Putzmittel in einem Eimer neben einem Wischmopp.

Stundenlang putzen und wienern und nachher hat unsere Putzaktionen nicht die gewünschten Ergebnisse – manchmal sogar das Gegenteil von dem, was wir erwartet haben? Zu viel Putzmittel oder zu wenig? Falsch geputzt und vielleicht sogar die Gesundheit gefährdet?

Es gibt einige gängige Putzfehler, die auch Sie sicher schon gemacht haben. Einige davon sind aber gar nicht so ungefährlich, wie manche denken mögen. Wir erläutern in diesem Ratgeber, wie Sie Struktur in Ihr Putzen bringen, was Sie neben dem Putzeimer außerdem benötigen und welche Angewohnheiten Sie zukünftig vermeiden sollten.

1. Wie bringen Sie Struktur in Ihre Wohnungsreinigung?

Gewöhnen Sie sich an, beim Putzen einer festen Struktur zu folgen. Beginnen Sie immer von oben nach unten, um zu verhindern, dass der Schmutz erneut auf bereits gereinigte Flächen gelangt.

Eine Reihenfolge im Uhrzeigersinn hilft Ihnen außerdem, keine Stellen zu übersehen. Und: Sie sollten beim Abarbeiten Ihrer Wohnung nicht wild zwischen den Räumen wechseln, sondern einen nach dem anderen abarbeiten.

Nur bei den Böden gibt es eine Ausnahme: Sie können zum Schluss in einem Aufwasch in Angriff genommen werden. Wer schnell durchkommen möchte, der plant zusätzlich einen zeitlichen Rahmen für die Putzaktion ein.

Welche allgemeinen Grundregeln Sie außerdem immer befolgen sollten, fassen wir kompakt zusammen:

  • Immer Etiketten prüfen: Lesen Sie die Etiketten von Reinigungsmitteln sorgfältig durch, um festzustellen, ob diese miteinander kombinierbar sind.
  • Im Zweifelsfall separate Anwendung: Verwenden Sie Reinigungsmittel immer nacheinander und spülen Sie die Oberflächen gründlich ab, bevor Sie ein anderes Produkt auftragen.
  • Sicherheitsausrüstung tragen: Tragen Sie beim Reinigen Handschuhe, eine Schutzbrille oder sogar eine Atemschutzmaske, wenn Sie mit potenziell gefährlichen Chemikalien arbeiten.
Behandschuhte Hand reinigt den Wasserhahn mit einem Putzlappen.

Beim Putzen mit jeglichen Reinigungsmitteln sollten Sie Handschuhe tragen.

2. Welche Reinigungsmittel sind wie einzusetzen?

Ein Blick in den Schrank mit den Putzmitteln lässt es häufig schon erahnen: zu viele Flaschen, Mittelchen und Pulver. Eine übersichtliche Auswahl an Reinigungsmitteln erleichtert das Putzen und verhindert Überforderung.

Für einen durchschnittlichen Haushalt genügt es, folgende Produkte vorrätig zu haben:

Keine Abkürzungen verwenden: Bevor Sie einen Reiniger verwenden, informieren Sie sich über dessen korrekte Anwendung. Viele Produkte haben spezifische Einwirkzeiten oder Dosierungsanweisungen. Auch wenn es eilig ist, sparen Sie keine Zeit, indem Sie diese Schritte abkürzen – viele Putzmittel entfalten ihre volle Wirkung erst nach einer gewissen Zeit.

Auch sollten Sie es vermeiden, abrasive Produkte an ungeeigneten Stellen zu verwenden. Abrasive Reiniger enthalten Schleifpartikel, die empfindliche Oberflächen beschädigen können. Dazu gehört beispielsweise das klassische Scheuermittel.

Nutzen Sie diese sparsam und vermeiden Sie den Einsatz auf anfälligen Materialien wie Fliesen oder Sanitäranlagen. Achten Sie außerdem darauf, dass solche Produkte nicht auf Lackoberflächen oder an anderen empfindlichen Abriebstellen genutzt werden, da sie extrem leicht Kratzspuren bekommen.

Fliesen werden mit einem Wischer gereinigt und Eimer und Putzmittel stehen daneben.

Berücksichtigen Sie beim Reinigen von empfindlichen Oberflächen deren besondere Ansprüche.

Achten Sie weiterhin darauf, Reiniger nicht unnötig miteinander zu kombinieren. Nicht nur balancieren sich einige Lösungen wechselwirkend aus, das Mischen von Mitteln kann sogar gefährliche Folgen nach sich ziehen.

Die wichtigsten stellen wir Ihnen in folgender Tabelle vor:

Reiniger 1 Reiniger 2 Mögliche Folgen
Bleichmittel (z.B. Chlor) Ammoniak
  • Entstehung giftiger Chloramine, die Atembeschwerden und Augenreizungen verursachen können
Essig, Zitronensäure Bleichmittel (z.B. Chlor)
  • Freisetzung von Chlorgas, das stark ätzend und gesundheitsschädlich ist
  • WC-Reiniger enthaltenen beispielsweise organische Säuren (wie Essig- oder Zitronensäure) oder anorganische Säuren
Ammoniak Sauerstoffbleichmittel
  • Bildung von Chlorgas, was zu schweren Atemwegserkrankungen führen kann
Scheuermittel Alkohol
  • Entzündung durch Reibung und chemische Reaktionen, was zu Verbrennungen führen kann
Bodenreiniger Desinfektionsmittel
  • Unverträgliche chemische Reaktionen, die gefährliche Dämpfe freisetzen können

3. Welche Putzlappen sollten Sie verwenden?

Unterschiedliche Putzlappen sind für verschiedene Anwendungen konzipiert. Multifunktionale Lappen können in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt werden, während spezielle Lappen für bestimmte Aufgaben wie die Reinigung von Fenstern, Bädern oder Küchen entwickelt wurden. Beispielsweise sind Fensterlappen so designt, dass sie Streifenbildung vermeiden.

Die Auswahl des richtigen Putzlappens kann den Unterschied in der Reinigungseffizienz und -qualität ausmachen. Welches Material Sie wählen sollten, hängt vorrangig vom Einsatzort und Ihrem Putzverhalten ab.

3.1. Wo wird der Lappen benötigt?

Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl eines Putzlappens ist dessen Saugfähigkeit. Lappen mit hoher Saugfähigkeit können mehr Flüssigkeit aufnehmen und verhindern, dass Oberflächen „überflutet“ werden, was besonders bei der Reinigung von Hartholzböden wichtig ist.

Tisch wird mit einer Sprühflasche, Handschuhen und Putzlappen gereinigt.

Ein guter Putzlappen sollte sowohl Feuchtigkeit als auch Staub und Krümel aufnehmen.

Mikrofaser ist eine beliebte Option, da es extrem saugfähig ist und Schmutz sowie Staub effektiv bindet. Zudem sind Mikrofaserlappen in der Regel langlebig und können bei hohen Temperaturen gewaschen werden, was ihre Hygiene erhöht. Ihr Nachteil: sie können insbesondere bei intensiver Nutzung Mikroplastik an das Waschwasser abgeben.

Putzlappen aus Baumwolle sind gut geeignet für den Einsatz in der Küche, können jedoch weniger effektiv bei der Staubaufnahme sein. Für empfindliche Oberflächen sind Putzlappen aus diesem weichem Material empfehlenswert, um Kratzer zu vermeiden.

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3.2. Nachhaltigkeit als Faktor

Nachhaltige Ausstattung

Achten Sie darauf, Putzlappen zu wählen, die waschbar und wiederverwendbar sind. Viele Lappen können in der Maschine gereinigt werden, was ihre Verwendung umweltfreundlich macht.

In der heutigen Zeit legen viele Verbraucher Wert auf umweltfreundliche Produkte. Entscheiden Sie sich für Putzlappen aus nachhaltigen Materialien oder biologisch abbaubaren Optionen.

Vermeiden Sie Lappen, die nur einmal genutzt werden und dann entsorgt werden müssen, um Müll zu reduzieren und Kosten zu sparen. So tragen Sie auch dazu bei, die Umwelt zu schonen.

4. Wie nutzen Sie Glasreiniger optimal?

Zwar ist Glasreiniger für Glas konzipiert – aber auch hier kann man Fehler machen: Sprühen Sie den Reiniger nicht direkt auf Fenster oder Spiegel. Denn sonst läuft die Flüssigkeit in den Rahmen und kann dort Schäden verursachen. Sprühen Sie den Reiniger stattdessen erst auf den Putzlappen und verteilen Sie ihn dann auf dem Glas.

Fenster wird mit einem Abzieher gereinigt.

Um eine streifenfreie Reinigung zu gewährleisten, sollten Sie den Glasreiniger mit einem Lappen verteilen und anschließend mit einem Abzieher entfernen.

Auch wenn viele Glasreiniger als Patentrezept betrachten und ihn überall im Haushalt auf alle Oberflächen sprühen – das ist keine wirklich optimale Lösung. Glasreiniger sollte nicht auf empfindlichen Materialien wie Holz, Naturstein oder matten Kunststoffflächen angewendet werden.

Der Grund dafür ist, dass viele Glasreiniger Inhaltsstoffe enthalten, die Oberflächen angreifen und beschädigen können. Bei Holz greift der Glasreiniger z. B. die natürliche Beschichtung an, was zu Verblassen oder Rissbildung führt. Naturstein kann verfärben oder es bilden sich Schäden.

Ganz oft wird zu Glasreiniger gegriffen, wenn die Bildschirmoberfläche von Fernsehern oder Computerbildschirmen geputzt werden soll. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, auch, wenn es sich erst einmal logisch anfühlt: Die Verwendung von Glasreiniger kann hier zu Schlieren und möglicherweise zu dauerhaften Schäden führen.

Frau reinigt einen Fernseher mit einem Lappen.

Für die Reinigung von Fernsehern empfiehlt es sich, auf ein trockenes Staubtuch zu setzen.

5. Welche klassischen Fehler sollten Sie außerdem kennen?

5.1. Verbreitung von Keimen durch falsches Putzen

Verwenden Sie unterschiedliche Farben für Ihre Putzlappen, je nach Raum und Einsatzgebiet. Dies ist besonders wichtig, damit Sie beispielsweise die Keime der Toilette nicht in die Küche übertragen. Waschen Sie Ihre Putzlappen regelmäßig bei hohen Temperaturen oder ersetzen Sie sie.

5.2. Vernachlässigung der Toilettenbürste

Eine Toilettenbürste benötigt ebenfalls Pflege. In regelmäßigen Abständen sollten Sie sie mit Putzmittel und heißem Wasser übergießen, um Bakterien abzutöten. Lassen Sie die Bürste anschließend zwischen Toilettensitz und -schüssel zum Trocknen hängen, um die Ansammlung von Keimen zu verhindern.

5.3. Übermäßige Feuchtigkeit bei Holzböden

Achten Sie darauf, beim Wischen von Holzböden nicht zu viel Wasser zu verwenden, da sonst das Holz aufquillt. Wringen Sie den Wischlappen gründlich aus oder verwenden Sie einen Wischmopp, der auf „dampffeucht“ eingestellt ist. Zu viel Feuchtigkeit kann die Lebensdauer des Holzes erheblich verkürzen.

5.4. Gesundheitsgefährdende Putzfehler

Neben den üblichen Putzfehlern gibt es auch richtig gefährliche Fehler, die gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Achten Sie besonders auf folgende Punkte:

  1. Keine Sicherheitsvorkehrungen treffen: Tragen Sie beim Umgang mit starken Reinigungsmitteln immer die geeignete Schutzausrüstung wie Handschuhe und eventuell eine Atemschutzmaske. Das schützt Ihre Haut und Atemwege vor irritierenden Chemikalien.
  2. Nicht ausreichend lüften: Sorgen Sie außerdem während des Putzens für eine ausreichende Luftzirkulation. Viele Reinigungsmittel enthalten Chemikalien, die in geschlossenen Räumen gesundheitsgefährdend sein können. Öffnen Sie Fenster und Türen, um Frischluft hereinzulassen und giftige Dämpfe abziehen zu lassen.

Zur Autorin

Sabine Haag gehört zu den erfolgreichsten Ordnungsexpert:innen Deutschlands. Bereits seit 2012 – und damit lange bevor das Thema Ordnung in den Sozialen Medien groß wurde – teilt sie ihre Expertise auf ihrer Website Ordnungsliebe.net und gibt darüber hinaus sowohl auf Instagram als auch auf ihrem YouTube-Kanal hilfreiche Ordnungs-Tipps. Mit ihrem selbst erarbeiteten und umfangreichen Wissen bildet sie außerdem als Trainerin angehende Ordnungsexpert:innen aus.

Bildnachweise: Adobe Stock/Milan, Adobe Stock/Alexander Raths, Adobe Stock/jo.weber, Adobe Stock/Maridav, Adobe Stock/ghazii, Adobe Stock/Kalim (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)