Leichter Roller, leichte Handhabung
Für Jugendliche und eher zierliche Personen können besonders schwere Roller auch etwas schwergängiger in der Handhabung sein. Die Gefahr, das Fahrzeug beim Abstellen oder Rollen nicht mehr halten zu können, ist so ein wenig größer.
Haben Sie Respekt vor Schwergewichten, kann auch dieser Aspekt für einen besonders leichten Roller sprechen.
Gutes Fahrverhalten und Optik sind womöglich schon im Einkaufswagen, aber wie schnell kommen Sie mit dem 50-ccm-Roller bei Ampeln aus den Startlöchern – vor allem, wenn womöglich noch eine zweite Person mitgenommen wird und Einkäufe transportiert werden? Schnell können Autos einschüchternd wirken, wenn deren Fahrer von hinten Druck machen, weil es ihnen nicht flott genug vorwärts geht.
Hier ist die Kombination aus Motorleistung (also kW/PS) und Gewicht entscheidend: Je leichter der Roller und je höher die Motorleistung, desto schneller ist in der Regel die Anfahrt. Dies macht sich auch bei Steigungen positiv bemerkbar, kommen viele Roller hierbei doch oft an ihre Leistungsgrenze und quälen sich mit rund 30 km/h den Berg hinauf – insbesondere mit Beifahrer.

Damit das Anfahren auch in der Realität mit künstlicher Leichtigkeit gelingt, ist eine hohe Motorleistung bei geringem Gewicht des Rollers optimal.
Das Gewicht der meisten Roller mit 50 ccm beträgt 80 bis 110 kg. Eine Differenz von rund 30 kg kann natürlich schon einen gewaltigen Unterschied machen. Sind Sie auf der Suche nach einem leichten Scooter, der sich dadurch auch spritziger fährt, sollten Sie also ein Modell mit einem Gewicht von 80 bis 90 kg bevorzugen.
Wird solch ein Roller nun auch durch eine Motorleistung von 3,7 bis 4,5 PS angetrieben, ist das Anfahren am Berg mit dem Roller keine gefühlte Sisyphos-Arbeit mehr.

Wer nicht bei jeder Steigung das Gefühl haben möchte, den Roller wie einen schweren Fels hochwuchten zu müssen, achtet beim Kauf auf ein gutes Verhältnis von Gewicht und PS (ca. 80-90 kg zu 3,7-4,5 PS).
Die meisten 50ccm-Roller sind von Haus aus gedrosselt und erreichen eine Geschwindigkeit von maximal 45 km/h. Solche Roller können mit der Führerscheinklasse AM gefahren werden, aber auch Besitzer eines gewöhnlichen Auto-Führerscheins (Klasse B) sind fahrberechtigt. Motorleistung und Geschwindigkeit können nicht erhöht werden; es würde ein anderer Führerschein nötig.
Mehr PS bedeuten im 50-ccm-Segment also mehr Spritzigkeit beim Anfahren und mehr Kraft beim Anfahren am Berg, nicht aber höhere Endgeschwindigkeit.
Es gibt auch Motorroller mit 125 ccm, die mehr Motorleistung bieten, allerdings auch einen anderen Führerschein erfordern. Alles Wichtige zu weiteren Klassen, zeigt Ihnen die nachfolgende Tabelle.
Motorroller-Typ | Merkmale der Roller-Kategorie |
Mofa-Roller 
| Hubraum: 49 ccm Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h Führerschein: Mofa-Prüfbescheinigung (ab 15 Jahren) Mofa mit jedem anderen Führerschein fahrbar darf außerorts auch auf Radwegen gefahren werden (innerorts bei entsprechender Beschilderung) x nicht auf Autobahnen fahrbar |
Mokick-Roller (typischer Motorroller) 
| Hubraum: 49 ccm Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h Führerschein: AM (ab 16 Jahren; in einigen Bundesländern probeweise ab 15 Jahren) mit den Führerscheinen A1, A2, A, B oder T fahrbar x nicht auf Autobahnen fahrbar |
Leichtkraftrad-Roller 
| Hubraum: 125 ccm Höchstgeschwindigkeit: ca. 110 km/h (keine offizielle Beschränkung) Führerschein: A1 bei max. 15 PS oder A bei mehr als 15 PS Leistung (A1 ab 16, A ab 18 Jahren) mit den Führerscheinen A1, A2, A, B oder T fahrbar x deutlich teurer in Hinsicht auf Führerschein, Anschaffung, Unterhaltskosten; zudem TÜV-Pflicht |
Der typische Motorroller ist also perfekt für die Stadt: Geht es um innerstädtische Mobilität, ist ein Roller, der auf 45 km/h gedrosselt wurde, also die perfekte Wahl. Er ist günstig, kann mit einem Auto-Führerschein gefahren werden und ist für die Innenstadt ausreichend schnell. Wer mit nur 25 km/h auskommt, kann natürlich auch getrost auf einen Mofa-Roller zurückgreifen. Oftmals ist dieses Modell attraktiv für Jugendliche, die noch nicht die Voraussetzungen für die Mokick-Roller erfüllen. Wer jedoch bereits ein Leichtkraftrad fahren möchte, das von Geschwindigkeit und zum Teil auch Optik mit einem kleinen Motorrad vergleichbar ist, der entscheidet sich am besten gleich für einen Roller mit 125 ccm. Darüber hinaus beginnt schon der „echte“ Motorrad-Bereich. |
Hallo ich bin 16 und will ein Roller, muss ich unbedingt ein 50 kubik Roller kaufen? Ich will eigentlich schneller fahren und dachte, das geht.
Lieber Tom,
ja, das ist auch möglich. Wir haben uns in unserem Vergleich auf die 50-ccm-Variante konzentriert, da diese Kategorie sehr beliebt ist und sich unserer Einschätzung nach am besten für den Stadtverkehr eignet.
Wenn Sie aber gleich den Führerschein der Klasse A1 machen, können Sie anschließend auch Maschinen mit bis zu 125 ccm fahren. Die Leistung muss jedoch auf 11 kW/15 PS beschränkt sein. Erwerben Sie diesen Führerschein, können Sie selbstverständlich auch Roller mit weniger Hubraum, also auch die in unserem Vergleich vorgestellten Modelle, fahren.
Wir hoffen, wir konnten weiterhelfen und wünschen gute Fahrt!
Ihr Vergleich.org-Team