2.1. Rettungswesten für Kinder müssen mindestens der Auftriebsklasse 100 N entsprechen
Eines der wichtigsten Kaufkriterien bei Rettungswesten für Kinder ist die Auftriebsklasse. Diese gibt an, mit welcher Kraft Ihr Kind von der Weste über Wasser gehalten wird und muss mindestens 100 N entsprechen.
Produkte mit einer Auftriebsklasse von unter 100 N gelten nicht als Rettungsweste, sondern lediglich als Schwimmhilfe. Sie halten Ihr Kind nicht ohne dessen Schwimmbewegungen über Wasser.

Kinder-Rettungswesten mit Muster tragen die Kleinen besonders gerne.
Die meisten Rettungswesten für Kinder haben eine Auftriebsklasse von 100 N. Das N steht für Newton und gibt die Auftriebskraft an. Westen dieser Klasse eignen sich für geschützte Gewässer und Binnenreviere. Bei stärkerem Wellengang kann mit einer solchen Weste nicht mehr zu 100 % gewährleistet werden, dass Ihr Kind über Wasser gehalten wird.
Kinder-Rettungswesten der Auftriebsklasse 100 N sind eingeschränkt ohnmachtssicher. Ohnmachtssicher bedeutet, dass Ihr Kind im Wasser durch die Auftriebskörper in der Rettungsweste automatisch auf den Rücken gedreht wird. Das sorgt dafür, dass das Gesicht Ihres Kindes immer über Wasser ist, auch wenn es bewusstlos ist und selbst keine aktiven Schwimmbewegungen durchführen kann.
Eingeschränkt ohnmachtssicher bedeutet, dass der Auftrieb der Schaumstoffkörper nur bis zu einem bestimmten Gewicht dafür sorgt, dass Ihr Kind aus der Bauchlage in die Rückenlage gedreht wird. Wird dieses Grenzgewicht überschritten – z.B. durch nasse Kleidung – dann garantieren diese Rettungswesten nicht mehr Ihr Kind in die Rückenlage zu bringen.
Achten Sie deshalb immer darauf, dass die Obergrenze des zulässigen Gewichts nicht dem Körpergewicht Ihres Kindes entspricht. Wir von Vergleich.org empfehlen Ihnen immer 3 bis 5 kg Puffergewicht für die nasse Kleidung mit einzuberechnen.
Nach welcher Norm werden Rettungswesten geprüft?
Rettungswesten werden nach der Norm DIN EN ISO 12402 geprüft. Dabei wird die Auftriebskraft getestet und die Westen in verschiedene Kategorien eingeteilt. Rettungswesten der Klasse 100 N entsprechen der Norm DIN EN ISO 12402-4. Modelle der Klasse 150 N entsprechen der Norm DIN EN ISO 12402-3.
Kinder-Rettungswesten der Auftriebsklasse 150 N oder höher eignen sich neben geschützten Gewässern und Binnenrevieren auch für die Hochsee und dem damit verbundenen stärkeren Wellengang. Meist handelt es sich in dieser Klasse um vollautomatisch aufblasbare Rettungswesten. Bei Wasserkontakt wird der Aufblasmechanismus ausgelöst und die Luftkammern der Rettungsweste werden mit Gas gefüllt.
Diese Rettungswesten gelten durch die stärkere Auftriebskraft auch zu 100 % als ohnmachtssicher für die angegebene Gewichtsklasse. Es muss also kein Puffergewicht für nasse Kleidung oder Ähnliches einberechnet werden.
Benötigen Sie die Rettungsweste nur gelegentlich und sind Sie auch nur auf geschützten Gewässern unterwegs, dann empfehlen wir Ihnen, ein Modell der Auftriebsklasse 100 N für Ihr Kind zu kaufen. Dies sind meist Feststoff-Rettungswesten, die deutlich günstiger in der Anschaffung sind als die aufblasbaren Westen.
Sind Sie mit Ihrem Kind viel am Wasser unterwegs und machen gern auch Bootstouren auf der Hochsee, dann empfehlen wir von Vergleich.org Ihnen, eine Rettungsweste für Kinder zu kaufen, die mindestens einen Auftrieb von 150 Newton hat.
Tipp: Trotz Rettungsweste sollten Sie Ihrem Kind so früh wie möglich das Schwimmen beibringen. Stiftung Warentest empfiehlt Ihr Kind mit etwa vier Jahren an einem Schwimmkurs teilnehmen zu lassen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Deutsche Schwimmverband oder die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes bieten Kinder-Schwimmkurse an.
2.2. Ein Schrittgurt hindert die Kinder-Rettungsweste am Hochrutschen

Bekannte Hersteller von Rettungswesten für Kinder sind Helly Hansen, SECUMAR, Bootskiste, Plastimo, Alpuna Nautic und Compass.
Jede Rettungsweste für Kinder verfügt über einen Taillen-Gurt, der vorne auf Höhe des Bauchnabels geschlossen wird. Die meisten Feststoff-Rettungswesten haben zusätzlich einen Frontreißverschluss, um die Weste sicher geschlossen zu halten.
Alle Rettungswesten für Kinder sollten aber unbedingt einen Schrittgurt haben. Dieser wird einmal von hinten nach vorne zwischen den Beinen hindurchgeführt und meist mit einer Plastikschnalle geschlossen.
Es gibt Varianten, bei denen zwei Gurte – einer an jedem Bein entlang – nach vorne führen, aber auch solche, bei denen lediglich ein Gurt zur Fixierung im Schritt angebracht ist.
Bei Rettungswesten für Kleinkinder ist meist ein Windelhöschen anstelle eines Schrittgurtes angebracht. Entweder ist dieses fest mit der Weste vernäht oder es lässt sich ebenfalls vorne mit einer Schnalle schließen.
Die Aufgabe des Schrittgurtes ist es, die Kinder-Rettungsweste am Hochrutschen zu hindern. Deshalb sollte dieser auch nicht zu locker sitzen. Ist der Gurt geschlossen, sollte in etwa eine Handfläche noch zwischen Gurt und Schritt passen.
Wir von Vergleich.org empfehlen Ihnen darauf zu achten, dass die Kinder-Rettungsweste Ihrer Wahl einen Schrittgurt hat. So können Sie sicher sein, dass die Weste bei einem Sturz ins Wasser nicht nach oben rutscht und Ihr Kind im schlimmsten Falle komplett aus der Weste hinausrutscht.
2.3. Rettungswesten für Kinder in Signalfarben sorgen für eine gute Sichtbarkeit Ihres Kindes

Die besten Kinder-Rettungswesten haben am Kragen einen Bergegriff angebracht, an dem Sie Ihr Kind wieder aus dem Wasser ziehen können.
Kinder-Rettungswesten sind in der Regel in Orange, Gelb oder Rot erhältlich. Die knalligen und grellen Farben sorgen dafür, dass Ihr Kind gut gesehen wird. Auch bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter wie zum Beispiel Nebel wird Ihr Kind besser und schneller im Wasser erkannt.
Um gut erkannt zu werden sind neben der Signalfarbe auch Reflexionsstreifen an Kragen oder Brust der Rettungsweste sehr wichtig. Diese sorgen bei Dämmerung und schlechter Sicht dafür, dass Lichtstrahlen von der Weste reflektiert werden und Ihr Kind so besser gesehen wird.
Es gibt zudem viele Rettungswesten für Kinder mit Pfeife. Diese ist fix an der Weste angebracht und kann von Ihrem Kind dazu benutzt werden, um ein akustisches Signal von sich zu geben. So wird es nicht nur schnellstmöglich im Wasser gesehen, sondern auch gehört.
Wir empfehlen Ihnen eine Kinder-Rettungsweste mit Pfeife, Reflexionsstreifen und in einer auffälligen Signalfarbe zu kaufen. So gehen Sie absolut sicher, dass Ihr Kind im Wasser schnell gesehen wird und durch die Pfeife auch akustisch noch auf sich aufmerksam machen kann.
Hallo,
viele Rettungswesten für Erwachsene haben einen Lifebelt. Was genau ist das und warum haben die meisten Kinder-Rettungswesten diesen nicht?
Hallo Charlotte,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Kinder-Rettungswesten-Vergleich.
Ein Lifebelt ist ein an der Rettungsweste fest angebrachter Gurt zur Sicherung an Bord eines Schiffes. Der Gurt hat eine Öse, die Sie zum Beispiel an einer Leine Ihres Schiffes befestigen und so ein Über-Bord-Fallen verhindern können.
Einen Lifebelt sollten Sie tragen, wenn Sie alleine an Bord sind oder ein sehr rauer und heftiger Seegang herrscht.
Da Ihr Kind nie alleine an Bord eines Schiffes und bei zu heftigem Seegang an Land bleiben sollte, ist ein Lifebelt an Kinder-Rettungswesten nicht unbedingt notwendig.
Dennoch gibt es ein paar Modelle, die auch einen Lifebelt an der Weste integriert haben. Sollten Sie vermehrt auf offener See und bei starkem Wellengang mit Ihrem Kind auf einem Schiff unterwegs sein, dann empfehlen wir Ihnen ein solches Produkt zu kaufen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen.
Freundliche Grüße
Ihr Vergleich.org-Team