Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Kinder-Laufrad ist der Einsteig zur Fortbewegung auf Rädern. Es gilt als Vorgänger zu Fahrrädern und als Alternative zum Fahren mit dem Dreirad.
  • Mit einem Laufrad werden die motorischen Fähigkeiten und auch besonders der Gleichgewichtssinn des Kindes geschult.
  • Die wichtigsten Kriterien beim Kauf sind: ein verstellbarer Sattel, das Vorhandensein gepolsterter Griffe und die passende maximal Tragkraft des Rads.

Laufrad-Test: Kind pumpt einen Reifen mit einer Luftpumpe auf

Für viele Kinder ist das Laufrad der erste Schritt zur selbstständigen Fortbewegung und eine ideale Vorbereitung auf das Fahrradfahren. Es fördert den Gleichgewichtssinn, die Koordination und stärkt das Selbstbewusstsein. Doch bei der Vielzahl an Modellen und Ausstattungsvarianten fällt es nicht leicht, das passende Laufrad zu finden. In unserem Kaufratgeber mit Laufrad-Vergleich erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema Laufrad, worauf beim Kauf geachtet werden sollte und wie Sie die Sicherheit deines Kindes gewährleisten können.

1. Laufrad – ab wann wird es empfohlen?

Der ideale Zeitpunkt, um mit einem Laufrad zu starten, hängt von der motorischen Entwicklung Ihres Kindes ab. Im Allgemeinen eignen sich Laufräder für Kinder ab etwa 18 Monaten bis zu 5 Jahren. Wichtiger als das Alter ist jedoch, dass das Kind sicher laufen kann und in der Lage ist, das Gleichgewicht zu halten. So können in einigen Fällen auch Babys bereits Laufrad fahren, vorausgesetzt, dass sie stabil sind.

1.1. Welches Laufrad für welches Alter?

Sie fragen sich, welches Laufrad ab 1 Jahr oder welches Laufrad ab 2 Jahren empfohlen wird? Unsere Tabelle verrät es Ihnen.

Alter Eigenschaften des Laufrads
Laufrad ab 1 Jahr
  • Laufrad mit niedriger Rahmenhöhe
  • sehr leicht, in der Regel aus Aluminium
  • empfohlen wird Laufrad mit 4 Rädern für mehr Stabilität
  • auch Rutscher aus Massivholz, z. B. in Tierform, möglich
Laufrad ab 2 Jahren
  • 10-Zoll-Laufrad oder Laufrad mit 12 Zoll sind empfehlenswert
  • es kann zum Laufrad mit zwei Rädern gewechselt werden
  • auch Laufräder mit Trittbrett können sinnvoll sein
Laufrad für größere Kinder
  • größere Modelle bieten sich an, z. B. Laufrad mit 14 Zoll oder ein Laufrad mit 16 Zoll
  • Laufrad mit Bremse empfehlenswert, da Kinder oft schneller fahren
  • oft recht teuer – ggf. ist abzuwägen, ob besser in das erste Kinderfahrrad investiert werden sollte
Laufrad für Erwachsene
  • großes Laufrad mit 20 Zoll, z. B. für Senioren oder Menschen mit Gehschwäche empfehlenswert
  • kann auch von Kindern ab ca. 10 Jahren genutzt werden
  • kostet ab 850 Euro aufwärts
Laufrad-Test: rosa Laufrad von Lionelo in seinen Einzelteilen vor einem Karton

Dieses Lionelo-Laufrad lässt sich einfach auseinanderbauen. So können Sie es platzsparend lagern und transportieren.

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1.2. Warum sind Laufräder für Kinder gut?

Der motorische Nutzen eines Laufrades ist längst bewiesen. Ihr Kind lernt, sich auf dem Rad fortzubewegen und dazu Beine und Füße zu benutzen. Außerdem ist Ihr Kind aktiv, bewegt sich und verbessert seine Koordinationsfähigkeiten.

Hier die Vorteile der Räder im Überblick:

    Vorteile
  • Schulung der motorischen Fähigkeiten
  • Förderung des Gleichgewichtssinns
  • Erhöhung der Mobilität
    Nachteile
  • keine Stützräder
  • meist keine Bremsen
  • Verletzungsgefahr
Ein getestetes Laufrad liegt seitlich auf einem Holzboden.

Das QPlay-Cutey ist klein, leicht und kann mit seinen vier Rädern bereits von den Kleinsten gefahren werden.

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2. Kaufberatung: Worauf empfehlen diverse Online-Tests von Laufrädern beim Kauf zu achten?

Im folgenden Laufrad-Vergleich stellen wir Ihnen verschiedene Kriterien vor, auf die Sie beim Kauf achten sollten.

2.1. Welche Laufradgröße?

Wissenswertes zum Laufrad

Die ersten Laufräder, auch Laufmaschine oder Draisine genannt, waren die Vorläufer unserer heutigen Fahrräder. Das erste Laufrad wurde 1817 in Karlsruhe von Karl Drais entwickelt. Kinder-Laufräder wurden hingegen erst in den 1990er Jahren populär. Als Laufrad bezeichnet man außerdem die Gesamtheit eines Vorder- oder Hinterrades beim Fahrrad oder Mountainbike, fälschlich auch als Reifen bezeichnet.

Die Größe des Laufrads hängt von der Körpergröße des Kindes ab. Je jünger und kleiner Ihr Kind ist, desto niedriger sollte die Rahmenhöhe sein, damit Ihr Kind keine Probleme beim Einstieg hat. Wichtig ist, dass Ihr Kind mit beiden Beinen flach auf den Boden kommt, wenn es auf dem Sattel sitzt. So kann es sich mit beiden Beinen abstoßen und auch mit beiden Beinen bremsen, wenn es muss.

Die Empfehlungen für die Laufradgröße entsprechend der Körpergröße Ihres Kindes entnehmen Sie der folgenden Tabelle:

Körpergröße Laufradgröße
78 – 85 cm 8 bis 10-Zoll-Laufrad
85 – 95 cm 12-Zoll-Laufrad
95 -105 cm 14-Zoll-Laufrad
ab 105 cm 16-Zoll-Laufrad
Laufrad im Test von QPlay wird von der Oberseite gezeigt

Das QPlay-Laufrad-Cutey mit seinen vier Rädern hat eine niedrige Höhe und ist somit bereits für kleine Kinder bestens geeignet.

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2.2. Material

Viele Modelle unseres Laufrad-Vergleichs haben einen Rahmen aus Aluminium oder Carbon. Damit sind sie besonders leicht, was wichtig ist, damit Kinder gut mit dem Rad hantieren können. Auch sind diese Modelle in vielen verschiedenen Farben erhältlich.

Holz-Laufräder sind nachhaltig und bestechen oft mit einer charmanten Optik. Dafür sind sie aber weniger wetterbeständig, oft weniger farblich gestaltet und dazu meist auch schwerer als Modelle aus leichtem Metall.

Für kleinere Kinder finden Sie zudem auch Laufräder aus Kunststoff. Diese zeichnen sich zwar durch besonders geringes Gewicht aus, sind dafür aber weniger robust.

Hinweis: Ein leichtes Laufrad erleichtert die Handhabung. Als Faustregel gilt: Das Laufrad sollte maximal 30 % des Körpergewichts des Kindes wiegen.

2.3. Bremsen

Nicht jedes Laufrad ist mit Bremsen ausgestattet, und gerade bei kleinen Fahranfängern sind diese auch nicht wirklich notwendig. Für größere Kinder werden sie aber durchaus empfohlen. Achten Sie bei der Bremse darauf, dass der Hebel gut für kleine Hände zu bedienen und zu bewegen ist.

Laufrad-Test: ein rosa Laufrad von Lionelo steht vor einem Lieferkarton

Das Lionelo-Laufrad hat am Lenker Gummigriffe angebracht. Diese sind für Kinder bequem zu halten und verhindern ein Abrutschen.

2.4. Lenker, Reifen und Sattel

Diese Komponenten tragen entscheidend zum Fahrkomfort und zur Sicherheit bei. Achten Sie zunächst darauf, dass der Sattel gut gepolstert und auch höhenverstellbar ist, damit das Laufrad mit Ihrem Kind mitwächst und optimal auf die Größe Ihres Kindes eingestellt werden kann.

Die Griffe des Lenkers sollten mit einer rutschfesten Beschichtung versehen sein, damit Ihr Kind gut und sicher lenken kann. Auch auf eine Lenkbegrenzung sollte geachtet werden, damit der Lenker sich nicht um 360 Grad drehen kann.

Achten Sie weiterhin auf die Bereifung des Laufrads, es gibt verschiedene Varianten:

  • Luftreifen: Bieten guten Fahrkomfort und Grip, besonders gut für unebenes Gelände geeignet
  • Vollgummireifen: Sind pannensicher und wartungsfrei, ideal zum Fahren auf ebenen Straßen
  • Softschaum-Reifen: Federn gut ab, angenehmes Fahrgefühl
Reifen vom getesteten Laufrad von QPlay werden gezeigt

Bei einem Laufrad-Vergleich überzeugen breite Räder, die nicht in schmalen Spalten hängenbleiben.

2.5. Farbe und Design

Auch die Farbe spielt für viele Kinder eine wichtige Rolle, denn bunte und kindgerechte Designs erhöhen die Freude am Fahren. So finden Sie Modelle in verschiedensten Farben – von Grün über Blau bis hin zum Laufrad im Motorrad- oder Retro-Design ist für jeden Geschmack etwas dabei. Lassen Sie Ihr Kind ruhig mitentscheiden.

Hinweis: Helle Farben und reflektierende Elemente verbessern außerdem die Sichtbarkeit im Straßenverkehr.

2.6. Zubehör

Oftmals wird die Klingel von Kindern zunächst, insbesondere wenn sie noch sehr klein sind und wenig Verständnis für Verkehrssicherheit aufbringen, eher zum Spielen als zum tatsächlichen Klingeln eingesetzt. Nichtsdestotrotz können Sie Ihr Kind mit einer Klingel oder Hupe schon langsam an das Thema heranführen und dazu motivieren, im Verkehr auf sich aufmerksam zu machen.

Praktisch kann zudem ein Korb am Lenker sein, in dem Ihr Kind seine liebsten Spielzeuge einpacken kann. Alternativ können Sie auch eine Lenkertasche anbringen – diese sind in vielen kindgerechten Designs erhältlich.

Laufrad-Test: ein Fahrrad von Lionelo lehnt am Verpackungskarton an

In der Regel haben Kinder-Laufräder keine Seitenständer, wie auch dieses Laufrad von Lionelo. Sie können es einfach an der Wand anlehnen.

3. Worauf sollte bei der Sicherheit geachtet werden?

3.1. Tragkraft und TÜV

Obwohl kleine Kinder noch nicht so schwer sind, sollte Ihr Laufrad schon etwas mehr aushalten. Manchmal klettern Kinder beim Spielen zu zweit auf das Rad oder ein Erwachsener setzt sich kurz darauf. Achten Sie unbedingt auf die maximale Tragkraft, um Unfällen vorzubeugen. Die meisten Laufräder für Kinder können mit ca. 20 – 25 kg belastet werden.

Entscheidend für ausreichende Sicherheit ist auch eine Prüfung durch den TÜV. Ein TÜV-Siegel steht für einwandfreie Sicherheit, denn der TÜV prüft systematisch.

getesteter Sitz vom Laufrad von QPlay

In unserem Vergleich ist auch der Sattel ein wichtiges Kriterium. Je kleiner das Kind, umso mehr Halt sollte der Sattel geben.

3.2. Schadstofffreiheit

Den meisten Hautkontakt haben Kinder mit Griffen, Satteln und Lenkerpolstern. Gerade diese sollten unbedingt frei von zu hoch dosierten Schadstoffen sein. Bei einem früheren Laufrad-Test der Stiftung Warentest wurden bei manchen Modellen zu hohe Dosen von Weichmachern, darunter polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Weichmacher, wie das verbotene Diethylhexylphthalat (DEHP), in Rädern, Griffen und Sitzbezügen gefunden.

Ein getestetes Laufrad von oben betrachtet steht auf einem Holzboden und lenkt nach rechts.

Bei einem Laufrad sollte der Sattel bequem sein. Beim QPlay-Cutey macht der Sattel auf uns einen komfortablen Eindruck.

Und auch der letzte Test von 2021 zeigt: Nur drei Laufräder konnten in puncto Sicherheit, Schadstofffreiheit und Verletzungsgefahr wirklich überzeugen. Zehn der getesteten Laufräder wiesen auch weiterhin kritische Schadstoffe auf. Diese sind zwar nicht akut giftig, könnten aber bei langfristiger Benutzung schädlich werden.

Achtung: Lassen Sie Ihr Kind niemals unbeaufsichtigt fahren und gehen Sie mit ihm auf ebene und geschützte Flächen. Abschüssiges Gelände eignet sich nicht, da sie dann zu schnell werden können. Auch neben der Straße sollten Sie Ihr Kind nicht üben lassen. Ihr Kind sollte außerdem stets einen Kinderfahrradhelm zum Schutz tragen.

4. FAQ: Die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema Laufrad

Sie haben noch offene Fragen zu Laufrädern? In unserem abschließenden FAQ-Kapitel haben wir die wichtigsten Fragen aus diversen Laufrad-Tests im Internet für Sie beantwortet.

4.1. Wie lange darf man ein Laufrad fahren?

Eine Begrenzung nach oben hin gibt es nicht. Solange das Laufrad von der Größe her passt, kann Ihr Kind es auch nutzen. Theoretisch kann Ihr Kind aber bereits mit drei Jahren, sofern es stabil genug ist, auch auf sein erstes Kinderfahrrad umsteigen.

Laufrad-Test: Lionelo-Laufrad mit 2 dicken Reifen in der Farbe Rosa steht vor einem Verpackungskarton

Das Lionelo-Laufrad ist für ältere Kinder geeignet. Durch die zwei Räder hat es weniger Stabilität.

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4.2. Was kostet ein Laufrad?

Sie finden Laufräder in den unterschiedlichsten Preissegmenten. So sind günstige Modelle bereits ab ca. 25 Euro zu haben, wobei diese dann weniger robust und gut verarbeitet sind. Für sehr hochwertige Marken-Modelle oder größere Varianten zahlen Sie um die 200 Euro.

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4.3. Ist ein Laufrad wirklich eine gute Vorbereitung aufs Fahrradfahren?

In der Tat fällt den meisten Kindern durch das Training des Gleichgewichts der Übergang von Laufrad zum Fahrrad leichter. Viele Kinder benötigen bei ihrem ersten Fahrrad nicht mal Stützräder, da sie bereits gelernt haben, sich auszubalancieren.

Detailansicht des Materials eines getesteten Laufrads.

Der Lenker des QPlay-Cutey lässt sich gut bewegen. Ein Lenker bei einem Laufrad sollte weder zu leicht noch zu schwergängig zu bewegen sein.

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4.4. Wie pflege ich ein Laufrad richtig?

Reinigen Sie das Laufrad regelmäßig mit etwas warmem Wasser und einem Schwamm. Denken Sie daran, die Schrauben regelmäßig zu überprüfen, um lockere Teile und Unfälle zu vermeiden. Bei Holzmodellen kann gelegentliches Nachölen nötig sein.

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4.5. Welche Marken und Hersteller von Laufrädern sind empfehlenswert?

Bei unserer Recherche in diversen Laufrad-Tests im Internet sind wir u.a. auf folgende Marken und Hersteller gestoßen, die häufig positiv hervorgehoben werden:

  • Berg
  • Kinderkraft
  • Pinolino
  • Puky
  • Sollso
  • Woom

Und so sehen die ersten Versuche mit einem Laufrad dann aus:

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Videos zum Thema Laufrad

Im vorliegenden YouTube-Clip erfahren Sie alles Wissenswerte über das Puky Laufrad LRM Modell 4065. Robert erklärt Ihnen anschaulich die Besonderheiten des Laufrads und zeigt Ihnen, worauf Sie beim Gebrauch unbedingt achten sollten.

In dem YouTube-Video „Test Laufräder 2021: 10 Kinderlaufräder im Test schadstoffbelastet + mangelhaft (Stiftung Warentest)“ werden zehn beliebte Kinderlaufräder unter die Lupe genommen. Es wird gezeigt, dass einige dieser Laufräder schadstoffbelastet sind und zudem in ihrer Qualität mangelhaft abschneiden. Erfahren Sie in dem Video, welche Modelle betroffen sind und erhalten Sie wichtige Informationen für den sicheren Fahrspaß Ihrer Kleinen.

Quellenverzeichnis