • bei mentaler Erschöpfung
Sandelholz

Rote Sandelholzchips.

  • erdend
  • beruhigend und meditativ
  • stressmindernd
  • Meditation und Yoga
  • zum Runterkommen
  • für eine besinnliche Atmosphäre
Teebaumöl

Ein Foto, auf dem die Pflanze zu sehen ist, aus welcher Teebaumöl gewonnen wird.

  • klärend
  • reinigend
  • erfrischend (Luft)
  • bei muffigen Gerüchen
  • zur Luftreinigung
  • in Bad und Küche
Vetiver

Grünes Vetiver-Gras-Feld.

  • erdend und beruhigend
  • zentrierend
  • stresslindernd
  • bei Unruhe und Nervosität
  • zur Entspannung
  • vor dem Schlafengehen
Weihrauch

Weihrauch zum Räuchern bedeckt eine Fläche.

  • erdend und beruhigend
  • meditativ
  • stressmindernd
  • Meditation und Yoga
  • zum Runterkommen
  • für eine besinnliche Atmosphäre
Ylang-Ylang

Ylang-Ylang-Pflanze mit Wassertropfen auf ihren Blättern.

  • entspannend
  • aphrodisierend
  • harmonisierend und stressreduzierend
  • Schlafzimmer
  • für romantische Stimmung
  • bei Stress und Anspannung
Zeder

Äste von Zedernbäumen mit Zapfen.

  • erdend
  • stärkend
  • beruhigend
  • bei Nervosität
  • zur Entspannung
  • für ein Gefühl von Geborgenheit

Hinweis: Die beschriebenen Wirkungen beruhen auf Erfahrungswerten der Aromatherapie und ersetzen keine medizinische Beratung.


Zur Autorin

Sabine Haag gehört zu den erfolgreichsten Ordnungsexpert:innen Deutschlands. Bereits seit 2012 – und damit lange bevor das Thema Ordnung in den Sozialen Medien groß wurde – teilt sie ihre Expertise auf ihrer Website Ordnungsliebe.net und gibt darüber hinaus sowohl auf Instagram als auch auf ihrem YouTube-Kanal hilfreiche Ordnungs-Tipps. Mit ihrem selbst erarbeiteten und umfangreichen Wissen bildet sie außerdem als Trainerin angehende Ordnungsexpert:innen aus.

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