Das Wichtigste in Kürze
  • Fingerschienen kommen bei Rheuma und Arthritis, aber auch nach Verstauchungen, Gelenk- und Sehnenverletzungen zum Einsatz.
  • Um Schmerzen zu reduzieren, können Sie mit einer geeigneten Fingerschiene den betroffenen Finger entlasten.
  • Durch den korrekten Einsatz einer Fingerschiene werden Gelenke stabilisiert und/oder gesunde Bewegungsabläufe gefördert.

Fingerschiene im Test: Mann, der eine Fingerschiene am Ringfinger trägt.

Eine Fingerschiene ist ein medizinisches Hilfsmittel, das dabei hilft, einzelne oder mehrere Finger sowie einzelne Gelenke ruhigzustellen. Das ist unter anderem nach operativen Eingriffen, aber auch nach Ausrenkungen, Verstauchungen oder Sehnenverletzungen nötig.

Zudem kann es zur Linderung entzündungsbedingter oder durch Abnutzungserscheinungen hervorgerufener Schmerzen sinnvoll sein, ganze Finger oder einzelne Fingerglieder mithilfe einer Schiene zu entlasten.

Die Schiene selbst besteht dabei typischerweise aus einer (oftmals gepolsterten) Bandage mit eingearbeiteten Aluminium-Streifen zur Versteifung. Befestigt wird sie üblicherweise mithilfe eines Klettverschlusses. Eine individuelle Anpassung der Bandagen ist durch die Einstellung der Laschenlänge möglich.

Doch wie genau funktioniert eine Fingerschiene? Welche verschiedenen Arten gibt es und ist eine Fingerschiene auch bei Arthrose sinnvoll? All diese Fragen klären wir in unserer folgenden Kaufberatung.

1. Wann ist der Einsatz einer Fingerschiene sinnvoll?

Fingerschiene im Test: Mann, der seine schmerzenden Finger hält

Auch bei versteiften Fingern und Fingergliedern kann eine Fingerschiene helfen und die Heilung unterstützen.

Eine Fingerorthese immobilisiert den betroffenen Finger und dient der Ruhestellung, um unter anderem Schmerzen in den Fingern entgegenzuwirken. Fingerverletzungen können schließlich schmerzhaft sein und einem besonders bei Nacht den Schlaf rauben. Die Fingerstütze entlastet Ihren Finger, sodass Sie auch beim Schlafen weniger Schmerzen empfinden und somit besser schlafen.

Durch eine Stabilisierungsschiene wird die Bewegung des Fingers, insbesondere die Beugefähigkeit, eingeschränkt, wodurch die Schmerzen gelindert werden. Sie hält den Finger im Gegensatz zu einem Verband in einer geraden Position.

Typische Indikationen für das Tragen einer Fingerschiene sind Gelenkschmerzen, die mitunter durch Erkrankungen wie Rheuma, Arthritis oder Arthrose verursacht werden. Hier liegt der Grund für auftretende Schmerzen in einer Schwächung oder Entzündung von Gelenken, die durch übermäßige oder falsche Bewegungen noch verstärkt werden können. Das Anlegen einer Fingerschiene bei Rheuma und ähnlichen Beschwerden sorgt also für eine Entlastung, die wiederum eine Schmerzlinderung begünstigt.

Zudem kann das Tragen einer Fingerschiene am Daumen oder an den übrigen Fingern sinnvoll sein, um eine Verletzung der Sehnen zu kurieren. Typische Beispiele für derartige Beschwerden sind

  • Hammerfinger (gerissene Strecksehne sorgt für eine Fehlstellung des dritten Fingerglieds)
  • Boutonniere-Deformität (verletzte Sehnen sorgen dafür, dass das Finger-Mittelgelenk nach innen gebeugt und das äußere Gelenk nach außen überstreckt wird)
  • Trikot- oder Jersey-Finger (durch vom Knochen gelöste Sehne kann drittes Fingerglied nicht länger bewegt werden; in 75 Prozent der Fälle ist eine Fingerschiene für den Ringfinger nötig, da dieser während sportlicher Abläufe verletzt wird)

Ferner ist die Unterstützung durch eine Fingerschiene infolge einer Fraktur, eines Kapselrisses, einer Dislokation (ausgerenkte oder „verdrehte“ Finger) sowie nach Verstauchungen möglich und oft sinnvoll. In diesen Fällen steht vor allem die Ruhigstellung zur schnelleren Heilung sowie zur Vermeidung weiterer Schmerzen im Fokus der Behandlung. Infolge einer Fraktur kann außerdem die Stabilisierung in der korrekten Position essenziell sein, um nach der Heilung eine volle Funktionalität des betroffenen Fingers sicherzustellen.

2. Welche verschiedenen Arten von Fingerschienen gibt es?

Grundsätzlich werden spezielle Orthesen für die jeweiligen Finger angeboten, sodass die Größe und damit die Anzahl der ruhigzustellenden Gelenke und Glieder korrekt aufeinander abgestimmt werden können. Das bedeutet es gibt:

  • Fingerschienen für Daumen
  • Fingerschienen für Zeigefinger
  • Fingerschienen für Mittelfinger
  • Fingerschienen für Ringfinger
  • Fingerschienen für den kleinen Finger

Oftmals sind die Schienen auch für verschiedene oder gar für alle Finger anwendbar. In diesem Fall spricht man von Universalschienen, die sich vorrangig hinsichtlich ihrer konkreten Funktionalität unterscheiden. Genauer lassen sich die Fingerschienen, diversen Tests im Internet zufolge, wie folgt unterteilen:

Art der Schiene Besonderheiten
Stabilisierungsschiene
  • verhindert Bewegungen einzelner Fingergelenke oder des ganzen Fingers
  • üblicherweise nicht beweglich
  • sowohl für einzelne als auch für mehrere Finger (mit Stabilisierungselement am Handgelenk) erhältlich
  • meist eingesetzt als Rheuma-Fingerschiene, bei arthritischen Beschwerden oder nach bestimmten Verletzungen
  • Finger-Cots: zur Stabilisierung des gesamten Fingers
  • Stack-Schienen: zur Stabilisierung des dritten (äußeren) Fingergliedes
  • Baseball-Splints: zur Stabilisierung einzelner Fingergelenke
  • Frog-Splints: zur Stabilisierung und ggf. Neuausrichtung der Fingergelenke nach Verletzungen der Bänder
Streckschiene
  • nach Bedarf einstellbar
  • Streckschiene für Finger meist eingesetzt nach Sehnenrissen oder Versteifungen
  • Ziel ist die Wiederherstellung der Beweglichkeit einzelner oder mehrerer Fingergelenke
Beugeschiene
  • nach Bedarf einstellbar
  • Finger wird in leicht gebeugter Haltung geschient
  • Ziel ist die Wiederherstellung der Beugefähigkeit einzelner oder mehrerer Finger
  • Quengelschiene: übt mithilfe spezieller Spanner stetige Zugkraft auf verkürzte Fingersehnen aus
Dreipunkt-Fingerschiene
  • verhindert Bewegungen einzelner Fingergelenke in bestimmte Richtung durch Druckausübung an drei Punkten
  • werden zwei Schienen dieser Art kombiniert, wird gänzliche Ruhigstellung erreicht
  • Ziel ist die Stabilisierung der Finger
  • unter anderem eingesetzt als Rheuma-Fingerschiene, bei arthritischen Beschwerden oder nach bestimmten Verletzungen
  • besonders klein
  • besteht aus elastischem Kunststoff (keine Aluminiumschiene, kein Textilband, kein Klettverschluss)

3. Welche Kriterien sind beim Kauf einer Fingerschiene laut Online-Tests entscheidend?

Fingerschiene getestet: Mann, der eine Fingerschiene mit Klettverschluss am Ringfinger trägt.

Durch den typischerweise integrierten Klettverschluss sind Fingerschienen besonders einfach anzulegen.

Vor dem Kauf einer Fingerschiene ist zunächst entscheidend, dass Sie ein für den betroffenen Finger passendes Modell wählen. Das liegt daran, dass zum Beispiel eine spezifische Fingerschiene für den kleinen Finger nicht die gleiche Länge und Breite wie eine Fingerschiene für den Mittelfinger hat.

Auch Daumenschienen und -orthesen unterscheiden sich zum Teil deutlich von anderen Schienen, zum Beispiel von Fingerschienen für den Zeigefinger, da sie nicht für das Schienen von drei, sondern von nur zwei Fingergliedern konzipiert wurden. Achten Sie daher unbedingt auf die Herstellerangaben bezüglich der Fingerkompatibilität der von Ihnen gewählten Schiene.

Ebenso muss laut diverser Online-Tests von Fingerschienen der Zweck der Schiene beachtet werden. Benötigen Sie eine Streck- oder Beugeschiene, ist üblicherweise ein Arztbesuch nötig, bei dem die Orthese passend eingestellt wird. Eine Stabilisierungsschiene kann oft auch eigenständig angelegt und -gepasst werden.

Auch gibt es zum Beispiel Schienen, die nur ein Gelenk oder nur einen Finger ruhigstellen, während andere mehrere Fingerglieder oder gleich mehrere Finger in der gewünschten Position halten. Bei Fehlanwendungen können nicht betroffene Finger oder Fingerglieder negativ beeinträchtigt werden. Grundsätzlich ist eine ärztliche Abklärung daher empfehlenswert.

Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium ist das verwendete Material. Viele der besten Fingerschienen bestehen aus einer Kombination von Neopren, Nylon und Baumwollgewebe. Aber auch Mesh, Frottee und Polyester werden häufig genutzt.

Neopren speichert Wärme und entspannt die Muskeln, während Nylon die Fingerschiene elastisch macht und für einen hohen Stretchanteil sorgt. Durch Baumwollgewebe oder Schaumstoff ist die Fingerschiene laut gängigen Tests im Internet auch atmungsaktiv – ebenso wie durch Mesh-Einsätze.

Hinweis: Eine Fingerschiene mit Klettverschluss aus Neopren, Nylon und Baumwolle ist oft komfortabler als eine aus Kunststoff.

4. Wie wird eine Fingerschiene korrekt angelegt?

Wie eine Fingerschiene aus der Apotheke, dem Sanitätshaus oder einem Onlineshop korrekt anzulegen ist, hängt stark von der konkreten Schienenart ab. Viele frei erhältliche Schienen werden ganz einfach über den jeweiligen Finger und das betroffene Gelenk oder mehrere betroffene Gelenke gezogen. Durch ein anschließendes Festziehen des integrierten Bandes und ein abschließendes Befestigen mithilfe des Fingerschienen-Klettverschlusses wird die gewünschte Position der Schiene gesichert.

Wichtig ist dabei, dass die Schiene stabil, aber nicht zu fest sitzt. Wird eine Schiene nämlich zu eng angelegt, kann die Durchblutung beeinträchtigt werden. Taubheitsgefühle sind dafür ein typischer Indikator.

Fingerschiene getestet: Frau, die ihren schmerzenden Mittelfinger hält

Bei Gelenkschmerzen in den Fingern kann eine korrekt angelegte Fingerschiene Linderung verschaffen.

Außerdem kann es zur Steifheit eines Fingerglieds kommen, wenn dieses geschient wird, ohne dass es von der jeweiligen Verletzung betroffen ist. Die Schiene muss deshalb so ausgewählt und angelegt werden, dass sie ausschließlich betroffene Fingerglieder und -gelenke umschließt. Entscheidend ist auch, dass die Anweisungen des Arztes und/oder der Verwendungsanleitung genau beachtet und befolgt werden.

Achtung: Eine Fingerschiene darf nicht auf offenen Wunden angelegt werden, da sich sonst das Infektionsrisiko stark erhöht. In einem solchen Fall ist lediglich das übergangsweise Anlegen einer Schiene möglich, um die Zeit bis zum notwendigen operativen Eingriff zu überbrücken.

5. Häufig gestellte Fragen zu Fingerschienen

5.1. Wie reinigt man eine Fingerschiene richtig?

Wenn Sie eine Fingerschiene kaufen, sollten Sie sie nach dem Gebrauch bzw. in regelmäßigen Abständen reinigen, um die Fingerschiene hygienisch zu halten. Bei einer Fingerstütze mit Aluminium-Schiene sollten Sie das Metall stets vor der Reinigung entfernen, sodass es nicht rostet.

Wenn Sie die Metallschiene entfernt haben, können Sie die Fingerorthese per Hand waschen. Nach der Reinigung sollten Sie die Fingerbandage nicht in den Trockner geben. Es ist völlig ausreichend, den Finger-Stabilisator lufttrocknen zu lassen.

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5.2. Was kostet eine Fingerschiene in der Apotheke?

Fingerschienen für Kinder und Erwachsene werden unter anderem von Herstellern wie Stacksche, Bort, Sanostax und Chrisofix angeboten. Sie sind als Finger-Schienen zur Ruhigstellung in der Apotheke erhältlich, können aber auch online erworben werden.

Günstige und eher simple Schienen sind dabei schon für ein bis drei Euro zu haben, wie zahlreiche Fingerschienen-Tests im Internet belegen. Suchen Sie nach einem speziellen und/oder hochwertigen Modell, liegen die Kosten eher zwischen acht und 20 Euro.

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5.3. Wie lange sollte man eine Fingerschiene tragen?

Wie lange genau eine Fingerschiene nach Kapsel- oder Sehnenriss, Bruch und anderen Formen der Verletzung getragen werden muss, hängt von der konkreten Art des Problems ab. Da außerdem individuelle Aspekte die Tragedauer beeinflussen, sollte diese stets ärztlich abgeklärt werden. Grundsätzlich kann jedoch gesagt werden, dass das Tragen einer Fingerschiene für einige wenige Wochen (zum Beispiel zur Stabilisierung nach einer Operation) bis zu mehreren Monaten (zum Beispiel nach einer komplizierten Sehnenverletzung) sinnvoll sein kann.

Fingerschiene im Test: Frau, die eine Fingerschiene am Zeigefinger trägt

Die Art der Schiene und die konkrete Tragedauer sollten idealerweise ärztlich abgeklärt werden.

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5.4. Welche speziellen Fingerschienen gibt es für Arthritis-Patienten?

Wert unter arthritischen Schmerzen leidet, muss nicht zwingend auf eine Schiene aus Aluminium und Nylon oder Neopren zurückgreifen. Tatsächlich werden inzwischen viele filigran gestaltete Modelle aus Edelmetallen angeboten.

Diese haben nicht nur eine stützende und damit schmerzlindernde Funktion, sondern auch ein ansprechendes Design, wodurch sie eher wie ein Teil aus dem Schmuckkästchen als ein medizinisches Hilfsmittel anmuten. Viele Patientinnen und Patienten entscheiden sich zum Beispiel für Arthritis-Fingerschienen in Silber-, Gold- oder Kupfertönen.

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Quellenverzeichnis