3.1. Display

Es ist für ein Motorrad-Navi günstig, wenn es auch mit Handschuhen bedient werden kann.
Da Sie mit Ihrem Motorrad vermutlich bevorzugt an schönen Tagen durch die Gegend fahren möchten, ist eine gute Lesbarkeit des Displays bei Sonnenlicht notwendig. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Motorrad-Navi-Display nicht spiegelt, sondern eine matte Oberfläche aufweist.
Ein wichtiger Aspekt beim Display von Geräten für die Motorrad-Navigation ist die Bildschirmgröße. Grundsätzlich kann die Regel gelten, dass der Bildschirm besser abzulesen ist, wenn er eine größere Bildschirmdiagonale aufzuweisen hat. Es ist jedoch auch Vorsicht geboten – je größer der Bildschirm ist, desto größer muss auch das Gehäuse des Navigationssystems für Motorräder sein. Sie sollten daher sichergehen, ob an Ihrer Lenkstange ein Gerät mit 5-Zoll-Bildschirm Platz findet.
Da auf einer Freudenfahrt mit dem Motorrad auch einmal unvorhergesehene Ereignisse, die eine Planänderung nötig machen, eintreten können, ist es außerdem sehr hilfreich, dass das Display des Motorrad-Navis auch mit Motorradhandschuhen zu bedienen ist. Dazu ist eine höhere Sensibilität des Displays erforderlich. Zudem ist es hilfreich, wenn die Menüführung des Navigationssystems fürs Motorrad nicht zu kleinteilig aufgebaut ist, damit man mit den „dicken Handschuhfingern“ die richtigen Einstellungen auswählt. Alle Navi-Geräte in unserem Vergleich erfüllten diese Voraussetzungen.
3.2. Routenoptionen
Kein Spaß für Motorradfahrer
Die längste Straße ohne Kurven führt durch die australische Nullabor-Ebene. Ein Abschnitt der Autobahn, die durch dieses Gebiet führt, kommt auf 146,6 km ohne Kurven aus. Auf dieser Strecke schrieben AC/DC ihren Song Highway to Hell.
Für Motorradfahrer ganz besonders wichtig ist die Option, auch den Fahrspaß in den Vordergrund zu stellen. Daher sind Autobahnfahrten meist eher uninteressant für Biker. Das kilometerlange Geradeausfahren, welches für Sportwagenbesitzer als erstrebenswert gilt, verlangt den Motorradfahrern nicht besonders viel Können ab und ist daher unter dem Aspekt des Fahrens um des Fahrspaßes willen eher nicht zu bevorzugen.
Ein Navi fürs Motorrad sollte daher verschiedene Optionen berücksichtigen, die für die Bedürfnisse zugeschnitten sind: Erstens eine Möglichkeit, die Entfernung zwischen Standort und Zielort möglichst schnell zu überwinden, für den Fall, dass die Motorradfahrt zum Zwecke der Fortbewegung angetreten wird. Zweitens weitere Optionen, leicht oder stark kurvige Strecken zu fahren. Diejenigen Modelle, die mit solchen Routen-Optionen ausgestattet sind, haben wir im Motorrad-Navi-Vergleich 2023 für Sie gekennzeichnet.
Einige Optionen, welche die Hersteller ihren Motorrad-Navigationssystemen beilegen, sehen Sie in dieser Übersicht:
Funktion | Beschreibung |
schnelle Fortbewegung | Berechnet die schnellste Route zwischen Start- und Zielort. Dabei können auch Autobahnen auf der Strecke liegen. |
leicht kurvig | Dabei berechnet das Navigationsgerät eine Route, welche größtenteils über Landstraßen, von denen einige auch über kurvige Abschnitte verfügen können, führt. |
Fahrspaß | Diese Option wird von manchen Marken angeboten und bewirkt, dass die berechnete Strecke besonders kurvenreich ist. So steht der Fahrspaß und Anspruch an den Biker im Vordergrund, z.B. bei Garmin-Motorrad-Navis. |
Round Trip | Einige Marken bieten die Möglichkeit, zwei oder mehrere Punkte anzugeben, aus denen dann eine Rundfahrt berechnet wird. Die Funktion ist bei einigen Herstellern anfällig. So müssen etwa beim Garmin-Navi zumo 340 alle Punkte angefahren werden. Entscheidet sich der Fahrer, einen der Zwischenstopps auszulassen, muss erst eine Neuberechnung erfolgen, um die Route fortsetzen zu können. |
Hinweis: Die Bezeichnung für die einzelnen Routenoptionen kann sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden. |
3.3. Kartenmaterial
Besonders wichtig für ein Navigationsgerät ist das vorhandene Kartenmaterial. Dabei spielen die in der Datenbank verfügbaren Länder eine Rolle ebenso wie die Option, diese Daten auf den neuesten Stand zu bringen.

Beim Genießen der Aussicht sollte man nicht vergessen, die Straße im Blick zu behalten.
Motorrad Navis, die in Europa vertrieben werden, haben in vielen Fälle das Kartenmaterial für Europa mit an Bord. In den meisten Fällen sind alle 45 Länder Europas (manchmal sogar Teile Russlands und der Türkei) mit an Bord, in der Kategorie Einsteigermodelle kann es vorkommen, dass nur die 22 Länder Zentral- und Westeuropas im Lieferumfang enthalten sind. Machen Sie sich klar, in welchen Ländern Sie mit dem Motorrad reisen möchten und wählen Sie Ihren persönlichen Motorrad-Navi-Testsieger auch anhand dieser Merkmale.
Zum Glück für die Verbraucher sind die Zeiten, in denen Navigationsgeräte regelmäßig kostenpflichtig mit aktuellem Kartenmaterial versorgt werden mussten, vorbei. Die überwiegende Mehrheit der Geräte in unserem Motorrad-Navi Vergleich bietet eine Update-Flat für die Karten an.
Dabei ist der Begriff Update-Flat eigentlich etwas irreführend. Tatsächlich sind die Updates meist auf eine Anzahl begrenzt. Garmin, welche die größte Auswahl an Motorrad-Navis auf dem Markt anbieten, gestalten die Updates wie folgt: Mit dem Kauf des Geräts erhält man die Option, die Kartendaten viermal im Jahr auf den neuesten Stand zu bringen. Diese Option gilt für alle Länder, welche im Lieferumfang enthalten sind. Durch diese lebenslange Update-Garantie machen Sie auch nichts falsch, wenn Sie ein Motorrad-Navi gebraucht kaufen.
Hinweis: Mit etwas technischem Geschick ist es auch möglich, eine andere als die werkseitig installierte Navigationssoftware zu nutzen.
3.4. Bluetooth-Konnektivität
Da auch ein Motorrad-Navi eine Sprachausgabe hat, sollte Bluetooth als Zubehör mit an Bord sein. In der überwiegenden Zahl der Fälle dürfte die Umgebungslautstärke zu hoch sein, um eine Tonausgabe aus den – doch eher kleinen – Navigationssystemen wahrzunehmen. Dabei spielen der Motorenlärm, Rollreibung der Reifen auf Asphalt und die Dämpfung des Hörvermögens durch den Motorradhelm eine Rolle.
Die Abhilfe ist jedoch bereits erfunden: Alle Navigationsgeräte in unserem Motorrad-Navi-Vergleich verfügen über Bluetooth. Damit können Sie sich, vorausgesetzt die entsprechende Technik hat auch Einzug in Ihre Helmausstattung gefunden, die Navigationsanweisungen per Sprachausgabe drahtlos auf die Ohren geben lassen.
Musik auf den Ohren: Einige Gerät, z.B. von Garmin, bieten die Möglichkeit, über eine externe Speicherkarte das Navi zum Musikplayer zu machen. So kann die Musikausgabe ebenso über Bluetooth auf Ihren Helm übertragen werden und Sie verpassen keine Anweisung der netten Navi-Stimme, die Ihnen den Weg weist.
3.5. Diebstahlsperre
Einige Modelle aus den Motorrad-Navi-Produktlinien rüsten auch gegen Diebstahl. Da das Motorrad-Navi meist nur mittels einer Halterung an der Lenkstange befestigt ist, besteht bei Rasten immer die potenzielle Gefahr, dass sich Langfinger an dem Gerät zu schaffen machen. Eine Pause auf der Motorrad-Tour könnte dann im Ärgernis enden: Mit einem geklauten Navi ist eventuell nicht nur die Orientierung, sondern auch mehrere hundert Euro verloren.
Die Hersteller haben daher verschiedene Maßnahmen getroffen, das Motorad-Navi vor Diebstahl zu schützen. Hardware-seitig existieren Lenkradschlösser, die das Entfernen des Navis von der Halterung unterbinden. Auf Software-Seite haben die Hersteller einen PIN-gestützten Diebstahlschutz verbaut: So können nur befugte Personen das Navigationssystem nutzen. Ein Zurücksetzen der PIN ist nur durch den Hersteller möglich. Diebe können so Ihr Navi nicht nutzen. Vor dem Ärger, wenn Sie den Diebstahl bemerken, schützt das jedoch nicht.

Guten Tag,
in Ihrem Test fehlt mir die Beachtung einer sehr wichtigen Frage:
Wie viele Routenpunkte kann ein Navi bei einer selbst geplanten Route verarbeiten?
Ich erstelle sehr gern und häufig Routen, die ich bei Tagesfahrten oder Wochendtouren nutzen möchte. Dabei nutze ich auf meiner einen Maschine Honda GL1500 von 1991 ein Garmin Sumo 340 und auf der neuen GL1800 von 2020 das Seriennavi. Dazu nutze ich den Routenplaner von Kurviger.de.
Eine Tagestour mit etwa 300 km hat, wenn ich viele Straßen plane, die exakt gefahren werden sollen, dann leicht 40-50 Routenpunkte, beri Garmin „Shaping-Points“ genannt.
Wenn ich die Route nun auf das Honda-Navi spiele, nimmt es die Route ohne Schwierigkeiten an, kann es doch 99 Punkte verarbeiten. Das zugegeben etwas ältere Garmin kann aber nur 29 Punkte und teilt dann meine Route irgendwo mittendrin in zwei Routenteile. So muss ich mir also die Mühe machen, die Route bereits bei der Planung von Pausenpunkt zu Pausenpunkt aufzuteilen.
So habe ich mich nun entschieden, in ein neues Navi zu investieren und es sollte eigentlich wieder ein Garmin sein. Was musste ich dann aber hören, als ich beim Händler zum Thema Routenpunkte nachfragte? Zunächst Unwissenheit, dann aber auf Nachfrage beim Support von Garmin erfuhren wir, dass die 29 Punktegrenze auch bei den aktuellen Geräten noch besteht.
So versuchte ich also heraus zu bekommen, welches Navi denn wohl mehr Punkte verarbeiten könnte. Ich war dann sehr überrascht, als ich feststellte, dass ich darüber in keinem Test etwas finden konnte.
In zahlreichen Foren fand ich dann aber Diskussionen zu dem Thema. Abhilfe würde nur die Routenplanung über „Basecamp“ bringen, da man dort die Routenpunkte maximieren könnte. Da ich aber einer der eher dümmlichen User bin, kam ich mit Basecamp nicht zurecht. Da muss man ja Informatik studiert haben.
Nun also zu meiner Frage:
Haben Sie Informationen darüber, bei welchen Navis wenigstens etwa 100 Wegpunkte möglich sind? Oder können sie mir einen Tip geben, wo ich diese Angaben finden kann?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, erst recht, wenn sie konstruktiv wäre.
Freundliche Grüße
Lieber Herr Büsing,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Motorrad-Navi-Vergleich.
Tatsächlich sind die Informationen zu den Routenplanern sehr rar gesät. Bei bestimmten Produktpräferenzen, raten wir Ihnen, direkt beim Hersteller nachzufragen.
Wir nehmen Ihr Feedback aber als Anlass, hierzu nochmal nachzuforschen. Schauen Sie doch in einiger Zeit nochmal auf diese Vergleichsseite, eventuell haben wir die Information dann in der Tabelle aufgenommen.
Bis dahin,
Herzliche Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
TomTom Rider 400:
Ich besitze das TomTom Rider 400 nun seit 5 Jahren. Die Option „Kurvige Strecke“ bringt mich immer wieder in beruhigte- und 30er-Zonen.
Die Möglichkeit, Bundesstraßen auszuschließen fehlt, was eine Touren Planung über das Gerät uninteressant macht.
Übernimmt man eine Route von z. B. „Kurviger“ und man muß wegen einer gesperrten Straße einen Shape-point ausfallen lassen, geht das nur sehr umständlich über Untermenüs.
Da ist z. B. Garmin viel weiter.
Bei mir würde das Rider 400 die Schulnote 5 bekommen, da es nicht wirklich auf meine Bedürfnisse als Motorradfahrer programmiert wurde.
Lieber Thomas,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Motorrad-Navi-Vergleich.
Wir freuen uns, dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns und unseren Lesern teilen und so dazu beitragen, einen tieferen Einblick in die Qualität des Produkts zu bekommen.
Viele Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Ist beim „TomTom Rider 500“ eine Halterung dabei?
Hallo Klaus,
vielen Dank für Ihren Kommentar und das Interesse an unserem Motorrad-Navi-Vergleich.
Ja, der Lieferumfang enthält eine Halterung für das Motorrad-Navi.
Beste Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
Umleitungsbedingte Streckenänderungen, Auslassen von WP, Neuberechnungen initiieren. Diese Handling gelang bei unserer Karpatentour nur den Garmin Usern. Bei Tom Tom mußte während der Fahrt in Untermenüs gegangen werden um dies zu bewerkstelligen zu können. Bei Garmin lassen sich solche Befehle auf oberster Ebene anzeigen. Wenn das was ich beschrieben habe nicht aus Unkenntnis der Tom Tom Funktionalitäten passierte scheidet ein Tom Tom bei komplexen Touren aus! Dies sind wichtige Funktionen bei Touren welche nicht vor der Haustüre stattfinden.
Hallo Jörg,
vielen Dank für Ihren wertvollen Kommentar zu unserem Motorrad-Navi-Vergleich.
Wir freuen uns sehr, dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns und vor allem anderen Interessierten teilen.
Freundliche Grüße
Ihr Vergleich.org-Team
TOM TOM Rider 400, nach 4 Jahren undicht – Display ausgefallen, Gerät selbst funktionierte wohl noch. Es ist jedoch nichts mehr darauf zu erkennen (nur noch alles weiß).
Reparatur auf Kosten des Käufers wird nach 4 Jahren von Tom Tom abgelehnt.
Viel auf dem Balkan aus – fahren ohne Navi war schwierig bzw. spannende Orte kaum zu finden.
Auf dem Rider sind div. Karten incl. USA.
Qualität, Zuverlässigkeit und Service passen da nicht zusammen. Nie wieder TOM TOM Rider!!!